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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Söhne keinen bleibenden Verdienst übertragen. Oh du mit dem süßen Lächeln, ich weiß das<br />

alles und bin mir daher sicher, daß ich ohne Söhne niemals in die Gefilde wahrhafter<br />

Glückseligkeit gelange. Oh du Zarte, ich war ein Lump und süchtig nach grausamen Taten.<br />

So verdarb ich mein Leben und meine Zeugungsfähigkeit wurde vom Fluch des Hirsches<br />

zerstört. Die Religion kennt sechs Arten von Söhnen, welche als Erben und Nachfolger<br />

gelten, und weitere sechs, welche das nicht sind. Ich werde dir sie aufzählen, oh Pritha, höre<br />

mir zu.<br />

Als erstes gibt es den Sohn, den man mit seiner anvertrauten Ehefrau bekommt (Aurasha).<br />

Als zweites gilt <strong>der</strong> Sohn, wenn eine fähige Person aus Freundlichkeit ihn mit <strong>der</strong> eigenen<br />

Frau zeugt (Pranita). Als drittes gilt <strong>der</strong> Sohn, den jemanden mit <strong>der</strong> Ehefrau für Geld zeugt<br />

(Parikrita). Als viertes gilt <strong>der</strong> Sohn, den die Gattin nach dem Tode des Gatten bekommt<br />

(Paunarvava). Zum fünften gibt es den Sohn, <strong>der</strong> als unverheiratet geboren wird (Kanin,<br />

Putrika-putra). Als sechstes gilt als Sohn, wenn ihn eine unkeusche Frau geboren hat (Dutt:<br />

Kunda, wenn die Frau mit vier Personen Verkehr hatte).<br />

Als siebtes gibt es den geschenkten Sohn (Dattya). Als achtes zählt <strong>der</strong> von an<strong>der</strong>en gekaufte<br />

Sohn (Krita). Als neuntes zählt <strong>der</strong> Sohn, <strong>der</strong> zu einem aus Dankbarkeit von selbst kommt<br />

(Upakrita). Als zehntes gibt es den Sohn einer schwangeren Braut. Als elftes den Sohn eines<br />

Bru<strong>der</strong>s. Und als zwölftes den Sohn, den man mit einer Gattin aus einer nie<strong>der</strong>en Kaste<br />

bekommt (Hina Jonidritha). Wenn es nicht gelingt, in <strong>der</strong> gleichen Kaste einen Sohn zu<br />

bekommen, sollte die Mutter ein Kind in <strong>der</strong> nächsten Kaste suchen. In Zeiten <strong>der</strong> Not<br />

erbitten Männer Kin<strong>der</strong> von fähigen jüngeren Brü<strong>der</strong>n. Der selbstgezeugte Manu hat gesagt,<br />

wenn es Männern nicht gelingt, eigene Kin<strong>der</strong> legitim zu zeugen, dann sollten ihre Frauen<br />

mit an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n haben, denn Söhne bewahren den höchsten religiösen Verdienst.<br />

Da ich, oh Kunti, keinen Sohn zeugen kann, bitte ich dich, gute Kin<strong>der</strong> zu bekommen mit<br />

einem Mann, <strong>der</strong> mir gleicht o<strong>der</strong> höher steht.<br />

Geschichte <strong>der</strong> Tochter von Sharadandayana<br />

Oh Kunti, lausche <strong>der</strong> Geschichte, in <strong>der</strong> die Tochter von Sharadandayana von ihrem Herrn<br />

gebeten wurde, für Kin<strong>der</strong> zu sorgen. Die Dame des Kriegers badete, als ihre Zeit kam, ging<br />

in die Nacht und wartete an einem Ort, an dem sich vier Straßen kreuzten. Sie mußte nicht<br />

lange warten, da kam ein mit asketischem Erfolg gekrönter Brahmane vorbei. Die Tochter<br />

von Sharadandayana bat ihn um Nachkommen. Dann goß sie geklärte Butter in das<br />

Opferfeuer Pungshavana und brachte drei Söhne zur Welt, welche mächtige Wagenkrieger<br />

waren. Durjaya war <strong>der</strong> Älteste, den sie mit dem Brahmanen bekam. Oh du mit dem guten<br />

Schicksal, folge dem Beispiel dieser Kriegerdame auf mein Wort hin, und sorge schnell für<br />

Nachkommen aus dem Samen eines Brahmanen mit hohem asketischem Verdienst.<br />

Kapitel 121 - Kunti erzählt die Geschichte von Vyushitaswa<br />

Doch Kunti antwortete ihrem Herrn:<br />

Oh Tugendhafter, sprich nicht so zu mir. Ich bin deine dir anvermählte Frau, oh<br />

Lotusäugiger, und dir zugetan. Oh Bharata mit den starken Armen, du selbst solltest mit mir<br />

Kin<strong>der</strong> zeugen, denn du bist höchst mächtig. Und dann gehe ich mit dir in den Himmel ein.<br />

Oh Kuru Prinz, empfange mich in deiner Umarmung, damit wir Kin<strong>der</strong> zeugen. Ich werde<br />

niemals, nicht einmal in meiner Phantasie, einen an<strong>der</strong>en Mann außer dir akzeptieren. Denn<br />

welch an<strong>der</strong>er Mann in dieser Welt ist dir überlegen? Du Tugendhafter, lausche <strong>der</strong><br />

folgenden Geschichte aus den Puranas, die ich einst gehört habe, oh du mit den großen<br />

Augen. Ich werde sie dir erzählen.<br />

Es war einmal ein König im Geschlecht des Puru, <strong>der</strong> unter dem Namen Vyushitaswa<br />

bekannt war. Er war <strong>der</strong> Wahrheit und <strong>der</strong> Tugend sehr zugetan. Einmal führte <strong>der</strong><br />

Starkarmige ein Opfer durch, zu dem Indra, die Götter und die großen Rishis kamen. Indra<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 190 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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