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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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9.2 Prognose <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Ortsgeme<strong>in</strong>den: das Beispiel Utscheid<br />

Der zu erwartende Gebäudeleerstand ist jedoch <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ortsgeme<strong>in</strong>den und der Stadt<br />

Neuerburg unter verschiedenen Gesichtspunkten zu bewerten. Die Gebäudestrukturen <strong>in</strong> den<br />

Ortsgeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> denen der Stadt Neuerburg zu trennen: In der Stadt Neuerburg s<strong>in</strong>d<br />

ganze Straßenzüge mit e<strong>in</strong>er engen Reihenhausbebauung vorhanden. Teilweise s<strong>in</strong>d diese<br />

Häuser <strong>von</strong> alle<strong>in</strong>stehenden Personen bewohnt. Der Zustand der Gebäude ist aufgrund <strong>von</strong><br />

teilweise nicht durchgeführten Sanierungsmaßnahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em baulich nur noch mäßigen bis<br />

sehr schlechten Zustand, teilweise bestehen schon baurechtliche Maßnahmen bzgl. der E<strong>in</strong>schränkung<br />

der Nutzbarkeit.<br />

Die diesbezüglichen Strukturen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den 48 Ortsgeme<strong>in</strong>den natürlich ganz anders. Hier<br />

handelt es sich um fast ausschließlich alle<strong>in</strong>stehende E<strong>in</strong>- und Mehrfamilienhäuser. Aufgrund<br />

der dörflichen Strukturen und der früheren Nutzungen s<strong>in</strong>d an die älteren Wohngebäude noch<br />

Nebengebäude angebaut, <strong>in</strong>sbesondere Gebäude, die aus e<strong>in</strong>er früheren landwirtschaftlichen<br />

Nutzung stammen, u. a. Stall- und Wirtschaftsgebäude. Hier wurde <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen schon e<strong>in</strong>e<br />

Nutzungsänderung <strong>in</strong> Betracht gezogen, z. B. durch Umbau zu Ferienwohnungen (u. a. Ferien<br />

auf dem Bauernhof). Des Weiteren ist noch e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Gebäuden vorhanden, die <strong>in</strong><br />

früheren Jahren anderweitig genutzt wurden und deren Nutzungsmöglichkeit jetzt nicht mehr<br />

gegeben ist, das soll heißen, dass e<strong>in</strong>ige Berufe nicht mehr dort ausgeübt werden. Hierunter<br />

fallen z. B. e<strong>in</strong>e Schmiede, e<strong>in</strong> Hufschmied sowie kle<strong>in</strong>e Dorfläden (Tante-Emma-Läden), die<br />

<strong>in</strong> Wohnhäuser <strong>in</strong>tegriert waren bzw. s<strong>in</strong>d. Der letzte Dorfladen <strong>in</strong> der Verbandsgeme<strong>in</strong>de<br />

Neuerburg wurde 2009 geschlossen.<br />

Am Beispiel der Ortsgeme<strong>in</strong>de Utscheid soll der zu erwartende <strong>Leerstand</strong> deutlich gemacht<br />

werden. Hier wurde zum 01.03.2007 der Gebäudeleerstand durch den Ortsbürgermeister und<br />

den Ortsgeme<strong>in</strong>derat ermittelt (s. Tab. 9.3).<br />

Dabei wurde nicht nur e<strong>in</strong>e personenbezogene Erhebung durchgeführt, sondern es wurden<br />

auch die Gebäude <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> genommen und nach den Kriterien Gebäudetyp, Baujahr,<br />

Modernisierung, Wärmedämmung, Heizungsart, Wohnraumausstattung (e<strong>in</strong>fach, mittel, gehoben)<br />

e<strong>in</strong>geteilt. Die Kriterien für die E<strong>in</strong>stufung der Wohnraumausstattung erfolgt nach<br />

dem Ermessen der dort tätigen begutachtenden Personen, wobei die ursprüngliche E<strong>in</strong>stufung<br />

„sehr gehoben“ bei der E<strong>in</strong>stufung „gehoben“ e<strong>in</strong>gegliedert wurde.<br />

Unter Berücksichtigung der Bewohner und des Gebäudezustandes wurde sodann der zu erwartende<br />

Gebäudeleerstand für das Jahr 2020 ermittelt bzw. prognostiziert. Nachfolgend wird<br />

der Gebäudeleerstand tabellarisch dargestellt, zum anderen stellen die rot markierten Gebäude<br />

den <strong>Leerstand</strong> <strong>in</strong> der Übersichtskarte des Hauptortes Utscheid (ohne die Ortsteile Buscht,<br />

Rußdorf, Neuhaus, s. Abb. 9.1) im Jahr 2020 dar.<br />

Als Ergebnis ist für die Ortsgeme<strong>in</strong>de Utscheid festzustellen, dass die zu erwartenden Gebäudeleerstände<br />

über den ganzen Ort bzw. die Ortsteile verteilt s<strong>in</strong>d. Es ergibt sich <strong>in</strong>soweit<br />

ke<strong>in</strong>e Konzentration <strong>von</strong> zu erwartendem <strong>Leerstand</strong>, da die Bebauung relativ aufgelockert ist<br />

und <strong>in</strong> den letzten Jahren die alte und bestehende Bausubstanz mit der neuen Bausubstanz<br />

vermischt wurde. Kle<strong>in</strong>ere Straßen mit wenig Bebauung (1–3 Häuser) fallen dabei nicht unter<br />

diese Betrachtung.<br />

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