Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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05.11.2012 Aufrufe

Der Mensch hat Erfolg, der seine Leidenschaften unter vollkommener Kontrolle hat, einem Schweigegelübde folgt, sich von Handlungen zurückzieht und keine Wünsche hegt. Warum solltest du den Menschen nicht ehren, der von reiner Nahrung lebt und andere nicht verletzt, dessen Herz immer rein ist und der im Glanz der Askese erscheint, der vom bleiernen Gewicht der Begierden befreit ist und der jede Schädigung anderer vermeidet, selbst wenn die Schriften sie erlaubten? Durch Entsagung abgemagert, erobert solch einer nicht nur diese, sondern auch die höchste Welt. Wenn der Muni in Yoga Meditation sitzt, wird er gleichmütig in Glück und Elend, Ehre und Kränkung. Dann verläßt er diese Welt und erfreut sich an der Vereinigung mit Brahma. Wenn der Muni sich wie eine Kuh oder ein anderes Tier ernährt, also ohne Vorrat zu beschaffen und ohne jegliche Begierde, dann verschmilzt er wie der alleserhaltende Geist mit dem gesamten Universum und erreicht Erlösung. Kapitel 92 - Ashtaka bietet Yayati seinen Verdienst an Ashtaka fragte: Wer von denen, die sich beständig wie Sonne und Mond bemühen, gelangt zuerst zur Vereinigung mit Brahma - die Asketen oder die Wissenden? Yayati antwortete: Die Weisen, die mit Hilfe der Veden und dem Wissen erfahren, daß die sichtbare Welt illusorisch ist, erkennen sofort den Höchsten Geist als die einzig existente und unabhängige Essenz. Während jene, die sich der Yoga Meditation widmen, einige Zeit benötigen, um dasselbe Wissen zu erlangen. Denn durch die Praxis allein wenden sich jene von dem Bewußtsein der Dualität ab. Daher gelangen Weise zuerst zur Erlösung. Doch wenn ein Yoga Übender während eines Lebens nicht genügend Zeit aufwendet, um erfolgreich zu sein, weil er von den Attraktionen der Welt abgelenkt wird, profitiert er im nächsten Leben von dem Fortschritt, den er schon aufweisen kann. Mit dringenderem Wunsche gibt er sich nun dem Erreichen des Erfolges hin. Der Mann des Wissens jedoch erschaut immer die unzerstörbare Einheit, und sein Herz ist niemals bewegt, auch wenn er in weltliche Vergnügungen eintaucht. Es gibt nichts, was seine Erlösung beeinflussen könnte. Wer jedoch kein Wissen erlangen kann, sollte sich der Frömmigkeit hingeben, welche von Taten abhängt (Opfer etc.). Doch wenn sich jemand zu solcher Frömmigkeit entschließt, nur weil er sich Erlösung wünscht, wird er niemals erfolgreich sein. Seine Opfer tragen keine Früchte und haben Anteil an der Natur der Grausamkeit. Nur Frömmigkeit, die nicht aus dem Wunsche nach Gewinn kommt, ist reines Yoga. Ashtaka sprach: Oh König, du siehst wie ein Jüngling aus, bist schön und mit himmlischen Kränzen geziert. Deine Herrlichkeit ist groß. Woher kommst du und wohin gehst du? Wessen Bote bist du? Begibst du dich auf die Erde? Yayati erwiderte: Wegen des Verlustes all meines religiösen Verdienstes fiel ich aus dem Himmel und bin für die Erdhölle bestimmt. Und dorthin werde ich gehen, wenn meine Unterhaltung mit dir beendet ist. Eben jetzt befehlen mir die Götter der zehn Himmelsrichtungen (die Lokapalas) weiterzureisen. Doch, oh König, Indra gewährte mir den Segen, daß ich auf Erden zu weisen und tugendhaften Menschen kommen werde. Ihr alle seid weise und tugendhaft, die ihr hier versammelt seid. Ashtaka fragte: Du weißt alles. Darum frage ich dich, oh König, gibt es irgendeinen Bereich im Himmel oder im Firmament für mich, an dem ich mich erfreuen kann? Falls dem so ist, sollst du nicht fallen. www.mahabharata.pushpak.de - 150 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

Yayati meinte: Oh König, es gibt so viele Welten zu deiner Freude im Himmel, wie es Pferde und Kühe auf Erden gibt mitsamt allen Tieren der Wildnis und der Gebirge. Da sprach Ashtaka: Wenn es als Frucht meines religiösen Verdienstes Welten für mich im Himmel gibt, an denen ich mich erfreuen kann, oh König, dann gebe ich sie alle dir, damit du nicht fällst. Oh nimm sie gleich an, wo immer sie sein mögen, ob im Himmel oder am Firmament. Laß deine Sorgen enden. Yayati antwortete: Oh du Bester aller Könige, ein um Brahma wissender Brahmane allein darf Gaben annehmen, doch nicht Könige wie wir. Oh König, ich habe selbst so viel an Brahmanen gegeben, wie man sollte. Oh Monarch, laß niemals einen Mann, der kein Brahmane ist, oder eine Frau, die keine Gattin eines gelehrten Brahmanen ist, durch das Annehmen von Geschenken in Niedertracht leben. Auf Erden wollte ich immer tugendhafte Taten ausführen. Und niemals zuvor nahm ich etwas an. Wie kann ich da jetzt eine Gabe akzeptieren? Da ergriff Pratardana aus der versammelten Menge das Wort: Oh du mit der schönen Gestalt, ich heiße Pratardana. Ich frage dich, gibt es für mich irgendwelche Welten in Himmel oder Firmament, an denen ich mich als den Früchten meines religiösen Verdienstes erfreuen kann? Sag es mir, denn du bist mit allem vertraut. Yayati sprach: Oh König, zahllose Welten voller Glückseligkeit, so prächtig wie die Sonnenscheibe und ohne Leid erwarten dich. Auch wenn du in jeder nur sieben Tage lebtest, würden sie sich nie erschöpfen. Und Pratardana meinte dazu: Dann gebe ich sie dir, damit du nicht fallen mußt. Laß diese, meine Welten dein sein. Ob im Himmel oder am Firmament, nimm sie sogleich an und laß deinen Kummer verstummen. Yayati erwiderte: Oh Monarch, kein König von ebenbürtiger Energie sollte jemals danach streben, den aus Yoga Buße stammenden, religiösen Verdienst eines anderen Königs als Geschenk anzunehmen. Kein König, den das Schicksal mit Elend geschlagen hat, sollte sich so tadelnswert verhalten, wenn er weise ist. Ein König sollte seinen Blick immer auf die Tugend gerichtet haben. Dem Pfad der Tugend folgend erhöht er seinen Ruhm. Eine tugendhafte Person wie ich weiß um ihre Pflichten und sollte niemals so niedrig handeln, wie du es vorschlägst. Wenn andere, die sich religiösen Verdienst wünschen, keine Gaben annehmen, wie kann ich tun, was jene meiden? Doch nach diesen Worten Yayatis meldete sich Vasumana zu Wort. Kapitel 93 - Yayatis Wiedereintritt in den Himmel Vasumana sprach: Ich bin Vasumana, der Sohn von Osadawsa. Ich möchte dich fragen, oh König, ob es für mich irgendwelche Welten zur Freude gibt, im Himmel oder am Firmament, als Früchte für meinen religiösen Verdienst? Denn du, oh Hochbeseelter, bist mit allen himmlischen Welten vertraut. Yayati antwortete: Für dich gibt es so viele Welten im Himmel, an denen du dich erfreuen kannst, wie es Orte am Firmament, auf der Erde und in den zehn Richtungen des Universums gibt, welche die Sonne bescheint. www.mahabharata.pushpak.de - 151 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

Yayati meinte:<br />

Oh König, es gibt so viele Welten zu deiner Freude im Himmel, wie es Pferde und Kühe auf<br />

Erden gibt mitsamt allen Tieren <strong>der</strong> Wildnis und <strong>der</strong> Gebirge.<br />

Da sprach Ashtaka:<br />

Wenn es als Frucht meines religiösen Verdienstes Welten für mich im Himmel gibt, an denen<br />

ich mich erfreuen kann, oh König, dann gebe ich sie alle dir, damit du nicht fällst. Oh nimm<br />

sie gleich an, wo immer sie sein mögen, ob im Himmel o<strong>der</strong> am Firmament. Laß deine<br />

Sorgen enden.<br />

Yayati antwortete:<br />

Oh du Bester aller Könige, ein um Brahma wissen<strong>der</strong> Brahmane allein darf Gaben<br />

annehmen, doch nicht Könige wie wir. Oh König, ich habe selbst so viel an Brahmanen<br />

gegeben, wie man sollte. Oh Monarch, laß niemals einen Mann, <strong>der</strong> kein Brahmane ist, o<strong>der</strong><br />

eine Frau, die keine Gattin eines gelehrten Brahmanen ist, durch das Annehmen von<br />

Geschenken in Nie<strong>der</strong>tracht leben. Auf Erden wollte ich immer tugendhafte Taten<br />

ausführen. Und niemals zuvor nahm ich etwas an. Wie kann ich da jetzt eine Gabe<br />

akzeptieren?<br />

Da ergriff Pratardana aus <strong>der</strong> versammelten Menge das Wort:<br />

Oh du mit <strong>der</strong> schönen Gestalt, ich heiße Pratardana. Ich frage dich, gibt es für mich<br />

irgendwelche Welten in Himmel o<strong>der</strong> Firmament, an denen ich mich als den Früchten<br />

meines religiösen Verdienstes erfreuen kann? Sag es mir, denn du bist mit allem vertraut.<br />

Yayati sprach:<br />

Oh König, zahllose Welten voller Glückseligkeit, so prächtig wie die Sonnenscheibe und<br />

ohne Leid erwarten dich. Auch wenn du in je<strong>der</strong> nur sieben Tage lebtest, würden sie sich nie<br />

erschöpfen.<br />

Und Pratardana meinte dazu:<br />

Dann gebe ich sie dir, damit du nicht fallen mußt. Laß diese, meine Welten dein sein. Ob im<br />

Himmel o<strong>der</strong> am Firmament, nimm sie sogleich an und laß deinen Kummer verstummen.<br />

Yayati erwi<strong>der</strong>te:<br />

Oh Monarch, kein König von ebenbürtiger Energie sollte jemals danach streben, den aus<br />

Yoga Buße stammenden, religiösen Verdienst eines an<strong>der</strong>en Königs als Geschenk<br />

anzunehmen. Kein König, den das Schicksal mit Elend geschlagen hat, sollte sich so<br />

tadelnswert verhalten, wenn er weise ist. Ein König sollte seinen Blick immer auf die Tugend<br />

gerichtet haben. Dem Pfad <strong>der</strong> Tugend folgend erhöht er seinen Ruhm. Eine tugendhafte<br />

Person wie ich weiß um ihre Pflichten und sollte niemals so niedrig handeln, wie du es<br />

vorschlägst. Wenn an<strong>der</strong>e, die sich religiösen Verdienst wünschen, keine Gaben annehmen,<br />

wie kann ich tun, was jene meiden?<br />

Doch nach diesen Worten Yayatis meldete sich Vasumana zu Wort.<br />

Kapitel 93 - Yayatis Wie<strong>der</strong>eintritt in den Himmel<br />

Vasumana sprach:<br />

Ich bin Vasumana, <strong>der</strong> Sohn von Osadawsa. Ich möchte dich fragen, oh König, ob es für<br />

mich irgendwelche Welten zur Freude gibt, im Himmel o<strong>der</strong> am Firmament, als Früchte für<br />

meinen religiösen Verdienst? Denn du, oh Hochbeseelter, bist mit allen himmlischen Welten<br />

vertraut.<br />

Yayati antwortete:<br />

Für dich gibt es so viele Welten im Himmel, an denen du dich erfreuen kannst, wie es Orte<br />

am Firmament, auf <strong>der</strong> Erde und in den zehn Richtungen des Universums gibt, welche die<br />

Sonne bescheint.<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 151 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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