Das Buch der Ursprünge - Das Mahabharata - Pushpak

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Ich werde dir einen kristallenen Streitwagen geben, wie ihn die Himmlischen allein besitzen und der dich durch die mittleren Luftbereiche trägt. Du allein, als einziger Sterblicher, sollst wie ein Gott durch die Lüfte fahren in diesem Besten aller Wagen mit deinem sterblichen Körper. Ich gebe dir auch eine siegesbringende Girlande aus nie verwelkenden Lotusblüten. Wenn du sie in der Schlacht trägst, wirst du von Waffen nicht verwundet. Diese gesegnete und unvergleichliche Girlande, oh König, welche überall auf Erden als Indras Blütenkranz bekannt ist, wird dein besonderes Zeichen sein.“ Außerdem übergab der Vernichter von Vritra (Indra) mit großer Genugtuung ihm einen Bambusstab, um die Ehrbaren und Friedvollen zu beschützen. Nach Ablauf eines Jahres pflanzte der König diesen Bambusstab in die Erde, um den Geber, Indra, zu ehren. Seit dieser Zeit, oh Monarch, folgen alle Könige Vasus Beispiel und lassen eine Bambusstange in die Erde ein, um Indras Verehrung zu zelebrieren. Nach der Aufstellung der Stange, wurde sie mit goldenen Tüchern, Düften, Girlanden und vielen Ornamenten geschmückt. So wurde Gott Indra auf rechte Weise geehrt. Der Gott kam in Gestalt eines Schwans höchstselbst, um zur Zufriedenheit Vasus die angebotene Ehrung anzunehmen. Über diese Ehrung Vasus war der große Indra sehr erfreut und sprach zum Besten der Monarchen: „Die Männer und Könige, welche mich ehren und freudig dieses Festival für mich wie der König von Chedi ausrichten, werden Ruhm und Sieg für ihre Länder und Königreiche erlangen. Ihre Städte werden wachsen und immer in Freude sein.“ So wurde König Vasu vom freudigen Maghavat gesegnet, dem hochbeseelten König der Götter. Und wahrlich, die Männer, die ein solches Fest zur Ehren Indras ausrichten mit Gaben von Land, Juwelen und kostbaren Edelsteinen wie König Vasu, werden zu den Geachteten in der Welt. Und Vasu, der von Indra gesegnete König von Chedi, fuhr fort, das große Opfer für Indra auszurichten und viele Gaben zu verteilen. Tugendhaft regierte er von Chedi aus die ganze Welt. Er hatte fünf kraftvolle, mutige und strahlende Söhne, die er als Herrscher über verschiedene Königreiche einsetzte. Sein Sohn Vrihadathra, ein ruhmreicher Wagenkrieger, war über Magadh gesetzt und ein großer Maharatha (Wagenkrieger). Seine anderen Söhne hießen Pratyagraha und Kusamva, der auch Manivahana gerufen wurde. Die anderen waren Mavella und Yadu, beide von großem Heldenmut und unbesiegbar in der Schlacht. Die fünf prächtigen Söhne des Vasu gründeten Königreiche und Städte nach ihren Namen und damit separate Dynastien, welche lange andauerten. Der Ursprung von Girika und ihre Hochzeit mit dem König Wenn König Vasu in seinem kristallenem Wagen von Indra Platz nahm und durch die Lüft reiste, begleiteten ihn Apsaras und Gandharvas, die himmlischen Tänzer und Sänger, und ehrten den ruhmreichen Mann. Da er die oberen Bereiche bereiste, wurde er auch Uparichara genannt. Neben seiner Hauptstadt ergoß sich der Fluß Suktimati. Eines Tages wurde der Fluß von einem lebendigen Berg namens Kolahala angegriffen, den lustvolle Begierde übermannt hatte. Vasu sah den üblen Akt, stieß den Berg mit dem Fuß und der Fluß entkam der Umarmung durch die Einkerbung im Berg, die Vasus Fuß hinterlassen hatte. Doch der Fluß gebar Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen. Dankbar ob seiner befreienden Hilfe übergab der Fluß die Kinder König Vasu. Den Sohn machte der König, dieser Beste der königlichen Weisen, Verteiler von Reichtum und Vernichter seiner Feinde, zum Heerführer seiner Streitkräfte. Das Mädchen wurde Girika (die Berggeborene) genannt und wurde Vasus Gemahlin. Als Girika sich eines Tages nach ihrer Menstruation im Bade gereinigt hatte, näherte sie sich ihrem Gatten und erklärte ihm ihren Zustand. Doch am selben Tag kamen auch die Ahnen Vasus zu diesem Besten der Monarchen und Weisesten der Männer und baten ihn, für ihr Sraddha Rehe zu jagen. Der König dachte, daß der Befehl seiner Ahnen nicht mißachtet werden sollte, und ging jagen. Doch er dachte nur an Girika, die mit großer Schönheit gesegnet war und Sri selbst glich. Es war Frühling. Die Wälder, die der König durchwanderte waren entzückend wie die Gärten des Königs der Gandharvas. Es www.mahabharata.pushpak.de - 100 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

gab Asoka Bäume, Champakas, Chutas und Atimuktas in reicher Fülle, auch Punnagas, Karnikaras, Vakulas, Divya Patalas, Patalas, Narikelas, Chandanas, Arjunas und viele andere wunderschöne Bäume und geheiligte Pflanzen, die mit ihren süßen Früchten und zarten Blüten einen himmlischen Duft verströmten. Durch den Wald schallten die lieblichen Stimmen der Kokilas und mischten sich mit dem Summen lustvoller Bienen. Den König erfüllte Begehren, doch Girika war nicht bei ihm. Voller Begierde wanderte er hin und her, erblickte einen schönen Asoka mit dichtem Laubwerk und Zweigen voller Blüten und ließ sich im Schatten des Baumes nieder. Vom Duft des Frühling, dieser köstlichen Brise und den bezaubernden Gerüchen der Blumen und Blüten ringsumher erregt, konnte der König seine Gedanken nicht von der schönen Girika lösen und der Samen quoll aus seinem Körper. Ein schneller Falke ruhte nicht weit entfernt vom König. An ihn wandte sich nun der mit den subtilen Wahrheiten von Dharma, Kama und Artha vertraute König und sprach: „Oh Verehrter, trage du diesen Samen zu meiner Gattin Girika und gib ihn ihr, denn ihre Zeit ist gekommen.“ Die Geschichte von der Apsara Adrika Der schnelle Falke nahm den Samen vom König und eilte durch die Lüfte. Schon bald entdeckte ihn ein anderer Falke, welcher dachte, daß jener ein Stück Fleisch trug, was er ihm abjagen wollte. Die beiden kämpften im Himmel mit ihren Schnäbeln, und der Samen fiel ins Wasser der Yamuna. In deren Gewässern lebte eine Apsara höheren Ranges namens Adrika, welche durch den Fluch eines Brahmanen in einen Fisch verwandelt war. Gleich nachdem der Samen aus den Klauen des Falken ins Wasser gefallen war, eilte Adrika blitzschnell hinzu und verschluckte ihn. Zehn Monate später wurde der Fisch von einem Fischer gefangen. Aus dem Bauch des Fisches kamen ein Junge und ein Mädchen in menschlicher Gestalt zum Vorschein. Der Fischer wunderte sich sehr, ging zu König Vasu und erzählte ihm alles. Er sagte: „Oh König, diese beiden Menschenkinder habe ich im Körper eines Fisches gefunden.“ Der Junge wurde von König Vasu aufgenommen. Dieses Kind wurde später der tugendhafte und wahrhafte König Matsya (Fisch). Mit der Geburt der Zwillinge war die Apsara von ihrem Fluch befreit. Denn so hatte es ihr der Ruhmreiche in seinem Fluch vorhergesagt, daß sie vom Leben in ihrer Fischgestalt befreit sein würde, wenn sie zwei menschliche Kinder zur Welt bringt. Nachdem sie also vom Fischer getötet worden war und die beiden Kinder geboren waren, verließ sie den Fischkörper und nahm wieder ihre himmlische Gestalt an. Dann erhob sie sich zu dem Pfad, dem die Siddhas, Rishis und Charanas (Halbgötter) folgen. Die Geschichte von Satyavati und die Geburt von Vyasa Die Tochter der Apsara übergab der König dem Fischer und sprach: „Sie soll deine Tochter sein.“ Man nannte sie Satyavati. Sie war mit großer Schönheit und allen Tugenden beschenkt und hatte ein angenehmes Lächeln. Doch durch ihren Kontakt mit den Fischern roch sie selbst für viele Jahre nach Fisch. Da sie ihrem Stiefvater, dem Fischer, behilflich sein wollte, befuhr sie mit einem Boot die Wasser der Yamuna. Dabei erblickte sie eines Tages der große Rishi Parasara auf seiner Wanderung. Sie war hinreißend schön und daher auch für einen Einsiedler begehrenswert. Sobald der weise Asket sie erblickt hatte, verlangte er nach ihr. So sprach dieser Bulle unter den Munis zur Tochter des Vasu mit der himmlischen Schönheit und den runden Schenkeln: „Akzeptiere meine Umarmung, oh Gesegnete.“ Sie antwortete: „Oh Heiliger, sieh nur, die Rishis stehen an beiden Ufern der Yamuna. Von ihnen gesehen, wie kann ich deinem Wunsch genügen?“ Da erschuf der Ruhmreiche einen Nebel, welcher den Ort in Dunkelheit hüllte. Der plötzlich vom Rishi erzeugte Nebel verwirrte die hilflose Satyavati sehr und mit keuschem Erröten sprach sie: „Oh Heiliger, wisse, daß ich ein Mädchen unter der Obhut meines Vaters bin. Oh Sündenloser, wenn ich deine Umarmung zulasse, wird meine Jungfräulichkeit verdorben. Oh bester Brahmane, wie kann ich ohne meine Jungfräulichkeit heimkehren? Wahrlich, dann werde ich das Leben nicht ertragen www.mahabharata.pushpak.de - 101 - Mahabharata - Buch 1, Adi Parva

Ich werde dir einen kristallenen Streitwagen geben, wie ihn die Himmlischen allein besitzen<br />

und <strong>der</strong> dich durch die mittleren Luftbereiche trägt. Du allein, als einziger Sterblicher, sollst<br />

wie ein Gott durch die Lüfte fahren in diesem Besten aller Wagen mit deinem sterblichen<br />

Körper. Ich gebe dir auch eine siegesbringende Girlande aus nie verwelkenden Lotusblüten.<br />

Wenn du sie in <strong>der</strong> Schlacht trägst, wirst du von Waffen nicht verwundet. Diese gesegnete<br />

und unvergleichliche Girlande, oh König, welche überall auf Erden als Indras Blütenkranz<br />

bekannt ist, wird dein beson<strong>der</strong>es Zeichen sein.“<br />

Außerdem übergab <strong>der</strong> Vernichter von Vritra (Indra) mit großer Genugtuung ihm einen<br />

Bambusstab, um die Ehrbaren und Friedvollen zu beschützen. Nach Ablauf eines Jahres<br />

pflanzte <strong>der</strong> König diesen Bambusstab in die Erde, um den Geber, Indra, zu ehren. Seit<br />

dieser Zeit, oh Monarch, folgen alle Könige Vasus Beispiel und lassen eine Bambusstange in<br />

die Erde ein, um Indras Verehrung zu zelebrieren. Nach <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Stange, wurde<br />

sie mit goldenen Tüchern, Düften, Girlanden und vielen Ornamenten geschmückt. So wurde<br />

Gott Indra auf rechte Weise geehrt. Der Gott kam in Gestalt eines Schwans höchstselbst, um<br />

zur Zufriedenheit Vasus die angebotene Ehrung anzunehmen. Über diese Ehrung Vasus war<br />

<strong>der</strong> große Indra sehr erfreut und sprach zum Besten <strong>der</strong> Monarchen: „Die Männer und<br />

Könige, welche mich ehren und freudig dieses Festival für mich wie <strong>der</strong> König von Chedi<br />

ausrichten, werden Ruhm und Sieg für ihre Län<strong>der</strong> und Königreiche erlangen. Ihre Städte<br />

werden wachsen und immer in Freude sein.“ So wurde König Vasu vom freudigen<br />

Maghavat gesegnet, dem hochbeseelten König <strong>der</strong> Götter. Und wahrlich, die Männer, die ein<br />

solches Fest zur Ehren Indras ausrichten mit Gaben von Land, Juwelen und kostbaren<br />

Edelsteinen wie König Vasu, werden zu den Geachteten in <strong>der</strong> Welt. Und Vasu, <strong>der</strong> von<br />

Indra gesegnete König von Chedi, fuhr fort, das große Opfer für Indra auszurichten und<br />

viele Gaben zu verteilen. Tugendhaft regierte er von Chedi aus die ganze Welt. Er hatte fünf<br />

kraftvolle, mutige und strahlende Söhne, die er als Herrscher über verschiedene Königreiche<br />

einsetzte. Sein Sohn Vrihadathra, ein ruhmreicher Wagenkrieger, war über Magadh gesetzt<br />

und ein großer Maharatha (Wagenkrieger). Seine an<strong>der</strong>en Söhne hießen Pratyagraha und<br />

Kusamva, <strong>der</strong> auch Manivahana gerufen wurde. Die an<strong>der</strong>en waren Mavella und Yadu,<br />

beide von großem Heldenmut und unbesiegbar in <strong>der</strong> Schlacht. Die fünf prächtigen Söhne<br />

des Vasu gründeten Königreiche und Städte nach ihren Namen und damit separate<br />

Dynastien, welche lange andauerten.<br />

Der Ursprung von Girika und ihre Hochzeit mit dem König<br />

Wenn König Vasu in seinem kristallenem Wagen von Indra Platz nahm und durch die Lüft<br />

reiste, begleiteten ihn Apsaras und Gandharvas, die himmlischen Tänzer und Sänger, und<br />

ehrten den ruhmreichen Mann. Da er die oberen Bereiche bereiste, wurde er auch<br />

Uparichara genannt. Neben seiner Hauptstadt ergoß sich <strong>der</strong> Fluß Suktimati. Eines Tages<br />

wurde <strong>der</strong> Fluß von einem lebendigen Berg namens Kolahala angegriffen, den lustvolle<br />

Begierde übermannt hatte. Vasu sah den üblen Akt, stieß den Berg mit dem Fuß und <strong>der</strong><br />

Fluß entkam <strong>der</strong> Umarmung durch die Einkerbung im Berg, die Vasus Fuß hinterlassen<br />

hatte. Doch <strong>der</strong> Fluß gebar Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen. Dankbar ob seiner<br />

befreienden Hilfe übergab <strong>der</strong> Fluß die Kin<strong>der</strong> König Vasu. Den Sohn machte <strong>der</strong> König,<br />

dieser Beste <strong>der</strong> königlichen Weisen, Verteiler von Reichtum und Vernichter seiner Feinde,<br />

zum Heerführer seiner Streitkräfte. <strong>Das</strong> Mädchen wurde Girika (die Berggeborene) genannt<br />

und wurde Vasus Gemahlin. Als Girika sich eines Tages nach ihrer Menstruation im Bade<br />

gereinigt hatte, näherte sie sich ihrem Gatten und erklärte ihm ihren Zustand. Doch am<br />

selben Tag kamen auch die Ahnen Vasus zu diesem Besten <strong>der</strong> Monarchen und Weisesten<br />

<strong>der</strong> Männer und baten ihn, für ihr Sraddha Rehe zu jagen. Der König dachte, daß <strong>der</strong> Befehl<br />

seiner Ahnen nicht mißachtet werden sollte, und ging jagen. Doch er dachte nur an Girika,<br />

die mit großer Schönheit gesegnet war und Sri selbst glich. Es war Frühling. Die Wäl<strong>der</strong>, die<br />

<strong>der</strong> König durchwan<strong>der</strong>te waren entzückend wie die Gärten des Königs <strong>der</strong> Gandharvas. Es<br />

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