Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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eindringen, sich dort furchtlos bewegen und ein Viertel <strong>der</strong> feindlichen Heeresmacht<br />
innerhalb eines halben Tages ins Reich des Königs des Todes senden. Dann, am Ende des<br />
Tages, werden viele <strong>der</strong> Helden und mächtigen Wagenkrieger zum Angriff übergehen und<br />
meinen Sohn mit den starken Armen attackieren. Dann wird mein Junge wie<strong>der</strong> vor mir<br />
erscheinen. Und er wird einen heldenhaften Sohn in seiner Linie zeugen, <strong>der</strong> das fast<br />
erloschene Geschlecht <strong>der</strong> Bharatas fortführen wird.“ Nach diesen Worten Somas<br />
antworteten die Himmlischen: „So sei es.“ Sie alle spendeten Beifall und ehrten Soma, den<br />
König <strong>der</strong> Sterne. So, mein König, habe ich dir die Einzelheiten <strong>der</strong> Geburten <strong>der</strong> Väter<br />
deiner Väter erzählt.<br />
Nun höre noch, oh König, daß <strong>der</strong> mächtige Wagenkrieger Dhrishtadyumna eine<br />
Inkarnation Agnis war. Und Sikhandin, welcher zuvor eine Frau war, stammte von einem<br />
Rakshasa ab. Die fünf Söhne <strong>der</strong> Draupadi, diese Bullen unter den Bharata Prinzen, waren<br />
die Himmlischen Vasus (Viswas). Ihre Namen waren Prativindhya, Sutasoma, Srutakirti,<br />
Satanika, <strong>der</strong> Sohn Nakulas, und Srutasena mit <strong>der</strong> gewaltigen Energie.<br />
Sura, dieser Beste <strong>der</strong> Yadus, war <strong>der</strong> Vater von Vasudeva. Er hatte eine Tochter namens<br />
Pritha, die wegen ihrer Schönheit keine Rivalinnen auf Erden kannte. Sura hatte in<br />
Anwesenheit des Feuers geschworen, daß er sein erstgeborenes Kind dem Kuntibhoja<br />
übergeben würde, dem Sohn seiner Tante mütterlicherseits. Dieser Monarch hatte keine<br />
Kin<strong>der</strong>, und Sura übergab ihm seine Tochter, auf dessen Gunst hoffend. König Kuntibhoja<br />
nahm das Mädchen als seine Tochter an, und sie lebte fortan im Hause ihres Adoptivvaters<br />
und kümmerte sich um Brahmanen und Gäste. Einmal bediente sie den schrecklichen, weil<br />
schnell erregbaren Asketen Durvasa, welcher harten Gelübden folgte und vollends um die<br />
Wahrheit und die Mysterien <strong>der</strong> Religion wußte. Mit <strong>der</strong> größtmöglichen Aufmerksamkeit<br />
kümmerte sich Pritha um das Wohl des zornigen Rishi, <strong>der</strong> seine Seele unter voller Kontrolle<br />
hatte. Der Heilige war sehr erfreut über die Aufmerksamkeit, die ihm das Mädchen<br />
angedeihen ließ, und sprach zu ihr: „Ich bin mit dir zufrieden, oh du Glückliche. Mit dem<br />
Mantra, welches ich dich lehren werde, wirst du jeden gewünschten Himmlischen an deine<br />
Seite rufen können. Und durch seine Gunst wirst du Kin<strong>der</strong> empfangen.“ Nach einer Weile<br />
wurde das Mädchen neugierig und rief den Gott Surya (Sonne) zu sich. Der Gott des Lichtes<br />
ließ sie empfangen und bekam mit ihr einen Sohn, welcher <strong>der</strong> Erste unter denen war,<br />
welche die Waffen beherrschten. Aus Angst vor ihrer Familie brachte sie das Kind heimlich<br />
zur Welt, welches schon mit Ohrringen und Rüstung geboren wurde und an Schönheit<br />
einem himmlischen Kind glich. Je<strong>der</strong> Teil seines Körpers war harmonisch und wohlgeformt,<br />
und er glänzte wie die Sonne selbst. Kunti (Pritha) setzte ihn am Fluß aus, doch das Kind<br />
wurde vom hervorragenden Ehemann <strong>der</strong> Radha gefunden, und Adhiratha und Radha<br />
adoptierten ihn als ihren Sohn. <strong>Das</strong> Paar gab ihm den Namen Vasusena, unter dem er schon<br />
bald im ganzen Land bekannt war. Als er heranwuchs, wurde er stark und handhabte auf<br />
exzellente Weise die Waffen. Erfolgreich meisterte er die Veden und die Wissenschaften.<br />
Wenn dieser wahrheitsliebende Mann die Veden las, gab es nichts, was er den Brahmanen<br />
versagt hätte. Später besuchte ihn Indra, dieser Schöpfer aller Dinge. Um seinem eigenen<br />
Sohn Arjuna Gutes zu tun, erbat er sich in Gestalt eines Brahmanen vom Helden seine<br />
Ohrringe und die natürliche Rüstung. Und <strong>der</strong> Held nahm seine Ohrringe und den<br />
Brustharnisch ab und gab sie dem Brahmanen. Überrascht von dieser Freigebigkeit nahm<br />
Indra die Gaben an, revanchierte sich mit einem Pfeil und sprach zu ihm: „Oh du<br />
Unbesiegbarer, wenn du diesen Pfeil auf einen Gott, Asura, Menschen, Gandharva, Naga<br />
o<strong>der</strong> Rakshasa abfeuerst, wird er sicher sterben.“ Anfangs war <strong>der</strong> Sohn <strong>der</strong> Sonne unter<br />
dem Namen Vasusena bekannt, doch um seiner Taten willen und weil <strong>der</strong> große und<br />
ruhmreiche Held seine natürliche Rüstung abgenommen hatte, nannte man ihn später<br />
Karna. Nun, oh König, <strong>der</strong> Held war in <strong>der</strong> Kaste <strong>der</strong> Sutas aufgewachsen. Und Karna,<br />
dieser erste Sohn <strong>der</strong> Pritha, <strong>der</strong> Herausragendste <strong>der</strong> Männer, Waffenträger und<br />
Feindezerstörer, dieser beste Teil von Surya, war <strong>der</strong> Ratgeber und Freund von Duryodhana.<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 114 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva