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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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selbst hat dies gesagt. Deine Ahnen folgten dem Brauch, und in ihm ist kein Fehler zu<br />

finden. Es ist bekannt, oh Shalya, daß dieser Brauch bezüglich <strong>der</strong> Würde einer Familie von<br />

den Weisen und Guten gelobt wird.“ Danach übergab Bhishma dem Shalya viel Gold,<br />

sowohl ungemünzt als auch in Münzen, viele tausend kostbare Edelsteine in allen Farben,<br />

Elefanten und Pferde, Wagen, Kleidung und Schmuck, Juwelen, Perlen und Korallen. Mit<br />

freudigem Herzen akzeptierte Shalya die kostbaren Geschenke und übergab seine<br />

geschmückte Schwester diesem Bullen des Kuru Geschlechts. Da freute sich Bhishma, <strong>der</strong><br />

Sohn <strong>der</strong> zum Meer strebenden Ganga, über den Erfolg seiner Mission und kehrte mit Madri<br />

in die Hauptstadt zurück, welche nach dem Elefanten benannt ist (Hastinapura). Von den<br />

Weisen wurde ein glücksverheißen<strong>der</strong> Tag nebst <strong>der</strong> besten Stunde für die<br />

Trauungszeremonie ausgesucht, und Pandu wurde mit Madri nach rechter Sitte verheiratet.<br />

Dann übergab <strong>der</strong> Kuru König seiner schönen Braut elegante Räumlichkeiten und überließ<br />

sich <strong>der</strong> angenehmen Gesellschaft seiner beiden Frauen, wie es ihm beliebte.<br />

Nach dreißig Tagen brach <strong>der</strong> Kuru König auf, um die Welt zu erobern. Ehrend grüßte und<br />

verbeugte er sich vor Bhishma und den Älteren in <strong>der</strong> Familie nebst Dhritarashtra und bat<br />

um den Abschied. Dann begann er seinen großen Feldzug und wurde von einer riesigen<br />

Heeresmacht auf Elefanten, Pferden und Streitwagen begleitet und mit vielen<br />

Segenswünschen und erfolgsverheißenden Riten verabschiedet. Pandu marschierte mit<br />

seinem Heer gegen verschiedene Feinde. Zuerst eroberte <strong>der</strong> Tiger unter den Männern die<br />

räuberischen Stämme <strong>der</strong> <strong>Das</strong>harna im Osten und vermehrte den Ruhm <strong>der</strong> Kurus. Als<br />

nächstes lenkte er seine Armee gegen Dhirgha, den Herrscher von Maghadha, <strong>der</strong> voller<br />

Stolz auf seine Stärke viele Monarchen beleidigt hatte. Er griff ihn in seiner Hauptstadt an,<br />

tötete ihn und nahm sich alle seine Schätze, Fahrzeuge und zahllose Zugtiere. Dann<br />

marschierte er gen Mithila und besiegte die Videhas. Als nächstes führte er sein Heer gegen<br />

Kasi, Sumbha und Pundra und verbreitete mit seiner Stärke und seinem Heldenmut den<br />

Ruhm <strong>der</strong> Kurus. So verschlang Pandu, dieser Feindebezwinger, wie ein mächtiges Feuer<br />

mit seinen Pfeilen und dem Glanz seiner Waffen alle Könige, die sich ihm in den Weg<br />

stellten. Von ihm und seinem Heer bezwungen wurden sie Vasallen <strong>der</strong> Kurus. Alle Könige,<br />

die er besiegte, achteten ihn als den einzigen Helden auf Erden, gerade wie die Himmlischen<br />

Indra im Himmel achten. Mit gefalteten Händen beugten sich die Könige vor Pandu und<br />

warteten ihm auf mit Geschenken an Juwelen, kostbaren Steinen, Perlen und Korallen, viel<br />

Gold und Silber, erstklassigen Kühen, edlen Pferden, schönen Wagen und Elefanten,<br />

Kamelen, Eseln, Büffeln, auch Ziegen und Schafen, nebst Decken, wun<strong>der</strong>schönen Pelzen<br />

und Teppichen aus dem Haar des Ranku Hirsches. Der König von Hastinapura nahm all<br />

dies an und kehrte in seine Stadt zurück zur großen Freude seiner Untertanen. Die Bürger,<br />

Könige und Minister sprachen froh: „Der Ruhm <strong>der</strong> Taten von Shantanu, diesem Tiger unter<br />

den Königen, und dem weisen Bharata war fast schon ausgestorben und wurde von Pandu<br />

wie<strong>der</strong>belebt. Die den Kurus zuvor ihr Land und ihren Reichtum raubten, wurden von<br />

Pandu unterworfen und müssen jetzt Tribut zahlen.“ Mit Bhishma an <strong>der</strong> Spitze kamen alle<br />

Bürger dem Pandu entgegen und hießen ihren siegreichen König willkommen. Sie mußten<br />

nicht weit laufen, als sie schon die Diener des Königs mit Schätzen beladen erblickten. Und<br />

<strong>der</strong> Zug von reichlich beladenen Fahrzeugen, Elefanten, Pferden, Streitwagen, Kamelen,<br />

Kühen und an<strong>der</strong>en Tieren war so lang, daß sie sein Ende nicht sehen konnten. Dann ehrte<br />

Pandu die Füße seines Vaters Bhishma, grüßte die Bürger und alle an<strong>der</strong>en, wie es Brauch<br />

war. Auch Bhishma umarmte den siegreich heimkehrenden Sohn und weinte<br />

Freudentränen. Dann ließ Pandu zur Freude seines Volkes Trompeten und Muschelhörner<br />

blasen und Kesselpauken schlagen, und zog mit Musik und Tusch in seine Hauptstadt ein.<br />

Kapitel 114 - Pandu zieht sich in den Wald zurück, Heirat des Vidura<br />

Auf Geheiß des Dhritarashtra bot Pandu den heldenhaft errungenen Reichtum Bhishma,<br />

Großmutter Satyavati und ihren Müttern, den Prinzessinnen von Kosal, an. Einen Anteil<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 181 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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