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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Gandharvas o<strong>der</strong> großen Rishis, <strong>der</strong> mir an asketischem Verdienst gleicht.“ Da sprach Indra:<br />

„Weil du, oh Monarch, die Höhergestellten, die Ebenbürtigen und sogar die unter dir<br />

Stehenden mißachtest, ohne ihre wirklichen Verdienste zu kennen, sind deine Tugenden<br />

eben weniger geworden und du mußt aus dem Himmel fallen.“ Und Yayati bat: „Oh König<br />

<strong>der</strong> Himmlischen, wenn meine Tugenden wirklich so gering geworden sind, daß ich<br />

deswegen aus dem Himmel falle, dann wünsche ich mir, daß ich zumindest zu den<br />

Tugendhaften und Wahrhaften komme.“ Und Indra gewährte dies: „Ja, oh König, du sollst<br />

zu den Tugendhaften und Weisen kommen und dort wie<strong>der</strong> viel Ruhm erlangen. Und nach<br />

dieser Erfahrung, oh Yayati, wirst du nie mehr die mißachten, die über o<strong>der</strong> unter dir stehen,<br />

o<strong>der</strong> dir gleichen.“ Da fiel Yayati aus den Gefilden <strong>der</strong> Himmlischen. Während er fiel, wurde<br />

er vom Besten <strong>der</strong> königlichen Weisen, von Ashtaka, dem Beschützer seiner eigenen<br />

Religion, beobachtet.<br />

Und Ashtaka fragte den Stürzenden:<br />

Wer bist du, oh Jüngling, dem Indra gleich an Schönheit und dem lo<strong>der</strong>nden Feuer an Glanz,<br />

<strong>der</strong> du aus <strong>der</strong> Höhe fällst? Bist du dieser beste Himmelskörper, die Sonne, welche aus einer<br />

dunklen Wolkenbank heraustritt? Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> dich aus dem Sonnenpfad stürzen sieht, mit<br />

deiner unermeßlichen Energie und <strong>der</strong> Pracht von Feuer und Sonne, wun<strong>der</strong>t sich o<strong>der</strong> wird<br />

ohnmächtig. Wir sehen dich auf dem Pfad <strong>der</strong> Himmlischen, mit <strong>der</strong> Energie von Indra,<br />

Surya o<strong>der</strong> Vishnu, und treten vor dich hin, um die Wahrheit herauszufinden. Wenn du uns<br />

als Erstes nach unseren Namen gefragt hättest, wären wir nicht <strong>der</strong> Unhöflichkeit schuldig<br />

geworden, dich zuerst zu fragen. Doch nun fragen wir dich: Wer bist du? Und warum<br />

kommst du hierher? Hab keine Furcht. Laß Sorgen und Leid verstummen. Du bist nun unter<br />

Tugendhaften und Weisen. Sogar Indra, <strong>der</strong> Vernichter von Bala, kann dir hier nichts tun.<br />

Oh du mit <strong>der</strong> heldenhaften Macht wie <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Himmlischen, die Weisen und<br />

Tugendhaften sind die Zuflucht ihrer kummervollen Brü<strong>der</strong>. Hier sind nur Weise und<br />

Tugendhafte versammelt. Daher bleib bei uns in Frieden. Wie das Feuer allein die Macht hat,<br />

Hitze auszusenden, die Erde allein die Macht hat, dem Samen Leben einzuhauchen und die<br />

Sonne die Macht hat, alles zu erleuchten, so hat <strong>der</strong> Gast die Macht, über die Tugendhaften<br />

und Weisen zu verfügen.<br />

Kapitel 89 - Disput zwischen Yayati und Ashtaka<br />

Yayati sprach:<br />

Ich bin Yayati, Sohn des Nahusha und Vater von Puru. Weil ich die Wesen mißachtet habe,<br />

wurde ich <strong>der</strong> Gefilde <strong>der</strong> Himmlischen und erfolgsgekrönten Rishis verwiesen und falle mit<br />

vermin<strong>der</strong>ter Gerechtigkeit hinab. An Jahren bin ich älter als ihr. Darum habe ich euch nicht<br />

zuerst gegrüßt. Denn die Brahmanen achten immer den Älteren und den an Wissen und<br />

asketischem Verdienst Reicheren.<br />

Ashtaka erwi<strong>der</strong>te:<br />

Oh König, du sagst, daß <strong>der</strong> an Jahren Ältere <strong>der</strong> Achtung würdig ist. Doch es heißt, daß nur<br />

<strong>der</strong> wahrlich <strong>der</strong> Verehrung würdig ist, <strong>der</strong> an Wissen und asketischem Verdienst höher<br />

steht.<br />

Yayati meinte dazu:<br />

Es wird gesagt, daß Sünde den Verdienst unserer tugendhaften Taten zerstört. Auch die<br />

Eitelkeit enthält dieses Element, welches zur Hölle führt. Die Tugendhaften folgen niemals<br />

den Sündhaften nach. Sie verhalten sich so, damit ihr religiöser Verdienst immer anwächst.<br />

Ich selbst hatte großen religiösen Verdienst. Doch nun ist alles vergangen. Und ich werde ihn<br />

nicht gleich wie<strong>der</strong>erlangen, auch wenn ich mich noch so anstrenge. Wer mein Schicksal<br />

betrachtet, wird sicher seiner Eitelkeit entsagen, wenn er wirklich an seinem eigenen Wohl<br />

interessiert ist. Wer sich großen Wohlstand errungen hat und verdienstvolle Opfer<br />

durchführt, wer demütig bleibt, auch wenn er alle Arten von Wissen erlangt hat, und wer<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 145 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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