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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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Geburtenzahl leicht erhöht. Dies war den geburtenstarken Jahrgängen der 1960er Jahre geschuldet,<br />

die 25 bis 30 Jahre später <strong>in</strong> die Familiengründungsphase kamen. Im Vergleich zum<br />

gesamtdeutschen Geburtenniveau fällt auf, dass die Zahl der Geburten im Saarland bis Mitte<br />

der 1960er Jahre deutlich über dem bundesdeutschen Schnitt lag. Der folgende Rückgang der<br />

Geburten fiel im Saarland jedoch stärker als im Durchschnitt Deutschlands aus und lag <strong>in</strong> den<br />

letzten 30 Jahren mit weniger als 1,3 Geburten je Frau unter dem Bundesdurchschnitt (Hohnhorst<br />

2007).<br />

Auch heute kommen bezogen auf die E<strong>in</strong>wohnerzahl im Saarland weniger K<strong>in</strong>der zur Welt<br />

als im Bundesdurchschnitt. Im Jahre 2006 betrug im Saarland die Geburtenzahl 6,9 Lebendgeburten<br />

pro Tausend E<strong>in</strong>wohner und lag damit 16 % unter dem Bundesdurchschnitt der gesamtdeutschen<br />

Geburtenrate <strong>von</strong> 8,2. Aufgrund des ungünstigen Altersaufbaus der saarländischen<br />

Bevölkerung wird die Zahl der Neugeborenen im Saarland weiter abnehmen. Nach der<br />

Bevölkerungsvorausberechung soll die Zahl der Neugeborenen bis zum Jahr 2030 auf 6.200<br />

zurückgehen. Im Jahre 2009 betrug die Zahl der Geburten jedoch bereits nur noch 6.927 (s.<br />

Abb. 4.2). Es ist daher da<strong>von</strong> auszugehen, dass die für 2030 prognostizierten Zahlen zu hoch<br />

angenommen s<strong>in</strong>d.<br />

Abb. 4.2: Eheschließungen, Geborene und Gestorbene im Saarland <strong>von</strong> 1969 bis 2009<br />

Quelle: Statistisches Amt Saarland (2010a)<br />

Die negative Bevölkerungsentwicklung im Saarland wurde bis zu Beg<strong>in</strong>n dieses Jahrhunderts<br />

durch Wanderungsgew<strong>in</strong>ne abgemildert (s. Abb. 4.3). Das Wanderungssaldo im Saarland<br />

verläuft wesentlich unregelmäßiger als die natürliche Bevölkerungsentwicklung und<br />

weist starke Schwankungen auf. Nach teilweise starken Wanderungsgew<strong>in</strong>nen bis Ende der<br />

1960er Jahre erfolgte bis zum Jahr 1988 e<strong>in</strong> Wanderungsdefizit. Ab 1989 stiegen die Zuwanderungen,<br />

bed<strong>in</strong>gt durch steigende Aussiedler- und Asylbewerberzahlen, wieder an, 1989 mit<br />

e<strong>in</strong>em Höchstwert <strong>von</strong> 12.500 Personen. Die Wanderungsbilanz ist aber seit dem Jahr 2004<br />

wieder negativ. Bei e<strong>in</strong>er Betrachtung lediglich der B<strong>in</strong>nenwanderungszahlen, also der Wanderungen<br />

zwischen dem Saarland und den übrigen Ländern Deutschlands, ist festzustellen,<br />

dass dieses B<strong>in</strong>nenwanderungsverhalten durchgehend negativ ist. Insbesondere die Alters-<br />

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