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GV Tematicos aleman 07.qxd - Euskadi

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GASTRONOMIE<br />

GUTES<br />

MENÜ,<br />

MEIN HERR.<br />

GENÜSSE IN<br />

MINIATURFORMAT. Im<br />

Baskenland braucht man<br />

sich nicht an einen Tisch<br />

zu setzen, um gut zu<br />

essen. Das Ritual des<br />

txikiteo, d.h. im<br />

Freundeskreis von einer<br />

Bar zur anderen zu ziehen<br />

und txikitos (kleine Gläser<br />

Wein) oder zuritos (kleine<br />

Gläser Bier) zu trinken, hat<br />

sich beim Essen in Form<br />

der köstlichen pintxos<br />

verlängert. Einige sind<br />

einfach, andere dieser<br />

winzigen Portionen jedoch<br />

haben einen solchen Grad<br />

von Raffinesse erreicht,<br />

dass man schon von einer<br />

Küche im Miniaturformat<br />

spricht. An vielen Theken<br />

werden stolz die eigenen<br />

Kreationen und<br />

Spezialitäten<br />

ausgestellt. Wer kann<br />

da noch widerstehen?<br />

WO MAN NICHT MIT DEN<br />

AUGEN ISST. Es gibt<br />

jedoch zumindest zwei<br />

typisch baskische Gerichte,<br />

deren eigenartiges<br />

Aussehen die<br />

Aufmerksamkeit des<br />

Fremden stark auf sich<br />

zieht. Die Sauce der<br />

txipirones (Kalmaren) in<br />

ihrer Tinte hat eine<br />

Farbe, welche<br />

man in der<br />

Küche selten<br />

antrifft: sie ist<br />

nämlich<br />

schwarz, ein<br />

Farbton, der von der<br />

Tinte des Weichtiers<br />

selbst hervorgebracht<br />

wird. Lassen Sie sich<br />

davon nicht<br />

abschrecken. Dasselbe<br />

gilt für die Jungaale, deren<br />

Aussehen an Würmer<br />

erinnern könnte. Mit<br />

Pfefferschoten frittiert und<br />

in einem Tongeschirr<br />

serviert sind sie eine Speise<br />

für Götter. In Donostia<br />

werden diese Jungaale<br />

traditionsgemäß am<br />

Vorabend des Festes des<br />

Heiligen Sebastian<br />

gegessen, aber ihre<br />

Knappheit auf dem Markt<br />

und ihre astronomischen<br />

Preise zwingen oft dazu, auf<br />

ein Ersatzprodukt<br />

zurückzugreifen.<br />

Wenn man zur Essenszeit durch die Fischerhäfen des Baskenlandes spaziert, wird<br />

man vom warmen Duft der Sardinen oder der txitxarros empfangen, die auf der Glut<br />

gegrillt werden. Die blauen Fische, von den arrantzales der Küstenfischerei an Land<br />

gebracht, werden im Freien auf dem Grill zubereitet und erreichen die Tische der<br />

Hafenrestaurants mit ihrer ganzen Frische und ihrem Geschmack, nur leicht<br />

akzentuiert mit Öl, Essig, gebratenem Knoblauch und Pfefferschoten.<br />

Was man sich nicht entgehen lassen sollte, sind die Sardinen, die zwar für<br />

Santurtzi typisch, aber an der ganzen Küste vorzufinden sind, ebenso die Anchovis<br />

(Sardellen) und größere Fische, wie zum Beispiel der köstliche txitxarro (Stöcker) oder<br />

das Bauchfleisch des Thunfisches.<br />

GANZ SÜSS. Auch wenn die<br />

Zuckerwaren aus Vitoria-<br />

Gasteiz ihren Ruf zu Recht<br />

genießen, hat praktisch jede<br />

Ortschaft des Baskenlandes<br />

ihre eigene typische<br />

Süßigkeit. Versuchen sollten<br />

Sie die goxuas, vasquitos<br />

und neskitas von Vitoria-<br />

Gasteiz, das cremegefüllte<br />

Blätterteiggebäck von<br />

Bilbao, die baracaldesitas<br />

von Barakaldo, die kokotes<br />

von Markina, die pantxineta<br />

von Donostia-San Sebastian,<br />

die opillas, welche die<br />

Patinnen von Irun und<br />

Hondarribia verschenken,<br />

die tejas und xaxus von<br />

Tolosa und das gefüllte<br />

Gebäck von Bergara.<br />

DER RITUS DES<br />

APFELWEINS<br />

Die Gewohnheit, Apfelwein<br />

in den sidrerías (Apfelweinlokalen)<br />

oder Hallen zu<br />

degustieren, in denen er<br />

zubereitet wird, hat<br />

sich zu einer<br />

eigenständigen<br />

gastronomischen<br />

Formel<br />

DAS AROMA DER HÄFEN<br />

entwickelt. Es entsteht ein<br />

großer Trubel, wenn die<br />

Leute in der Saison von<br />

Januar bis Mai zusammenkommen,<br />

um den<br />

Apfelwein zu trinken, der<br />

in reichem Strahl aus den<br />

Fässern oder kupelas<br />

fließt, während sie dazu<br />

Omelett mit Kabeljau,<br />

Koteletten, Nüsse, Quitten<br />

und Käse degustieren.<br />

In den traditionellen<br />

Apfelweinlokalen wird<br />

stehend zu Abend<br />

gegessen, um das<br />

Kommen und Gehen der<br />

kupelas zu erleichtern.<br />

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