Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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seiner Keule. Diese riesigen Tiere, groß wie Berge, fielen unter Bhimas Keulenschlägen mit<br />
zertrümmertem Haupt blutüberströmt zu Boden wie Klippen, welche <strong>der</strong> Blitz fällt. Der<br />
Pandava schickte nicht nur Elefanten zu tausenden zu Boden, son<strong>der</strong>n auch Pferde, ganze<br />
Wagen, die Infanterie und viele Wagenkrieger. Wie ein Hirte in den Wäl<strong>der</strong>n mit seinem<br />
Stab seine Herde vor sich her treibt, so trieb Vrikodara die Streitwagen und Elefanten des<br />
feindlichen Heeres vor sich her.<br />
Arjuna hegte den Wunsch, seinem Lehrer Gutes zu tun, und griff Drupada an. Sein<br />
Pfeileschauer holte den König von seinem Elefanten herunter. Wie das Feuer am Ende eines<br />
Zeitalters kam Arjuna über tausende Pferde, Wagen und Elefanten des Gegners. Doch die<br />
Panchalas antworteten dem Pandava mit einem perfekten Geschoßhagel. Sie brüllten laut<br />
und kämpften verzweifelt mit Arjuna. Die Schlacht wurde rasend und war schrecklich<br />
anzusehen. <strong>Das</strong> Kriegsgeschrei des Feindes machte den Sohn Indras wütend. Er stürmte<br />
heftig voran und deckte das feindliche Heer kraftvoll mit dichten Pfeileschauern ein. Wer<br />
den ruhmreichen Arjuna in dieser Phase des Kampfes sah, konnte keine Pause zwischen<br />
Pfeilauflegen und Abschießen erkennen. Überall erhob sich Geschrei mit Beifall vermischt.<br />
Doch dann griff <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Panchalas von seinem Heeresführer Satyajit begleitet den<br />
Arjuna mit einer Schnelligkeit an, wie <strong>der</strong> Asura Samvara einst den Herrn <strong>der</strong> Himmlischen<br />
bestürmte. Arjuna empfing ihn mit einem dichten Schauer an Pfeilen. Und je<strong>der</strong> Panchala<br />
Krieger brüllte so laut wie ein gewaltiger Löwe, wenn er einen Elefanten anspringt. Satyajit<br />
sah, wie Arjuna seinen König angriff, und warf sich mit großem Heldenmut dazwischen.<br />
Und die beiden Krieger standen sich wie Indra und <strong>der</strong> Asura Vali in <strong>der</strong> Schlacht gegenüber<br />
und verwüsteten die Reihen <strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>en Seite. Erst durchbohrte Arjuna Satyajit mit<br />
zehn scharfen Pfeilen, über <strong>der</strong>en Genauigkeit alle Beobachter nur staunen konnten. Doch<br />
ohne Zeit zu verlieren schoß Satyajit auf Arjuna hun<strong>der</strong>t Pfeile ab. Mit bemerkenswerter<br />
Leichtigkeit in seinen Bewegungen rieb Arjuna an seiner Bogensehne, um seine Pfeile<br />
schneller zu machen, und zerschnitt den Bogen seines Gegners. Satyajit nahm schnell einen<br />
an<strong>der</strong>en Bogen zur Hand und traf Partha, seinen Wagen, die Pferde und seinen<br />
Wagenlenker. <strong>Das</strong> vergab ihm Arjuna nicht. Nun entschlossen, ihn sofort zu besiegen,<br />
durchbohrte er mit seinen Pfeilen die Pferde seines Gegners, seine Flagge, den Bogen nebst<br />
geballter Faust des Kämpfers, seinen Wagenlenker und den Helfer in seinem Rücken. Schon<br />
wie<strong>der</strong> ohne Bogen, und nun auch ohne Pferde trat Satyajit vom Kampf zurück.<br />
Als nun Drupada seinen Heeresführer aufgeben sah, begann er selbst den Kampf gegen<br />
Arjuna, welcher ihm heftig entgegentrat. Schnell zerschnitt Arjuna den Bogen seines Feindes,<br />
ließ seinen Fahnenmast zu Boden stürzen, und mit fünf Pfeilen fielen die Pferde und <strong>der</strong><br />
Wagenlenker von Drupada. Dann warf Arjuna seinen Bogen beiseite, nahm den Köcher ab,<br />
zog den Krummsäbel aus <strong>der</strong> Scheide und sprang mit lautem Schrei von seinem Wagen auf<br />
den von Drupada. Ohne jegliche Furcht ergriff er den König <strong>der</strong> Panchalas, wie Garuda eine<br />
riesige Schlange ergreift, nachdem sie die Wasser <strong>der</strong> Tiefe aufgewühlt hatte. Bei diesem<br />
Anblick flohen die Panchala Truppen nach allen Seiten davon. Nachdem Arjuna vor beiden<br />
Heeren die Macht seiner Arme gezeigt hatte, verließ er die Reihen des Feindes mit einem<br />
lauten Schrei. Als Bhima ihn mit seinem Gefangenen zurückkehren sah, begann er die Stadt<br />
Drupadas zu verwüsten. Doch Arjuna sprach zu ihm: „Dieser beste Monarch ist ein<br />
Verwandter <strong>der</strong> Kuru Helden. Daher töte seine Soldaten nicht länger, oh Bhima. Laß uns nur<br />
den Lohn an unseren Lehrer auszahlen.“ Und obwohl <strong>der</strong> mächtige Bhima noch nicht<br />
gesättigt war vom Kampf, folgte er Arjunas Worten und hörte mit dem Schlachten auf. Dann<br />
nahmen die Prinzen Drupada mit sich und brachten ihn zu Drona.<br />
Als Drona Drupada betrachtete - gedemütigt und bar allen Reichtums - da erinnerte er sich<br />
an dessen frühere Feindseligkeit und sprach: „Dein Königreich und deine Hauptstadt<br />
wurden von mir verwüstet. Doch fürchte nicht um dein Leben, auch wenn es jetzt vom<br />
Willen deines Feindes abhängt. Wünscht du nun, deine frühere Freundschaft mit mir zu<br />
beleben?“ Nach diesen Worten lächelte er ein wenig und fuhr dann fort: „Fürchte nicht um<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 218 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva