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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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und <strong>der</strong> einzige Sohn von Shantanu. Dein Einfluß ist groß, doch ich muß dir etwas sagen.<br />

Selbst, wenn Indra <strong>der</strong> Vater <strong>der</strong> Braut wäre, würde er es bereuen, einen solch ehrenvollen<br />

und wünschenswerten Heiratsantrag abzuschlagen. Der große Mann, von dessen Samen die<br />

gefeierte Maid Satyavati geboren wurde, gleicht dir wahrlich an Heldenmut. Er sprach zu<br />

mir viele Male von den Tugenden deines Vaters und sagte mir, daß <strong>der</strong> König allein ein<br />

würdiger Gatte für Satyavati wäre. Laß mich dir sagen, daß ich eben den himmlischen Rishi<br />

Asita, diesen Besten <strong>der</strong> Brahmarshis, abgewiesen habe, <strong>der</strong> schon oft um Satyavatis Hand<br />

gebeten hat. Als Vater dieses Mädchens werde ich nur einem mein Wort geben. Der einzige<br />

Hin<strong>der</strong>ungsgrund für diese Heirat ist die Rivalität, welche mit einem Sohn <strong>der</strong> zweiten<br />

Ehefrau entsteht. Oh du Feindebezwinger, dieser Sohn hat keine Sicherheit mit dir als<br />

Rivalen, selbst wenn er ein Asura o<strong>der</strong> Gandharva wäre. Dies ist <strong>der</strong> einzige Einwand und<br />

nichts sonst. Gesegnet seist du! Und dies ist alles, was ich zu dieser Sache sagen kann.“<br />

Da antwortete ihm Devabrata vor allen anwesenden Fürsten und zum Wohle seines Vaters:<br />

„Oh bester und ehrlicher Mann, höre den Eid, den ich ausspreche. Es gab und wird wohl<br />

keinen an<strong>der</strong>en Mann geben, <strong>der</strong> den Mut hat, einen solchen Eid auf sich zu nehmen. Doch<br />

ich werde alles erfüllen, was du for<strong>der</strong>st. Der Sohn, den diese Maid zur Welt bringen wird,<br />

soll unser König sein.“ Darauf sprach <strong>der</strong> Fischer erneut, um die scheinbar unmögliche,<br />

alleinige Herrschaft (seines Enkelsohnes) zu erlangen: „Oh du tugendhafte Seele, du kamst<br />

hierher für das Wohl deines unermeßlich prachtvollen Vaters Shantanu. Sei auch um mein<br />

Wohl besorgt, was die Heirat meiner Tochter angeht. Es gibt noch etwas an<strong>der</strong>es, du<br />

freundlicher Herr, was dich betrifft und worüber du nachdenken mußt. Oh du<br />

Feindebezwinger, ich muß dies sagen, denn es gehört zu den Pflichten des Vaters einer<br />

Tochter. Oh du Wahrheitslieben<strong>der</strong>, das Gelübde, welches du in Anwesenheit all <strong>der</strong> Fürsten<br />

zum Wohle von Shantanu auf dich nahmst, ist deiner wahrlich würdig. Oh du mit den<br />

mächtigen Armen, ich habe nicht den kleinsten Zweifel, daß du dein Gelübde brechen<br />

könntest. Doch was ist mit den Kin<strong>der</strong>n, die du vielleicht zeugen wirst?“ Nun wußte<br />

Devabrata von allen Zweifeln des Fischer, und dieser Sohn <strong>der</strong> Ganga sprach aus Liebe zu<br />

seinem Vater: „Bester Fischer, höre genau, was ich in Anwesenheit <strong>der</strong> versammelten<br />

Fürsten spreche. Ich habe bereits auf den Thron verzichtet und werde nun meine Nachfolge<br />

regeln. Oh Fischer, von heute an folge ich dem Eid eines Brahmacharya (Studium und<br />

Meditation im Zölibat). So werde ich, wenn ich sterbe, auch ohne einen Sohn in die<br />

himmlischen Bereiche ewigwährenden Glücks eingehen.“<br />

Nach diesen Worten des Sohnes <strong>der</strong> Ganga sträubten sich dem Fischer die Haare vor Glück,<br />

und er sprach: „Ich übergebe meine Tochter.“ Da ließen die Götter, Rishis und Apsaras<br />

Blumen vom Himmel und auf das Haupt Devabratas regnen und riefen: „Dieser ist Bhishma<br />

(<strong>der</strong> Schreckliche, Extreme).“ Danach sprach Bhishma zur ruhmreichen Dame im Dienst für<br />

seinen Vater: „Oh Mutter, besteige diesen Wagen und laß uns nach Hause eilen.“ Die schöne<br />

Maid folgte seinen Worten und alle kehrten nach Hastinapura zurück, wo Shantanu die<br />

ganze Geschichte erfuhr. Alle versammelten Fürsten und Adligen spendeten Bhishma und<br />

seiner außerordentlichen Tat ihren Beifall und sprachen: „Er ist wirklich ein Bhishma.“<br />

Shantanu freute sich sehr über seinen Sohn und gewährte ihm den Segen, daß er seinen Tod<br />

wählen könne. Er sagte: „Der Tod möge nicht zu dir kommen, solange du wünschst zu<br />

leben. Ja, <strong>der</strong> Tod wird nur auf deinen Befehl hin zu dir treten, oh du Sündenloser.“<br />

Kapitel 101 - Shantanus Söhne mit Satyavati und sein Tod<br />

Vaisampayana sprach:<br />

Nach <strong>der</strong> Hochzeit setzte Shantanu seine schöne Braut im Haushalt ein und schon bald<br />

wurde ein kluger und heldenhafter Sohn namens Chitrangada geboren. Er war mit großer<br />

Energie versehen und wurde <strong>der</strong> Erste unter den Männern. Dann bekam <strong>der</strong> heldenmütige<br />

Shantanu mit Satyavati noch einen Sohn namens Vichitravirya, welcher ein mächtiger<br />

Wagenkämpfer und König nach seinem Vater wurde. Doch bevor dieser Bulle unter den<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 166 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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