Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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Sauti preist das Bharata<br />
Sauti fuhr fort:<br />
Ich weiß achttausend und achthun<strong>der</strong>t Verse, genau wie Suka und vielleicht noch Sanjaya.<br />
Oh Muni, niemand ist bis heute in <strong>der</strong> Lage, diese dicht gewebten Slokas wegen ihrer<br />
geheimnisvollen Bedeutung zu durchdringen. Sogar <strong>der</strong> allwissende Ganesha mußte für<br />
einen Moment darüber nachdenken, während Vyasa immer weiter Verse in großer Zahl<br />
verfaßte. Die Weisheit dieses Werkes hat, wie <strong>der</strong> Stab, den man für die Anwendung von<br />
Collyrium (Indra stach Vritra ein Auge aus, und dieses wurde zu einem Berg aus Collyrium, ein<br />
Mineral, welches in <strong>der</strong> traditionellen Medizin für Augensalbe benutzt wird.) benötigt, <strong>der</strong><br />
wißbegierigen Welt die Augen geöffnet, welche von <strong>der</strong> Dunkelheit <strong>der</strong> Unwissenheit<br />
verschleiert waren. So wie die Sonne die Dunkelheit vertreibt, so zerstreut das Bharata mit<br />
seinen Vorträgen über Religion, Verdienst, Seligkeit und letztendliche Erlösung die<br />
Unwissenheit <strong>der</strong> Menschheit. So wie <strong>der</strong> volle Mond mit seinem milden Licht die Knospe<br />
<strong>der</strong> Wasserlilie erblühen läßt, so hat dieses Purana durch das Licht <strong>der</strong> Sruti den<br />
menschlichen Verstand geöffnet. Durch das Leuchten dieser Geschichte, welche die<br />
Dunkelheit <strong>der</strong> Unwissenheit zerstört, wurde <strong>der</strong> ganze Leib <strong>der</strong> Natur voll und ganz<br />
erhellt. Dieses Werk ist ein Baum, und die Kapitel, die den Inhalt beschreiben, sind seine<br />
Samen. Die Teile Pauloma und Astika sind die Wurzeln. Der Teil, welcher Sambhava<br />
genannt wird, ist <strong>der</strong> Stamm. Die Bücher Sabha und Aranya sind die auf den Ästen<br />
hockenden Vögel, die Bücher Arani die verbindenden Astknoten, die Bücher Virata und<br />
Udyoga das Mark, das <strong>Buch</strong> Bhishma ist <strong>der</strong> Hauptast, das <strong>Buch</strong> Drona das Laub, das <strong>Buch</strong><br />
Karna die schönen Blüten, das <strong>Buch</strong> Shalya ihr süßer Duft, die Bücher Stri und Aishika <strong>der</strong><br />
erfrischende Schatten, das <strong>Buch</strong> Shanti die gewaltige Frucht, das <strong>Buch</strong> Asvamedha <strong>der</strong> ewige<br />
Saft, das Asramavasika genannte <strong>Buch</strong> <strong>der</strong> Ort, an dem <strong>der</strong> Baum wächst, und das <strong>Buch</strong><br />
Mausala ist <strong>der</strong> Inbegriff <strong>der</strong> Veden und wird von den tugendhaften Brahmanen höchst<br />
geschätzt. Der Baum des Bharata ist für die Menschen so unerschöpflich wie die Wolken und<br />
wird die Quelle des Lebensunterhaltes für viele ausgezeichnete Poeten sein.<br />
Und Sauti sprach weiter:<br />
Ich werde nun über die unsterblichen Blumen und Früchte sprechen, die dieser Baum<br />
hervorbringt. Sie sind rein und schmackhaft und werden sogar von den Unsterblichen<br />
genossen. Einst, als ihn seine eigene Mutter und Bhishma, <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong> Ganga, darum baten,<br />
bekam <strong>der</strong> mächtige, geistreiche und tugendhafte Krishna Dwaipayana mit den beiden<br />
Ehefrauen von Vichitravirya drei Söhne, die drei Feuern glichen. Nachdem Dhritarashtra,<br />
Pandu und Vidura geboren waren, kehrte er in seine Einsiedelei zurück, um seinen<br />
religiösen Übungen nachzugehen. Der große Rishi Vyasa gab das Bharata <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong><br />
Menschen erst bekannt, nachdem seine drei Söhne geboren und herangewachsen waren und<br />
sich auf die höchste Reise begeben hatten (gestorben waren). Als er von Janamejaya und<br />
tausend Brahmanen dringend gebeten wurde, lehrte er es seinem Schüler Vaisampayana.<br />
Dieser saß neben ihm und rezitierte das Bharata in den Pausen des Opfers und wurde<br />
ständig gebeten fortzufahren, falls er einmal schwieg. Vyasa hat die Größe des Kuru<br />
Geschlechts voll und ganz beschrieben, und auch die Tugenden <strong>der</strong> Gandhari, die Weisheit<br />
des Vidura und die Beständigkeit <strong>der</strong> Kunti. Auch erzählte <strong>der</strong> edle Rishi von <strong>der</strong><br />
Göttlichkeit Vasudevas (Krishna), <strong>der</strong> Rechtschaffenheit <strong>der</strong> Pandu Söhne und den üblen<br />
Taten <strong>der</strong> Söhne und Gefolgsleute von Dhritarashtra.<br />
Vyasa erschuf das Bharata ursprünglich, von den Episoden abgesehen, in<br />
vierundzwanzigtausend Versen. Und nur soweit wird es von den Gelehrten Bharata<br />
genannt. Später dichtete er eine kurze Zusammenfassung von einhun<strong>der</strong>tundfünfzig Versen,<br />
welche eine Einführung und die Kapitel zum Inhalt enthält. Diese Zusammenfassung lehrte<br />
er vorerst seinem Sohn Suka, und später auch noch an<strong>der</strong>en seiner Schüler, die gleich<br />
geeignet waren. Danach vollendete ein weiteres Werk, welches aus sechshun<strong>der</strong>ttausend<br />
Versen besteht. Von denen sind dreißig mal hun<strong>der</strong>ttausend in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Devas bekannt,<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 12 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva