Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> bedrängte. Statt dessen verschwand die großäugige Maid so schnell wie<br />
<strong>der</strong> Blitz vor den sehnenden Augen des Monarchen. Da irrte <strong>der</strong> König durch den ganzen<br />
Wald wie einer, <strong>der</strong> seinen Verstand verloren hat, auf <strong>der</strong> Suche nach dem Mädchen mit den<br />
Lotusaugen. Als er sie nirgends fand, versank er in mitlei<strong>der</strong>regendes Wehklagen und stand<br />
lange Zeit starr vor Kummer.<br />
Kapitel 174 - Tapati antwortet Samvarana<br />
Irgendwann fiel dieser Vernichter <strong>der</strong> feindlichen Reihen kraftlos und ohnmächtig zu Boden.<br />
Sogleich erschien das Mädchen mit dem lieblichen Lächeln und den runden, schwellenden<br />
Hüften wie<strong>der</strong> vor ihm und sprach mit honigsüßen Worten zum Monarchen: „Erhebe dich,<br />
du Feindebezwinger. Sei gesegnet. Es schickt sich nicht für dich, du Tiger unter den<br />
Männern, deinen Verstand zu verlieren, gefeiert und weltberühmt, wie du bist.“ Nach diesen<br />
zauberhaften Worten öffnete <strong>der</strong> König seine Augen und erblickte die Dame mit den<br />
verführerischen Hüften. Brennend vor Verlangen und mit schwacher, gefühlsverwirrter<br />
Stimme sprach er zu <strong>der</strong> schwarzäugigen Dame: „Sei gesegnet, du vorzügliche Frau mit den<br />
dunklen Augen. Ich brenne vor Verlangen und mache dir den Hof. Oh bitte, nimm mich an.<br />
Mein Leben verläßt mich. Oh du mit den glänzenden Augen, um deinetwillen durchbohrt<br />
mich Kama unaufhörlich mit seinen scharfen Pfeilen, oh du Lotusblüte. Oh liebenswertes<br />
und freundliches Mädchen, ich wurde von Kama wie von einer giftigen Schlange gebissen.<br />
Sei mir gnädig, du Hübsche mit den makellosen Glie<strong>der</strong>n. Mein Leben hängt von dir ab, du<br />
mit dem Lotusgesicht wie <strong>der</strong> volle Mond und mit <strong>der</strong> süßen Stimme wie singende Kinnaras.<br />
Ohne dich, du Zarte, werde ich nicht länger leben, denn Kama durchbohrt mich ohn<br />
Unterlaß. Gewähr mir deine Gunst, du mit den dunklen Augen. Du darfst mich nicht<br />
verstoßen, du Schöne. Du mußt mich von meinem Leiden befreien, indem du mir deine<br />
Liebe gewährst. Auf den ersten Blick hast du mein Herz gefangen, und nun irrt mein Geist<br />
umher. Nachdem ich dich gesehen habe, mag ich keinen Blick mehr auf an<strong>der</strong>e Frauen<br />
verschwenden. Sei mir gnädig, ich bin dein gehorsamer Sklave, dein Verehrer, oh nimm<br />
mich! Seit deinem Anblick hat <strong>der</strong> Gott des Begehrens mein Herz unter seiner Gewalt, oh du<br />
mit den großen Augen, und seine Flamme verbrennt mich. Ach, lösche diese Flamme mit<br />
dem Wasser deiner Liebe! Oh schöne Dame, werde mein und besänftige den unbesiegbaren<br />
Gott des Verlangens, <strong>der</strong> hier mit tödlichem Bogen und Pfeil erschien und mich durchbohrt.<br />
Oh du mit dem schönen Gesicht, heirate mich nach Art <strong>der</strong> Gandharvas, denn dies ist die<br />
beste Heirat, so wird es gesagt.“<br />
Tapati antwortete:<br />
Oh König, ich bin nicht die Herrin meiner selbst. Wisse, daß ich eine Maid bin, die unter <strong>der</strong><br />
Kontrolle ihres Vaters lebt. Wenn du wirklich Zuneigung für mich empfindest, dann bitte<br />
meinen Vater um mich. Du sagst, oh König, daß ich dein Herz stahl. Doch auch du hast mit<br />
dem ersten Blick mein Herz geraubt. Ich bin nicht die Herrin meines Körpers, und daher, oh<br />
König, bleibe ich dir fern. Frauen sind niemals unabhängig. Welches Mädchen in den drei<br />
Welten würde dich nicht als Ehemann begehren? So freundlich wie du zu allen bist, die von<br />
dir abhängen, und so rein geboren? So bitte meinen Vater Aditya um meine Hand, wenn die<br />
Gelegenheit sich bietet. Bitte ihn mit Ehrerbietung, asketischer Enthaltsamkeit und<br />
Gelübden. Wenn mein Vater mich dir übergibt, werde ich dir ewig eine gehorsame Gattin<br />
sein. Mein Name ist Tapati, oh König. Ich bin die jüngere Schwester von Savitri und die<br />
Tochter von Savita, dem Erleuchter <strong>der</strong> Welt.<br />
Kapitel 175 - Tapati und Samvarana heiraten<br />
Der Gandharva sprach:<br />
Kaum hatte sie geendet, stieg sie zum Himmel auf. Und <strong>der</strong> Monarch fiel erneut zu Boden.<br />
Seine Minister und Gefolgsleute hatten ihn schon überall im Wald gesucht und fanden ihn<br />
schließlich an diesem einsamen Ort. Beim Anblick des vorzüglichen Königs, diesem<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 258 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva