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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Wenn Dyau auf Erden lebt, wird er keine Kin<strong>der</strong> zeugen. Doch er wird tugendhaft sein und<br />

mit allen Shastren vertraut. Er wird seinem Vater ein gehorsamer Sohn sein, doch niemals<br />

die Freude weiblicher Gesellschaft erfahren.“ Danach ging <strong>der</strong> große Rishi davon, und die<br />

Vasus kamen zu mir. Und, oh König, sie baten mich um den Segen, daß ich sie gleich nach<br />

ihrer Geburt in den Fluß werfen soll. Ich tat, wie sie es wünschten, um sie von ihrem<br />

irdischen Leben zu befreien. Doch wegen des Fluchs des Rishi, oh bester König, muß Dyau<br />

allein für einige Zeit auf Erden bleiben.<br />

Vaisampayana fuhr fort:<br />

Nach diesen Worten verschwand die Göttin und nahm das Kind mit. Dieses Kind von<br />

Shantanu wurde sowohl Gangeya als auch Devabrata genannt und übertraf seinen Vater in<br />

allen Fähigkeiten. Nachdem seine Ehefrau verschwunden war, kehrte Shantanu mit<br />

traurigem Herzen in seine Hauptstadt zurück. Und nun werde ich dir über die vielen<br />

Tugenden und das große Schicksal von König Shantanu aus dem Geschlecht des Bharata<br />

erzählen. Denn dies ist die herrliche Geschichte, welche <strong>Mahabharata</strong> genannt wird.<br />

Kapitel 100 - Shantanu<br />

Vaisampayana erzählte:<br />

Monarch Shantanu wurde von den Göttern und königlichen Weisen verehrt, denn für seine<br />

Weisheit, Tugend und wahrhafte Rede war er in allen Welten berühmt. Selbstkontrolle,<br />

Großzügigkeit, Großmut, Klugheit, Ehrlichkeit, Geduld und außerordentliche Energie lebten<br />

immerwährend in diesem Bullen unter den Männern, Shantanu, dem großen Wesen. Er war<br />

mit allen Fähigkeiten ausgestattet und geübt in <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> Shastren. Er war<br />

sowohl <strong>der</strong> Beschützer des Bharata Geschlechts als auch <strong>der</strong> aller Menschen. Sein Nacken<br />

war mit (drei) Linien wie bei einer Muschel gekennzeichnet, seine Schultern waren breit und<br />

er glich einem wilden Elefanten an Kraft. Alle glücksverheißenden Zeichen eines Königs<br />

lebten in ihm und betrachteten ihn als den besten Wohnort. Die Menschen erlebten das<br />

Verhalten ihres fähigen Monarchen und kamen zu dem Schluß, daß Tugend immer höher<br />

steht als Vergnügen und Gewinn. Solcherart waren die Eigenschaften, die in Shantanu<br />

lebten, diesem Bullen unter den Männern. Es gab wahrlich keinen König wie ihn. Alle<br />

Könige, die dem Tugendhaften begegneten, übergaben ihm den Titel König <strong>der</strong> Könige. Alle<br />

an<strong>der</strong>en Könige waren während seiner Regentschaft ohne Leid, Angst o<strong>der</strong> irgendwelche<br />

Sorgen. Sie alle schliefen friedvoll und erhoben sich am Morgen von ihrem Lager nach<br />

glücklichen Träumen. Wegen dieses prächtigen Monarchen, <strong>der</strong> an Energie Indra selbst<br />

glich, wurden alle Könige auf Erden tugendhaft, großzügig und Opfern und religiösen Taten<br />

zugetan. Wenn die Erde von Shantanu und an<strong>der</strong>en Königen wie ihm regiert wird,<br />

vergrößert sich <strong>der</strong> religiöse Verdienst je<strong>der</strong> Kaste immens. Die Kshatriyas dienten den<br />

Brahmanen. Die Vaisyas warteten den Kshatriyas auf. Und die Shudras verehrten die<br />

Brahmanen und Kshatriyas und dienten den Vaisyas. Shantanu residierte in Hastinapura,<br />

<strong>der</strong> entzückenden Hauptstadt <strong>der</strong> Kurus, und beherrschte die ganze, von den Ozeanen<br />

umgürtete Erde. Er war wahrhaft, arglos und wie <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Himmlischen bekannt mit<br />

den Geboten <strong>der</strong> Tugend. Diese Kombination in ihm aus Großmut, Religion und Askese<br />

schenkte ihm großes Glück. Er war ohne Ärger o<strong>der</strong> Groll und gutaussehend wie Soma<br />

selbst. In Glanz glich er <strong>der</strong> Sonne und in ungestümem Heldenmut dem Vayu (Wind). Im<br />

Zorn war er wie Yama, und in Geduld glich er <strong>der</strong> Erde. Während Shantanu die Erde<br />

regierte, wurden keine Hirsche, Eber, Vögel o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Tiere ohne Grund getötet. In seinem<br />

Reich herrschte die große Tugend <strong>der</strong> Freundlichkeit für alle Wesen. Und <strong>der</strong> König selbst<br />

gewährte gleichen Schutz allen Wesen mit seiner Seele voller Mitgefühl und ohne jegliche<br />

Begierde o<strong>der</strong> Wut. Die Opfer zu Ehren <strong>der</strong> Götter, Rishis und Pitris wurden begangen, doch<br />

keinem Wesen wurde sündhaft das Leben genommen. Shantanu war <strong>der</strong> König und Vater<br />

von allen - von den Elenden und Schutzlosen, von Vögeln und Tieren und wirklich jedem<br />

Wesen. Während seiner Regentschaft wurde die Rede mit <strong>der</strong> Wahrheit vereinigt und <strong>der</strong><br />

www.mahabharata.pushpak.de - 163 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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