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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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tausend Pferdeopfern und hun<strong>der</strong>t Rajasuya Opfern hatte er den Herrn <strong>der</strong> Himmlischen<br />

erfreut und ging letztendlich in den Himmel ein. Eines Tages versammelten sich die<br />

Himmlischen, um Brahma zu ehren. Viele königliche Weise nebst König Mahabhisha waren<br />

zugegen. Auch Ganga, die Königin <strong>der</strong> Flüsse, kam, um dem Großen Vater ihre Verehrung<br />

zu zollen. Dabei gerieten ihre mondweißen Klei<strong>der</strong> durch den Wind durcheinan<strong>der</strong>. Als ihr<br />

Körper nun unbedeckt zu sehen war, neigten die Himmlischen ihre Häupter. Nur <strong>der</strong><br />

königliche Weise Mahabhisha starrte unablässig auf die Königin <strong>der</strong> Flüsse. Für diese grobe<br />

Tat verfluchte Brahma den Mahabhisha sogleich und sprach: „Lump, da du dich beim<br />

Anblick <strong>der</strong> Ganga vergessen hast, sollst du auf Erden geboren werden. Danach wirst du<br />

hierher zurückkehren. Auch Ganga soll in die Welt <strong>der</strong> Menschen geboren werden und dir<br />

Schmerzen bereiten. Doch wenn dein Zorn provoziert wird, sollst du von meinem Fluch<br />

befreit sein.“ Da erinnerte sich Mahabhisha an alle Monarchen und Asketen auf Erden und<br />

wünschte sich, als Sohn des heldenhaften Pratipa geboren zu werden. Die Königin <strong>der</strong> Flüsse<br />

beobachtete, wie König Mahabhisha seine Entschlossenheit (ihr gegenüber) verlor, ging davon<br />

und dachte sehnend über ihn nach. Auf dem Weg traf sie die Vasus, diese<br />

Himmelsbewohner, welche den gleichen Pfad nahmen. In selbiger Zwangslage fragte sie die<br />

Vasus: „Warum seht ihr so nie<strong>der</strong>geschlagen aus? Ihr Himmelsbewohner, ist alles mit euch<br />

in Ordnung?“ Die Vasus antworteten: „Oh Königin <strong>der</strong> Flüsse, für einen verzeihlichen Fehler<br />

wurden wir vom ruhmreichen Vasishta im Zorn verflucht. Dieser Beste <strong>der</strong> Rishis widmete<br />

sich seiner Anbetung im Dämmerlicht. Wir konnten den Sitzenden nicht sehen und kreuzten<br />

ihn unwissend. Wütend verfluchte er uns und sprach: „Werdet unter Menschen geboren.“<br />

Wir haben nicht die Macht, die Worte dieses Brahma Sprechenden zu vereiteln. Oh Ganga,<br />

wenn du eine menschliche Frau wirst, dann mach uns Vasus zu deinen Kin<strong>der</strong>n! Oh<br />

Liebenswerte, wir möchten nicht in den Leib irgendeiner an<strong>der</strong>en Frau eintreten.“ Die<br />

Königin <strong>der</strong> Flüsse sprach: „So sei es.“, und fragte sie: „Wer ist <strong>der</strong> Auserwählte unter den<br />

Männern auf Erden, den ihr zu eurem Vater machen möchtet?“ Die Vasus sprachen: „Dem<br />

Pratipa soll <strong>der</strong> Sohn Shantanu geboren werden, <strong>der</strong> ein großer König von weltweitem<br />

Ruhm werden wird.“ Da sagte Ganga: „Oh ihr Himmlischen, das ist auch mein Wunsch, den<br />

ihr gerade ausgesprochen habt. Ja, ich werde Shantanu Gutes tun, und dies ist auch euer<br />

Begehr.“ Erneut sprachen die Vasus: „Doch bitte, wirf deine Kin<strong>der</strong> gleich nach <strong>der</strong> Geburt<br />

ins Wasser, oh du mit den drei Wegen (himmlisch, irdisch, unterirdisch), damit wir sogleich<br />

errettet werden, ohne lange auf Erden verweilen zu müssen.“ Ganga antwortete: „Ich werde<br />

tun, was ihr wünscht. Doch damit meine Vereinigung mit dem König nicht völlig fruchtlos<br />

sei, sorgt dafür, daß zumindest ein Sohn am Leben bleibt.“ Die Vasus sprachen: „Wir werden<br />

je<strong>der</strong> ein Achtel unserer Energien beitragen. Zusammengenommen wird dies ein Sohn<br />

gemäß euren Wünschen sein. Doch dieser Sohn soll keine Kin<strong>der</strong> auf Erden haben. Dein<br />

Sohn wird über große Energie verfügen, doch kin<strong>der</strong>los bleiben.“ So war die Vereinbarung<br />

zwischen Ganga und den Vasus beschlossene Sache und ein je<strong>der</strong> ging seiner Wege.<br />

Kapitel 97 - Die Geschichte von Pratipa<br />

Da gab es diesen König namens Pratipa, <strong>der</strong> allen Wesen freundlich gesinnt war. Er<br />

verbrachte viele Jahre in asketischer Enthaltsamkeit am Ufer <strong>der</strong> Ganga. Eines Tages nahm<br />

die geschickte und liebliche Ganga die Gestalt einer wun<strong>der</strong>schönen Frau an, erhob sich aus<br />

den Wassern und näherte sich dem Monarchen. Diese himmlische Maid von<br />

atemberauben<strong>der</strong> Schönheit setzte sich auf den rechten Oberschenkel des Askese übenden<br />

Monarchen, <strong>der</strong> in männlicher Stärke einem Sal Baum glich. Der Monarch sprach zu <strong>der</strong> auf<br />

seinem Schoß Sitzenden: „Oh du Liebliche, was ist dein Begehr? Was soll ich tun?“ Die<br />

Dame antwortete: „Ich wünsche dich, oh König, zum Ehemann. Oh du Bester <strong>der</strong> Kurus, sei<br />

mein. Eine Frau zurückzuweisen, welche aus eigenen Stücken kam, wird von den Weisen<br />

niemals gelobt.“ Doch Pratipa antwortete: „Oh du mit dem schönsten Gesicht, ich verbinde<br />

mich niemals aus Lust mit den Frauen an<strong>der</strong>er Männer o<strong>der</strong> mit Frauen aus einer an<strong>der</strong>en<br />

Kaste. Dies ist mein feierliches Gelübde <strong>der</strong> Tugend.“ <strong>Das</strong> Mädchen erwi<strong>der</strong>te: „Ich bin<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 159 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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