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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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damals keinen Schwund. Sowohl die Frauen als auch die Kühe brachten zur rechten Zeit ihre<br />

Nachkommen zur Welt, oh Bulle des Bharata Geschlechts. Die Bäume blühten und trugen<br />

Früchte in <strong>der</strong> rechten Jahreszeit. So begann das Krita Yuga (auch Satya, das goldene Zeitalter),<br />

und die ganze Erde war mit zahlreichen Wesen erfüllt.<br />

Die Erde beschwert sich bei Brahma über ihre unerträgliche Last<br />

Als die irdische Welt <strong>der</strong> Menschen solcherart gesegnet war, oh Bulle des Bharata<br />

Geschlechts, nahmen die Asuras ihre Geburt in königlichen Linien. Die Söhne <strong>der</strong> Diti (die<br />

Daityas) waren von den Söhnen <strong>der</strong> Aditi (den Göttern) wie<strong>der</strong>holt im Kampf besiegt und<br />

ihrer Souveränität und des Himmels beraubt worden. So begannen sie, auf Erden zu<br />

inkarnieren. Diese mächtigen Asuras, oh König, die nach Souveränität begehrten, nahmen<br />

ihre Geburt auf Erden in ganz unterschiedlichen Wesen, wie Kühe, Pferde, Esel, Kamele,<br />

Büffel, auch Rakshasas, Elefanten, Hirsche und an<strong>der</strong>e. Und, oh Beschützer <strong>der</strong> Erde, wegen<br />

denen, die bereits geboren waren und jenen, die noch dazukamen, war die Erde nicht mehr<br />

fähig, sich selbst zu tragen. Unter den aus dem Himmel geworfenen Söhnen von Diti und<br />

Danu wurden auch einige als Könige mit großem Stolz und Unverschämtheit geboren. Sie<br />

alle hatten immense Energie und bedeckten die Erde in den verschiedensten Gestalten. Sie<br />

füllten die Erde bis an ihre Meeresgrenzen und bedrängten ihre Feinde. Mittels ihrer Stärke<br />

bedrängten sie die Brahmanen, Kshatriyas, Vaisyas, Shudras und verfolgten auch alle<br />

an<strong>der</strong>en Wesen. Sie versetzten die Wesen in Angst, töteten sie und durchstreiften die Erde<br />

zu Hun<strong>der</strong>ten und Tausenden, oh König. Sie waren ohne Tugend und Wahrhaftigkeit, stolz<br />

auf ihre Kräfte und von ihrer Frechheit so berauscht, daß sie sogar die großen Rishis in ihren<br />

Einsiedeleien belästigten. Oh König, die Erde litt sehr unter den gewaltigen Asuras mit ihrer<br />

Kraft, Energie und <strong>der</strong> Vielzahl ihrer Mittel, so daß sie daran dachte, sich an Brahma zu<br />

wenden. Die vereinten Kräfte <strong>der</strong> Schlange Sesha, <strong>der</strong> Schildkröte und <strong>der</strong> Elefanten, welche<br />

alle die Erde stützen, waren nicht ausreichend, <strong>der</strong> von den Asuras bevölkerten Erde zu<br />

helfen. So ging die unter dem Gewicht <strong>der</strong> Danavas stöhnende Erde voller Furcht zu Brahma<br />

und suchte den Schutz des Herrn aller Wesen. Sie erblickte den göttlichen Brahma, den<br />

Schöpfer <strong>der</strong> Welt, <strong>der</strong> keine Vergänglichkeit kennt, wie er inmitten <strong>der</strong> Götter, Brahmanen<br />

und ruhmreichen Rishis saß und von den entzückten Gandharvas und Apsaras, die allseits<br />

in den Dienst an den Göttern versunken waren, verehrt wurde. Mit <strong>der</strong> Bitte um Schutz<br />

erzählte ihm die Erde alles in Gegenwart aller Regenten <strong>der</strong> Welten.<br />

Die Götter werden gebeten, auf Erden zu inkarnieren<br />

Doch, oh König, die Absicht <strong>der</strong> Erde war dem allwissenden und höchsten Herrn schon<br />

längst bekannt. Denn wie könnte <strong>der</strong> Schöpfer des Universums nicht alles wissen, was im<br />

Geist aller Wesen ist, auch <strong>der</strong> Götter und Asuras? Oh großer König, dann sprach <strong>der</strong><br />

Schöpfer <strong>der</strong> Wesen, auch Isa, Sambhu o<strong>der</strong> Prajapati genannt, zur Erde: „Oh Vasundhara<br />

(Erhalter von Reichtum), um die Aufgabe zu erledigen, wegen <strong>der</strong> du zu mir kamst, werde ich<br />

alle Bewohner des Himmels berufen.“ Dann bat <strong>der</strong> göttliche Brahma um seinen Abschied<br />

und sprach zu allen Göttern: „Geht ihr alle und nehmt eure Geburt auf Erden. Um die Erde<br />

von ihrer Bürde zu befreien, werdet leibhaftig entsprechend eurer speziellen Aufgaben und<br />

sucht den Kampf mit den Asuras.“ Dann sprach Brahma zu den Gandharvas und Apsaras:<br />

„Geht und werdet unter den Menschen geboren. Übernehmt eure jeweiligen Aufgaben und<br />

wählt die Gestalt, die ihr mögt.“ Alle Götter nebst Indra hatten die Worte des Herrn <strong>der</strong><br />

Himmlischen vernommen, fanden sie wahrhaft, den Umständen entsprechend und<br />

glücksverheißend und akzeptieren sie. Sie alle beschlossen, in ihren jeweiligen Anteilen auf<br />

die Erde zu kommen. Doch zuerst gingen sie nach Vaikuntha zu Narayana (Vishnu), dem<br />

Vernichter aller Feinde, <strong>der</strong> den Diskus und die Keule in Händen hält, <strong>der</strong> in gelbe Roben<br />

gehüllt ist, höchst strahlend erscheint, <strong>der</strong> im Nabel den Lotus trägt, welcher die Feinde <strong>der</strong><br />

Götter schlägt, dessen Augen auf seine breite Brust hinunterschauen (in <strong>der</strong> Yogahaltung),<br />

welcher selbst <strong>der</strong> Herr von Prajapati (Brahma) ist, <strong>der</strong> Herrscher über alle Götter, von<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 105 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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