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Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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In <strong>der</strong> großen Schlacht <strong>der</strong> Kurus kamen hun<strong>der</strong>te und tausende Könige zusammen, um<br />

gegeneinan<strong>der</strong> zu kämpfen. Ich wäre nicht einmal in zehntausend Jahren in <strong>der</strong> Lage, all ihre<br />

Namen aufzuzählen. Doch die hauptsächlichen Namen dieser Geschichte, habe ich euch jetzt<br />

erzählt.<br />

Kapitel 64<br />

Janamejaya sprach:<br />

Oh Brahmane, ich möchte alle Einzelheiten über die erfahren, welche du schon genannt hast<br />

und auch über die, welche du nicht erwähnt hast. Ich möchte von den tausenden Königen<br />

hören. Und, du Glückseliger, bitte erzähle mir alles darüber, warum die Maharathas<br />

(Wagenkrieger), die den Himmlischen glichen, auf Erden geboren wurden.<br />

Vaisampayana antwortete:<br />

Es wurde von uns vernommen, oh Monarch, daß das, wonach du fragst, selbst den Göttern<br />

ein Geheimnis ist. Ich werde es dir jedoch erzählen, nachdem ich mich vor Brahma verneigt<br />

habe.<br />

Die Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> Kshatriya-Kaste<br />

Nachdem <strong>der</strong> Sohn des Jamadagni (Parasurama) einundzwanzigmal die Erde aller Kshatriyas<br />

beraubt hatte, begab er sich zu diesem Besten <strong>der</strong> Berge, Mahendra, und begann seine<br />

asketische Buße. Doch die Ehefrauen <strong>der</strong> Kshatriyas wünschten sich Kin<strong>der</strong>, und so näherten<br />

sie sich mangels ihrer Kshatriya Gatten den Brahmanen. Und die Brahmanen mit den<br />

strengen Gelübden verbanden sich mit den Damen, allerdings nur zur fruchtbaren Zeit und<br />

niemals aus Lust o<strong>der</strong> zur Unzeit. Die Kshatriya Damen empfingen zu Tausenden aus dieser<br />

Verbindung mit den Brahmanen. Oh Monarch, es wurden viele Kshatriyas mit großer<br />

Energie geboren, sowohl Jungen als auch Mädchen, damit das Geschlecht <strong>der</strong> Kshatriyas<br />

gedeihe. Dieses Geschlecht rührte also von Kshatriya Damen mit asketischen und bußvollen<br />

Brahmanen her. Die neue Generation war mit langem Leben gesegnet und erblühte in<br />

Tugend. Und die vier Kasten mit den Brahmanen an <strong>der</strong> Spitze waren wie<strong>der</strong> vollständig.<br />

Je<strong>der</strong> Gatte vereinte sich nur mit seiner Dame, wenn ihre fruchtbare Zeit war, und niemals<br />

aus reiner Lust o<strong>der</strong> Begierde. An<strong>der</strong>e Wesen, oh Bulle des Bharata Geschlechts, sogar Vögel,<br />

folgten diesem Beispiel. Und so wurden, du Beschützer <strong>der</strong> Erde, hun<strong>der</strong>te und tausende<br />

Wesen in Tugend geboren, vermehrten sich in Tugend und waren frei von Krankheit und<br />

Leid. Und wie<strong>der</strong> einmal wurde die weite Erde mit ihrem Gürtel aus Ozeanen, den Bergen,<br />

Städten und Wäl<strong>der</strong>n von Kshatriyas regiert, oh du mit dem Gang eines Elefanten. Da die<br />

Kshatriyas tugendhaft und fromm herrschten, waren die an<strong>der</strong>en Kasten nebst den<br />

führenden Brahmanen voller Freude. Die Könige legten alle aus Begierde und Zorn<br />

entsprungene Laster ab, wiesen gerechte Strafen für diejenigen an, welche sie verdienten,<br />

und beschützen somit die Erde. Indra mit den tausend Augen, <strong>der</strong> Gott <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>t Opfer,<br />

welcher die Tugendhaftigkeit <strong>der</strong> Kshatriya Monarchen beobachtete, ließ belebende<br />

Regenschauer zur rechten Zeit am rechten Ort fallen und segnete alle Wesen. Oh König,<br />

niemand starb jung an Jahren und niemand nahm sich eine Ehefrau, bevor er das richtige<br />

Alter erreicht hatte. So füllte sich die Erde von Küste zu Küste mit Menschen, die lange<br />

lebten. Die Kshatriyas führten große Opfer durch und verteilten viel Reichtum. Die<br />

Brahmanen studierten alle die Veden, Vedangas und Upanishaden. Kein Brahmane, oh<br />

König, verkaufte die Veden zu dieser Zeit o<strong>der</strong> las sie laut in Anwesenheit eines Shudra.<br />

Mithilfe von Ochsen pflügten die Vaisyas den Boden, doch niemals wurden Kühe vor den<br />

Pflug gespannt. Alle mageren Kühe wurden sorgsam gefüttert. Solange die Kälber nur Milch<br />

tranken, wurden die Mutterkühe nicht gemolken. Kein Händler verkaufte in diesen Tagen<br />

seine Waren nach unrechtem Maß. Alle Menschen lebten gemäß <strong>der</strong> Tugend und wandten<br />

ihre Augen immer <strong>der</strong> Frömmigkeit zu. Die Menschen aller Kasten achteten sorgsam auf die<br />

Erfüllung ihrer jeweiligen Pflichten. Und so, oh Tiger unter den Männern, litt die Tugend<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 104 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva

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