Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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dies mein Sohn ist. Doch wenn ich ihn allein aufgrund von Shakuntalas Worten akzeptiert<br />
hätte, wären die Leute mißtrauisch gewesen und hätten meinen Sohn als unrein betrachtet.“<br />
Nun war <strong>der</strong> Monarch sicher, denn die Reinheit seines Sohnes war vom himmlischen Boten<br />
bestätigt worden. Voller Freude nahm er nun seinen Sohn an. Mit glücklichem Herzen führte<br />
er an ihm alle Riten durch, die ein Vater für seinen Sohn durchführen sollte. Der König roch<br />
an seines Sohnes Haupt und umarmte ihn liebevoll. Die Brahmanen murmelten ihren Segen<br />
über ihm, und die Barden sangen sein Lob. Und <strong>der</strong> Monarch erlebte die große Freude, von<br />
seinem Sohn wie<strong>der</strong> berührt zu werden. Und auch seine Gattin empfing Dushmanta in allen<br />
Ehren und mit großer Liebe. Er besänftigte sie zärtlich und sprach zu ihr: „Oh Göttin, meine<br />
Vereinigung mit dir fand unter vier Augen statt. Niemand wußte etwas davon. Daher war<br />
ich bemüht, deine Reinheit zu beweisen. Meine Leute hätten sonst gemeint, daß wir nur<br />
unserer Wollust folgten und nicht Ehemann und Ehefrau sind. Und wenn ich dann diesen<br />
Sohn als Thronerben eingesetzt hätte, hätten alle gedacht, er wäre von unreiner Geburt. Oh<br />
Liebste, jedes harte Wort, welches du im Ärger ausgesprochen hast, habe ich dir vergeben,<br />
du mit den großen Augen. Du bist mein Liebstes.“ Nach diesen Worte bot <strong>der</strong> königliche<br />
Weise Dushmanta seiner geliebten Gemahlin viele Geschenke wie Parfüm, Nahrung und<br />
Getränke an. Dann setzte Dushmanta seinen Sohn in aller Form als Thronerben ein und gab<br />
dem Kind den Namen Bharata.<br />
Von da an durchkreuzten die berühmten und strahlenden Rä<strong>der</strong> von Bharatas königlichem<br />
Streitwagen, so unbesiegbar wie die Götterwagen, jede Gegend und erfüllten die ganze Erde<br />
mit ihrem Gerassel (ghar-ghara). Der Sohn von Dushmanta machte alle Könige <strong>der</strong> Erde zu<br />
seinen Untertanen. Er regierte tugendhaft und verdiente sich großen Ruhm. Dieser Monarch<br />
mit dem großen Heldenmut trug die Namen Chakravarti und Sarvabhauma. Er vollführte<br />
viele Opfer wie Shakra (Indra), <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> Maruts. Kanwa war <strong>der</strong> Oberpriester bei allen<br />
diesen Opfern, bei denen die Brahmanen reich beschenkt wurden. Der gesegnete Monarch<br />
vollendete sowohl das Kuh- als auch das Pferdeopfer. Als Opferlohn bekam Kanwa von<br />
Bharata tausend Goldmünzen. Und es ist dieser Bharata, von dem so viele Errungenschaften<br />
in diese Welt geflossen sind. Von ihm stammt dieses große Geschlecht ab, was nach seinem<br />
Namen benannt wurde. Ja, alle Monarchen, die ihm nachfolgten, wurden und werden auch<br />
nach ihm benannt. In diesem Geschlecht des Bharata wurden viele göttergleiche Monarchen<br />
geboren, die mit großer Energie gesegnet waren und Brahma selbst glichen. Ihre Zahl kann<br />
man nicht angeben. Doch, oh du aus dem Geschlecht des Bharata, ich werde dir die<br />
wichtigsten Namen aufzählen, die mit großem Glück gesegnet und wie die Götter <strong>der</strong><br />
Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit zugetan waren.<br />
(Für eine wirklich poetische Übersetzung dieser Episode empfehle ich: Walter Porzig „Die wichtigsten<br />
Erzählungen aus dem <strong>Mahabharata</strong> Band 1, Die Liebesgeschichten Dewajani, Schakuntala und<br />
Ardschunas Verbannung“ H. Haessel Verlag Leipzig 1923)<br />
Kapitel 75 - <strong>Das</strong> Geschlecht des Prajapati<br />
Vaisampayana sprach:<br />
Höre nun die heilige, <strong>der</strong> Religion, dem Gewinn und dem Vergnügen dienende und von mir<br />
aufgezählte Chronik <strong>der</strong> königlichen Weisen Prajapati, Daksha, Manu, dem Sohn <strong>der</strong> Sonne,<br />
Bharata, Kuru, Puru und Ajamida. Ich werde dir auch die Abfolge <strong>der</strong> Yadavas und <strong>der</strong><br />
Könige aus <strong>der</strong> Bharata Linie aufzählen, oh Sündenloser. Diese Chroniken sind geheiligt,<br />
und ihre Aufzählung ist ein großer Akt <strong>der</strong> Versöhnung. Sie verleiht Wohlstand, Ruhm und<br />
langes Leben. Und, oh Sündenloser, alle genannten Könige strahlten in ihrer Pracht und<br />
glichen den großen Rishis an Energie.<br />
Pracheta hatte zehn Söhne, die alle <strong>der</strong> Askese zugetan waren und alle Tugenden besaßen. In<br />
alter Zeit verbrannten sie mit dem Feuer aus ihren Mün<strong>der</strong>n viele giftige Pflanzen und<br />
zahllose Bäume, welche die Erde bedeckten, und verursachten den Menschen damit großes<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 127 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva