Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak
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können. Oh Ruhmreicher, bedenke dies alles und entscheide dann, was geschehen soll.“<br />
Erfreut über ihre Worte entgegnete <strong>der</strong> Rishi: „Du sollst Jungfrau bleiben, auch wenn du<br />
meinen Wunsch erfüllst. Oh ängstliches Mädchen, du schöne Maid, bitte um den Segen, den<br />
du begehrst. Oh du mit dem bezaubernden Lächeln, meine Gunst war noch nie fruchtlos.“<br />
Da bat das Mädchen, daß ihr Körper einen süßen Duft ausströmen sollte, und <strong>der</strong> Rishi<br />
gewährte ihr den Herzenswunsch. Als sie den Segen erhalten hatte, freute sie sich sehr. Sie<br />
akzeptierte die Umarmung des Rishi mit den wun<strong>der</strong>baren Taten, gerade als sie fruchtbar<br />
war. Seit dieser Zeit war sie auch unter dem Namen Gandhavati (die süß duftende) bekannt.<br />
Die Menschen konnten ihren Geruch aus <strong>der</strong> Entfernung eines Yojana wahrnehmen. Dies<br />
brachte ihr noch einen weiteren Namen ein: Yojanagandha, die ihren Duft ein Yojana weit<br />
verströmt. Nach alldem wan<strong>der</strong>te Parasara weiter zu seiner Einsiedelei. Satyavati war über<br />
den vorzüglichen Segen ihres süßen Duftes und den Erhalt ihrer Jungfräulichkeit sehr<br />
dankbar, obwohl sie Parasaras Umarmung geschehen hatte lassen. Noch am selben Tag<br />
brachte sie auf einer Insel <strong>der</strong> Yamuna ein Kind zur Welt, den mit großer Kraft gesegneten<br />
Sohn Parasaras. Mit Erlaubnis seiner Mutter wandte das Kind seinen Geist <strong>der</strong> Askese zu. Er<br />
ging davon und sprach: „Sobald du dich an mich bei entsprechen<strong>der</strong> Gelegenheit erinnerst,<br />
werde ich vor dir erscheinen.“<br />
So wurde Dwaipayana (Vyasa) von Satyavati geboren und Parasara gezeugt. Weil er auf<br />
einer Insel zur Welt kam, wurde er Dwaipayana genannt (inselgeboren). Der gelehrte<br />
Dwaipayana erkannte, daß die Tugend mit jedem Yuga auf einem weiteren Bein erlahmen<br />
würde (von vier insgesamt). Auch wußte er, daß die Lebensspanne und die Kräfte <strong>der</strong><br />
Menschen den Yugas folgen. So wollte er die Gunst von Brahman und den Brahmanen<br />
gewinnen und ordnete die Veden. Dafür wurde er Vyasa genannt (<strong>der</strong> Ordner,<br />
Zusammensteller). Der große Segengewährende lehrte Sumanta, Jaimini, Paila, seinen eigenen<br />
Sohn Suka und Vaisampayana das <strong>Mahabharata</strong> als fünfte Veda. Durch sie wurde die<br />
Gesamtheit des Bharata publik gemacht.<br />
Dann wurde Bhishma geboren. Dieser Kraftvolle mit dem unermeßlichen Glanz entstand<br />
aus Teilen <strong>der</strong> Vasus, wurde vom Körper <strong>der</strong> Ganga geboren und von König Shantanu<br />
gezeugt.<br />
Die Geschichte vom Rishi Animandavya<br />
Einst lebte ein ruhmreicher Rishi namens Animandavya (Mandavya). Er war berühmt, mit<br />
den Veden vertraut und mit großer Kraft und immensem Ansehen gesegnet. Obwohl<br />
unschuldig, wurde <strong>der</strong> alte Rishi des Diebstahls bezichtigt und zur Strafe mit einer Shula<br />
(lange, spitze Eisenstange) durchbohrt. Da rief <strong>der</strong> große Rishi Dharma zu sich und sprach zu<br />
ihm: „In meiner Kindheit durchbohrte ich eine kleine Fliege mit einem Grashalm, oh<br />
Dharma. Ich erinnere mich an diese eine Sünde, doch an keine an<strong>der</strong>e. Seither habe ich<br />
tausendfach asketische Buße geübt. Wurde denn diese eine Sünde nicht von meiner Askese<br />
gesühnt? Weil das Töten eines Brahmanen viel sündhafter ist, als das Töten irgendeines<br />
an<strong>der</strong>en Lebewesens, bist du, oh Dharma, <strong>der</strong> Sünde schuldig. Daher sollst du in <strong>der</strong> Kaste<br />
<strong>der</strong> Shudras auf Erden geboren werden.“<br />
Die Geburt von Vidura, Karna, Vasudeva, Satyaka, Kritavarman, usw.<br />
Wegen dieses Fluches wurde Dharma in <strong>der</strong> Shudra Kaste als Vidura geboren, welcher<br />
gelehrt und sündenlos war und einen reinen Körper hatte. Auch <strong>der</strong> Suta Sanjaya, <strong>der</strong> einem<br />
Rishi glich, wurde von Gavalgana geboren. Der höchst mächtige Karna wurde von Kunti<br />
geboren, als sie noch ein Mädchen war, und von Surya (<strong>der</strong> Sonne) gezeugt. Er kam mit einer<br />
natürlichen Rüstung und einem strahlenden Gesicht mit Ohrringen aus dem Leib seiner<br />
Mutter.<br />
Zum Wohle <strong>der</strong> Welt wurde <strong>der</strong> weithin berühmte und verehrte Vishnu von Devaki geboren<br />
und Vasudeva gezeugt. Er ist ohne Geburt und Tod, von strahlendem Glanz, <strong>der</strong> Schöpfer<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 102 - <strong>Mahabharata</strong> - <strong>Buch</strong> 1, Adi Parva