Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Du wirst es sogleich erleben, oh Held.“ Als Karna, <strong>der</strong> von Radha adoptierte Sohn, dies<br />
vernahm, trat er vom Kampf zurück, denn er erachtete die Brahma Energie als unbesiegbar.<br />
In <strong>der</strong> Zwischenzeit rangen in einem an<strong>der</strong>en Teil <strong>der</strong> Arena die mächtigen Helden Shalya<br />
und Bhima miteinan<strong>der</strong>. Beide waren erfahren im Kampf, mit großer Kraft und trefflichem<br />
Können versehen, und gaben sich in nichts nach, wie zwei brünstige Elefanten. Sie schlugen<br />
aufeinan<strong>der</strong> ein mit geballten Fäusten und hieben sich mit den Knien. Manchmal schoben sie<br />
voran, manchmal zogen sie den an<strong>der</strong>en zu sich. Mal wurde einer mit dem Gesicht zu Boden<br />
geworfen o<strong>der</strong> auf die Seite, doch keiner gab auf, und sie schlugen immerfort aufeinan<strong>der</strong><br />
ein. Ihre Hiebe waren so hart, als ob zwei Steine aufeinan<strong>der</strong>prallten, und die Reihen hallten<br />
wi<strong>der</strong> vom Geräusch ihrer Schläge. Dann hob Bhima, dieser Erste <strong>der</strong> Kuru Helden, Shalya<br />
auf und wirbelte ihn durch die Luft. Diese Leistung ließ die an<strong>der</strong>en sehr staunen, obwohl<br />
sie Shalya kaum verletzte. Doch als Shalya auf dem Boden landete, und Karna vom Kampf<br />
zurücktrat, waren die an<strong>der</strong>en Monarchen in großer Sorge. Eilig umringten sie Bhima und<br />
riefen: „Wahrlich, diese Bullen unter den Brahmanen sind vorzügliche Krieger! Bringt in<br />
Erfahrung, aus welcher Familie sie stammen und wo sie leben. Wer kann im Kampf mit<br />
Karna bestehen, außer Parasurama, Drona o<strong>der</strong> Arjuna? Wer könnte sich mit Duryodhana<br />
messen außer Krishna, dem Sohn <strong>der</strong> Devaki, und Kripa? Und wer könnte Shalya im Kampf<br />
beikommen, außer den Helden Valadeva, Bhima o<strong>der</strong> Duryodhana? Laßt uns daher vom<br />
Kampf mit diesen Brahmanen zurücktreten. Denn wahrlich, Brahmanen sollten immer<br />
beschützt werden, egal, wie beleidigend sie sich verhalten. Doch laßt uns herausbekommen,<br />
wer diese beiden sind, denn vielleicht kämpfen wir nachher mit Freuden mit ihnen.“<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
Krishna war nach den beiden Kämpfen zutiefst überzeugt, daß die beiden Kämpfer Kuntis<br />
Söhne waren, und sprach mit sanften Worten zu den versammelten Monarchen: „Die Maid<br />
wurde rechtens errungen.“ So bewegte er sie, mit dem Kämpfen aufzuhören. Und staunend<br />
kehrten die Monarchen in ihre Heimatreiche zurück. Im Davongehen sprachen sie: „<strong>Das</strong> Fest<br />
endete mit einem Sieg <strong>der</strong> Brahmanen. Die Prinzessin von Panchala wird die Frau eines<br />
Brahmanen.“ Bhima und Arjuna hatten es mittlerweile schwer, aus <strong>der</strong> dichtgedrängten<br />
Menge <strong>der</strong> Brahmanen mit ihren Hirsch- und an<strong>der</strong>en Tierfellen herauszukommen. Doch<br />
auch nach ihrem schweren Kampf mit ihren Gegnern und dem Bad in <strong>der</strong> Menge, glichen sie<br />
dem vollen Mond o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sonne, die gerade aus den Wolken auftaucht. Und Draupadi<br />
folgte ihnen dicht auf.<br />
Doch Kunti, die schon lange auf ihre Söhne wartete, daß sie von ihrer Almosenrunde<br />
zurückkämen, war daheim sehr besorgt. Sie dachte bereits an viele schlimme Dinge, die<br />
ihren Söhnen passiert sein könnten. Einmal meinte sie, daß die Söhne Dhritarashtras ihre<br />
Kin<strong>der</strong> vielleicht erkannt und getötet hätten. Dann fürchtete sie sich vor einem grausamen<br />
und starken Rakshasa, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Kraft <strong>der</strong> Täuschung ihre Lieblinge vernichtet hätte. Und<br />
sie fragte sich die ganze Zeit: „Wurde <strong>der</strong> ruhmreiche Vyasa etwa von Irrglauben verwirrt,<br />
(daß er uns nach Panchala führte)?“ So ängstigte sich Pritha aus Liebe um ihre Söhne. Dann, in<br />
<strong>der</strong> Stille des späten Nachmittags, trat Arjuna ins Haus des Töpfers ein, wie die<br />
wolkenverhangene Sonne endlich hinter den Wolken hervorbricht.<br />
Kapitel 193 - Verwirrung um Draupadi<br />
Als die ruhmreichen Söhne <strong>der</strong> Pritha ins Haus des Töpfers zu ihrer Mutter heimkehrten,<br />
stellten sie Draupadi als ihr heute erhaltenes „Almosen“ vor. Und Kunti antwortete von<br />
drinnen, noch bevor sie ihre Söhne tatsächlich erblickte: „Genießt es gemeinsam!“ Einen<br />
Augenblick später sah sie Draupadi und rief erschrocken: „Oh, was habe ich gesagt?!“ Voller<br />
Angst vor Sünde, und nachdenklich, wie alle aus <strong>der</strong> Situation wie<strong>der</strong> herauskommen<br />
könnten, nahm sie die glückliche Draupadi bei <strong>der</strong> Hand und trat zu Yudhishthira mit den<br />
Worten: „Als diese Tochter von Drupada mir von deinem jüngeren Bru<strong>der</strong> als gewonnenes<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 278 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva