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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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hergerufen, um demselben Zweck zu dienen. Wenn du also gesagt haben solltest, daß du<br />

dich auf eine von uns beiden beschränkst, war das eine Lüge.“ Yayati sprach: „Ein König<br />

sollte in den Augen seines Volkes immer Vorbild sein. Der Monarch, <strong>der</strong> die Unwahrheit<br />

spricht, wird sicher Vernichtung erfahren. Ich selbst wage es nicht, die Unwahrheit zu<br />

sprechen, auch wenn mich <strong>der</strong> größte Verlust bedroht.“ Sarmishta antwortete: „Oh Monarch,<br />

man schaut auf den Ehemann einer Freundin wie auf den eigenen. Die Heirat einer Freundin<br />

ist wie die eigene. Du wurdest von meiner Freundin zum Gatten erwählt. Daher bist du<br />

genauso mein Ehemann.“ Und Yayati erwi<strong>der</strong>te: „Es ist zweifellos mein Gelübde, daß ich<br />

gewähre, worum man mich bittet. Du hast eine Bitte, also sage mir, was ich für dich tun<br />

soll.“ Da sprach Sarmishta: „Oh König, rette mich vor Sünde. Beschütze meine Tugend. Laß<br />

mich die höchste Tugend in dieser Welt praktizieren, indem ich durch dich Mutter werde. Es<br />

wird gesagt, oh König, daß eine Ehefrau, ein Sklave und ein Kind niemals Reichtum für sich<br />

selbst gewinnen können. Ihr Reichtum gehört immer demjenigen, dem sie angehören. Ich bin<br />

die Sklavin von Devajani. Und du bist Devajanis Herr und Meister. Also bist du genauso<br />

mein Herr und Meister. Ich flehe dich an, erfülle meine Wünsche.“<br />

Nach diesen Worten war <strong>der</strong> Monarch überzeugt, daß alles, was sie gesagt hatte, richtig war.<br />

Daher ehrte er Sarmishta, indem er ihre Tugend beschützte. So verbrachten sie einige Zeit<br />

miteinan<strong>der</strong>, nahmen dann zärtlich Abschied voneinan<strong>der</strong> und gingen wie<strong>der</strong> ihre eigenen<br />

Wege. Und es geschah, daß die lieb lächelnde Sarmishta mit den schön geschwungenen<br />

Augenbrauen von dieser Verbindung mit dem König schwanger wurde. Und nach<br />

angemessener Zeit brachte die Lotusäugige einen Sohn zur Welt, <strong>der</strong> so herrlich war wie ein<br />

himmlisches Kind mit Augen wie Lotusblüten.<br />

Kapitel 83 - Yayati wird von Sukra verflucht<br />

Vaisampayana sprach:<br />

Nun, oh Bharata, als die lieblich lächelnde Devajani von <strong>der</strong> Geburt dieses Sohnes erfuhr,<br />

wurde sie eifersüchtig, und Sarmishta wurde zum Objekt ihrer unfreundlichen<br />

Überlegungen. Devajani ging zu ihr und sprach zu Sarmishta: „Oh du mit den schönen<br />

Augenbrauen, welche Sünde hast du begangen indem du dich dem Einfluß <strong>der</strong> sinnlichen<br />

Begierde hingabst?“ Sarmishta erwi<strong>der</strong>te: „Ein gewisser Rishi mit tugendhafter Seele und<br />

völliger Achtung <strong>der</strong> Veden kam zu mir. Da er in <strong>der</strong> Lage ist, Segen zu gewähren, bat ich<br />

ihn um die Erfüllung meiner Wünsche, die auf tugendhaften Betrachtungen beruhen. Oh du<br />

mit dem süßen Lächeln, ich würde niemals die sündige Erfüllung meines Begehrens suchen.<br />

Ich sage dir aufrichtig, daß dieses Kind von mir von diesem Rishi ist.“ Da sprach Devajani:<br />

„Wenn das so ist, ist es gut und richtig, oh du Sanfte. Doch wenn dir seine Abstammung,<br />

sein Name und seine Familie bekannt sind, dann möchte ich sie hören.“ Da antwortete<br />

Sarmishta: „Oh du mit dem liebevollen Lächeln, dieser Rishi ist an Askese und Energie so<br />

herrlich wie die Sonne. Als ich ihn sah, hatte ich keine Kraft, ihn danach zu fragen.“ Und<br />

Devajani meinte dazu: „Wenn das wahr ist, dann hast du dieses Kind wirklich von einem<br />

hohen Brahmanen empfangen, und ich, oh Sarmishta, habe keinen Grund für Zorn.“<br />

Und Vaisampayana fuhr fort:<br />

So sprachen und lachten sie miteinan<strong>der</strong> und trennten sich wie<strong>der</strong>. Devajani kehrte beruhigt,<br />

über das, was Sarmishta ihr erzählt hatte, in den Palast zurück. Also, oh König, Yayati<br />

bekam mit Devajani zwei Söhne mit Namen Yadu und Turvasu, die wie Indra und Vishnu<br />

waren. Und Sarmishta, die Tochter von Vrishaparva, wurde im Laufe <strong>der</strong> Zeit Mutter von<br />

insgesamt drei Söhnen namens Drahyu, Anu und Puru.<br />

Dann geschah es eines Tages, daß Devajani von Yayati begleitet zu einem einsamen Teil des<br />

Waldes spazierte und dort drei Kin<strong>der</strong> von himmlischer Schönheit vertrauensvoll spielen<br />

sah. Da sprach Devajani überrascht: „Wessen Kin<strong>der</strong> sind das, oh König, so hübsch und wie<br />

die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Himmlischen? In Pracht und Schönheit gleichen sie sehr dir, so meine ich.“<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 139 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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