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Leerstand von Wohngebäuden in ländlichen Räumen

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Sanierungen. E<strong>in</strong> hohes <strong>Leerstand</strong>srisiko besteht neben den Gewerbeimmobilien v. a. bei Gebäuden<br />

an stark befahrenen Straßen und bei Grundstücken ohne Freiflächen <strong>in</strong> Dorfkernen.<br />

Perforierte Orte erschweren Nachbarschaftsbeziehungen und können zu e<strong>in</strong>er Abwärtsspirale<br />

beitragen. Mit zunehmenden Leerständen s<strong>in</strong>ken auch die Werte der angrenzenden und<br />

örtlichen Eigenheime, sodass die Mobilität <strong>von</strong> Älteren e<strong>in</strong>geschränkt wird, wenn ke<strong>in</strong> entsprechender<br />

Preis für e<strong>in</strong> Gebäude zu realisieren ist.<br />

Bestehende und potenzielle Leerstände stellen die Akteure vor Ort vor große Herausforderungen,<br />

da die Probleme noch nicht ausreichend im Bewusstse<strong>in</strong> der Bevölkerung verankert<br />

s<strong>in</strong>d und Handlungsstrategien und Instrumente nicht bekannt s<strong>in</strong>d. Die e<strong>in</strong>zelnen Eigentümer<br />

s<strong>in</strong>d nicht organisiert und auch nicht professionell geschult, sodass sie mit der Situation des<br />

Gebäudewechsels häufig überfordert s<strong>in</strong>d. Gerade die <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Geme<strong>in</strong>den ehrenamtlich<br />

arbeitenden Ortsvorsteher verfügen nicht über die Ressourcen und Kenntnisse im rechtlichen<br />

und Förderbereich, um den Entwicklungen gegensteuern zu können.<br />

Wir haben uns <strong>in</strong> diesem Zusammenhang zwei Aufgaben gestellt:<br />

1. Wie kann der Gebäudeleerstand <strong>von</strong> E<strong>in</strong>- und Zweifamilienhäusern im ländlichen Raum<br />

ermittelt und prognostiziert werden?<br />

2. Welche Instrumente stehen zur Verfügung oder sollten entwickelt werden, um mit künftigen<br />

Leerständen umzugehen?<br />

Wir haben das Thema <strong>in</strong> sieben Arbeitssitzungen bearbeitet und diskutiert, parallel dazu<br />

wurde je e<strong>in</strong> studentisches Ausbildungsprojekt <strong>in</strong> Kaiserslautern unter der Leitung <strong>von</strong> Annette<br />

Spellerberg und Bernd Streich und <strong>in</strong> Gießen unter der Leitung <strong>von</strong> Christian Diller durchgeführt.<br />

Die <strong>in</strong>haltliche Arbeit bezieht sich auf die ländlichen Räume der drei <strong>in</strong> der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Hessen/Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz/Saarland der Akademie für Raumforschung und<br />

Landessplanung zusammengefassten Bundesländer. Angesichts der begrenzten Mittel haben<br />

wir bewusst exemplarisch und nicht flächendeckend gearbeitet.<br />

Der vorliegende Beitrag versucht e<strong>in</strong>e Lücke zu schließen und Informationen bereitzustellen.<br />

Dies geschieht im Teil A auf kle<strong>in</strong>räumiger Ebene im LAG-Gebiet, soweit das Datenmaterial<br />

verfügbar ist. Anhand <strong>von</strong> Fallbeispielen wird im Teil B dargestellt, wie Leerstände<br />

überhaupt ermittelt und Prognosen erstellt werden können. Im Kap. C werden Instrumente<br />

vorgestellt, die geeignet s<strong>in</strong>d, den Leerständen <strong>in</strong> Dörfern und Geme<strong>in</strong>den zu begegnen, im<br />

abschließenden Teil D werden die Positionen der Arbeitsgruppe zusammengefasst.<br />

Wir verstehen die hiermit vorgelegten Ergebnisse als Anstoß zu der unseres Erachtens notwendigen<br />

weiteren Bearbeitung des Themas und als e<strong>in</strong>en Beitrag dazu. Während unserer<br />

Arbeit hat der Beirat für Kommunalentwicklung Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz das Thema aufgegriffen und<br />

<strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong> Positionspapier dazu vorgelegt (Beirat 2010). Auch an anderen Stellen s<strong>in</strong>d<br />

Beiträge zur Problematik der Gebäudeleerstände im ländlichen Raum <strong>in</strong> Arbeit oder bereits<br />

erschienen; so <strong>von</strong> Prof. W<strong>in</strong>rich Voß, Hannover; Dr.-Ing. Karl Ziegler, Kaiserslautern; Prof.<br />

Hildegard Schröteler-<strong>von</strong> Brandt, Siegen; Dipl.-Ing. Simone Plan<strong>in</strong>sek, Baden-Württemberg;<br />

Dr. Matha Pohl, Bremen und Dipl.-Ing. Nicole Kippenberger, Kaiserslautern.<br />

Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse zusammen mit den genannten Arbeiten e<strong>in</strong> Anstoß für<br />

Wissenschaft und Politik s<strong>in</strong>d, sich rechtzeitig mit der Problematik zunehmender Gebäudeleerstände<br />

im ländlichen Raum zu befassen.<br />

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