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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Männern, Vichitravirya, erwachsen wurde, unterlag <strong>der</strong> weise König Shantanu dem<br />

unvermeidbaren Einfluß <strong>der</strong> Zeit. Nach seinem Aufstieg in den Himmel begab sich Bhishma<br />

unter den Befehl von Satyavati und setzte den Feindebezwinger Chitrangada auf den Thron.<br />

Schon bald eroberte Chitrangada mit seinem Heldenmut alle Monarchen. Er betrachtete<br />

keinen an<strong>der</strong>en Mann als ebenbürtig. Und als <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Gandharvas mit gleichem<br />

Namen sah, daß Chitrangada fähig war, Männer, Asuras und sogar Götter zu besiegen, da<br />

for<strong>der</strong>te er ihn zum Kampf. So nahm die schreckliche Schlacht zwischen diesen beiden<br />

mächtigen Helden, dem Gandharva und dem Ersten <strong>der</strong> Kurus, auf dem Felde von<br />

Kurukshetra seinen Lauf. Sie dauerte für volle drei Jahre am Ufer <strong>der</strong> Sarasvati. Dichte<br />

Schauer von Waffen fielen, die Feinde setzten sich mächtig zu und letztendlich tötete <strong>der</strong><br />

Gandharva mit <strong>der</strong> größeren Macht <strong>der</strong> Täuschung den Kuru Prinz. Nach dem Tode von<br />

Chitrangada, diesem Tiger unter den Männern, stieg <strong>der</strong> Gandharva wie<strong>der</strong> zum Himmel<br />

auf. Und Bhishma, <strong>der</strong> Sohn von Shantanu, führte seine Trauerriten durch. Danach setzte er<br />

Vichitravirya auf den Thron <strong>der</strong> Kurus, obwohl <strong>der</strong> noch ein Knabe war. Vichitravirya<br />

gehorchte stets dem Bhishma, regierte das alte Königreich und verehrte Bhishma sehr, denn<br />

dieser wußte um alle Regeln <strong>der</strong> Religion und <strong>der</strong> Gesetze. Und Bhishma beschützte den<br />

Knaben, welcher dem Diktat <strong>der</strong> Pflicht so gehorsam folgte.<br />

Kapitel 102 - Bhishma raubt die Prinzessinnen von Kasi, Tod des<br />

Vichitravirya<br />

Vaisampayana sprach:<br />

Nach dem Tode von Chitrangada folgte ihm Vichitravirya auf dem Throne nach. Und da er<br />

anfangs noch ein Kind war, regierte Bhishma das Königreich und stellte sich dabei immer<br />

unter Satyavatis Befehle. Nach einiger Zeit stellte Bhishma fest, daß sein Bru<strong>der</strong> ins<br />

Jünglingsalter kam und so beschloß Bhishma, daß er heiraten sollte. Er hatte davon gehört,<br />

daß die drei Töchter des Königs von Kasi, welche alle drei wun<strong>der</strong>schönen Apsaras glichen,<br />

in einer Gattenwahl ihre Ehemänner wählen sollten. So begab sich dieser treffliche<br />

Wagenkämpfer und Feindebezwinger mit Erlaubnis seiner Mutter mit einem einzigen<br />

Streitwagen nach Varanasi. Dort hatten sich zahllose Fürsten und Könige aus allen Län<strong>der</strong>n<br />

versammelt. Bhishma erblickte auch die drei Mädchen, welche sich ihre Gatten wählen<br />

sollten. Als die versammelten Könige vorgestellt wurden, beschloß Bhishma, die Mädchen<br />

für seinen Bru<strong>der</strong> zu erwählen. Er trug die Mädchen zu seinem Wagen und sprach mit einer<br />

Stimme wie Gewitterdonner zu den an<strong>der</strong>en Königen.<br />

Bhishma sagte:<br />

Die Weisen sprechen davon, daß eine geschmückte Maid einem Auserwählten übergeben<br />

werden kann nebst vielen wertvollen Geschenken in dem Maße, wie es sich <strong>der</strong> Brautvater<br />

leisten kann. Es ist auch möglich, eine Tochter zu übergeben und dafür ein paar Kühe<br />

anzunehmen. O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e verheiraten ihre Töchter und akzeptieren eine festgesetzte<br />

Summe. Und wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e erobern sich die Mädchen durch eigene Kraft. So heiraten<br />

manche mit dem Einverständnis <strong>der</strong> Mädchen (z.B. Gattenwahl), an<strong>der</strong>e überreden sie zur<br />

Einwilligung, und manche gehen zu den Eltern <strong>der</strong> Mädchen und gewinnen ihr<br />

Einverständnis. Es gibt welche, die erhalten Ehefrauen als Geschenk, weil sie bei einem<br />

Opfer geholfen haben. Die Gelehrten loben immer die achte von all diesen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Heirat. Könige sprechen anerkennend über eine Gattenwahl und verheiraten sich gern auf<br />

diese Weise. Doch die Weisen sagen, daß die Gattin wahrlich kostbar ist, welche durch<br />

eigene Kraft im siegreichem Kampf mit den Gegenspielern <strong>der</strong> zu einer Gattenwahl<br />

eingeladenen Königen und Fürsten heimgeführt wurde. Daher, ihr Monarchen, trage ich<br />

diese Mädchen gewaltsam von hier fort. Versucht eurer Bestes, mich zu besiegen, o<strong>der</strong><br />

werdet besiegt! Monarchen, ich stehe hier entschlossen zum Kampf.<br />

So sprach <strong>der</strong> Kuru Prinz zu den versammelten Königen und dem Monarchen von Kasi und<br />

trug die Mädchen zu seinem Wagen. Er setzte sie hinein und trieb den Wagen davon, alle<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 167 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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