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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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Das Bilden e<strong>in</strong>er Schnittmenge erwies sich als kontraproduktiv (s. Tab. 8.11). E<strong>in</strong>zig die<br />

Komb<strong>in</strong>ation Melderegister/Entsorgung konnte e<strong>in</strong> akzeptables Ergebnis aufweisen. Da dieses<br />

Ergebnis jedoch auch durch Analyse e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelmethode erreicht werden kann, ist der daraus<br />

resultierende Mehraufwand nicht gerechtfertigt. E<strong>in</strong>e Methodenkomb<strong>in</strong>ation <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />

Schnittmenge stellt also ke<strong>in</strong>e Alternative dar.<br />

In der Addition konnte die Ergebnisqualität deutlich gesteigert werden. Die besten Ergebnisse<br />

wurden durch die Komb<strong>in</strong>ationen Wasserverbrauch + Melderegister bzw. Wasserverbrauch<br />

+ Entsorgung + Melderegister erzeugt. Diese beiden Komb<strong>in</strong>ationen enthalten jedoch<br />

beide den Datensatz des Melderegisters, der im Fall der Ortsgeme<strong>in</strong>de Otterbach, aufgrund<br />

der erwähnten Problematik der US-Bürger, nur unter Vorbehalt zu empfehlen ist. In Geme<strong>in</strong>den<br />

ohne diese Problematik ist die Anwendbarkeit des Melderegisters zu überprüfen.<br />

Die andere Möglichkeit ist die Anwendung des Melderegisters als E<strong>in</strong>zelmethode, was eher<br />

als „Sparmethode“ e<strong>in</strong>zuschätzen ist. Der Zeit- und Arbeitsaufwand bei Anwendung e<strong>in</strong>er<br />

Methode ist wesentlich ger<strong>in</strong>ger als bei den unterschiedlichen Komb<strong>in</strong>ationen, jedoch ist das<br />

Ergebnis, welches aus dieser E<strong>in</strong>zelmethode resultiert, mit zahlreichen Problemen und Ungenauigkeiten<br />

behaftet. Im Falle ausreichender personeller Ressourcen ist die Anwendung der<br />

Addition der <strong>Leerstand</strong>sergebnisse aus Wasserverbrauch + Entsorgung + Melderegister ausdrücklich<br />

zu empfehlen, da nur so e<strong>in</strong>e verlässliche und begründbare Planungsgrundlage geschaffen<br />

werden kann. E<strong>in</strong>e Ortsbegehung wird als eigenständige Erfassungsmethode ausgeschlossen,<br />

ist jedoch <strong>in</strong> speziellen E<strong>in</strong>zelfällen zu empfehlen. Wenn bspw. nach der Anwendung<br />

e<strong>in</strong>er der empfohlenen Methoden und dem Abgleich mit dem Expertenwissen noch<br />

Leerstände vorhanden s<strong>in</strong>d, die nicht e<strong>in</strong>deutig als solche identifiziert werden können, dann<br />

kann mit e<strong>in</strong>er gezielten Ortsbegehung e<strong>in</strong> bestehender <strong>Leerstand</strong>sverdacht ausgeräumt werden.<br />

Räumliche Verteilung der Leerstände<br />

Bereits nach der statistischen Auswertung, auf Basis der abschließenden Auswertungstabelle<br />

konnten erste Schlüsse über die Lage und Konzentration der Leerstände gezogen werden. Von<br />

den 24 „korrekt“ identifizierten Leerständen konzentrierten sich 16 Leerstände (67 %) auf vier<br />

Straßenzüge. Werden an dieser Stelle auch die zwei verbleibenden, bisher unsicheren Leerstände,<br />

berücksichtigt, erhöht sich die Konzentration auf 70 %. Hieraus wird sehr deutlich,<br />

dass bereits ohne e<strong>in</strong>e kartografische Darstellung gewisse Häufungen <strong>von</strong> Leerständen erkennbar<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

9 Fallbeispiel Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz: Neuerburg (Kurt R<strong>in</strong>gs)<br />

9.1 Entwicklung und Prognose der Verbandsgeme<strong>in</strong>de<br />

Die Verbandsgeme<strong>in</strong>de Neuerburg liegt im südlichen Teil der Westeifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm.<br />

Im westlichen Teil grenzt sie an das Großherzogtum Luxemburg an. In der Verbandsgeme<strong>in</strong>de<br />

Neuerburg leben derzeit etwa 10.000 E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> 49 Ortsgeme<strong>in</strong>den/Stadt<br />

Neuerburg. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 40 E<strong>in</strong>wohnern pro km² deutlich unter dem<br />

Landesdurchschnitt (203 EW/km²). Das Neuerburger Land zählt damit, wie die Eifel <strong>in</strong>sgesamt,<br />

zu den dünn besiedelten Regionen Deutschlands.<br />

In Tab. 9.1 s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>wohnerzahlen <strong>in</strong> den Ortsteilen im Zeitraum 1970–2009 abgebildet.<br />

Bei der Geme<strong>in</strong>de Biesdorf und der Stadt Neuerburg handelt es sich um Schulstandorte mit<br />

Gymnasien und angeschlossenen Internaten. Das Internat <strong>in</strong> Biesdorf wurde Ende der 1990er<br />

Jahre mit rund 80 Internatsschülern geschlossen. Die Zahl der Internatsschüler <strong>in</strong> Neuerburg<br />

ist <strong>in</strong> den letzten Jahren ebenfalls rückläufig.<br />

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