Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen
Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen
vor Ort, finanzielle und soziale Folgen in den Dörfern, positive Beispiele für eine Nach-, Umoder Zwischennutzung, Hervorheben des positiven Nutzens von Bestandsimmobilien sowie Fördermöglichkeiten und Abläufe einer Sanierung. Erhebungsmethoden, gute Beispiele und Handlungsalternativen können in Form von Faltblättern und Broschüren zusammengefasst werden und durch Informationskampagnen sowie Ausstellungen begleitet werden. Eine Aufklärungskampagne in den besonders betroffenen Regionen unterstützt auch den Informationsaustausch zwischen Bürgern und politisch Verantwortlichen. Durch das Land initiierte Arbeitskreise auf überörtlicher Ebene sind geeignet, Konkurrenzen zwischen Gemeinden zu überwinden und Gemeinsamkeiten bei Erfahrungen zu entdecken. Interkommunale Kooperationen, lokales Engagement und neue Ideen können auf Landebene prämiert werden, sodass mit Leerstand auch positive Nachrichten in Verbindung gebracht werden (Uhrhan 2007: 78 ff.). Uhrhan schlägt weiterhin vor, die Tagespresse zu nutzen und z. B. ein „Objekt der Woche“ und in dem Zusammenhang Möglichkeiten von Sanierungen, Förderungen, Zwischenlösungen oder Umnutzungen vorzustellen. Den Kommunen kommt die Funktion zu, eine Strategie für die Entwicklung ihres Ortes zu entwickeln. Kötter und Soboth (2009) sehen die Notwendigkeit zum „Dorfumbau“, der aus Anpassungsmaßnahmen und neuen Entwicklungsansätzen bestehen muss. Hierzu zählen sie die Innenentwicklung, qualitative Aufwertungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen sowie Rückbau (Kötter, Soboth 2009: 19 ff.). Ein verpflichtender „Demographie-Check“ vor Ort kann Auskunft über Baulücken, Leerstand, Altersstruktur der Eigentümer sowie soziale Infrastruktur für die verschiedenen Altersgruppen geben. Aufbauend auf einem kontinuierlichen Monitoring sind Maßnahmen erforderlich, wie z. B. die Beratung von Eigentümern über Vermarktungsstrategien und Immobilienbörsen, eine Bewertung und Klassifizierung der Objekte nach den Potenzialen zur Weiternutzung und eine Strategie zur Vitalisierung des Ortes und der Grundstücke. Maßnahmen gelingen umso besser, je enger der Austausch mit den Privateigentümern ist. Eine realitätsnahe Einschätzung zur Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung und die Formulierung von Szenarien dienen dazu, die Bevölkerung zu sensibilisieren und Angst vor einem Imageverlust oder dem „Sterben des Dorfes“ zu nehmen. Im folgenden Schaubild sind die verschiedenen Schritte und Handlungsebenen zusammenfassend dargestellt. Eine Frage bezieht sich auf die potenziellen Käufer des vorhandenen und „überflüssigen“ Immobilienbestands. In einigen Dörfern kann es sinnvoll sein, sich für neue, auch nur zeitweilige Nutzungen zu öffnen, wie z. B. Zweitwohnungen oder Ferienwohnungen. Nicht in jedem Fall ist eine Nach- und Wiedernutzung von Gebäuden sinnvoll. Im Blickpunkt steht die Lebensqualität der Dorfbewohner, die in den Planungsprozess entsprechend mit einbezogen werden müssen. 78
Abb. 11.1: Zweiebenenmodell Dorfumbau Quelle: Kötter, Soboth 2009: 25 11.2 Gebäude- und Grundstücksbörse (Kurt Rings) Das Instrument eignet sich v. a. für die Behandlung von Einzelfällen in einem nicht zu schwierigen Umfeld. Bei Mitwirkung aller Beteiligten (Eigentümer und Kommunen) ist es sehr effektiv. Im Rahmen der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung (AEP) in der Verbandsgemeinde Neuerburg wurde im Jahre 2004 festgestellt, dass eine Vielzahl von insbesondere Wohngebäuden in den 48 Ortsgemeinden und der Stadt Neuerburg leer stehen und damit nicht genutzt werden. Der von der AEP ins Leben gerufene Arbeitskreis „Kommunalentwicklung und Dorferneuerung“ hat sich deshalb der Thematik des Gebäudeleerstandes angenommen mit der Maßgabe, möglichst viele leer stehende Gebäude einer (Um-)Nutzung zuführen zu können. Einhergehend mit dem demographischen Wandel wurde deshalb im Oktober 2004 die Gebäude- und Grundstücksbörse initiiert. Sie ist eine internetgestützte Info-Plattform, in der Wohnhäuser und freie Baugrundsstücke zum Kauf angeboten werden. Über die Internet- Adressen www.vg-neuerburg.de oder www.gis-neuerburg.de erreichbar, wurde das System auf dem Server des Online-Geoinformationssystems (GIS) der Verbandsgemeinde Neuerburg eingebunden. Ein Vorteil hierbei ist die anschauliche Anzeige der Immobilien oder der Grundsstücke in ihrer Lage im Verwaltungsgebiet. In diesem Informationssystem können neben einem flächendeckenden Ortsplan mit Straßensuche, hochauflösenden Luftbildern und topographischen Karten für das gesamte Verbandsgemeindegebiet auch zahlreiche weitere wichtige Standortinformationen (z. B. administrative Grenzen, Öffentliche Einrichtungen, ärztliche Versorgung, Freizeiteinrichtungen etc.) angezeigt werden. 79
- Seite 35 und 36: ealisierbar gewesen, wenngleich mit
- Seite 37 und 38: und Wasserversorgung zugrunde geleg
- Seite 39 und 40: • Aggregierung der Daten über ei
- Seite 41 und 42: wodurch eine gegenseitige Kalibrier
- Seite 43 und 44: Während bei dem einen Verfahren al
- Seite 45 und 46: Abb. 5.2: QR-Code (links) der Gebä
- Seite 47 und 48: • Durch Leerstand verbleibt ein A
- Seite 49 und 50: ten zu übernehmen, um es im Gegenz
- Seite 51 und 52: Für die drei im Regierungsbezirk M
- Seite 53 und 54: • In Biebertal wurden insgesamt 3
- Seite 55 und 56: Abb. 7.4: Kartierte aktuelle Gebäu
- Seite 57 und 58: 7.4 Exemplarische Leerstandsverdach
- Seite 59 und 60: den deutschen Meldevorschriften nic
- Seite 61 und 62: Abb. 8.3: Siedlungsstruktur nach En
- Seite 63 und 64: den. Da die Dauer des Leerstands nu
- Seite 65 und 66: Tab. 8.5: Vor- und Nachteile einer
- Seite 67 und 68: Fehleranfälligkeit Wasserverbrauch
- Seite 69 und 70: Anteil von 71 % an allen korrekt id
- Seite 71 und 72: Tab. 8.10: Gegenüberstellung der V
- Seite 73 und 74: Das Bilden einer Schnittmenge erwie
- Seite 75 und 76: Nasingen 62 47 48 -14 Neuerburg (St
- Seite 77 und 78: Tab. 9.2: Prognose des zu erwartend
- Seite 79 und 80: 9.2 Prognose in einzelnen Ortsgemei
- Seite 81 und 82: Abb. 9.1: Übersicht des prognostiz
- Seite 83 und 84: Teil C: Problemlagen und Instrument
- Seite 85: Auf dieser Grundlage werden im folg
- Seite 89 und 90: 11.4 Bodenfonds (Harald Spehl) Der
- Seite 91 und 92: nahmen - bis hin zum Abriss - einbe
- Seite 93 und 94: Grundsätzlich bietet sich mit dem
- Seite 95 und 96: Bewertung Das Instrument der restri
- Seite 97 und 98: 11.7.2 Aufgabe der Bodenordnung Die
- Seite 99 und 100: Die „rechnerische” Abwicklung d
- Seite 101 und 102: immer geringer werdenden städtebau
- Seite 103 und 104: Teil D: Position der Arbeitsgruppe
- Seite 105 und 106: Die Arbeitsgruppe hat dazu in Teil
- Seite 107 und 108: Hohnhorst, M. v. (2007): Die Bevöl
- Seite 109 und 110: Kurzfassung / Abstract Leerstand vo
Abb. 11.1: Zweiebenenmodell Dorfumbau<br />
Quelle: Kötter, Soboth 2009: 25<br />
11.2 Gebäude- und Grundstücksbörse (Kurt R<strong>in</strong>gs)<br />
Das Instrument eignet sich v. a. für die Behandlung <strong>von</strong> E<strong>in</strong>zelfällen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nicht zu<br />
schwierigen Umfeld. Bei Mitwirkung aller Beteiligten (Eigentümer und Kommunen) ist es<br />
sehr effektiv.<br />
Im Rahmen der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung (AEP) <strong>in</strong> der Verbandsgeme<strong>in</strong>de<br />
Neuerburg wurde im Jahre 2004 festgestellt, dass e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> <strong>in</strong>sbesondere Wohngebäuden<br />
<strong>in</strong> den 48 Ortsgeme<strong>in</strong>den und der Stadt Neuerburg leer stehen und damit nicht genutzt<br />
werden. Der <strong>von</strong> der AEP <strong>in</strong>s Leben gerufene Arbeitskreis „Kommunalentwicklung und<br />
Dorferneuerung“ hat sich deshalb der Thematik des Gebäudeleerstandes angenommen mit der<br />
Maßgabe, möglichst viele leer stehende Gebäude e<strong>in</strong>er (Um-)Nutzung zuführen zu können.<br />
E<strong>in</strong>hergehend mit dem demographischen Wandel wurde deshalb im Oktober 2004 die Gebäude-<br />
und Grundstücksbörse <strong>in</strong>itiiert. Sie ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternetgestützte Info-Plattform, <strong>in</strong> der<br />
Wohnhäuser und freie Baugrundsstücke zum Kauf angeboten werden. Über die Internet-<br />
Adressen www.vg-neuerburg.de oder www.gis-neuerburg.de erreichbar, wurde das System<br />
auf dem Server des Onl<strong>in</strong>e-Geo<strong>in</strong>formationssystems (GIS) der Verbandsgeme<strong>in</strong>de Neuerburg<br />
e<strong>in</strong>gebunden. E<strong>in</strong> Vorteil hierbei ist die anschauliche Anzeige der Immobilien oder der<br />
Grundsstücke <strong>in</strong> ihrer Lage im Verwaltungsgebiet. In diesem Informationssystem können<br />
neben e<strong>in</strong>em flächendeckenden Ortsplan mit Straßensuche, hochauflösenden Luftbildern und<br />
topographischen Karten für das gesamte Verbandsgeme<strong>in</strong>degebiet auch zahlreiche weitere<br />
wichtige Standort<strong>in</strong>formationen (z. B. adm<strong>in</strong>istrative Grenzen, Öffentliche E<strong>in</strong>richtungen,<br />
ärztliche Versorgung, Freizeite<strong>in</strong>richtungen etc.) angezeigt werden.<br />
79