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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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und Vedangas, und das Wissen, welches sie erlangten, war vielseitig und tief. Pandu mit<br />

dem großen Heldenmut übertraf alle in den Künsten des Bogens, während Dhritarashtra <strong>der</strong><br />

Stärkste an Körperkraft war. Und niemand in den drei Welten konnte sich mit Vidura in<br />

Hingabe an die Wahrheit und dem Wissen um die Gebote <strong>der</strong> Moral messen. Beim Anblick<br />

dieser Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> beinah verloschenen Shantanu Linie wurde folgendes Sprichwort<br />

überall bekannt: „Unter den Müttern von Helden sind die Töchter des Königs von Kasi die<br />

Ersten. Unter allen Län<strong>der</strong>n ist Kurujangala das Beste. Unter allen tugendhaften Männern ist<br />

Vidura <strong>der</strong> Höchste. Und unter allen Städten ist Hastinapura die Beste.“<br />

Pandu wurde König, weil Dhritarashtra blind und Vidura von einer Shudra geboren war,<br />

und beide daher nicht das Königreich erhielten. Eines Tages sprach Bhishma, dieser<br />

Hervorragendste unter denen, die mit Staatsaffären und Moral vertraut sind, folgendes zu<br />

Vidura, diesem in Religion und Tugend Ruhenden.<br />

Kapitel 110 - Vermählung des Dhritarashtra mit Gandhari<br />

Bhishma sprach:<br />

Unser gefeiertes Geschlecht strahlt in allen Tugenden und Erfolgen und übte lange die<br />

Herrschaft über alle an<strong>der</strong>en Monarchen <strong>der</strong> Erde aus. Durch viele tugendhafte und<br />

ruhmreiche Monarchen wird seit jeher seine Herrlichkeit erhalten. Und Krishna<br />

Dwaipayana, Satyavati und ich habe euch drei aufgezogen, damit die Linie erhalten bleibe.<br />

Nun ist es an uns und auch an dir, die nötigen Schritte zu unternehmen, damit sich unsere<br />

Dynastie ausweiten möge wie die See. Ich habe von drei Jungfrauen gehört, die sich <strong>der</strong><br />

Verbindung mit unserer Familie als würdig erwiesen haben. Eine ist die Tochter von Sura<br />

aus dem Geschlecht <strong>der</strong> Yadava, eine die Tochter von Suvala und die dritte die Prinzessin<br />

von Madra. Alle diese Mädchen, mein Sohn, sind von reiner Geburt. Sie haben Schönheit<br />

und reines Blut und eignen sich in hohem Maße für eine Verbindung mit unserer Familie.<br />

Oh du Klügster unter den Menschen, ich denke, wir sollten sie für eine Vergrößerung<br />

unserer Dynastie erwählen. Sag mir, wie du darüber denkst.<br />

Vidura erwi<strong>der</strong>te:<br />

Du bist unser Vater und unsere Mutter. Du bist unser geachteter spiritueller Lehrer. Handle,<br />

wie es in deinen Augen das Beste für uns ist.<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

Bald danach erfuhr Bhishma von Brahmanen, daß Gandhari, die liebliche Tochter von<br />

Suvala, nach ihrer Verehrung des Shiva von <strong>der</strong> Gottheit den Segen erhalten hatte, die<br />

Mutter von hun<strong>der</strong>t Söhnen zu werden. Da sandte Bhishma Boten zum König von Gandhara<br />

mit einem Antrag für eine Hochzeit von Dhritarashtra und Gandhari. König Suvala zögerte<br />

erst, weil <strong>der</strong> Bräutigam blind war. Doch dann bedachte er das edle Blut <strong>der</strong> Kurus, ihren<br />

Ruhm und ihr Verhalten, und gab seine tugendhafte Tochter dem Dhritarashtra. Als die<br />

keusche Gandhari erfuhr, daß Dhritarashtra blind war und ihre Eltern beschlossen hatten,<br />

sie mit ihm zu verheiraten, verband sie sich aus Liebe und Respekt für ihren zukünftigen<br />

Ehemann die Augen mit einem Tuch aus vielen Lagen. Dann brachte Shakuni, <strong>der</strong> Sohn des<br />

Suvala, seine junge und schöne Schwester zu den Kurus, und übergab sie mit den<br />

entsprechenden Riten dem Bräutigam. Gandhari wurde mit großer Achtung empfangen,<br />

und die Hochzeit wurde mit herrschaftlichem Pomp nach Bhishmas Anweisungen<br />

begangen. Nachdem <strong>der</strong> heldenhafte Shakuni seine Schwester mit vielen kostbaren Klei<strong>der</strong>n<br />

übergeben und Bhishmas Verehrung in Empfang genommen hatte, kehrte er wie<strong>der</strong> in seine<br />

Heimat zurück. Die schöne Gandhari erfreute alle Kurus mit ihrem Verhalten und ihrer<br />

respektvollen Aufmerksamkeit. Gandhari war ihrem Ehemann immer zugetan und ehrte die<br />

Höhergestellten mit ihrem Betragen. Und rein wie sie war, bezog sie sich niemals, nicht<br />

einmal mit Worten, auf einen an<strong>der</strong>en Mann als ihren Gatten.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 178 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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