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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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war höchst zufrieden. Und <strong>der</strong> von den Pfeilen Arjunas in Stücke geschnittene Alligator gab<br />

sterbend das Bein des ruhmreichen Drona wie<strong>der</strong> frei. Da sprach <strong>der</strong> Sohn von Bharadvaja<br />

zum mächtigen Wagenkrieger Arjuna: „Akzeptiere diese außerordentlich überlegene und<br />

unbezwingbare Waffe namens Brahmashira nebst dem Wissen, sie zu entlassen und wie<strong>der</strong><br />

zurückzurufen, oh du mit den mächtigen Armen. Du darfst sie niemals gegen einen<br />

menschlichen Feind einsetzen. Denn wenn sie auf einen Gegner mit niedriger Energie<br />

gewirbelt wird, kann sie das ganze Universum verbrennen. Es wird gesagt, mein Sohn, daß<br />

diese Waffe nichts Ebenbürtiges in den drei Welten kennt. Bewahre sie mit großer Sorgfalt<br />

und achte meine Worte. Doch falls jemals ein nichtmenschlicher Feind gegen dich kämpfen<br />

sollte, dann wende sie an, um ihm den Tod in <strong>der</strong> Schlacht zu bringen.“ Vivatsu versprach,<br />

<strong>der</strong> Bitte seines Lehrers zu folgen und empfing mit gefalteten Händen die Waffe. Noch<br />

einmal sprach sein Lehrer zu ihm: „Niemand in dieser Welt wird je als Bogenschütze über<br />

dir stehen. Du wirst nie von einem Feind besiegt werden, und deine Taten werden groß<br />

sein.“<br />

Kapitel 136 - Die Prinzen zeigen ihre Künste vor dem Hof<br />

Als Drona die Söhne von Pandu und Dhritarashtra als fähige Krieger einschätzte, sprach er<br />

zu König Dhritarashtra in Anwesenheit von Kripa, Somadatta, Valhika, dem weisen Sohn<br />

<strong>der</strong> Ganga (Bhishma), Vyasa und Vidura: „Oh du Bester <strong>der</strong> Kuru Könige, deine Kin<strong>der</strong><br />

haben die Ausbildung abgeschlossen. Erteile ihnen nun die Erlaubnis, ihr Können zu<br />

zeigen.“ Mit freudigem Herzen antwortete ihm <strong>der</strong> König: „Oh bester Brahmane, du hast<br />

eine große Tat vollbracht. Bestimme du Zeit und Ort, wo, wann und wie die Prinzen ihre<br />

Vorführung darbringen sollen. Nun überkommt mich Trauer ob meiner Blindheit, und ich<br />

beneide jeden, <strong>der</strong> mit Augenlicht gesegnet ist und den Heldenmut meiner Kin<strong>der</strong> sehen<br />

kann. Oh Vidura, sorge für alles, was Drona befiehlt. Oh du <strong>der</strong> Tugend Hingegebener, es<br />

gibt nichts, was mir lieber wäre.“ Vidura gab seine Zustimmung und ging hinaus, um alles<br />

zu regeln. Der weise Drona vermaß ein Stück Land ohne Bäume und Dickicht, dafür mit<br />

Quellen versehen. Dann wählte Drona einen glücksverheißenden Tag aus und opferte den<br />

Göttern vor den Augen <strong>der</strong> dafür zusammengerufenen Bürger. Die Handwerker des Königs<br />

bauten eine lange und elegante Bühne gemäß den Schriften, welche mit allen Arten von<br />

Waffen versehen wurde. Dann wurde noch eine schöne, erhöhte Halle für die zuschauenden<br />

Damen errichtet. Die Bürger bauten sich viele Tribünen, während die Wohlhaben<strong>der</strong>en unter<br />

ihnen geräumige und hohe Zelte errichteten.<br />

Als <strong>der</strong> Tag <strong>der</strong> Vorführung kam, begaben sich <strong>der</strong> König mit seinen Ministern nebst<br />

Bhishma und Kripa, diese Besten <strong>der</strong> Lehrer, zum Vorführplatz von himmlischer Schönheit,<br />

<strong>der</strong> mit reinem Gold, Perlenschnüren und Lapislazuli verziert war. Die mit einem guten<br />

Schicksal gesegnete Gandhari, Kunti und die an<strong>der</strong>en Damen des königlichen Haushalts<br />

kamen in prächtigen Gewän<strong>der</strong>n und wurden von ihren Dienerinnen begleitet. Sie bestiegen<br />

die Tribünen wie himmlische Damen, welche den Berg Sumeru erklimmen. Alle vier Kasten<br />

inklusive <strong>der</strong> Brahmanen und Kshatriyas verließen rennend die Stadt, denn je<strong>der</strong> wollte das<br />

Geschick <strong>der</strong> Prinzen sehen. Alle waren so ungeduldig, das Spektakel nicht zu verpassen,<br />

daß sich die riesige Menge in wenigen Augenblicken versammelte. Trompeten wurden<br />

geblasen, Trommeln geschlagen, und <strong>der</strong> Klang vieler Stimmen sorgte dafür, daß die<br />

Menschenmenge einem aufgewühlten Ozean glich.<br />

Schließlich betrat Drona mit seinem Sohn den Platz. Er war ganz in Weiß gekleidet, mit<br />

weißer heiliger Schnur, weißem Bart, weißen Locken, weißer Blumengirlande und weißer<br />

Sandelpaste eingeschmiert. Es war, als ob <strong>der</strong> Mond selbst vom Planeten Mars begleitet den<br />

wolkenlosen Himmel betrat. Bei seinem Eintritt führte er die rechte Anbetung aus und ließ<br />

die Brahmanen mit Mantras die glücksverheißenden Riten abhalten. Dann wurden feierliche<br />

und lieblich klingende Instrumente als besänftigende Einführung gespielt, und es betraten<br />

verschiedene Männer mit diversen Waffen ausgerüstet die Arena. Ihnen folgten die Bharata<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 212 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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