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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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Auf dieser Grundlage werden im folgenden Kapitel kurze Abhandlungen zu den Instrumenten<br />

zusammengestellt. Die jeweils richtige Komb<strong>in</strong>ation der Instrumente muss im E<strong>in</strong>zelfall<br />

gefunden werden, die vier Kriterien<br />

• Dauer des <strong>Leerstand</strong>es<br />

• Häufigkeit <strong>von</strong> Leerständen<br />

• Wertverlust bzw. erforderlicher Investitionsaufwand<br />

• Lage der Objekte<br />

können jedoch bei der Zuordnung <strong>von</strong> Instrumenten und Problemlagen helfen:<br />

Tab. 10.2: Kriterien zur Beurteilung <strong>von</strong> Gebäudeleerständen<br />

1. Dauer des <strong>Leerstand</strong>es kurz<br />

(1–2 Jahre)<br />

2. Häufigkeit <strong>von</strong> Leerständen<br />

3. Wertverlust; F<strong>in</strong>anzieller Aufwand<br />

für Umbau und Sanierung<br />

4. Lage (Erreichbarkeit <strong>von</strong> Erwerbs-,<br />

Versorgungsmöglichkeiten, sozialer<br />

Infrastruktur)<br />

Quelle: Eigene Darstellung<br />

E<strong>in</strong>zelfälle<br />

mittel<br />

(2–5 Jahre)<br />

Nachbarschaften<br />

Ger<strong>in</strong>g Mittel Hoch<br />

lang<br />

(über 5 Jahre)<br />

Vielzahl<br />

(über 10 %)<br />

Gut Mittel Schlecht<br />

Aus der Übersicht <strong>in</strong> Tab. 10.2 wird deutlich, dass die Probleme tendenziell <strong>von</strong> l<strong>in</strong>ks nach<br />

rechts gravierender werden. Der E<strong>in</strong>satzbereich der Instrumente wird nun mithilfe dieser Systematik<br />

gekennzeichnet, dann wird das Instrument dargestellt.<br />

11 Instrumente<br />

11.1 Informelle Instrumente: Information, Beratung und Moderation<br />

(Annette Spellerberg)<br />

Die rückläufige Zahl der Haushalte <strong>in</strong> weiten Teilen des Saarlands, <strong>in</strong> der Westpfalz und <strong>in</strong><br />

Nordhessen wird zu erhöhten Wohnungsleerständen führen. E<strong>in</strong> <strong>Leerstand</strong>smanagement ist<br />

bislang jedoch kaum anzutreffen und die politischen Akteure vor Ort scheuen sich, das negativ<br />

besetzte Thema strategisch anzufassen. Kirchturmdenken, Neubauorientierung und unzureichendes<br />

Wissen über Handlungsmöglichkeiten bei <strong>Leerstand</strong> im Privateigentum verh<strong>in</strong>dern<br />

e<strong>in</strong> proaktives Vorgehen. Auch die fehlende Bereitschaft der Eigentümer steht e<strong>in</strong>er Entwicklung<br />

im Wege, die sich <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Interesse, Überforderungen, mangelnder Kompromissfähigkeit,<br />

überhöhten Preisvorstellungen, Erbstreitereien und B<strong>in</strong>dungen an das spezifische Objekt<br />

äußern. E<strong>in</strong>e Kumulation <strong>von</strong> Leerständen führt jedoch zu kommunalen Problemen, z. B.<br />

<strong>in</strong> der Erhöhung <strong>von</strong> Gebühren, Imageschäden und fehlenden Neuansiedlungen sowie Unzufriedenheit<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger.<br />

Die Länder s<strong>in</strong>d gefordert, <strong>in</strong>formelle Instrumente e<strong>in</strong>zusetzen, um die relevanten Zielgruppen<br />

zu erreichen. Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die Eigentümer, aber auch die politisch Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong> den Kommunen, Experten (z. B. Sparkassen) und Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger (Beirat<br />

2010: 35). Zunächst s<strong>in</strong>d auf Landesebene zuständige Stellen und Personen zu benennen, die<br />

für Beratungen und Management <strong>in</strong> den Kommunen, für betroffene Eigentümer wie auch für<br />

Interessierte zur Verfügung stehen. Informationskampagnen zur Bewusstse<strong>in</strong>sbildung s<strong>in</strong>d zu<br />

<strong>in</strong>itiieren, die sich an alle Zielgruppen richten: Informationen über das Ausmaß <strong>von</strong> <strong>Leerstand</strong><br />

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