Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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und die Zwillinge gingen noch einmal auf Almosenrunde, und als sie am Abend<br />
heimkamen, übergaben sie alle gesammelte Nahrung ihrem Bru<strong>der</strong> Yudhishthira. Die<br />
freundliche Kunti sprach zur Tochter von Drupada: „Oh Liebenswerte, nimm einen Teil<br />
davon, widme ihn den Göttern und gib ihn an die Brahmanen. Speise die Hungrigen und<br />
bewirte unsere Gäste. Den Rest teile in zwei Hälften. Gib eine davon dem Bhima, diesem<br />
elefantengleichen, starken und schönen Jüngling, denn <strong>der</strong> Held ißt immer soviel. Und teile<br />
die an<strong>der</strong>e Hälfte in sechs Teile für die an<strong>der</strong>en Jünglinge, mich und dich.“ Die Prinzessin<br />
folgte freudig den Worten ihrer Schwiegermutter, und alle genossen ihr Nachtmahl aus<br />
Draupadis Hand. Dann streute Sahadeva, <strong>der</strong> Sohn von Madri, auf dem Boden ein Bett aus<br />
Kusha Gras aus, die Helden legten ihre Hirschfelle darauf und begaben sich zur Ruhe. Die<br />
Brü<strong>der</strong> lagen mit den Köpfen nach Süden, Kunti legte sich entlang ihrer Häupter und<br />
Draupadi zu ihren Füßen nie<strong>der</strong>. Und obwohl die schöne Krishna nun auf dem Boden wie<br />
ein Fußkissen lag, so war in ihrem Herzen we<strong>der</strong> Kummer noch Mißachtung. Dann<br />
begannen die Helden eine interessante Unterhaltung über himmlische Waffen, Streitwagen,<br />
Elefanten, Schwerter, Pfeile und Streitäxte, wobei je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Helden sich als fähig erwies, eine<br />
Armee zu führen. Und Dhrishtadyumna hörte alles von seinem Versteck aus und sah seine<br />
Schwester demütig und glücklich.<br />
Am frühen Morgen verließ Dhrishtadyumna sein Versteck und eilte hastig zum Palast<br />
zurück, um seinem Vater Drupada in allen Einzelheiten zu erzählen, was im Haus des<br />
Töpfers geschehen war. Der König von Panchala war bedrückt, weil er nicht wußte, wer<br />
seine Tochter mitgenommen hatte. So fragte <strong>der</strong> ruhmreiche Monarch den Prinzen bei seiner<br />
Ankunft: „Oh, wo ist Krishna? Wer hat sie mitgenommen? Hat ein Shudra, einer von<br />
nie<strong>der</strong>er Abstammung o<strong>der</strong> ein tributpflichtiger Vaisya seinen schmutzigen, linken Fuß auf<br />
mein Haupt gestellt? O<strong>der</strong> wurde <strong>der</strong> Kranz aus Blumen auf einem Friedhof weggeworfen,<br />
mein Sohn? Hat ein Kshatriya von hoher Geburt o<strong>der</strong> ein hochgestellter Brahmane meine<br />
Tochter erhalten? Ach mein Sohn, ich würde mich sehr freuen und nicht mehr traurig sein,<br />
wenn meine Tochter mit Partha, diesem Besten <strong>der</strong> Männer, vereint wäre. Oh du Guter, sag<br />
mir aufrichtig, wer meine Tochter bekam. Ach, sind die Söhne von jenem Besten <strong>der</strong> Kurus,<br />
Pandu, am Leben? War es vielleicht Arjuna, <strong>der</strong> den Bogen aufnahm und das Ziel traf?“<br />
Hier endet mit dem 194.Kapitel das Swayamvara Parva des Adi Parva des gesegneten <strong>Mahabharata</strong>.<br />
Vaivahika Parva - Die Hochzeit<br />
Kapitel 195 - Drupada schickt einen Priester zu den Pandavas<br />
Vaisampayana sprach:<br />
Freudig erzählte da Dhrishtadyumna, dieser beste Prinz aus dem Mondgeschlecht, seinem<br />
Vater alles, was geschehen war und wer Draupadi errungen hatte.<br />
Dhrishtadyumna sprach:<br />
Mit großen, roten Augen, in Hirschfelle gehüllt und einem Himmlischen in Schönheit<br />
gleichend war <strong>der</strong> Jüngling, welcher den Bogen gespannt und das hohe Ziel zu Boden<br />
gebracht hatte, sogleich von den vorzüglichsten Brahmanen umgeben gewesen, die ihm Ehre<br />
und Achtung für seine vollbrachte Tat zollten. Er wollte nicht den Anblick einer<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung ertragen, und mit großem Eifer hatte er sein Geschick gezeigt. Inmitten <strong>der</strong><br />
Brahmanen schien er dem donnertragenden Indra zu gleichen, welcher von Göttern und<br />
Rishis umgeben ist. Und wie eine Elefantendame dem Führer <strong>der</strong> Herde folgt, so folgte<br />
Krishna freudig dem Jüngling, indem sie sich an seinem Gewand festhielt. Und als die<br />
erregten Monarchen diesen Anblick nicht ertragen konnten und sich zornig zum Kampf<br />
rüsteten, da erschien ein an<strong>der</strong>er Held, riß einen großen Baum heraus und stürmte gegen<br />
den Troß <strong>der</strong> angreifenden Monarchen. Er streckte sie links und rechts seines Weges nie<strong>der</strong>,<br />
wie Yama die lebenden Wesen fällt. Die versammelten Könige standen bewegungslos und<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 280 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva