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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Yudhishthira den Jarasandha, König von Magadha, und den stolzen Chaidya, und erwarb<br />

sich damit das Recht, das große Rajasuya Opfer mit Nahrung im Überfluß, vielen<br />

Opfergaben und überragendem Verdienst durchzuführen. Auch Duryodhana kam zu<br />

diesem Opfer. Doch als er den gewaltigen Reichtum <strong>der</strong> Pandavas überall ausgebreitet sah,<br />

die Opfergaben, kostbaren Steine, Gold, Juwelen, Elefanten, Pferde, Kühe, die wertvollen<br />

Stoffe, Klei<strong>der</strong>, Schleier, die kostbaren Schals und Felle und Teppiche, welche aus dem Fell<br />

von Rankavas (Rotwild) gewebt wurden, da ergriff ihn <strong>der</strong> Neid und er wurde ärgerlich.<br />

Später erblickte er die wun<strong>der</strong>bar elegante und nach dem Hof <strong>der</strong> Götter von Maya erbaute<br />

Versammlungshalle und wurde sehr traurig. Und als ihn einige architektonische<br />

Täuschungen im Gebäude verwirrten, wurde er noch von Bhima vor den Augen von<br />

Vasudeva verhöhnt wie ein Mann von nie<strong>der</strong>er Abstammung. Auch Dhritarashtra erfuhr<br />

davon, daß sein Sohn ungeachtet dessen, daß er an Lustbarkeiten und kostbaren Dingen<br />

Anteil nahm, doch bleich, mager und dürr erschien. Aus Zuneigung zu seinem Sohn gab er<br />

ihm die Erlaubnis, mit den Pandavas ein Würfelspiel zu veranstalten. Doch als Vasudeva<br />

davon erfuhr, wurde er äußerst zornig. Zwar war er unzufrieden damit, doch unternahm er<br />

nichts, um den Streit zu vermeiden. Er ignorierte sogar das fatale Spiel und all die gräßlichen<br />

und ungerechten Folgen, die daraus resultierten. Und trotz Vidura, Bhishma, Drona und<br />

Kripa, dem Sohn von Saradwan, ließ er es zu, daß sich die Kshatriyas (Krieger) in <strong>der</strong> großen<br />

Schlacht gegenseitig töteten, die später folgte.<br />

Am Ende <strong>der</strong> Schlacht erfuhr Dhritarashtra die bösen Nachrichten vom Erfolg <strong>der</strong> Pandavas<br />

und erinnerte sich an die Eide, die einst Duryodhana, Karna und Shakuni leisteten. Er dachte<br />

eine Weile darüber nach und sprach dann zu Sanjaya wie folgt: Höre mich an, oh Sanjaya,<br />

höre auf alles, was ich sagen werde. Dann wirst du erkennen, daß es nicht recht ist, mich mit<br />

Verachtung zu strafen. Dir sind die Shastren wohlbekannt, du bist klug und mit Weisheit<br />

begabt. Nie war ich dem Kriege zugeneigt, noch erfreue ich mich an <strong>der</strong> Zerstörung meines<br />

Geschlechts. Ich machte nie einen Unterschied zwischen meinen eigenen Kin<strong>der</strong>n und denen<br />

von Pandu. Meine Söhne waren eigensinnig und verachteten mich, denn ich bin blind und<br />

schwach. Um meines elenden Zustandes willen und aus väterlicher Zuneigung ertrug ich<br />

das. Ich war närrisch und gedankenlos, und Duryodhana wurde töricht. Mein Sohn war<br />

Zeuge des gewaltigen Reichtums <strong>der</strong> mächtigen Söhne des Pandu und wurde wegen seiner<br />

Ungeschicktheit verhöhnt, als er die Halle betrat. Er war unwillig, dies alles zu ertragen und<br />

gleichzeitig nicht in <strong>der</strong> Lage, die Pandavas im Feld zu beseitigen. So plante er ein höchst<br />

ungerechtes Würfelspiel, anstatt sich wie ein Krieger durch eigene Anstrengung und mit<br />

Hilfe des Königs von Gandhara sein Glück zu erkämpfen. Höre alles, oh Sanjaya, was<br />

hernach geschah und was ich alles noch erfuhr. Wenn du vernommen hast, was ich sage,<br />

und dich an alles Geschehene erinnerst, dann wirst du mich als Mann mit prophetischen<br />

Augen erkennen.<br />

Die Klage von König Dhritarashtra<br />

Ich hatte keine Hoffnung auf Erfolg, oh Sanjaya, als ich erfuhr, wie Arjuna seinen Bogen<br />

spannte, das schwierige Ziel traf, es zu Boden brachte und im Triumph die Jungfrau<br />

Draupadi vor <strong>der</strong> versammelten Menge <strong>der</strong> Prinzen fortführte.<br />

Ich hatte keine Hoffnung auf Erfolg, oh Sanjaya, als ich hörte, daß Subhadra vom Geschlecht<br />

<strong>der</strong> Madhus gewaltsam von Arjuna entführt und später in <strong>der</strong> Stadt Dwaraka von ihm<br />

geheiratet wurde, und die beiden Helden <strong>der</strong> Vrishni Familie (Krishna und Balarama, <strong>der</strong><br />

Bru<strong>der</strong> Subhadras) ohne darüber verärgert zu sein, als Freunde in Indraprastha einritten.<br />

Ich hatte keine Hoffnung auf Erfolg, oh Sanjaya, als ich davon vernahm, wie Arjuna Agni<br />

(den Gott des Feuers) damit zufriedenstellte, daß er ihm den Wald von Khandava übergab und<br />

gleichzeitig mit seinen göttlichen Pfeilen sogar den Sturzregen von Indra, dem König <strong>der</strong><br />

Himmlischen, fernhielt.<br />

Ich hatte keine Hoffnung auf Erfolg, oh Sanjaya, als ich hörte, wie die fünf Pandavas mit<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 14 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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