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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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dann wird Duryodhana in seinem Verlangen nach Herrschaft immer weiter unseren Tod<br />

durch heimliche und hinterhältige Anschläge suchen. Wir haben we<strong>der</strong> einen offiziellen<br />

Rang noch Macht. Duryodhana dagegen hat beides. Wir haben keine (im Staat einflußreichen)<br />

Freunde und Verbündete. Duryodhana hat sie. Während wir über keinerlei Vermögen<br />

verfügen, befehligt Duryodhana den Staatsschatz. Wird er nicht versuchen, uns mit allen<br />

Mitteln zu vernichten? Laß uns lieber diesen Schuft Purochana und auch Duryodhana<br />

täuschen und einige Zeit im Verborgenen leben. Laß uns lieber ein Leben im Walde führen.<br />

Wir werden jagen und über die Erde wan<strong>der</strong>n. Wenn wir dem Feind entkommen sind,<br />

können wir allen Wegen vertrauen. Und noch heute werden wir einen geheimen<br />

unterirdischen Tunnel aus unserer Kammer graben. Wenn wir dieses Werk im Geheimen<br />

vollenden, wird das Feuer uns niemals verschlingen können. Wir werden hier äußerlich<br />

ganz normal leben, aber im Verborgenen alles für unsere Sicherheit tun, so daß we<strong>der</strong><br />

Purochana noch irgendein Bürger in Varanavata etwas davon bemerken wird.<br />

Kapitel 149 - Der Tunnel wird gegraben<br />

Vaisampayana erzählte:<br />

Es kam ein Freund von Vidura heimlich zu den Pandavas und sprach zu ihnen: „Vidura<br />

schickt mich zu euch. Ich bin ein erfahrener Bergmann und möchte euch Pandavas dienen.<br />

Sagt mir, was ich für euch tun kann. In vollstem Vertrauen sprach Vidura zu mir: Geh zu<br />

den Pandavas und hilf ihnen. - Nun, was soll ich für euch tun? Purochana wird das Tor<br />

deines Hauses in <strong>der</strong> vierzehnten Nacht <strong>der</strong> dunklen Monatshälfte in Brand setzen. Es ist <strong>der</strong><br />

Plan des hinterhältigen Sohnes von Dhritarashtra, euch Pandavas und eure Mutter in den<br />

Flammen umkommen zu lassen. Oh Sohn des Pandu, Vidura hat zu dir in <strong>der</strong> geheimen<br />

Sprache <strong>der</strong> Mlechas gesprochen, und du hast ihm auf gleiche Weise geantwortet. Dies sage<br />

ich dir, um dir meine Aufrichtigkeit zu beweisen.“<br />

Auf diese Worte erwi<strong>der</strong>te <strong>der</strong> wahrhafte Yudhishthira:<br />

Oh Verehrter, ich kenne dich nun als lieben und vertrauten Freund Viduras, aufrecht und<br />

allseits hingebungsvoll. Es gibt nichts, was <strong>der</strong> gelehrte Vidura nicht weiß. Wie du ihm, so<br />

bist du uns. Mach keinen Unterschied zwischen ihm und uns. Wir sind ebenso dein, wie wir<br />

es für ihn sind. Oh beschütze uns, wie uns <strong>der</strong> gelehrte Vidura immer beschützt. Ich weiß,<br />

daß dieses Haus leicht entzündbar ist, und daß dies Purochana auf Geheiß Duryodhanas für<br />

uns erbaut hat. Dieser sündhafte, üble und gemeine Mensch beherrscht alles Vermögen<br />

nebst allen Verbündeten und verfolgt uns ohn Unterlaß. Oh rette uns mit deinem Können<br />

vor <strong>der</strong> drohenden Feuersbrunst. Wenn wir hier in den Flammen umkommen, dann erfüllt<br />

sich Duryodhanas dringendstes Begehren. Hier ist das vorzüglich ausgestattete Arsenal.<br />

Dieses große Haus grenzt an die hohen Mauern des Arsenals und hat keinen sicheren<br />

Ausgang. Dieser hinterhältige Plan von Duryodhana war Vidura von Anfang an bekannt,<br />

und so hat er uns aufgeklärt. Die Gefahr, welche Khatta voraussah, klopft nun an unsere Tür.<br />

Rette uns, ohne daß Purochana von unserer Rettung erfährt.<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

Der Bergmann sprach: „So sei es.“, und begann sorgfältig mit den Grabungen für einen<br />

großen, unterirdischen Tunnel. Die Öffnung des Tunnels lag im Inneren des Hauses zu<br />

ebener Erde und war nur mit Planken verschlossen. Jene verdeckten die Öffnung vor den<br />

ängstlichen Augen Purochanas, welcher in seiner Unwissenheit beständig das äußere Tor<br />

des Hauses beobachtete. Die Pandavas schliefen in ihren Räumen mit griffbereiten Waffen,<br />

und während des Tages durchstreiften sie die Wäl<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Jagd. So lebten sie in dem<br />

Haus aus Lack sehr vorsichtig und täuschten Purochana, indem sie Vertrauen und<br />

Zufriedenheit vorgaben, obwohl sie in Wahrheit mißtrauisch und unzufrieden waren. Auch<br />

die Bürger Varanavatas ahnten nichts von den Plänen <strong>der</strong> Pandavas. Tatsächlich wußte<br />

niemand außer dem guten Bergmann, Viduras Freund, etwas davon.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 230 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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