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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Pflichten und liebten die Wahrheit. Der jugendliche Monarch war mit wun<strong>der</strong>barem<br />

Heldenmut ausgestattet und einem gestählten Körper wie ein Blitz. Er konnte den Berg<br />

Mandara mit seinen Wäl<strong>der</strong>n und Büschen aufheben und ihn mit seinen Armen stützen. Der<br />

König war wohl geübt in den vier Arten des Keulenkampfes (sie auf entfernte Feinde werfen,<br />

Nahkampf, inmitten vieler die Keule wirbeln und den Feind vor sich hertreiben). Auch war er<br />

gewandt im Gebrauch aller Arten von Waffen und im Reiten von Elefanten und Pferden. In<br />

Stärke glich er dem Vishnu, in Glanz <strong>der</strong> Sonne, in Beherrschtheit dem Ozean und in Geduld<br />

<strong>der</strong> Erde. Der Monarch wurde von allen seinen Untertanen geliebt und regierte tugendhaft<br />

über sein zufriedenes Volk.<br />

Kapitel 69 - Dushmanta und die Jagd<br />

Janamejaya sagte:<br />

Ich möchte, daß du mir über Geburt und Leben des hochbeseelten Bharata und über die<br />

Herkunft von Shakuntala erzählst. Oh Heiliger, ich möchte alles über König Dushmanta<br />

erfahren, diesen Löwen unter den Männern, und wie <strong>der</strong> Held Shakuntala gewann. Bitte<br />

erzähl mir alles, du Erster <strong>der</strong> klugen Männer und Kenner <strong>der</strong> Wahrheit.<br />

Und Vaisampayana hub an:<br />

Einmal begab sich <strong>der</strong> starkarmige König Dushmanta mit einer großen Heeresmacht in den<br />

Wald. Er wurde von hun<strong>der</strong>ten Pferden und Elefanten und einer vierfachen Armee begleitet<br />

(Fußsoldaten, Wagenkrieger, Kavallerie, Elefanten). Die Helden waren bewaffnet mit Schwertern<br />

und Pfeilen und trugen Keulen und starke Schlagstöcke in den Händen. Von hun<strong>der</strong>ten<br />

Kriegern mit Lanzen und Speeren umgeben, begab sich <strong>der</strong> Monarch auf seine Reise. <strong>Das</strong><br />

Löwengebrüll <strong>der</strong> Krieger, die Klänge von Muschelhörnern und das Gedröhn <strong>der</strong> Trommeln<br />

vermischte sich mit dem Rasseln <strong>der</strong> Wagenrä<strong>der</strong>, dem Trompeten <strong>der</strong> riesigen Elefanten,<br />

dem Wiehern <strong>der</strong> Pferde und dem Klirren <strong>der</strong> vielen Waffen, welche die unterschiedlich<br />

gekleideten Gefährten des Königs trugen. Es war ein betäuben<strong>der</strong> Lärm, <strong>der</strong> den<br />

marschierenden König umgab. Schöne Damen beobachteten den ruhmreichen Monarchen<br />

auf seinem Auszug von den Terrassen <strong>der</strong> königlichen Wohnhäuser. Und die Damen sahen,<br />

daß <strong>der</strong> feindezerstörende König Indra glich und hielten ihn für den Träger des Blitzes<br />

persönlich. Sie sagten: „Dies ist <strong>der</strong> Tiger unter den Männern, welcher in <strong>der</strong> Schlacht den<br />

Vasus in Heldenmut gleichkommt, und wegen <strong>der</strong> Kraft seiner Arme entkommt ihm kein<br />

Feind.“ Aus Zuneigung zu ihm ließen die Damen Blumen auf das Haupt des erfreuten<br />

Monarchen regnen. Nachdem ihn die besten Brahmanen überall auf dem Wege gesegnet<br />

hatten, betrat <strong>der</strong> Monarch freudig den dichten Wald, denn sein feuriges Herz verlangte<br />

nach <strong>der</strong> Jagd auf Hirsche. Viele Brahmanen, Kshatriyas, Vaisyas und Shudras folgten dem<br />

Monarchen, <strong>der</strong> wie <strong>der</strong> König <strong>der</strong> Himmlischen auf dem Rücken eines stolzen Elefanten<br />

thronte. Von allen Seiten riefen sie ihm Segnungen und „Sieg!“ zu. Auch viele Bürger folgten<br />

ihm in einiger Entfernung nach, bis er sie wie<strong>der</strong> zurücksandte. Dann bestieg <strong>der</strong> König<br />

seinen schnellen und goldenen Wagen und erfüllte die ganze Erde und alle Himmel mit dem<br />

Rasseln <strong>der</strong> Wagenrä<strong>der</strong>. Ringsumher erstreckte sich ein Wald wie <strong>der</strong> himmlische Garten<br />

Nandana. Er war voll mit Vilwa, Arka, Khadira (Catechu), Kapittha (Waldapfel) und Dhava<br />

Bäumen. Der Boden war uneben und mit Felsgestein übersät, welches sich aus den<br />

umliegenden Hängen gelöst hatte. Nirgends entdeckte <strong>der</strong> Monarch Wasser o<strong>der</strong> Menschen<br />

für viele Yojanas weit. Doch überall waren Hirsche, Löwen und an<strong>der</strong>e jagdbare Tiere des<br />

Waldes.<br />

Und König Dushmanta durchstreifte den Wald und tötete viele Tiere. Seine Gefolgsleute und<br />

Krieger halfen ihm dabei. Dushmanta durchbohrte mit seinen Pfeilen viele Tiger, die sich in<br />

Schußweite befanden, und tötete sie. Viele von denen, die weiter entfernt waren verwundete<br />

er und viele von denen, sie sich sehr nahe heranwagten, erlegte er mit dem Schwert. Dieser<br />

furchtlose Meister des Bogenschießens und <strong>der</strong> Keule erjagte viele Tiere im Wald. Mal tötete<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 116 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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