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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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hierher. Ihr scheint mir Menschen zu sein. Wie könnt ihr es wagen, mir nahe zu kommen, wo<br />

ich das strahlendste Juwel in Kuveras Diadem bin?“<br />

Arjuna antwortete:<br />

Oh du Dummkopf, wer könnte an<strong>der</strong>e vom Ozean, den Hängen des Himalaya und diesem<br />

Fluß fernhalten? Oh du Wan<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Himmel, sei <strong>der</strong> Magen leer o<strong>der</strong> voll, sei es Tag o<strong>der</strong><br />

Nacht - es gibt keine beson<strong>der</strong>e Zeit für irgend jemanden, sich <strong>der</strong> Ganga, diesem<br />

Vorzüglichsten aller Ströme, zu nähern. Wir sind auch mächtig und kümmern uns nicht<br />

darum, ob wir dich stören o<strong>der</strong> nicht. Du gemeines Wesen, nur Schwächlinge verehren dich<br />

als Kämpfer. Diese Ganga entspringt den goldenen Gipfeln des Himavat und, in sieben<br />

Ströme zerteilt, ergießt sie sich in die Wasser des Ozeans. Wer Wasser aus diesen sieben<br />

Strömen trinkt, also aus Ganga, Yamuna, Sarasvati, Vithastha, Sarju, Gomati und Gandaki,<br />

wird von allen Sünden gereinigt. Oh Gandharva, wenn die Ganga durch die himmlischen<br />

Regionen fließt, wird sie Alakananda genannt. In den Bereichen <strong>der</strong> Pitris wird sie zur<br />

Vaitarani, und ist für Sün<strong>der</strong> nur schwer zu überqueren. Selbst Krishna- Dwaipayana sagte<br />

dies. Dieser beson<strong>der</strong>e und göttliche Fluß ist frei von allen Gefahren und fähig, in den<br />

Himmel zu führen. Warum versperrst du uns den Weg dahin? Deine Tat ist nicht vereinbar<br />

mit ewiger Tugend. Warum sollten wir die gefahrlosen Wasser <strong>der</strong> geheiligten Bhagirathi<br />

nicht berühren, von denen uns niemand abhalten kann? Wir werden deine Worte nicht<br />

beachten.<br />

Vaisampayana erzählte:<br />

Da entflammte <strong>der</strong> Zorn des Gandharva, er spannte seinen Bogen, bis er kreisrund war, und<br />

schoß Pfeile auf die Pandavas ab, die giftigen Schlagen glichen. Doch Dhananjaya, <strong>der</strong> Sohn<br />

des Pandu, wehrte alle Pfeile mit seinem guten Schild und <strong>der</strong> Fackel in <strong>der</strong> Hand ab.<br />

Dann sprach Arjuna:<br />

Oh Gandharva, suche nicht jene zu ängstigen, die in Waffen geübt sind. Denn in ihren<br />

Händen vergehen feindliche Waffen wie Schaum. Ich glaube schon, daß du Menschen an<br />

Heldenkraft überlegen bist. Daher werde ich mit dir mittels himmlischer Waffen kämpfen<br />

und nicht auf irdische Weise. Die feurige Waffe, die ich auf dich schleu<strong>der</strong>n werde, übergab<br />

Vrihaspati, <strong>der</strong> verehrte Lehrer von Indra, dem Bharadvaja. Bharadvaja gab sie Agnivesha<br />

und dieser meinem Lehrer. Und Drona, dieser Beste <strong>der</strong> Brahmanen, gab sie mir.<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

Nach diesen Worten entließ Arjuna zornig die lo<strong>der</strong>nde Waffe aus Feuer auf den Gandharva<br />

und verbrannte seinen Wagen im Nu. Der mächtige Gandharva wurde von <strong>der</strong> Macht <strong>der</strong><br />

Waffe ohnmächtig und fiel mit dem Kopf nach unten vom Wagen. Sogleich ergriff ihn<br />

Arjuna beim Schopf, welcher mit Blumengirlanden geschmückt war, und zog dem<br />

bewußtlosen Angaraparna zu seinen Brü<strong>der</strong>n. Doch Kumbhinasi, die Gattin des Gandharva,<br />

wollte ihrem Ehemann helfen, rannte zu Yudhishthira und suchte seinen Schutz. Sie sprach:<br />

„Oh du Trefflicher, weite deinen Schutz über mich aus. Oh, laß meinen Gatten frei. Werter<br />

Herr, ich bin Kumbhinasi, die Ehefrau dieses Gandharva, die deine Hilfe erfleht.“ Als<br />

Yudhishthira die weinende Frau sah, sprach er zu Arjuna: „Oh du Feindebezwinger, mein<br />

Kind, warum solltest du einen Feind töten, den du im Kampf bereits besiegt hast? Der von<br />

dir seines Ruhmes beraubt wurde, den seine Ehefrau beschützen muß und <strong>der</strong> keine<br />

Heldenmacht mehr hat?“ Da sprach Arjuna: „Nimm dein Leben zurück, oh Gandharva. Zieh<br />

deines Wegs und trauere nicht. Yudhishthira, <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Kurus, befahl mir, Erbarmen<br />

walten zu lassen.“<br />

Der Gandharva erwi<strong>der</strong>te:<br />

Ich wurde von dir besiegt. Ich werde nun meinen Namen Angaraparna ablegen. Mit diesem<br />

Namen werde ich mich nicht mehr brüsten, da mein Stolz auf meine Stärke vernichtet<br />

wurde. Gesegnet bin ich, da ich dir, Arjuna, dem Träger von himmlischen Waffen,<br />

begegnete. Ich möchte dir die Macht <strong>der</strong> Illusion übertragen, die nur Gandharvas<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 254 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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