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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Kapitel 140 - Der Einmarsch <strong>der</strong> Kauravas in Panchala<br />

Nach einiger Zeit war Drona überzeugt, daß es jetzt angebracht war, von seinen<br />

Schützlingen das Dakshina (den Lohn des Lehrers) zu for<strong>der</strong>n. Er rief alle seine Schüler zu sich,<br />

erbat sich seine Entlohnung und sprach: „Ergreift König Drupada, den König von Panchala,<br />

in <strong>der</strong> Schlacht und bringt ihn zu mir. Dies wird mein willkommenster Lohn sein.“ Die<br />

Krieger sprachen: „So sei es.“, bestiegen ihre Wagen und marschierten von ihm begleitet los.<br />

Auf ihrem Weg schlugen diese Bullen unter den Männern alle Panchalas und belagerten<br />

dann die Hauptstadt des großen Drupada. Duryodhana, Karna, <strong>der</strong> mächtige Yuyutsu,<br />

Dushasana, Vikarna, Jalasandha, Sulachana und viele an<strong>der</strong>e hervorragende Kshatriya<br />

Prinzen wetteiferten im Angriff miteinan<strong>der</strong>, denn je<strong>der</strong> wollte <strong>der</strong> Beste sein. Sie fuhren auf<br />

erstklassigen Streitwagen und hinter ihnen folgte die Kavallerie. So drangen sie in die<br />

feindliche Stadt ein und fuhren die Straßen entlang.<br />

In <strong>der</strong> Zwischenzeit hatte König Drupada die mächtige Armee bemerkt und ihr lautes<br />

Getöse vernommen. Er kam wohlgerüstet und von seinen Brü<strong>der</strong>n begleitet aus seinem<br />

Palast heraus. Doch die Armee <strong>der</strong> Kurus griff ihn mit einem Pfeileschauer an und ließen<br />

lautes Kriegsgeschrei vernehmen. Und auch <strong>der</strong> schwer zu besiegende Drupada schoß viele<br />

schreckliche Pfeile von seinem weißen Streitwagen auf die Kurus ab. Noch bevor die<br />

Schlacht begann, hatte Arjuna den Stolz <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Prinzen auf ihre Heldenkraft bemerkt,<br />

und er sprach zu seinem Lehrer Drona: „Wir werden erst eingreifen, wenn die an<strong>der</strong>en ihren<br />

Heldenmut gezeigt haben. Der König von Panchala kann niemals von ihnen auf dem<br />

Schlachtfeld ergriffen werden.“ So wartete <strong>der</strong> sündenlose Sohn <strong>der</strong> Kunti mit seinen<br />

Brü<strong>der</strong>n etwa eine Meile außerhalb <strong>der</strong> Stadt. Dort jedoch tobte darweil die Schlacht. König<br />

Drupada griff an und entließ schreckliche Pfeileschauer auf die schwer angeschlagenen<br />

Reihen <strong>der</strong> Kurus. Er bewegte sich so leicht auf dem Felde <strong>der</strong> Schlacht, daß die Kurus in<br />

ihrer Panik meinten, ihnen stünden viele Drupadas gegenüber, obwohl er ohne<br />

Unterstützung und nur auf einem Wagen kämpfte. Die schrecklichen Pfeile des Monarchen<br />

stürzten von allen Seiten auf sie ein, bis schließlich von überall tausende Muschelhörner,<br />

Trompeten und Trommeln <strong>der</strong> Panchalas erklangen, welche die herannahende Armeen<br />

ankündigten. Vom mächtigen Heer <strong>der</strong> Panchalas erhob sich ein so schreckliches Gebrüll,<br />

wie das eines Löwen, und das Sirren ihrer Bogensehnen schien die Himmel entzwei zu<br />

reißen. Da wurden Duryodhana, Vikarna, Suvahu und Dushasana rasend und ließen<br />

Schauer von Pfeilen auf den Feind regnen. Doch obwohl <strong>der</strong> mächtige Bogenkrieger<br />

Drupada von vielen Pfeilen getroffen war, griff er die feindlichen Reihen mit noch größerer<br />

Entschlossenheit an. Er bewegte sich über das Schlachtfeld wie ein feuriges Rad und traf mit<br />

seinen Pfeilen Duryodhana, Vikarna und sogar den mächtigen Karna, nebst vielen an<strong>der</strong>en<br />

heldenhaften Prinzen und zahllosen Kriegern und stillte ihren Durst nach Schlacht. Auch das<br />

Heer entließ nun auf die Kurus verschiedenste Geschosse, wie Wolken ihre Regentropfen auf<br />

die Erde fallenlassen. Jung und Alt stürmten in die Schlacht, und alle griffen die Kurus<br />

energisch an. Doch nun wurde den Kauravas die Schlacht zu fürchterlich. Sie kehrten sich ab<br />

und flohen jammernd zu den Pandavas. Als die Pandavas das gräßliche Geheul <strong>der</strong><br />

geschlagenen Armee hörten, verneigten sie sich ehrfurchtsvoll vor ihrem Lehrer Drona und<br />

bestiegen ihre Streitwagen. Arjuna bat Yudhishthira, sich nicht an <strong>der</strong> Schlacht zu beteiligen,<br />

und stürmte hastig voran. Die Söhne <strong>der</strong> Madri (Nakula und Sahadeva) hieß er die Rä<strong>der</strong><br />

seines Wagens beschützen, während <strong>der</strong> allseits an <strong>der</strong> Spitze kämpfende Bhima mit <strong>der</strong><br />

Keule in <strong>der</strong> Hand vor ihm war. Inmitten des feindlichen Geschreis griff <strong>der</strong> sündenlose<br />

Arjuna von seinen Brü<strong>der</strong>n begleitet an und erfüllte die Gegend mit dem Gerassel seiner<br />

Wagenrä<strong>der</strong>. Wie eine Makara die Fluten des Ozeans zerteilt, so tauchte <strong>der</strong> mächtige Bhima<br />

mit seiner Keule wie ein zweiter Yama in die Reihen <strong>der</strong> Panchalas ein. Und er brüllte dabei<br />

so fürchterlich wie <strong>der</strong> sturmgepeitschte Ozean. Bhima griff mit seiner Keule die<br />

Elefantenkrieger <strong>der</strong> feindlichen Armee an, während <strong>der</strong> kampferprobte Arjuna das Heer<br />

mit starkem Arm bedrängte. Wie <strong>der</strong> große Zerstörer selbst tötete Bhima die Elefanten mit<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 217 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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