Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Nun, König Yayati hatte also seinem jüngsten Sohn Puru das Königreich überlassen,<br />
nachdem er seinen an<strong>der</strong>en Söhnen ihre Bereiche zugewiesen hatte. Er lebte fortan im Wald<br />
das Leben eines Einsiedlers. Mit Geist und Leidenschaften unter völliger Kontrolle stellte er<br />
die Götter und Pitris mit Opfern zufrieden. Er goß geklärte Butter den Riten gemäß ins<br />
heilige Feuer und befolgte die Vanaprasta Art des Lebens. Der Ruhmreiche versorgte Gäste<br />
und Fremde mit den Früchten des Waldes und geklärter Butter, während er für sich selbst<br />
nur verstreute Getreidekörner sammelte. Dieses Leben führte <strong>der</strong> König für volle tausend<br />
Jahre. Er folgte einem Schweigegelübde und hatte seinen Geist unter vollständiger Kontrolle.<br />
Auch verbrachte er ein ganzes Jahr, indem er nur von Luft lebte und ohne Schlaf auskam.<br />
<strong>Das</strong> nächste Jahr lebte er inmitten von vier Feuern und die Sonne schien über ihm, während<br />
er die härteste Buße übte. Nur die Luft war seine Nahrung, während er für sechs Monate<br />
aufrecht auf einem Bein stand. Danach stieg <strong>der</strong> König <strong>der</strong> heiligen Taten in den Himmel auf<br />
und erfüllte sowohl den Himmel als auch die Erde (mit dem Ruhm seiner Taten).<br />
Kapitel 87 - <strong>Das</strong> Gespräch zwischen Indra und Yayati<br />
Vaisampayana fuhr fort:<br />
Während dieser König <strong>der</strong> Könige im Himmel, dem Heim <strong>der</strong> Götter, lebte, wurde er von<br />
Göttern, Sadhyas, Maruts und Vasus verehrt. Hin und wie<strong>der</strong> begab er sich mit vollständig<br />
beherrschtem Geist und geheiligten Taten vom Reich <strong>der</strong> Himmlischen in die Sphäre<br />
Brahmas. Ich habe gehört, daß er sehr lange so lebte. Eines Tages ging <strong>der</strong> Beste <strong>der</strong><br />
irdischen Könige, Yayati, zu Indra und wurde von ihm gefragt: „Was hast du gesagt, oh<br />
König, als dein Sohn Puru deine Altersschwäche übernahm und als du ihm dein Königreich<br />
übergabst?“<br />
Yayati antwortete:<br />
Ich sagte zu ihm: <strong>Das</strong> Land zwischen den Flüssen Ganga und Yamuna gehört dir. Dies ist<br />
wahrlich <strong>der</strong> mittlere Bereich <strong>der</strong> Erde, während die außen liegenden Län<strong>der</strong> die<br />
Herrschaftsgebiete deiner Brü<strong>der</strong> sind. Ich sagte ihm auch, daß die Zornlosen immer den<br />
Zornvollen überlegen sind, wie die <strong>der</strong> Vergebung Zugeneigten über denen stehen, die keine<br />
Vergebung kennen. Der Mensch steht über den nie<strong>der</strong>en Tieren. Unter den Menschen<br />
wie<strong>der</strong>um sind die Wissenden den Unwissenden überlegen. Wenn dir Böses getan wird,<br />
räche dich nicht mit Bösem. Wenn <strong>der</strong> Zorn in dir unbeachtet bleibt, verbrennt er dein Selbst.<br />
Doch wenn er achtsam wahrgenommen wird, dann kann er nicht alle Tugend des Zornigen<br />
vernichten. Du solltest niemals an<strong>der</strong>en Schmerzen durch grausame Reden zufügen. Besiege<br />
niemals einen Feind durch verabscheuungswürdige Mittel. Und sprich niemals solche<br />
bohrenden und sündigen Worte aus, die an<strong>der</strong>e verletzen könnten. Du mußt wissen, wer<br />
an<strong>der</strong>e mit den Dornen von harten und grausamen Worten sticht, trägt in seinem Mund<br />
einen Rakshasa. Bei dessen Anblick reißen Wohl und Glück sofort aus. Du solltest dir immer<br />
die Tugendhaften als Vorbild nehmen. Vergleiche zurückschauend deine Taten mit denen<br />
<strong>der</strong> Tugendhaften, und achte niemals auf die rauhen Worte <strong>der</strong> Hinterhältigen. Mach das<br />
Verhalten <strong>der</strong> Weisen zu deinem Ziel. Der Mensch, <strong>der</strong> von den Pfeilen grausamer Rede von<br />
an<strong>der</strong>en Lippen verletzt wurde, weint Tag und Nacht, denn sie stechen ihn mitten ins Herz.<br />
Daher streuen die Weisen niemals solche Reden aus. Es gibt nichts in <strong>der</strong> Welt, mit dem du<br />
die Gottheiten besser verehren kannst, als mit Freundlichkeit, Freundschaft, Güte und lieben<br />
Worten für alle. Daher solltest du immer Worte aussprechen, die beschwichtigen und keine,<br />
die brennen. Achte jene, die deine Achtung verdienen. Gib immer, doch bettle niemals.<br />
Kapitel 88 - Indra wirft Yayati aus dem Himmel<br />
Und noch eine Frage stellte Indra dem Yayati: „Oh König, nachdem du alle deine Pflichten<br />
erfüllt hattest, zogst du dich in den Wald zurück. Ich möchte dich fragen, oh Yayati, Sohn<br />
des Nahusha, mit wem bist du an asketischer Enthaltsamkeit gleichzusetzen?“ Und Yayati<br />
antwortete: „Oh Vasava, ich erblicke niemanden unter den Menschen, Himmlischen,<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 144 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva