Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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viele Hirsche und andere Tiere des Waldes lebten, eine reiche Vielfalt an Pflanzen, Bäumen, Büschen, Kletterpflanzen wuchsen, und viele laute Rufe von Vögeln erschallten. Der Hunger plagte ihn sehr und so suchte der Monarch nach Nahrung. Rasend vor Hunger sah er endlich in einem einsamen Teil des Waldes einen Brahmanen, der gerade mit seiner Frau schlief. Erschrocken rannte das Paar beim Anblick des Monarchen davon, beide mit unbefriedigtem Begehren. Der König verfolgte das Paar und ergriff gewaltsam den Brahmanen. Da bat die Gattin des Brahmanen: „Höre mich an, oh Monarch der vorzüglichen Gelübde! Es ist in der ganzen Welt bekannt, daß du im Sonnengeschlecht geboren wurdest, und daß du immer achtsam der Moral verpflichtet warst und dich dem Dienst an Höherem widmest. Oh du Unbezwingbarer, du darfst keine Sünde begehen, auch wenn du deines Verstandes beraubt wurdest. Ich bin in meiner fruchtbaren Phase, und sehnsüchtig vereinte ich mich mit meinem Ehemann. Doch ich wurde noch nicht befriedigt. Sei uns gnädig, oh bester König. Gib meinen Gatten frei.“ Doch der Monarch hörte nicht auf ihr Flehen und verschlang ihren Ehemann wie ein Tiger seine Beute. Als sie dies mit ansehen mußte, vergoß die Frau vor Zorn heiße Tränen, welche sich vor ihr in ein loderndes Feuer verwandelten. Voller Kummer über das Elend ihres Gatten, verfluchte die Brahmanin zornig den königlichen Weisen Kalmashapada: „Weil du heute vor meinen Augen meinen geliebten und ruhmreichen Ehemann verschlungen hast, bevor unser Begehren gestillt war, wirst auch du durch meinen Fluch in jenem Moment den Tod finden, in dem du dich mit deiner Frau in ihrer fruchtbaren Phase vereinst. Deine Gattin soll nur einen Sohn gebären, wenn sie sich mit Vasishta vereinigt, dessen Söhne du verschlungen hast. Und nur dieser Sohn, du Schlimmster aller Könige, wird der Fortführer deiner Linie sein.“ Nach diesem Fluch ging die Dame mit allen besonderen Zeichen vor den Augen des Monarchen in das lodernde Feuer ein. Durch seine asketische Macht und spirituelle innere Sicht wußte der ruhmreiche und hohe Vasishta sofort alles, was geschehen war. Lange Zeit später, als der König vom Fluch befreit war, ging Kalmashapada zu seiner Gattin Madayanti, als sie bereit war. Unter dem Einfluß der Lust hatte er den Fluch vergessen. Doch Madayanti hielt ihn sanft von seinem Vorhaben ab, und dem Besten der König kam nun die schreckliche Erinnerung wieder. Bitterlich bereute er, was er getan hatte. Und aus diesem Grund, oh Bester der Männer, bat der mit dem Fluch der Brahmanin beladene Monarch Vasishta um einen Sohn mit seiner Königin. Kapitel 185 - Die Pandavas ernennen Dhaumya zu ihrem Priester Arjuna fragte: Oh Gandharva, du weißt alles! Sag uns also, welcher vedenkundige Brahmane würdig ist, als unser Priester ernannt zu werden. Der Gandharva antwortete: In diesem Wald gibt es einen Schrein namens Utkochaka. Dort findet ihr Dhaumya, den jüngeren Bruder von Devala, in asketische Enthaltsamkeit versunken. Wenn ihr wollt, nehmt ihn zum Priester. Vaisampayana fuhr fort: Da übergab Arjuna höchst zufrieden mit allem, was geschehen war, dem Gandharva seine Feuerwaffe mit den angemessenen Riten. Dann sprach er zu ihm: „Oh bester Gandharva, laß die Pferde, die du uns übergeben willst, noch bei dir weilen. Zur rechten Gelegenheit werden wir sie von dir holen. Sei gesegnet!“ Dann grüßten sich die Pandavas und der Gandharva voller Respekt, verließen das malerische Ufer der Bhagirathi und gingen ihrer Wege. Die Pandavas begaben sich zum heiligen Asyl Utkochaka und ernannten Dhaumya zu ihrem Priester. Der vedenkundige Dhaumya bewirtete sie mit wilden Früchten und Wurzeln und war einverstanden, ihr Priester zu werden. So erhielten die Pandavas mit ihrer Mutter als sechste im Bunde diesen Brahmanen als Priester, betrachteten ihre Herrschaft und das Königreich als wiedergewonnen und auch die Tochter des Königs von Panchala in der www.mahabharata.pushpak.de - 270 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

Gattenwahl als bereits errungen. Mit Dhaumya als ihrem Priester fühlten sich diese Bullen des Bharata Geschlechts unter die Obhut eines mächtigen Beschützers gestellt. Der hochbeseelte Dhaumya war mit den wahren Bedeutungen der Veden und allen Regeln der Moral wohl vertraut und wurde zum spirituellen Lehrer der tugendhaften Pandavas. Die Helden wurden seine Yajamanas (spirituellen Schüler). Und Dhaumya bemerkte ihre himmlische Klugheit, Stärke und Ausdauer, und auch er war sich sicher, daß sie aufgrund ihrer eigenen Fähigkeiten sich sowohl Königreich als auch Herrschaft gewinnen würden. Mit dem Segen des Brahmanen begaben sich die Pandavas in seiner Begleitung zur Gattenwahl der Prinzessin von Panchala. Hier endet mit dem 185.Kapitel das Chaitraratha Parva des Adi Parva im gesegneten Mahabharata. Swayamvara Parva - Die Gattenwahl Kapitel 186 - Auf dem Weg nach Panchala Vaisampayana erzählte: So machten sich die Pandavas auf den Weg nach Panchala, um sich das Land, Draupadi und die Festlichkeiten anzusehen. Auf dem Weg trafen die alleinreisenden Tiger unter den Männern mit ihrer Mutter auf viele Brahmanen, die in großen Gruppen gemeinsam wanderten. Als die Brahmacharis die Pandavas bemerkten, sprachen sie zu ihnen: „Wohin geht ihr? Und woher kommt ihr?“ Yudhishthira antwortete ihnen: „Ihr Bullen unter den Brahmanen, wisset, wir sind Brüder und wandern mit unserer Mutter. Wir kommen gerade von Ekachakra.“ Da sprachen die Brahmanen: Geht doch zum Palast von Drupada in Panchala. Dort findet bald eine große Gattenwahl (Swayamvara) statt, bei der viel Geld verteilt wird. Wir gehen auch dorthin. Laßt uns gemeinsam wandern. Es wird ein hervorragendes, göttliches Fest geben. Der ruhmreiche Drupada hat eine Tochter, die sich mitten aus dem Opferaltar erhob. Sie hat Augen wie Lotusblätter, ihre Züge sind makellos, sie ist jung und klug und sehr, sehr schön. Die schlankhüftige Draupadi mit der wunderbaren Figur duftet weithin wie der blaue Lotus. Sie ist die liebliche Schwester des starkarmigen und majestätischen Dhrishtadyumna, der in Zukunft Drona vernichten wird. Er wurde mit einer natürlichen Rüstung, Schwert, Bogen und Pfeilen aus dem lodernden Feuer geboren und gleicht einem zweiten Feuer. Die Tochter von Drupada wird sich einen Ehemann unter den eingeladenen Prinzen erwählen. Wir gehen hin, um sie zu sehen und mitzufeiern. Zur Gattenwahl werden viele Könige und Prinzen aus verschiedenen Ländern erwartet, die große Opfer vollführt und die Brahmanen reich beschenkt haben, die dem Studium zugetan, heilig, ruhmreich und von strengen Gelübden sind. Sie alle sind jung und schön, mächtige Wagenkämpfer und geschickte Krieger. Um die Maid zu gewinnen, werden sie alle viel Reichtum, Kühe, Nahrung und andere wünschenswerte Dinge verschenken. Wir werden annehmen, was sie geben, die Gattenwahl und alle Feste besuchen und dann weiterwandern. Es werden auch viele Schauspieler, Heralde, mächtige Athleten und Tänzer aus fernen Ländern kommen. Die Barden singen die Loblieder der Könige, und die Erzähler rezitieren die Puranas. Seht euch all das Schöne an, nehmt von den Geschenken, ihr Ruhmreichen, und dann könnt ihr mit uns zurückkehren. Ihr seid alle gutaussehend wie die Himmlischen. Wenn sie euch sieht, wird Krishna (Draupadi) vielleicht einen von euch erwählen. Oder vielleicht gewinnt dein hübscher Bruder hier, der mit den starken Armen, in sportlichen Wettkämpfen viel Reichtum. Nach diesen Worten der Brahmanen erwiderte Yudhishthira: „Ja, wir werden mit euch gehen, um die Gattenwahl des Mädchens und alle Feste anzuschauen.“ www.mahabharata.pushpak.de - 271 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

Gattenwahl als bereits errungen. Mit Dhaumya als ihrem Priester fühlten sich diese Bullen<br />

des Bharata Geschlechts unter die Obhut eines mächtigen Beschützers gestellt. Der<br />

hochbeseelte Dhaumya war mit den wahren Bedeutungen <strong>der</strong> Veden und allen Regeln <strong>der</strong><br />

Moral wohl vertraut und wurde zum spirituellen Lehrer <strong>der</strong> tugendhaften Pandavas. Die<br />

Helden wurden seine Yajamanas (spirituellen Schüler). Und Dhaumya bemerkte ihre<br />

himmlische Klugheit, Stärke und Ausdauer, und auch er war sich sicher, daß sie aufgrund<br />

ihrer eigenen Fähigkeiten sich sowohl Königreich als auch Herrschaft gewinnen würden. Mit<br />

dem Segen des Brahmanen begaben sich die Pandavas in seiner Begleitung zur Gattenwahl<br />

<strong>der</strong> Prinzessin von Panchala.<br />

Hier endet mit dem 185.Kapitel das Chaitraratha Parva des Adi Parva im gesegneten <strong>Mahabharata</strong>.<br />

Swayamvara Parva - Die Gattenwahl<br />

Kapitel 186 - Auf dem Weg nach Panchala<br />

Vaisampayana erzählte:<br />

So machten sich die Pandavas auf den Weg nach Panchala, um sich das Land, Draupadi und<br />

die Festlichkeiten anzusehen. Auf dem Weg trafen die alleinreisenden Tiger unter den<br />

Männern mit ihrer Mutter auf viele Brahmanen, die in großen Gruppen gemeinsam<br />

wan<strong>der</strong>ten. Als die Brahmacharis die Pandavas bemerkten, sprachen sie zu ihnen: „Wohin<br />

geht ihr? Und woher kommt ihr?“ Yudhishthira antwortete ihnen: „Ihr Bullen unter den<br />

Brahmanen, wisset, wir sind Brü<strong>der</strong> und wan<strong>der</strong>n mit unserer Mutter. Wir kommen gerade<br />

von Ekachakra.“<br />

Da sprachen die Brahmanen:<br />

Geht doch zum Palast von Drupada in Panchala. Dort findet bald eine große Gattenwahl<br />

(Swayamvara) statt, bei <strong>der</strong> viel Geld verteilt wird. Wir gehen auch dorthin. Laßt uns<br />

gemeinsam wan<strong>der</strong>n. Es wird ein hervorragendes, göttliches Fest geben. Der ruhmreiche<br />

Drupada hat eine Tochter, die sich mitten aus dem Opferaltar erhob. Sie hat Augen wie<br />

Lotusblätter, ihre Züge sind makellos, sie ist jung und klug und sehr, sehr schön. Die<br />

schlankhüftige Draupadi mit <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>baren Figur duftet weithin wie <strong>der</strong> blaue Lotus. Sie<br />

ist die liebliche Schwester des starkarmigen und majestätischen Dhrishtadyumna, <strong>der</strong> in<br />

Zukunft Drona vernichten wird. Er wurde mit einer natürlichen Rüstung, Schwert, Bogen<br />

und Pfeilen aus dem lo<strong>der</strong>nden Feuer geboren und gleicht einem zweiten Feuer. Die Tochter<br />

von Drupada wird sich einen Ehemann unter den eingeladenen Prinzen erwählen. Wir<br />

gehen hin, um sie zu sehen und mitzufeiern. Zur Gattenwahl werden viele Könige und<br />

Prinzen aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n erwartet, die große Opfer vollführt und die Brahmanen<br />

reich beschenkt haben, die dem Studium zugetan, heilig, ruhmreich und von strengen<br />

Gelübden sind. Sie alle sind jung und schön, mächtige Wagenkämpfer und geschickte<br />

Krieger. Um die Maid zu gewinnen, werden sie alle viel Reichtum, Kühe, Nahrung und<br />

an<strong>der</strong>e wünschenswerte Dinge verschenken. Wir werden annehmen, was sie geben, die<br />

Gattenwahl und alle Feste besuchen und dann weiterwan<strong>der</strong>n. Es werden auch viele<br />

Schauspieler, Heralde, mächtige Athleten und Tänzer aus fernen Län<strong>der</strong>n kommen. Die<br />

Barden singen die Loblie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Könige, und die Erzähler rezitieren die Puranas. Seht euch<br />

all das Schöne an, nehmt von den Geschenken, ihr Ruhmreichen, und dann könnt ihr mit<br />

uns zurückkehren. Ihr seid alle gutaussehend wie die Himmlischen. Wenn sie euch sieht,<br />

wird Krishna (Draupadi) vielleicht einen von euch erwählen. O<strong>der</strong> vielleicht gewinnt dein<br />

hübscher Bru<strong>der</strong> hier, <strong>der</strong> mit den starken Armen, in sportlichen Wettkämpfen viel<br />

Reichtum.<br />

Nach diesen Worten <strong>der</strong> Brahmanen erwi<strong>der</strong>te Yudhishthira: „Ja, wir werden mit euch<br />

gehen, um die Gattenwahl des Mädchens und alle Feste anzuschauen.“<br />

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