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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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dein Leben, tapferer König. Wir Brahmanen vergeben immer. Und, du Bulle unter den<br />

Kshatriyas, meine Zuneigung und Liebe zu dir wuchsen damals in unserer gemeinsam<br />

verbrachten Knabenzeit in <strong>der</strong> Einsiedelei. Darum bitte ich erneut um deine Freundschaft, oh<br />

König. Und als ungefragten Segen gewähre ich dir die Hälfte deines Königreiches. Denn du<br />

hast mir gesagt, daß einer, <strong>der</strong> kein König ist, nicht <strong>der</strong> Freund eines Königs sein kann.<br />

Darum gebe ich dir die Hälfte deines Königreiches wie<strong>der</strong>, oh Drupada. Du wirst <strong>der</strong> König<br />

sein von allen Län<strong>der</strong>n, die südlich <strong>der</strong> Bhagirathi liegen, und ich werde König nördlich vom<br />

Fluß sein. Und, oh Panchala, wenn du willst, kenne mich von nun an als deinen Freund.“<br />

Drupada antwortete: „Du bist von edler Seele und großem Heldenmut. So bin ich nicht<br />

überrascht von deinen Taten, oh Brahmane. Ich freue mich sehr über dich und wünsche mir<br />

deine ewige Freundschaft.“<br />

Danach entließ Drona den König von Panchala mit den üblichen Grüßen und übergab ihm<br />

die Hälfte des Königreichs. Von da an regierte Drupada traurig in <strong>der</strong> Stadt Kampilya in <strong>der</strong><br />

städtereichen Provinz Makandi am Ufer <strong>der</strong> Ganga. Nach seiner Nie<strong>der</strong>lage herrschte er<br />

über die südlichen Panchalas bis zum Fluß Charmanwati. Von diesem Tage an war Drupada<br />

zutiefst überzeugt, daß er durch Kshatriya Macht allein niemals Drona besiegen könne, denn<br />

die war dessen Brahma Macht deutlich unterlegen. So begann er über die Erde zu wan<strong>der</strong>n<br />

und suchte nach Mitteln, einen Sohn zu erhalten (<strong>der</strong> Drona besiegen würde). Zu dieser Zeit<br />

residierte Drona schon in <strong>der</strong> Gegend von Ahichatra, <strong>der</strong>en Städte und Dörfer Arjuna mit<br />

dem Sieg über Drupada gewonnen und Drona übergeben hatte.<br />

Kapitel 141 - Yudhishthira wird zum Thronerben ernannt<br />

Vaisampayana sprach:<br />

Nach Ablauf eines Jahres ernannte Dhritarashtra aus Güte zum Volk Yudhishthira, den Sohn<br />

des Pandu, zum Thronerben über das Königreich, wegen seiner Standhaftigkeit, inneren<br />

Stärke, Geduld, Wohltätigkeit, Freimütigkeit und unerschütterlichen Ehrlichkeit seines<br />

Herzens. Schon nach kurzer Zeit verdunkelte <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong> Kunti, Yudhishthira, mit seinem<br />

guten Verhalten und seiner genauen Hingabe an die Pflichten die Taten seines Vaters. Der<br />

zweite Pandava, Bhima, erhielt Unterricht von Sankarshana (Balarama) im Schwert- und<br />

Keulenkampf und mit dem Streitwagen. Zum Ende seiner Ausbildung verfügte Bhima über<br />

die Kraft wie Dyumatsena selbst. Er lebte in Harmonie mit seinen Brü<strong>der</strong>n und wurde<br />

immer heldenhafter. Arjuna wurde berühmt für die Festigkeit seines Griffs, die Leichtigkeit<br />

seiner Bewegung, die Genauigkeit seines Zielens und seine Fähigkeiten im Gebrauch von<br />

Kshura, Naracha, Valla und Vipatha, also allen geraden, gekrümmten o<strong>der</strong> schweren<br />

Waffen. Drona bestätigte, daß niemand in <strong>der</strong> Welt Arjuna in <strong>der</strong> Leichtigkeit <strong>der</strong> Hand und<br />

<strong>der</strong> allgemeinen Trefflichkeit mit Waffen gleichkam.<br />

Eines Tages sprach Drona vor den versammelten Kaurava Prinzen zu Arjuna: „Es gab<br />

einmal einen Schüler von Agastya namens Agnivesha. Er war mein Lehrer und ich sein<br />

Schüler. Durch asketischen Verdienst erhielt ich von ihm die Waffe Brahmashira, welche<br />

niemals erfolglos ist, dem Blitzschlag selbst gleicht und in <strong>der</strong> Lage ist, die ganze Welt zu<br />

verschlingen. Diese Waffe, oh Bharata, ging nun von meiner Hand von Schüler zu Schüler.<br />

Als er sie mir übergab, sprach mein Lehrer zu mir: „Oh Sohn des Bharadvaja, niemals darfst<br />

du diese Waffe auf einen Menschen richten, und schon gar nicht, wenn seine Energie gering<br />

ist.“ Du hast nun eine himmlische Waffe erhalten, oh Held. Niemand sonst verdient sie.<br />

Doch folge den Worten meines Lehrers! Und übergib mir meinen Lohn für deinen Unterricht<br />

vor allen deinen Cousins und Verwandten.“ Arjuna gab sein Wort, dem Lehrer zu geben,<br />

was er for<strong>der</strong>te, und Drona sprach: „Oh du Sündenloser, ich möchte, daß du mit mir kämpft,<br />

wenn ich mit dir kämpfe.“ Dies versprach dieser Bulle unter den Kurus, berührte die Füße<br />

seines Lehrers und entfernte sich in nördlicher Richtung.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 219 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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