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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Bharadvaja, diesem besten Brahmanen und Ersten aller Waffenträger: „Oh du Hochbeseelter,<br />

gesegnet bist du. Laß es so geschehen und zwischen uns ewige Freundschaft sein, wie du es<br />

wünschst.“ So sprachen sie und beschlossen das andauernde Band zwischen sich. Danach<br />

trennten sich ihre Wege. Doch <strong>der</strong> Gedanke an die Demütigung verließ die Erinnerung des<br />

Königs Drupada für keinen Moment. Mit trauerndem Herzen wurde <strong>der</strong> König immer<br />

schwächer.<br />

Kapitel 169 - Drupada opfert, um Kin<strong>der</strong> zu bekommen<br />

Der Brahmane erzählte weiter:<br />

Mit schwerem Herzen wan<strong>der</strong>te König Drupada durch viele Einsiedeleien auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach außergewöhnlichen Brahmanen mit beson<strong>der</strong>em Wissen in Opferriten. Überwältigt von<br />

Kummer, mutlos und sich sehnlichst Kin<strong>der</strong> wünschend sprach er wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong>: „Ach,<br />

ich habe keinen Sohn, <strong>der</strong> alle übertrifft. Und Schande über die Kin<strong>der</strong> und Verwandten, die<br />

ich habe.“ Immer mußte er über Rache an Drona nachdenken und seufzte beständig. Auch<br />

nach reiflicher Überlegung sah dieser Beste <strong>der</strong> Monarchen keinen Weg, mittels seiner<br />

eigenen Kshatriya Kraft die Macht und Disziplin, das Training und die Fähigkeiten Dronas<br />

zu übertreffen. So wan<strong>der</strong>te er an den Ufern <strong>der</strong> Jumna und <strong>der</strong> Ganga und gelangte eines<br />

Tages zu einer heiligen Einsiedelei. In dieser Herberge gab es keinen Brahmanen, <strong>der</strong> kein<br />

Snataka (einer, <strong>der</strong> seine Studien beendet hatte) war, strengen Gelübden folgte o<strong>der</strong> nicht in<br />

höchstem Maße tugendhaft war. Hier traf <strong>der</strong> König auf zwei Brahmanen namens Yaja und<br />

Upayaja. Beide folgten härtesten Gelübden, hatten ihre Seelen unter völliger Kontrolle und<br />

gehörten dem höchsten Rang an. Sie widmeten sich ernsthaft ihren Studien <strong>der</strong> alten<br />

Bräuche und stammten von Kasyapa ab. Diese Besten <strong>der</strong> Brahmanen waren sehr wohl in<br />

<strong>der</strong> Lage, dem König bei <strong>der</strong> Erfüllung seiner Wünsche zu helfen. Mit großem Eifer und<br />

höchst konzentriert bemühte sich <strong>der</strong> König um das hervorragende Paar. Da er die größeren<br />

Fähigkeiten des Jüngeren <strong>der</strong> beiden erkannte, bemühter er sich im Vertrauen vor allem um<br />

Upayaja mit den strengen Gelübden, indem er ihm alles Wünschenswerte versprach. Er<br />

ehrte die Füße von Upayaja, sprach immer liebe Worte zu ihm und bot ihm jedes Ding an,<br />

was ein Mensch nur begehren konnte. So sprach Drupada eines Tages zu ihm: „Oh Upayaja,<br />

wenn du die Opferriten durchführst, die mir einen Sohn verschaffen, welcher Drona besiegt,<br />

dann gebe ich dir zehntausend Kühe. O<strong>der</strong> was immer du möchtest, ich bin bereit, es dir zu<br />

geben, oh Erster <strong>der</strong> Brahmanen.“ Upayaja antwortete ihm: „Ich kann nicht.“ Doch Drupada<br />

akzeptierte dies nicht als endgültige Antwort und diente ihm und verehrte ihn weiter.<br />

Dann, nach Ablauf eines Jahres, sprach Upayaja, dieser Erste <strong>der</strong> Brahmanen, zu Drupada<br />

mit freundlicher Stimme: „Mein älterer Bru<strong>der</strong> Yaja wan<strong>der</strong>te eines Tages durch den tiefen<br />

Wald und hob eine Frucht vom Boden auf, die heruntergefallen war. Er kümmerte sich nicht<br />

um die Reinheit (bzw. Verdorbenheit) <strong>der</strong> Frucht. Ich war ihm gefolgt und hatte seine<br />

unwürdige Tat gesehen. Ja, er unterhält keine Skrupel, unreine Dinge anzunehmen. Als er<br />

diese Frucht aufnahm, sah er keinerlei Verdorbenheit einer sündigen Natur. Und wer einmal<br />

keine Reinheit erkannte, wird sie wohl auch an<strong>der</strong>nfalls nicht erkennen. Als er im Hause<br />

seines Lehrers lebte, um die Bräuche zu studieren, aß er immer ohne Scheu die Reste <strong>der</strong><br />

Mahlzeiten an<strong>der</strong>er Leute auf. Er spricht ständig lobend über das Essen und scheut sich vor<br />

nichts. Aus diesem Grund glaube ich, daß sich mein Bru<strong>der</strong> irdische Errungenschaften<br />

wünscht. Geh zu ihm, König. Er wird dir seine spirituellen Dienste angedeihen lassen.“<br />

Obwohl König Drupada nicht allzuviel von Yaja hielt, ging er zu dessen Haus. Er ehrte den<br />

Ehrwürdigen und sprach zu ihm: „Oh Meister, gewähre mir einen spirituellen Dienst. Ich<br />

gebe dir achtzigtausend Kühe. Die Feindschaft zu Drona verbrennt mein Herz! Bitte kühle es<br />

für mich. Drona ist vorzüglich gelehrt in den Veden und besitzt die Brahma Waffe.<br />

Deswegen besiegte er mich im Kampf, <strong>der</strong> sich aus (verletzter) Freundschaft erhob. Mit<br />

großer Klugheit gesegnet ist <strong>der</strong> Sohn Bharadvajas nun <strong>der</strong> erste Lehrer <strong>der</strong> Kurus. Es gibt<br />

keinen Kshatriya in dieser Welt, <strong>der</strong> ihm überlegen ist. Sein Bogen ist sechs halbe Armlängen<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 250 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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