Green Technologies - AHK Korea - AHKs
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KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
www.kgcci.com<br />
OIL<br />
<strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong><br />
Nr. 27 I Juni 2010<br />
Konjunktur:<br />
Deutliche Erholung<br />
Recht:<br />
Gerichtsstand- /<br />
Rechtswahl (Teil 2)<br />
Kompakt:<br />
Windkraft
Whatever you want to move.<br />
That’s what moves us.
Voith Turbo is a Group Division of Voith AG, which is setting the<br />
stan dard in the paper, energy, mobility, and service markets.<br />
Established on January 1, 1867, Voith is now one of the largest<br />
family-owned businesses in Europe, with 39 000 employees,<br />
5.1 billion euro in sales, and over 280 locations worldwide.<br />
Day in, day out, Voith Turbo helps to<br />
ensure that millions of people, goods<br />
and machines are moved reliably.<br />
Our leading-edge technologies transmit<br />
powers under extreme conditions<br />
– safely and resource-efficiently.<br />
The 3600-kW diesel-hydraulic locomotive<br />
Maxima or the variable-speed<br />
WinDrive gearbox for wind power<br />
plants are just two examples of the<br />
innovative power of Voith Turbo.<br />
www.voithturbo.com
<strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong><br />
<strong>Korea</strong> ist fast vollständig von Energieimporten<br />
abhängig. Deshalb setzt die Regierung<br />
auf <strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong>. Schon der erste<br />
Blick in eine koreanische Wohnung zeigt,<br />
welches Energieeinsparungspotenzial vorhanden<br />
ist, insbesondere in der intelligenten<br />
Verknüpfung von Heizung, Klimaanlage und<br />
Beleuchtung. Die vorhandene Energie besser<br />
zu nutzen und ihre Verschwendung, z.B.<br />
durch schlechte Isolierung, zu vermeiden,<br />
ist oft weniger aufwändig, als alternative<br />
Energiequellen zu erschließen.<br />
Nach deutschem Vorbild haben staatliche<br />
Subventionen in <strong>Korea</strong> den Grundstock für<br />
<strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong> gelegt. Allerdings kam<br />
es in letzter Zeit wegen einiger überraschenden<br />
Änderungen der Förderpolitik,<br />
zum Beispiel der Marktbegrenzung im<br />
Solarbereich, zu Unruhe unter den ausländischen<br />
Anbietern. Auch Zulassungsfragen<br />
und andere Regularien werfen die Frage<br />
auf, ob hierfür eine fachliche Begründung<br />
vorliegt oder Industriepolitik im Hintergrund<br />
steht. In der Startphase wurden viele<br />
Komplettsysteme importiert, vor allem aus<br />
Deutschland. Jetzt, wo koreanische Hersteller<br />
aufgeschlossen haben, verlagern sich die<br />
Marktchancen deutscher Anbieter zu Komponenten<br />
und Fertigungstechnologien.<br />
Deutsche Firmen sind gut im Geschäft und<br />
einige Beispiele finden Sie in dieser KORUM.<br />
Firmen wie Roth&Rau und centrotherm<br />
photovoltaics statten die expandierenden<br />
koreanischen Hersteller mit neuesten Fertigungsanlagen<br />
aus. Voith liefert Turbinen<br />
für Gezeitenkraftwerke und Windanlagen.<br />
Siemens entwickelt u.a. energieeffiziente<br />
Häuser. Spezialisierte Firmen wie ifm electronic,<br />
Harting, Semikron und Weidmüller<br />
stellen Elektronikbauteile z.B. für Windenergieanlagen<br />
her. Diese Liste ließe sich beliebig<br />
fortsetzen und zeigt, dass die deutsche<br />
Industrie einer der wichtigsten Partner für<br />
die zukunftsfähigen <strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong> in<br />
<strong>Korea</strong> ist.<br />
Jürgen Wöhler<br />
Geschäftsführer<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
jwoehler@kgcci.com<br />
Kommentar<br />
<strong>Korea</strong> is highly dependent on energy imports.<br />
Thus, the government is promoting green<br />
technologies that focus on clean energy<br />
sources and an enhanced energy efficiency.<br />
At first glance <strong>Korea</strong>n buildings offer a lot<br />
of potential for energy efficiency. A smart<br />
and automated linkage of heating, air<br />
conditioning and lighting combined with<br />
a good insulation can significantly reduce<br />
energy consumption. Compared to the costly<br />
development of alternative energy sources, an<br />
improved energy efficiency and less waste of<br />
energy are easier to implement.<br />
Following the German model, public subsidies<br />
have been the base for the development of<br />
green technologies. Recently, there have<br />
been some surprising changes in the <strong>Korea</strong>n<br />
subsidy policy, e.g. the PV market cap, that<br />
caused a stir among foreign companies.<br />
Certification issues and other regulations<br />
raised the question whether there is a<br />
practical motivation or if these moves are part<br />
of industrial policy. In the first phase of the<br />
green technology market, complete systems<br />
were imported from abroad, especially<br />
Germany. Now, with <strong>Korea</strong>n manufacturers<br />
catching up, market opportunities for German<br />
components and manufacturing systems<br />
arise.<br />
German companies have very good business<br />
with green technologies in <strong>Korea</strong> and some<br />
examples you will find in this KORUM issue.<br />
Companies like Roth&Rau and centrotherm<br />
photovoltaics are selling production facilities<br />
to the still expanding local manufacturers.<br />
Voith supplies turbines for hydro and wind<br />
power installations. Siemens develops<br />
and manages energy-efficient buildings.<br />
Specialized companies like ifm electronic,<br />
Harting, Semikron and Weidmüller provide<br />
electronic parts e.g. for wind energy systems.<br />
This list could easily be continued. It<br />
exemplifies that German industry is one of the<br />
key partners for the sustainable development<br />
of green technologies in <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 7
<strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong><br />
Kommentar<br />
<strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong> 7<br />
Kompakt<br />
<strong>Korea</strong> will Meeresenergie und 10<br />
Offshore-Windkraft fördern<br />
WinDrive - Innovatives Antriebskonzept für 12<br />
Windturbinen<br />
<strong>Korea</strong>nischer Solarmarkt soll wieder leicht wachsen 14<br />
<strong>Korea</strong> etabliert sich als Solarexporteur 17<br />
Zulieferer mit Wachstumschancen 19<br />
Einfache Schritte - große Wirkung 21<br />
Spezialisten gefragt 23<br />
Konjunktur<br />
Wirtschaftstrends <strong>Korea</strong> - Jahresmitte 2010 24<br />
Kontrakte<br />
Choice of Law and Jurisdiction (2) 27<br />
Kontakte<br />
News and People 29<br />
New Members 30<br />
Upcoming 30<br />
Contacts 31<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
Kaffeekultur in <strong>Korea</strong> – ein Kulturmix 33<br />
Dieser KORUM Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma Schletter bei.<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
Konjunktur, S. 24<br />
Die Stimmung in der koreanischen Wirtschaft ist so gut wie seit Jahren<br />
nicht mehr. Vor allem die großen exportorientierten Unternehmen des<br />
verarbeitenden Gewerbes erhöhen wieder ihre Investitionen, was mehr<br />
Lieferchancen für deutsche Maschinen und Vorprodukte bedeutet.<br />
Kontrakte, S. 27<br />
Je nach Streitfall können Schiedsgerichte oder ordentliche Gerichte die<br />
bessere Wahl sein. Welche praktischen Implikationen hiermit verbunden<br />
sind, beschreiben Dr. Martin Kolbinger und James E. Morrison.<br />
<strong>Korea</strong> Life, S. 33<br />
Der koreanische Kaffeemarkt trotzt jeder Krise und wächst kontinuierlich.<br />
Neben dem Instantmarkt können Premiumprodukte ihre Position<br />
immer weiter ausbauen. Ketten nach westlichem Muster sind aus dem<br />
Stadtbild nicht mehr wegzudenken und werden stark frequentiert.<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 9
10<br />
Kompakt<br />
<strong>Korea</strong> will Meeresenergie und Offshore-Windkraft fördern<br />
Erneuerbare Energien bisher nur wenig genutzt<br />
Renewable Portfolio Standard geplant<br />
Frank Robaschik<br />
<strong>Korea</strong> has one of the lowest contribution rates of renewables to energy supply worldwide.<br />
Nevertheless there are projects in the field, mainly focusing on (offshore) wind<br />
energy and ocean power. Starting in 2012 a Renewable Portfolio Standard (RPS) is<br />
planned to raise the share of renewables in electricity generation. So far, however,<br />
<strong>Korea</strong>n energy companies are hesitant towards the use of renewables because nuclear<br />
energy is much cheaper for them.<br />
Laut OECD war <strong>Korea</strong> 2007 bei erneuerbaren<br />
Energien mit einem Anteil von lediglich<br />
1,4% an der Primärenergieerzeugung<br />
Schlusslicht unter 36 untersuchten Ländern.<br />
Nach Statistiken der <strong>Korea</strong> Energy<br />
Management Corporation (KEMCO) stieg<br />
der Anteil 2008 auf 2,43% nach 2,37% im<br />
Vorjahr. Allerdings umfasst diese Angabe<br />
auch die Energiegewinnung aus Abfällen,<br />
die für 78% der Gesamtsumme der "erneuerbaren"<br />
Energien steht.<br />
Dennoch gibt es einige Vorhaben. In der<br />
Windenergie stoßen solche oft auf den<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
Widerstand der Bevölkerung. Dies ist ein<br />
Grund, warum zunehmend Offshore-Projekte<br />
diskutiert werden. So unterzeichnete<br />
die Provinz South Jeolla im Oktober 2009<br />
mit 26 Firmen eine Absichtserklärung, nach<br />
der in den nächsten reichlich zwanzig Jahren<br />
in Muan, Younggwang, Shinan etc.<br />
Windkraftanlagen mit einer Kapazität von<br />
mehr als 5 GW installiert werden sollen.<br />
Deutlich mehr als die Hälfte soll dabei auf<br />
den Offshore-Bereich entfallen.<br />
Bis 2014 soll ein Konsortium unter der Führung<br />
von Dongkuk S&C in Shinan (Provinz<br />
South Jeolla) Offshore-Windkraftanlagen<br />
mit einer Kapazität von 200 MW installieren.<br />
In Taean treibt die Firma Hydrogen<br />
Power ein 100 MW-Offshore-Projekt voran,<br />
das 2013 oder 2014 abgeschlossen werden<br />
soll. Das Ministry of Knowledge Economy<br />
(MKE) plant, auch zur Förderung der<br />
eigenen Industrie, einen großen Offshore-<br />
Windpark an der Westküste, zunächst mit<br />
einer Kapazität von etwa 100 MW. Details<br />
sollen im August 2010 bekannt gegeben<br />
werden.<br />
Im März 2010 unterzeichnete die <strong>Korea</strong><br />
Rural Community Corporation (KRC) eine<br />
Absichtserklärung mit einer Reihe koreanischer<br />
Firmen, bis etwa 2016 auf Dämmen<br />
in Dangjin, Boryung und Hongsung<br />
Windkraftanlagen mit einer Kapazität von<br />
480 MW zu installieren. Daneben gibt es<br />
weitere Projekte, wie beispielsweise in der
Geplante Gezeitenkraftwerke in <strong>Korea</strong><br />
Jahr der<br />
Fertigstellung<br />
Name Betreiber Kapazität<br />
2011 Sihwa Tidal Power <strong>Korea</strong> Water Resources Corp. 254 MW<br />
2014 Garorim Tidal Power <strong>Korea</strong> Western Power 520 MW<br />
2017 Gangwha Tidal Power <strong>Korea</strong> Midland Power 840 MW<br />
2017 Incheon Tidal Power <strong>Korea</strong> Hydro and Nuclear Power 1.320 MW<br />
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest<br />
Saemangeum Free Economic Zone, wo von<br />
2010 bis 2014 Windkraftanlagen mit einer<br />
Kapazität von 40 MW installiert werden<br />
sollen. Dort soll auch ein Windenergiecluster<br />
entstehen.<br />
Die Zahl der in der Windenergie engagierten<br />
koreanischen Firmen nimmt ebenfalls<br />
zu. Schon länger produzieren vor allem<br />
Hyosung, aber auch Hanjin, Doosan und<br />
Unison Windturbinen. Relativ neue Anbieter<br />
sind die Schiffbauer Hyundai Heavy<br />
Industries, Samsung Heavy Industries und<br />
der Schienenfahrzeughersteller Hyundai<br />
Rotem. 2009 haben die Schiffbauer STX<br />
(Übernahme von Harakosan Europe) und<br />
Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering<br />
(Kauf der US-Firma DeWind) in der<br />
Windenergie investiert.<br />
Eine Reihe weiterer Firmen spezialisiert<br />
sich auf Teile. Dazu zählen unter anderem<br />
Bokuk (Generatoren), Dongkuk S&C und<br />
CS Wind (Türme), KM (Rotorblätter), Taewoong<br />
(Schmiedeprodukte wie Hauptwellen<br />
für Turbinen und Flanschverbindungen<br />
für Stahltürme), Hyunjin Materials (Wellen<br />
für Turbinen), PSM (bis 2006 Pyeongsan<br />
Metal, Schmiedeprodukte). Nach Einschätzung<br />
koreanischer Experten lag das Technologieniveau<br />
2008 insgesamt bei etwa<br />
80% des internationalen Spitzenniveaus.<br />
Die Stärken koreanischer Anbieter liegen<br />
vor allem bei Türmen und Rotorblättern.<br />
Die Aktivitäten der Firmen sind zu einem<br />
großen Teil auf ausländische Märkte ausgerichtet.<br />
So erhielten im Januar 2010<br />
Samsung C&T und <strong>Korea</strong> Electric Power<br />
Corporation (KEPCO) einen Großauftrag<br />
über 7 Mrd. kanadische Dollar aus Kanada.<br />
Im Rahmen des Projekts sollen bis 2016<br />
insgesamt 2 GW Leistung aus Wind- und<br />
500 MW aus Solarenergie geschaffen<br />
werden. Dafür sollen Rotorblätter, Windkrafttürme,<br />
Solarmodule und Wechselrichter<br />
in Ontario hergestellt werden.<br />
Im Inland unterstützt die Regierung die<br />
Bemühungen der Firmen und bei Projekten<br />
geht es teilweise auch darum, Referenzprojekte<br />
für koreanische Firmen zu schaffen.<br />
Dies gilt auch für den Offshore-Bereich.<br />
Auf der Insel Jeju entsteht mit einem Aufwand<br />
von 64,5 Mrd. Won von 2009 bis<br />
2013 eine Testanlage für ein intelligentes<br />
Netz, ein sogenanntes smart grid. Dabei<br />
Einspeisetarife 1 außerhalb der Photovoltaik seit 01.01.2010<br />
Kompakt<br />
spielen auch erneuerbare Energien eine<br />
Rolle. Langfristige Pläne sehen deutlich<br />
größere Investitionen in solche Netze vor.<br />
Meeresenergie<br />
Große Projekte zur Nutzung erneuerbarer<br />
Energien im Inland sind daneben<br />
vor allem in der Meeresenergie zu finden.<br />
So wurde im Mai 2009 in Udolmok das<br />
erste Gezeitenkraftwerk in <strong>Korea</strong> feierlich<br />
eröffnet. Ende März 2010 erteilte das MKE<br />
die Genehmigung zum Bau des mit 520<br />
MW weltgrößten Gezeitenkraftwerks in<br />
der Bucht Garorim. Weitere sind geplant<br />
(siehe Tabelle).<br />
Darüber hinaus wollen die Firma Voith und<br />
ihr koreanischer Partner Renetec in <strong>Korea</strong><br />
das weltgrößte Gezeitenströmungskraftwerk<br />
der Welt mit einer Nennleistung von<br />
150 MW bauen. Dieses nutzt nicht die<br />
in: Won/kWh<br />
Leistung Feste Vergütung Variable<br />
Vergütung2 Windenergie ab 10kW 107,293 Wasserkraft<br />
-<br />
.Allgemein < 1 MW 94,64 SMP+20<br />
< 5 MW 86,04 SMP+15<br />
.Sonstige4 < 1 MW 72,80 SMP+10<br />
< 5 MW 66,18 SMP+5<br />
Müllverbrennung (inkl. RDF) 5 Bioenergie<br />
< 20 MW - SMP+5<br />
5<br />
.Deponiegas < 20 MW 74,99 SMP+10<br />
< 50 MW 68,07 SMP+5<br />
.Biogas < 150 kW 85,71 SMP+15<br />
< 50 MW 72,73 SMP+10<br />
.Biomasse aus Holz<br />
Meeres-, Gezeitenenergie<br />
< 50 MW 68,99 SMP+5<br />
.ab 8,5 m Tidenhub mit Damm ab 50 MW 62,81 -<br />
.ab 8,5 m Tidenhub ohne Damm ab 50 MW 76,63 -<br />
.< 8,5 m Tidenhub mit Damm ab 50 MW 75,59 -<br />
.< 8,5 m Tidenhub ohne Damm<br />
Brennstoffzellen<br />
ab 50 MW 90,50 -<br />
.mit Biogas ab 200 MW 234,536 -<br />
.mit anderen Brennstoffen ab 200 MW 282,546 1 generell Laufzeit des Einspeisetarifs von 15 Jahren<br />
-<br />
2 SMP – System Marginal Price - der Preis, zu dem die Stromversorger kaufen<br />
3 Absenkung um 2% pro Jahr, beginnend ein Jahr nach der Installation<br />
4 Anlagen, wo die Stromerzeugung aus Wasserkraft nur Nebenzweck ist<br />
5 Anteil fossiler Brennstoffe unter 30%<br />
6 Absenkung um 3% pro Jahr, beginnend ein Jahr nach der Installation<br />
Quelle: KEMCO<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 11
12<br />
Kompakt<br />
Stauhöhe des Wassers, sondern ähnlich<br />
wie Windkraftwerke die kinetische Energie<br />
der Strömung. Es kann völlig unter Wasser<br />
betrieben werden und benötigt deshalb<br />
keinen Staudamm. Ein ähnliches Projekt<br />
mit einer Nennleistung von 53 MW plant<br />
die <strong>Korea</strong> Midland Power in Wando. Zurzeit<br />
ruht dieses aber aufgrund des Widerstandes<br />
der Anwohner.<br />
RPA und RPS<br />
Impulse für die Neuinstallationen im<br />
Bereich der erneuerbaren Energien erhofft<br />
sich die Regierung von einem sogenannten<br />
renewable portfolio agreement (RPA)<br />
mit neun staatlichen Stromversorgern. In<br />
dessen Rahmen sollen diese von 2009 bis<br />
2011 insgesamt rund 3 Bill. Won (circa<br />
1,7 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.797 Won im<br />
Durchschnitt des 1. Halbjahrs 2009) in die<br />
WinDrive - Innovatives Antriebskonzept für Windturbinen<br />
Andreas Basteck<br />
Großanlagen mit einer Leistung von über<br />
zehn Megawatt sind extremer Belastung<br />
ausgesetzt und müssen trotzdem hohe<br />
Wirkungsgrade erzielen. Sie sind mit drehzahlvariablen<br />
Windrotoren ausgestattet,<br />
wobei sich die Drehzahl des Windrotors<br />
kontinuierlich der sich ändernden Windgeschwindigkeit<br />
anpassen muss. Um eine<br />
Einspeisung in 50Hz bzw. 60Hz Stromnetze<br />
zu ermöglichen, ist bei konventionellen<br />
Antrieben zwischen Generator und Netz<br />
zusätzlich ein Frequenzumrichter erforderlich,<br />
der die variable Wechselstromfrequenz<br />
in eine konstante umwandelt. Diese<br />
Technologie ist heute in der Netzeinspeisung<br />
jedoch nicht vollständig kraftwerks-<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />
investieren und Kapazitäten in Höhe<br />
von 1,3 GW installieren. Ein vorheriges<br />
ähnliches Agreement von 2006 bis 2008<br />
wurde bezogen auf alle betroffenen erneuerbaren<br />
Energien nur zu etwas mehr als<br />
der Hälfte erfüllt.<br />
Generell sind die Stromerzeuger bei erneuerbaren<br />
Energien nach wie vor sehr zurückhaltend.<br />
Der Grund dafür ist, dass diese in<br />
der Stromerzeugung erheblich teurer sind<br />
als beispielsweise die Kernkraft, die <strong>Korea</strong><br />
massiv ausbauen will.<br />
Ab 2012 soll ein renewable portfolio standard<br />
(RPS) eingeführt werden, der die Stromerzeuger<br />
dazu zwingt, einen bestimmten<br />
vorgeschriebenen Anteil des Stroms aus<br />
erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen.<br />
Betroffen sind Erzeuger mit Kapazitäten<br />
Wind energy gains more and more importance worldwide. Main reasons are permanently<br />
decreasing fossil fuel resources and the necessity to reduce the worldwide<br />
emission of CO2. The technological challenges for the multi-megawatt categories<br />
is the development of reliable, efficient wind turbines which fulfill all requirements<br />
given by power plant standards. Existing approaches make use of the frequency converter<br />
technology, usually coupled with mechanical transmissions, which is not able<br />
to meet all requirements for grid connection standards.<br />
konform. Zudem erhöhen die notwendigen<br />
Komponenten Frequenzumrichter und<br />
Step-up Transformer die Komplexität der<br />
Windturbinen und führen zu höheren Ausfallzeiten.<br />
Kraftwerkserprobte<br />
Technologien für Windturbinen<br />
Mit dem WinDrive hat Voith Turbo ein<br />
Antriebskonzept zum Anpassen der Drehzahl<br />
entwickelt, das in Windturbinen von 2<br />
bis 10 MW zum Einsatz kommt. Als hochdynamisches<br />
mechatronisches System<br />
ermöglicht der WinDrive, erstmals kraftwerkserprobte<br />
Technologien in Windturbi-<br />
ab 500 MW. Per April 2010 zählten dazu<br />
die sechs Tochterfirmen der <strong>Korea</strong> Electric<br />
Power Corporation (KEPCO), <strong>Korea</strong> District<br />
Heating Corporation, <strong>Korea</strong> Water Resources<br />
Corporation, Posco Power, K-Power, GS<br />
EPS, GS Power und Meiya Yulchon Power.<br />
Angedacht sind im Rahmen des RPS 2%<br />
für 2012 und eine sukzessive Steigerung<br />
bis auf 10% im Jahr 2022. Ob diese Werte<br />
erreicht werden, bleibt auch angesichts der<br />
Zurückhaltung der Stromerzeuger abzuwarten.<br />
Dennoch ist die Maßnahme ein<br />
Indiz dafür, dass <strong>Korea</strong> künftig neben dem<br />
Ausbau der Kernenergie mehr auf Strom<br />
aus erneuerbaren Energien setzen will.<br />
Frank Robaschik ist Korrespondent von<br />
Germany Trade & Invest in <strong>Korea</strong>.<br />
nen einzusetzen. Damit können Windparks<br />
Stromqualitäten nach den geforderten<br />
hohen Kraftwerkstandards erzeugen. Mit<br />
dem Voith-Antrieb sind keine Umrichter<br />
erforderlich, deren mittlere Ausfallabstände<br />
oft unter zwei Jahren liegen und damit<br />
die Verfügbarkeit der Anlage senken. Diese<br />
bauteilspezifischen Ausfallzeiten werden<br />
also deutlich gesenkt. Eine hohe Verfügbarkeit<br />
von Windparks sowie reduzierte<br />
Betriebs- und Wartungskosten sind das<br />
Ergebnis.<br />
Aufbau und Wirkungsweise des<br />
WinDrive<br />
Die Arbeitsweise des Voith WinDrive<br />
gleicht dem eines stufenlosen Automatikgetriebes,<br />
das die variable Windrotordrehzahl<br />
in eine konstante Abtriebsdrehzahl<br />
umwandelt. Der WinDrive basiert auf<br />
einem hydrodynamischen Drehmomentwandler<br />
in Kombination mit einem Planetengetriebe<br />
als Überlagerungsgetriebe.
Der Drehmomentwandler besitzt eine dem<br />
Windrotor vergleichbare Leistungscharakteristik<br />
und lässt sich deshalb ideal mit<br />
ihm koppeln. Der Windrotor wird abhängig<br />
von der gerade vorherrschenden Windgeschwindigkeit<br />
mit der für ihn aerodynamisch<br />
optimalen Drehzahl betrieben. Der<br />
Abtrieb zum Generator erfolgt unabhängig<br />
davon mit konstanter Drehzahl.<br />
Vorrangiges Interesse der Windparkbetreiber<br />
ist ein Höchstmaß an Ertrag und Verfügbarkeit<br />
bei geringen Betriebskosten.<br />
Daraus lassen sich eine Reihe von Anforderungen<br />
an die Windturbinen und in ihr<br />
eingesetzte Technologien ableiten: hohe<br />
Netzeinspeisequalität und Zuverlässigkeit,<br />
hoher Wirkungsgrad, geringe Wartungsintensität,<br />
moderate Anfangsinvestition und<br />
ein breites Einsatzgebiet. Diese Anforderungen<br />
werden von der WinDrive Technologie<br />
durchweg gemeistert. So können<br />
durch den Einsatz bewährter Synchrongeneratoren<br />
z.B. Blindleistungsregelung oder<br />
Stabilisierung des Netzes bei Kurzschluss<br />
problemlos erfüllt werden. Das wirkt sich<br />
positiv auf die Netzeinspeisequalität aus.<br />
Der Wegfall von Frequenzumrichter und<br />
Step-up-Transformatoren reduziert die<br />
Komplexität der Windturbine maßgeblich.<br />
Das senkt Ausfallwahrscheinlichkeit und<br />
Stillstandzeiten und steigert die Zuverlässigkeit<br />
der Anlage.<br />
Durch den drehzahlvariablen Betrieb kann<br />
der Windrotor mit verschiedenen Drehzahlen<br />
bei verschiedenen Windgeschwindigkeiten<br />
im aerodynamischen Optimum<br />
betrieben werden. Synchrongeneratoren<br />
erlauben den Betrieb auf Mittelspannungsebene<br />
ohne zusätzliche Komponenten.<br />
Im Regelbereich wird nur ein geringer<br />
Leistungsanteil zur Drehzahlregelung<br />
benötigt und über den hydrodynamischen<br />
Drehmomentenwandler bereitgestellt. So<br />
verbessert sich der Gesamtwirkungsgrad<br />
einer Windturbine.<br />
Geringe Wartungsintensität<br />
und Anfangsinvestition<br />
Schleifringlose Synchrongeneratoren und<br />
der Entfall von Frequenzumrichtern verringern<br />
die Komplexität und Teilevielfalt<br />
der Windturbine. Der WinDrive ermöglicht<br />
Reaktionszeiten im Millisekundenbereich,<br />
wodurch eine deutliche Lastreduktion im<br />
Antriebsstrang bei dynamischen Lasten<br />
Kompakt<br />
erzielt wird. Resultat der geringeren Belas-<br />
tung ist eine höhere Lebensdauer der leis-<br />
tungsführenden Baugruppen. Doch nicht<br />
nur im laufenden Betrieb sorgt der WinDrive<br />
für Einsparungen, auch in Bezug auf die<br />
Anfangsinvestitionen ist dieses Antriebskonzept<br />
eine sinnvolle Alternative. Mit dem<br />
Voith WinDrive verringern sich die maximalen<br />
Betriebslasten im Antriebsstrang.<br />
Bei Großanlagen bedeutet dies Materialeinsparungen<br />
im zweistelligen Prozentbereich<br />
für Turm und Fundament.<br />
Die WinDrive-Technologie kann an unterschiedlichen<br />
Einsatzstandorten betrieben<br />
werden. Windturbinen sind bereits vom<br />
Komponentenansatz On- und Offshore<br />
tauglich. Ein Inselbetrieb ist ebenfalls möglich.<br />
Einsatzorte unterschiedlicher Höhenlagen<br />
(von mehr als 4.000 Meter ü. NN)<br />
und Anbindung an schwache Energienetze<br />
stellen für den WinDrive kein Problem dar.<br />
Starke Partner für Offshore-<br />
Anlagen und Windparks<br />
Der WinDrive mit dem Partner DeWind<br />
befindet sich derzeit in der Vorserienphase.<br />
Es wurden bereits 26 Maschinen ausgeliefert,<br />
weitere 12 werden in den nächsten<br />
vier Monaten folgen. DeWind wurde im<br />
vergangenen Jahr vom koreanischen DSME<br />
(Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering<br />
Co., Ltd.) übernommen. Dadurch sind<br />
mittel- oder langfristig Projekte auch in<br />
<strong>Korea</strong> möglich und angestrebt. Die Erfahrungen<br />
aus allen installierten Windturbinen<br />
sind sehr gut und entsprechen den<br />
umfangreichen Testergebnissen – die<br />
WinDrive-Technologie läuft fehlerfrei. Für<br />
die Einführung einer neuen Technologie<br />
ein sehr beachtliches Resultat.<br />
Hinzu kommt, dass diese Turbinen in einem<br />
schwierigen Umfeld installiert wurden. Sie<br />
arbeiten z.B. unter Offshore-Bedingungen<br />
(Standort Cuxhaven, Deutschland), oder,<br />
wie die höchste Anlage der Welt, auf einer<br />
Höhe von 4.200 Meter (Standort Argentinien,<br />
s. Abbildung). Andere Maschinen<br />
müssen sich bei einem cos phi von 0,5<br />
bewähren (Sweetwater, USA) oder mit<br />
einer Inbetriebnahmetemperatur von -<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 13
14<br />
Kompakt<br />
30°C (Minnesota, USA) kämpfen.<br />
In den vergangenen Monaten konnten weitere<br />
namhafte Partner gewonnen werden.<br />
Für Offshore Anwendungen wird die BARD-<br />
Gruppe die WinDrive-Technologie in ihren<br />
Windkraftanlagen einsetzen. Dies beinhal-<br />
tet die Weiterentwicklung der bisherigen<br />
Technik der Anlage BARD 5.0. Durch ein<br />
neues und leistungsfähigeres Antriebskonzept<br />
bei gleichem Rotordurchmesser von<br />
122 Metern und gleicher Nabenhöhe von<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
120 Metern kann die Resource Wind künftig<br />
noch besser ausgeschöpft werden.<br />
In China setzen künftig zwei Partner den<br />
Voith WinDrive für eine 2 MW und eine 3<br />
MW Windturbine ein: Mit der Firma LEC<br />
wird eine 2 MW-Windturbine speziell für<br />
den chinesischen Markt entwickelt. LEC<br />
gehört zu den führenden Herstellern von<br />
elektrischen Antrieben und Generatoren in<br />
West-China. Für den Windpark in Jiuquan<br />
(10 GW) hat sich LEC auf die WinDrive-<br />
sich 2008 zwar, betrug allerdings mit rund<br />
61.000 toe immer noch lediglich 0,025%.<br />
In der Stromerzeugung stammten 2008<br />
Technologie fokussiert. Bereits Ende 2010<br />
soll die Entwicklung und die Lieferung der<br />
ersten Prototypen abgeschlossen sein. Die<br />
Serienhochlaufphase erfolgt Anfang des<br />
Jahres 2011.<br />
In der 3 MW Klasse kooperiert Voith Turbo<br />
mit Goudian, dem zweitgrößten Energiebetreiber<br />
Chinas und drittgrößten Hersteller<br />
von Windturbinen im Reich der Mitte. Die<br />
Windturbine ist für On- und Offshore konzipiert.<br />
Zwei Prototypen werden 2011 in<br />
China errichtet. 2012 erfolgt der Start der<br />
Serienproduktion.<br />
Innovationspreise für<br />
zukunftweisende Technologie<br />
Voith Turbo Wind erhielt mit dem Produkt<br />
WinDrive inzwischen gleich mehrere<br />
renommierte Auszeichnungen. Eine der<br />
bedeutendsten war der mit 100.000 Euro<br />
dotierte Hermes Award zur Hannover Messe<br />
2009. Eine unabhängige Jury zeichnete<br />
damit die Voith Turbo Wind mit dem Produkt<br />
WinDrive aus. Der Hermes Award hat<br />
sich in den vergangenen fünf Jahren zur<br />
begehrtesten internationalen Auszeichnung<br />
(„Oscar für Ingenieure“) entwickelt.<br />
Dr. Andreas Basteck ist CEO von Voith<br />
Turbo Wind GmbH & Co KG.<br />
<strong>Korea</strong>nischer Solarmarkt soll wieder leicht wachsen<br />
Auf Boom in 2008 folgt Einbruch in 2009<br />
Solarenergie weiter nur wenig genutzt<br />
Frank Robaschik<br />
In 2008 <strong>Korea</strong> ranked 4 th worldwide in new PV installations according to the European<br />
PhotoVoltaic Industry Association. However, in 2009 the installations more than halved<br />
due to a market cap. The PV market is supposed to grow again but starting on a<br />
lower level. Building-integrated photovoltaic systems will receive higher subsidies.<br />
Solarenergie spielt im Energiemix von<br />
<strong>Korea</strong> bisher kaum eine Rolle. Der Anteil<br />
am Primärenergieverbrauch vervierfachte<br />
insgesamt 284.000 MWh oder 0,067% aus<br />
der Photovoltaik (PV).<br />
Ein 2004 eingeführter Einspeisetarif führte<br />
dazu, dass die Installationen sehr rasch<br />
stiegen. Allein 2008 wurden nach Angaben<br />
des Ministry of Knowledge Economy (MKE)<br />
276 MW neu installiert (nach 45 MW in
2007). So war beispielsweise Conergy in<br />
einem Großprojekt im Süden von Seoul<br />
involviert. Allerdings hat die Regierung<br />
Prognose der Photovoltaik-Neuinstallationen in <strong>Korea</strong><br />
und teilte die verbliebenen Mengen auf<br />
die folgenden Jahre auf: 50 MW im Jahre<br />
2009, 70 MW in 2010 und 80 MW in<br />
2009 2010 2011 Saldo<br />
Einspeisetarif 50 70 80 40,4<br />
RPA 21 32 49 32,5<br />
sog. <strong>Green</strong> homes etc. 27 30 33 -37,8<br />
Gesamt 98 132 162 14,4<br />
Quelle: MKE, Juli 2009<br />
die über den Einspeisetarif geförderten<br />
Mengen auf kumuliert 500 MW bis 2011<br />
beschränkt.<br />
Die Regierung sah, dass die Fördergelder<br />
vor allem in importierte Anlagen flossen<br />
(2008 lag der Anteil koreanischer Module<br />
laut MKE bei 21%). Deshalb zeigte sie<br />
keine Bereitschaft, die durch den Einspeisetarif<br />
geförderten Mengen zu erhöhen<br />
in: MW<br />
2011. Daneben wurde auch die Vergütung<br />
pro kWh über den Einspeisetarif deutlich<br />
gekürzt (im Oktober 2008 um rund 30%<br />
und ab 2010 um rund 13,6%). Im Juli 2009<br />
rechnete das MKE mit einem Einbruch der<br />
Neuinstallationen für das Gesamtjahr 2009<br />
auf etwa 100 MW. Ausgehend von diesem<br />
Niveau sollen diese in den Folgejahren<br />
wieder steigen.<br />
Kompakt<br />
Nach Einschätzung von deutschen Unternehmen<br />
vor Ort bremst den Markt daneben<br />
auch eine im Frühjahr 2009 eingeführte<br />
Bestimmung, dass bei Projekten, die Strom<br />
ins Netz verkaufen wollen, maximal drei<br />
Monate von der Erteilung der Genehmigung,<br />
dass ein Projekt prinzipiell für den<br />
Einspeisetarif zugelassen werden kann, die<br />
wiederum Voraussetzung für die Finanzierung<br />
und Projektbeginn ist, bis zur Fertigstellung<br />
des Projekts vergehen dürfen.<br />
Deutsche Hersteller beklagen zudem, dass<br />
die Zulassung von Dünnschichtmodulen,<br />
die nicht auf Siliziumbasis beruhen,<br />
in <strong>Korea</strong> nicht erfolgt, da es noch keine<br />
Zertifizierungsstandards dafür gibt. Generell<br />
werden zudem internationale Testergebnisse<br />
nicht anerkannt, was zusätzliche<br />
Kosten für die Anbieter bedeutet, die in<br />
Relation zum zu erzielenden Umsatz zu<br />
setzen sind. Im Rahmen des angestrebten<br />
Freihandelsabkommens mit der EU dürfte<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 15
16<br />
Kompakt<br />
sich dies nach gewissen Übergangsfristen<br />
bessern. Allerdings wäre es nach Einschätzung<br />
von Marktkennern möglich, dass bei<br />
Geplante Photovoltaik-Neuinstallationen im Rahmen des RPS in <strong>Korea</strong><br />
der Einspeisung des Stroms in das nationale<br />
Stromnetz neue Hürden entstehen<br />
könnten.<br />
Impulse für die Neuinstallationen erhofft<br />
sich die Regierung von einem sogenannten<br />
Renewable Portfolio Agreement (RPA) mit<br />
den staatlichen Stromversorgern. In dessen<br />
Rahmen sollen von 2009 bis 2011 in der<br />
Photovoltaik insgesamt 102 MW installiert<br />
werden. Ein vorheriges ähnliches Agreement<br />
von 2006 bis 2008 wurde bezogen<br />
auf alle betroffenen erneuerbaren Energien<br />
nur zu etwas mehr als der Hälfte<br />
erfüllt. Generell sind die Stromerzeuger bei<br />
erneuerbaren Energien nach wie vor sehr<br />
zurückhaltend. Der Grund dafür ist, dass<br />
deren Nutzung erheblich teurer ist als die<br />
der Kernkraft, deren Anteil an der Strom-<br />
erzeugung in <strong>Korea</strong> bis 2022 auf 48% steigen<br />
soll.<br />
Ab 2012 soll anstelle des Einspeisetarifs<br />
und des RPA ein Renewable Portfolio Standard<br />
(RPS) eingeführt werden, der Stromerzeuger<br />
mit Kapazitäten ab 500 MW dazu<br />
zwingt, einen bestimmten vorgeschriebenen<br />
Anteil des Stroms aus erneuerbaren<br />
Energiequellen zu gewinnen. Angedacht<br />
sind im Rahmen des RPS 2% für 2012 und<br />
eine sukzessive Steigerung bis auf 10%<br />
im Jahr 2022. Auf die Solarenergie sollen<br />
dabei Neuinstallationen von 120 MW im<br />
Jahre 2012 und 200 MW im Jahr 2022<br />
entfallen. Ob diese Werte erreicht werden,<br />
bleibt auch angesichts der Zurückhaltung<br />
der Stromerzeuger abzuwarten. Dennoch<br />
ist die Maßnahme ein Indiz dafür, dass<br />
<strong>Korea</strong> künftig mehr auf Strom aus erneuerbaren<br />
Energien setzen dürfte.<br />
Gleichzeitig sollen erneuerbare Energien<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
stärker in Gebäuden genutzt werden. Bei<br />
öffentlichen Gebäuden mit einer Bruttofläche<br />
ab 3.000 qm müssen seit März 2004<br />
in: MW<br />
2012 2014 2016 2018 2020 2022<br />
Neuinstallationen 120 130 140 160 180 200<br />
Für die Gesamtinstallationen kommen neben dem RPS noch Projekte wie beispielsweise im Rahmen des Förderprogramms für<br />
"green homes" hinzu.<br />
Quelle: MKE, März 2010<br />
mindestens 5% der Baukosten in erneuerbaren<br />
Energien investiert werden. Nach<br />
Angaben des MKE entfielen bis 2008 von<br />
den im Rahmen dieses Programms installierten<br />
Kapazitäten jeweils rund die Hälfte<br />
auf Geothermie (49,5%) und PV (46,5%).<br />
Danach folgte die Solarthermie (3,9%).<br />
Auch bei privaten Gebäuden soll die Nutzung<br />
erneuerbarer Energien steigen. Davon<br />
dürfte wiederum die PV profitieren. So<br />
subventioniert der Staat im Rahmen eines<br />
vorgegebenen Budgets die Installation von<br />
PV-Anlagen für den Privatgebrauch mit bis<br />
zu 60% der Installationskosten.<br />
Daneben wurde das frühere 100.000 Solardächer-Programm<br />
in ein Programm für 1<br />
Mio. sogenannter "green homes" integriert.<br />
Den Plänen zufolge sollen bis 2020 bis<br />
zu 400.000 dieser "green homes" mit PV-<br />
Einspeisetarif für Photovoltaik ab 01.01.2010<br />
Anlagen ausgestattet werden, wobei auch<br />
dies als Zielvorgabe zu sehen ist und die<br />
tatsächlichen Zahlen abzuwarten bleiben.<br />
Hier fördert der Staat die Installation von<br />
PV-Systemen mit einer Leistung von bis zu<br />
3 kW.<br />
Generell gilt in <strong>Korea</strong> der Bereich der<br />
gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV)<br />
als Wachstumsmarkt. Marktführer ist nach<br />
eigenen Angaben S-Energy. Innerhalb des<br />
Einspeisetarifs gibt es seit 2010 einen<br />
Bonus in Höhe von 7% für BIPV.<br />
Ein Grund für die bevorzugte Förderung der<br />
gebäudeintegrierten Photovoltaik ist der<br />
höhere Marktanteil koreanischer Module.<br />
Dieser betrug laut MKE im Juli 2009 bei<br />
den Installationen in Wohnhäusern 59,4%,<br />
bei der Stromerzeugung in Gebäuden<br />
37,8%, in der Stromerzeugung im Rahmen<br />
von Anlagen von weniger als 1 MW 31,3%<br />
sowie in der Stromerzeugung in Anlagen<br />
mit mehr als 1 MW 9,8%. Dies ist auch ein<br />
Grund für die stärkere Förderung kleiner<br />
Anlagen über den Einspeisetarif.<br />
Weiterhin können Kunden oder Hersteller<br />
von Anlagen zur Erzeugung von Energie<br />
aus erneuerbaren Quellen langfristige<br />
zinsgünstige Förderkredite bis maximal<br />
90% der gesamten Installations- oder<br />
Betriebskosten (50% für große Unternehmen)<br />
erhalten. Darüber hinaus können bis<br />
zu 20% der Gesamtinvestitionen für die<br />
Installation von der Einkommens- oder<br />
Körperschaftsteuer abgezogen werden.<br />
Hinzu kommt noch die Förderung von Projekten<br />
in den Regionen. Weitere Informationen<br />
zu den Förderprogrammen sind auf<br />
der Homepage der KEMCO (www.kemco.<br />
or.kr, Kurzfassung in englischer Sprache)<br />
und des New and Renewable Energy Center<br />
(NREC) der KEMCO (www.knrec.or.kr, in<br />
Laufzeit bis 30 kW 30-200 kW 200 kW- 1 MW 1-3 MW mehr als 3 MW<br />
Allgemein 15 Jahre 566,95 541,42 510,77 485,23 408,62<br />
20 Jahre 514,34 491,17 463,37 440,20 370,70<br />
BIPV 15 Jahre 606,64 579,32 546,52 - -<br />
Quelle: KEMCO<br />
20 Jahre 550,34 525,55 495,81 - -<br />
<strong>Korea</strong>nisch) zu finden.<br />
in: Won/kWh)<br />
Zu den wichtigsten Messen in der Photovoltaik<br />
in <strong>Korea</strong> zählen die Expo Solar/<br />
PV <strong>Korea</strong> (nächste Auflage vom 16.02. bis<br />
18.02.2011 auf dem Kintex-Messegelände),<br />
die <strong>Green</strong> Energy Expo in Daegu (geplant<br />
für April 2011) sowie die Solarcon <strong>Korea</strong><br />
(21.09. bis 23.09.2011 auf dem Coex-Messegelände<br />
in Seoul).
<strong>Korea</strong> etabliert sich als Solarexporteur<br />
LG und Samsung steigen in Solarzellenproduktion ein<br />
Regierung fördert die Branche<br />
Frank Robaschik<br />
<strong>Korea</strong> has established itself as an exporter within the solar industry. In fact, the domestic<br />
market shrank in 2009 for these products. However, companies expand their manufacturing<br />
capacities and increasingly become providers on the global market. Recently,<br />
affiliates of Samsung and LG started the production of solar cells and modules. German<br />
suppliers of plant equipment, parts, chemicals and measuring technology can benefit<br />
from these activities.<br />
Trotz eines Einbruchs der Photovoltaik-<br />
Neuinstallationen in <strong>Korea</strong> von 276 MW<br />
im Jahr 2008 auf rund 100 MW im Jahr<br />
2009 wächst die koreanische Solarindustrie.<br />
Die Deckelung der über den Einspeisetarif<br />
geförderten Mengen macht vor allem<br />
kleineren auf das Inlandsgeschäft ausgerichteten<br />
Anbietern zu schaffen. Insgesamt<br />
wächst das Angebot jedoch und die<br />
Hersteller orientieren sich zunehmend auf<br />
Auslandsmärkte.<br />
Generell geht die koreanische Förderpolitik<br />
mehr dahin, weniger Geld in den Einspeisetarif<br />
zu investieren und die eigenen Produzenten<br />
vor allem bei Forschung und Entwicklung<br />
(F&E) zu fördern. So gelten beispielsweise<br />
ab 2010 verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten<br />
für Investitionen in<br />
die F&E in einer Reihe von Technologien<br />
für Silizium-Solarzellen, CIS-Dünnschicht-<br />
Solarzellen und Farbstoff-Solarzellen. Weitere<br />
Details wurden in einer Pressemitteilung<br />
des Ministry of Strategy and Finance<br />
vom 08.02.2010 in koreanischer Sprache<br />
veröffentlicht.<br />
Nach einer vom Ministry of Knowledge<br />
Economy (MKE) veröffentlichten Studie<br />
stiegen in <strong>Korea</strong> die jährlichen Produktionskapazitäten<br />
bei Solarmodulen von rund<br />
350 MW auf 1GW und sollen 2010 auf<br />
Produktionskapazitäten in der koreanischen Solarindustrie<br />
1,65 GW ansteigen. Ähnlich ist die Situation<br />
bei Solarzellen. Bei Ingots und Wafern<br />
wuchsen die Kapazitäten von 660 MW in<br />
2008 auf 1,2 GW in 2009 und könnten<br />
2010 auf 2,6 GW steigen. Vor allem bei<br />
Solarzellen können koreanische Firmen<br />
von ihren Erfahrungen bei Halbleitern und<br />
Flachbildschirmen profitieren. Die meisten<br />
Unternehmen arbeiten mit kristallinem<br />
Kompakt<br />
Silizium. Im Dünnschichtbereich gibt es nur<br />
wenige Player. Dongjin Semichem setzt auf<br />
Farbstoff-Solarzellen. Das technologische<br />
Niveau der Firmen betrug nach Einschätzung<br />
des MKE im Juli 2009 bei kristallinem<br />
Silizium circa 89% und im Dünnschichtbereich<br />
rund 66% der internationalen Spitzenwerte.<br />
Neu ist, dass nun auch LG und Samsung<br />
in die Produktion von Solarzellen und<br />
-modulen einsteigen. Samsung Electronics<br />
nahm im September 2009 eine Fertigungslinie<br />
mit einer Kapazität von 30<br />
in: MW<br />
Bereich 2006 2007 2008 2009 2010*<br />
Ingot, Wafer 15 95 660 1.190 2.630<br />
Solarzellen 36 36 196 901 1.589<br />
Module<br />
* Prognose<br />
Quelle: MKE, Displaybank, April 2010<br />
123 173 353 1.010 1.650<br />
MW in Betrieb und will diese noch 2010<br />
auf 130 MW erweitern. Die kristallinen<br />
Zellen haben eine vergleichsweise hohe<br />
Effizienz, denn die Firma will nicht billiger<br />
als China produzieren, sondern über hohe<br />
Qualität punkten. Im Dünnschichtbereich<br />
wird geforscht, es gibt aber noch keine<br />
konkreten Produktionspläne. LG Electronics<br />
produziert seit Januar 2010 PV-Module.<br />
Die Kapazitäten betragen auf Solarzellenbasis<br />
120 MW, davon die Hälfte monokristallin<br />
und die Hälfte polykristallin. Es gibt<br />
Pläne zur Verdopplung der Kapazität auf<br />
240 MW. Im Dünnschichtbereich läuft ein<br />
Entwicklungs-Pilotprojekt in Yangsan in<br />
der Provinz South Gyeongsang. Wenn alles<br />
klappt, so sollen ab 2011 erste Produkte<br />
auf den Markt kommen. Im Juni 2009 gab<br />
LG Display bekannt, dass es auf Wachstum<br />
bei Dünnschicht-Solarzellen setzt und<br />
mit seine F&E in diesem Bereich verstärkt.<br />
Hyundai Heavy Industries (HHI) verfügt<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 17
18<br />
Kompakt<br />
Produktionskapazitäten und Erweiterungspläne bei Solarzellen<br />
Art April 2010 Ende 2010 Ort<br />
Hyundai Heavy Industries Kristallin 330 k.A. Eumseong<br />
Millinet Solar Kristallin 90 300 Daegu<br />
Shinsung Holdings Kristallin 100 150 Jeungpyeong<br />
Samsung Electronics Kristallin 30 130 Giheung<br />
LG Electronics Kristallin 120 k.A. Gumi<br />
KPE Kristallin 96 k.A. Changwon<br />
STX Solar Kristallin 50 100 Gumi<br />
Jes-Solar Kristallin 30 60 Pyeongtaek<br />
Hanwha Petrochemical Kristallin 30 k.A. Ulsan<br />
Alti Solar Dünnschicht 30 60 Wangju<br />
KISCO Dünnschicht 20 k.A. Jeungpyeong<br />
Daiyang Metal Dünnschicht - ca. 50 Yesan<br />
Dongjin Semichem<br />
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest<br />
über Kapazitäten von jährlich 270 MW auf<br />
Modul- und 330 MW auf Zellbasis, davon<br />
40% monokristallin und 60% polykristallin.<br />
Branchenstudien zufolge könnte die Kapazität<br />
bis 2012 auf 500 MW steigen. Dünnschicht<br />
ist noch im Forschungsstadium.<br />
Im Modulbereich zählt neben HHI, Symphony<br />
Energy und SolarWorld <strong>Korea</strong> die<br />
Firma S-Energy zu den wichtigsten Anbietern.<br />
Das Unternehmen verfügt über Kapazitäten<br />
zur Herstellung von Modulen in<br />
Höhe von 150 MW und plant diese 2010<br />
auf 300 MW zu erweitern. Es kauft Zellen<br />
zu und setzt dabei ebenfalls auf hochwertige<br />
Produkte. S-Energy ist nach eigenen<br />
Angaben Marktführer in der gebäudeintegrierten<br />
Photovoltaik in <strong>Korea</strong>.<br />
Auch im Ausland expandieren koreanische<br />
Firmen. Im Januar 2010 erhielt ein Konsortium<br />
unter Führung von Samsung C&T und<br />
<strong>Korea</strong> Electric Power Corporation (KEPCO)<br />
einen Auftrag über 7 Mrd. kanadische Dollar<br />
(rund 4,8 Mrd. Euro) zum Ausbau der<br />
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />
in der kanadischen Provinz Ontario.<br />
Im Rahmen des Projekts sollen bis 2016<br />
insgesamt 2 GW Leistung aus Wind- und<br />
500 MW aus Solarenergie geschaffen werden.<br />
Dafür sollen beispielsweise Solarmodule<br />
und Wechselrichter in Ontario hergestellt<br />
werden.<br />
Polykristallines Silizium ist ein weiteres<br />
relativ neues Betätigungsfeld. OCI hat im<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
Farbstoff-<br />
Solarzellen<br />
- Menge noch<br />
offen<br />
in: MW<br />
Balan<br />
Juli 2009 sein Werk in Gunsan (Provinz<br />
North Jeolla) auf eine Jahreskapazität von<br />
17.000 t erweitert. Die Inbetriebnahme<br />
einer dritten Produktionslinie mit einer<br />
Kapazität von noch einmal 10.000 t wurde<br />
wegen der Verschlechterung der Marktsituation<br />
bei Polysilizium von 2009 auf<br />
Ende 2010 verschoben. Die dafür geplante<br />
Investitionssumme lag im Dezember 2009<br />
bei 1 Bill. Won.<br />
Im Februar 2010 stellte KCC in Daejuk<br />
(Provinz South Chungcheong) eine Anlage<br />
zur Produktion von 6.000 t Polysilizium pro<br />
Jahr fertig. Mittelfristige Planungen sehen<br />
einen Ausbau auf eine Kapazität von bis zu<br />
mehr als 18.000 t pro Jahr vor, allerdings<br />
wurde kein konkreter Zeitplan dafür vorgelegt.<br />
Hankook Silicon nahm im Januar<br />
2010 ein Werk in Yeosu (Provinz South<br />
Jeolla) mit einer Kapazität von 3.200 t pro<br />
Ausgewählte koreanische Firmen in der Photovoltaik<br />
Jahr in Betrieb. Dieses könnte bis 2011 auf<br />
4.800 t erweitert werden. Im August 2008<br />
lagen die Pläne für 2011 noch bei 9.000 t<br />
pro Jahr. Woongjin baut in Sangju (Provinz<br />
North Gyeongsang) eine Polysiliziumfabrik<br />
mit einer Kapazität von 5.000 t pro Jahr.<br />
Diese soll im 3. Quartal 2010 fertiggestellt<br />
werden. Pläne bis 2012 lauteten Pressemeldungen<br />
von Anfang 2010 zufolge auf<br />
10.000 t. Weiteren Firmen wie SK, Hanwha,<br />
Samsung und LG wird Interesse an<br />
Polysilizium nachgesagt.<br />
Viele Firmen in der koreanischen Solarindustrie<br />
nutzen deutsche Anlagen, Vorprodukte<br />
und Messgeräte. Insofern sind Anbieter<br />
von Maschinen und andere Zulieferer<br />
mit dem koreanischen Markt deutlich<br />
zufriedener etwa als deutsche Anbieter von<br />
Zellen und Modulen. Die Regierungspolitik<br />
in <strong>Korea</strong> geht allerdings auch hier in Richtung<br />
stärkerer Nutzung von Anlagen "made<br />
in <strong>Korea</strong>". So treten koreanische Anbieter<br />
von Ausrüstungen für die Halbleiter- und<br />
die Flachbildschirmindustrie auch in den<br />
Photovoltaikmarkt ein. Dazu zählen Jusung<br />
Engineering, SFA Engineering, Semes, DMS,<br />
Charm & Ci und TES.<br />
Wichtige Messen in der Photovoltaik in<br />
<strong>Korea</strong> sind die Expo Solar/PV <strong>Korea</strong> (nächste<br />
Auflage vom 16.02. bis 18.02.2011<br />
auf dem Kintex-Messegelände), die <strong>Green</strong><br />
Energy Expo in Daegu (geplant für April<br />
2011) sowie die Solarcon <strong>Korea</strong> (21.09. bis<br />
23.09.2011 auf dem Coex-Messegelände in<br />
Seoul).<br />
Bereich Hauptunternehmen<br />
Polysilizium OCI, KCC, Hankook Silicon, Woongjin Energy<br />
Siltron, Rexor, Neosemitech, Smart Applications, Woongjin<br />
Ingot, Wafer<br />
Energy, Nexolon, Glosil, etc.<br />
Hyundai Heavy Industries, Millinet Solar, Shinsung<br />
Solarzellen<br />
Holdings, LG Electronics, KPE, STX Solar, Jes Solar, Samsung<br />
Electronics, Hanwha Petrochemical, Alti Solar, KISCO<br />
Hyundai Heavy Industries, Symphony Energy, SolarWorld<br />
<strong>Korea</strong>, S-Energy, KD Solar, LS Industrial Systems, Seoul<br />
Module<br />
Marine, Kyungwon, Dongyang Creditech, SolarTech, Unison,<br />
Shinsung CS<br />
Quelle: MKE, Juli 2009, Recherchen von Germany Trade & Invest
Zulieferer mit Wachstumschancen<br />
Richtungswechsel in der staatlichen Förderpolitik<br />
Gute Chancen für spezialisierte Zulieferer<br />
Kai Vogt und Sebastian Weber<br />
<strong>Korea</strong> has successfully established itself as a key market for the photovoltaic industry<br />
next to Germany, Italy, Japan and the United States. In 2008, the number of new photovoltaic<br />
installations in <strong>Korea</strong> rose from 43 MW (2007) to a total of 274 MW. Despite<br />
the reduction in 2009 to 168 MW, <strong>Korea</strong> still remains one of the key players in the<br />
field of renewable energies worldwide.<br />
“<strong>Green</strong> Growth Strategy” heißt das Investitionsprogramm<br />
der koreanische Regierung<br />
aus dem Jahr 2008, mit dem der Anteil<br />
erneuerbarer Energien an der Energieversorgung<br />
in den kommenden Jahren deutlich<br />
ausgebaut werden soll. Durch gezielte<br />
staatliche Förderprogramme ist eine nachhaltige<br />
Energieversorgung mit erneuerbaren<br />
Energien vorgesehen.<br />
Die koreanische Regierung setzt dabei auf<br />
Regularien im öffentlichen Sektor, finanzielle<br />
Unterstützung bei der Installation von<br />
Solaranlagen, Förderung im regionalen und<br />
privaten Sektor sowie Anreize durch Subventionen<br />
bei der Einspeisevergütung. Der<br />
enorme Anstieg an Installationen im Jahr<br />
2008 erfolgte vor allem aufgrund der Maß-<br />
nahmen im Bereich Einspeisevergütung.<br />
Der darauf folgende Rückgang im Jahr<br />
2009 war insbesondere auf die schwache<br />
Entwicklung im Inland, mit Begrenzung<br />
der über den Einspeisetarif geförderten<br />
Kapazitäten auf kumuliert 500 MW bis<br />
Staatliche<br />
Förderprogramme <strong>Korea</strong><br />
Photovoltaic Regulation in<br />
Public Sector (MW)<br />
´90-<br />
´02<br />
2011, zurückzuführen. Die Fördergelder aus<br />
dem Einspeisetarif flossen in erster Linie in<br />
importierte Anlagen und der Anteil koreanischer<br />
Anlagen lag laut MKE nur bei 21%.<br />
Ziel der koreanischen Regierung ist es nun,<br />
die heimische Solarindustrie in Zukunft<br />
stärker zu fördern, unter anderen durch<br />
Maßnahmen wie zum Beispiel bessere<br />
Abschreibungsmöglichkeiten für Investitionen<br />
in Forschung und Entwicklung (FuE)<br />
bei verschiedenen Photovoltaik-Techniken -<br />
darunter Silizium-Solarzellen, CIGS-Dünnschicht-<br />
und Farbstoff-Solarzellen. Insbesondere<br />
deutsche Maschinen- und Anlagenbauer<br />
können von diesem Wachstum,<br />
getrieben durch Anlagenerweiterungen<br />
und Investitionen, profitieren und ihre<br />
Geschäfte in <strong>Korea</strong> noch stärker ausbauen.<br />
Wachstum 2010<br />
Kompakt<br />
Trotz des Rückgangs bei Neuinstallationen<br />
im Jahr 2009 wächst die koreanische<br />
Solarindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
und wird dieses Wachstum<br />
voraussichtlich auch im Jahr 2010<br />
fortsetzen. Die jährlichen Produktionskapazitäten<br />
sollen laut einer Studie des MKE<br />
2010 weiter steigen.<br />
Die Kapazitäten im Bereich Solarzelle<br />
(2009: 901 MW) und Module (2009: 1.010<br />
´03 ´04 ´05 ´06 ´07 ´08 ∑ Anteil<br />
0 0 0 0 0,3 0,8 2,8 2,8 0,8%<br />
Installation Support (MW) 1 0,1 0,1 2 2,3 4 1,8 11,3 3,1%<br />
Regional Promotion (MW)<br />
Solar Energy Promotion<br />
2,1 1,4 1,4 1,2 2,2 4,7 6,5 19,6 5,4%<br />
targeting 100K Homes<br />
(MW)<br />
0 0,8 0,8 2,4 7,3 9,2 10,5 31,0 8,6%<br />
FIT (Feed-in tariff) (MW) 0 0 0,2 1,1 9 28,8 257,5 296,7 82,3%<br />
TOTAL (MW) 3,1 2,3 2,5 6,7 21,1 47,5 278 361,4 100,0%<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 19
20<br />
Kompakt<br />
MW) werden jeweils auf rund 1,5 Gigawatt<br />
(GW) prognostiziert. Hauptakteure<br />
im Segment Solarzelle sind insbesondere<br />
Hyundai Heavy Industries (2009: 330 MW),<br />
Shinsung Holdings (2009: 100 MW), Millinet<br />
Solar (2009: 150 MW), LG Electronics<br />
2009: 120 MW) sowie KPE (2009: 100<br />
MW). Bei Ingots und Wafern wuchsen die<br />
Kapazitäten von 660 MW (2008) auf 1,2<br />
Produktionskapazitäten der koreanischen Solarindustrie<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
silizium gilt als junger, schnell wachsender<br />
Zukunftsmarkt. Weiteren Firmen wie SK,<br />
Hanwha, Samsung und LG zeigen ernstes<br />
Interesse an einem Markteintritt.<br />
Langfristiger Ausblick<br />
Aufgrund der jüngsten Entwicklungen etabliert<br />
sich <strong>Korea</strong> zunehmend als Exporteur<br />
Bereich 2006 2007 2008 2009 2010 1<br />
Polysilizium - - 5.100 19.600 40.600<br />
Ingot, Wafer 15 95 660 1.190 2.630<br />
Solarzellen 36 36 196 901 1.589<br />
Module 123 173 353 1.010 1.650<br />
1 Prognose MKE<br />
GW (2009) und werden für 2010 bei rund<br />
2,6 GW erwartet.<br />
Die Herstellung von polykristallinem Silizium<br />
ist ein relativ neues Marktsegment.<br />
Wichtigster Akteur in <strong>Korea</strong> ist auf diesem<br />
Gebiet OCI (ehemals DC Chemical) mit<br />
einer Jahreskapazität von rund 17.000t<br />
(2009), die noch weiter ausgebaut werden<br />
soll. Weitere Unternehmen (KCC, Hankook<br />
Silicon, Woongjin Energy) planen für 2010<br />
ebenfalls den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten.<br />
Die geschätzte Gesamtkapazität<br />
beläuft sich auf 40.600t. Der Bereich Poly-<br />
in: MW<br />
in der Solarindustrie. Die Unternehmen<br />
erweitern trotz rückläufigem Inlandsmarkt<br />
ihre Herstellungskapazitäten, um<br />
als Anbieter auf dem Weltmarkt agieren zu<br />
können.<br />
Im Inland besteht weiterhin das langfristige<br />
Ziel der koreanischen Regierung, den<br />
Anteil erneuerbarer Energien bis 2030<br />
auf 11% (3,5 GW) auszubauen bei einer<br />
durchschnittlichen Zuwachsrate von 150<br />
MW pro Jahr bezogen auf den gesamten<br />
Energiemix. <strong>Korea</strong> will mit einer gezielten<br />
Wirtschaftspolitik unabhängiger von Ener-<br />
gieimporten werden und die Nutzung von<br />
Anlagen „made in <strong>Korea</strong>“ weiter stärken.<br />
Abschließendes Fazit: Die Marktchancen<br />
für deutsche Unternehmen der Solarindustrie<br />
in <strong>Korea</strong> sind trotz der regulierten<br />
Wirtschaftspolitik aufgrund der Wachstumsprognose<br />
für 2010 und die Folgejahre<br />
weiterhin positiv zu bewerten.<br />
centrotherm photovoltaics AG<br />
Die centrotherm photovoltaics AG entwickelt,<br />
produziert und vertreibt als international<br />
führender Anbieter schlüsselfertige<br />
Produktionslinien, Einzelanlagen und<br />
Prozesstechnik zur Herstellung von Silizium,<br />
kristallinen Solarzellen und -modulen<br />
sowie Dünnschichtmodulen. Damit verfügt<br />
der Konzern über eine breite und fundierte<br />
Technologiebasis sowie Schlüsselequipment<br />
auf nahezu allen Stufen der PV-<br />
Wertschöpfungskette. Speziell in <strong>Korea</strong> hat<br />
sich centrotherm bei namhaften Solarherstellern<br />
durch hohe Qualität (in Bezug auf<br />
Wirkungsgrad und Kosteneffizienz) in nur<br />
kurzer Zeit am Markt erfolgreich etabliert.<br />
Kai Vogt ist Director International<br />
Business Development und Sebastian<br />
Weber ist Manager International Business<br />
Development bei centrotherm photovoltaics<br />
AG.
Einfache Schritte - große Wirkung<br />
70% Energieeinsparpotenzial bei Gebäuden<br />
Optimierte Automatisierung von Heizung, Lüftung, Klimaanlage und Beleuchtung<br />
Sander Herden<br />
Buildings account for about 40% of energy consumption worldwide, and approximately<br />
21% of all greenhouse gas emissions. However, the implementation of a number<br />
of simple measures can make it relatively easy to save at least a quarter of energy in<br />
most buildings.<br />
Gebäude sind für ca. 40% des weltweiten<br />
Energieverbrauchs verantwortlich, Industrie<br />
und Transport verbrauchen schätzungsweise<br />
30% der weltweiten Primärenergie. 21%<br />
der Treibhausgasemissionen stammen von<br />
Gebäuden, 34% aus der Industrie und 14%<br />
aus dem Transport.<br />
Die gute Nachricht ist, dass Gebäude auch<br />
das höchste Energieeinsparpotenzial haben.<br />
Der Bericht des “Intergovernmental Panel<br />
on Climate Change” (IPCC) aus dem Jahr<br />
2007 schätzt, dass effizientere Technologien<br />
die CO2-Emissionen von Häusern bis<br />
2030 um bis zu 40% reduzieren können.<br />
Technologien und Anlagen für die Einsparung<br />
von Elektrizität, die sich aufgrund<br />
niedriger operativer Kosten in kurzer Zeit<br />
amortisieren, wurden bereits entwickelt<br />
und sind zum größten Teil schon auf dem<br />
Markt erhältlich. Die Implementierung<br />
einer Reihe von einfachen Maßnahmen,<br />
wie z.B. effektive Isolierung und energiesparende<br />
Beleuchtung durch Energiesparlampen<br />
oder LEDs, können die Gebäudeeffizienz<br />
drastisch verbessern.<br />
Weitere Maßnahmen umfassen Anlagen<br />
zur kombinierten Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
die Strom und Wärme vor Ort erzeugen,<br />
sowie Lösungen, die Sensoren und Gebäude-Management-Systeme<br />
nutzen, um beispielsweise<br />
optimale Luft-und Lichtverhältnisse<br />
automatisch zu gewährleisten.<br />
Eine intelligente Kombination aus Gebäudeautomatisierung<br />
und Lichtsteuerung ist<br />
der Schlüssel zu langfristig effizienteren<br />
Gebäuden und stellt eine Möglichkeit<br />
Kompakt<br />
dar, den Energieverbrauch um bis zu 50%<br />
zu senken. Innovative Technologien, die<br />
bereits Standard in neuen Gebäuden sind,<br />
können jederzeit auch in ältere Gebäude<br />
eingebaut werden - und die richtige Wahl<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 21
22<br />
Kompakt<br />
von Haushaltsgeräten bietet noch weiteres<br />
Potenzial für Energieeinsparungen.<br />
Auf die Erzeugung von elektrischer<br />
Beleuchtung entfallen 19% des weltweiten<br />
Energieverbrauchs. Über ein Drittel<br />
des weltweiten Stromverbrauchs für<br />
Beleuchtung kann durch energieeffiziente<br />
Lösungen reduziert werden. Einige<br />
Beleuchtungssysteme verringern den Energieverbrauch<br />
gar um bis zu 80% – dies<br />
würde eine Reduktion der CO2-Emissionen<br />
von 450 Mio. Tonnen pro Jahr bedeuten.<br />
Gimpo <strong>Green</strong> Factory<br />
Intelligente Steuerungssysteme, moderne<br />
Technologien wie LED-Lampen und die<br />
Integration von Multi-Sensoren machen<br />
es möglich, bestehende Lichtanlagen wirtschaftlich<br />
zu modernisieren.<br />
Siemens kann Gebäude hinsichtlich<br />
Beleuchtung, Heizung, Klimatisierungs-<br />
und Kühlungssystemen, Trinkwasserversor-<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
gung, Druckluft und Wartung überprüfen<br />
und analysieren. Oft bedarf es nur einer<br />
relativ geringen Investition, um deutlich<br />
reduzierte Betriebskosten und CO2-Emissionen<br />
zu erreichen – und das sogar mit<br />
garantierten Einsparungen bei den Energiekosten<br />
(Siemens Energy Saving Performance<br />
Contracting).<br />
Siemens <strong>Korea</strong> bietet auch für koreanische<br />
Gebäude „grüne Antworten“. Siemens konnte<br />
einen „Energy Performance Contract“ mit<br />
Shinsegae für die zweite Phase des E-Mart<br />
Energy Retrofit-Projekts abschließen, der<br />
die Energieeinsparung in fünf E-Mart-Filialen<br />
in Yeonsu, Suji, Suwon, Sabon und<br />
Gojan für die nächsten 6 Jahre garantiert.<br />
Das Projekt basiert auf dem erfolgreichen<br />
Abschluss der ersten Phase des E-Mart<br />
Energie-Retrofit-Projekts im Jahr 2009.<br />
Siemens <strong>Korea</strong> hat seine erste eigene ener-<br />
gieeffiziente Fabrik in Gimpo gebaut. Die<br />
Gimpo <strong>Green</strong> Factory schafft ein gesundes<br />
und angenehmes Umfeld während des Produktionsprozesses<br />
durch Minimierung der<br />
Umweltbelastung. Durch umweltfreundliche<br />
Anlagen und Systeme wie Photovoltaik,<br />
LED-Beleuchtung, Klimaanlagen und<br />
Gebäudeüberwachung konnten signifikate<br />
Energieeinsparungen realisiert werden.<br />
Die Gimpo <strong>Green</strong> Factory ist ein gutes Beispiel<br />
für die internen Bemühungen von<br />
Siemens, die eigene Energieeffizienz zu<br />
verbessern. Siemens <strong>Korea</strong> wird auch weiterhin<br />
seinen Beitrag für umweltfreundliche<br />
und hocheffiziente Gebäude leisten<br />
und damit „<strong>Green</strong> Growth“ unterstützen.<br />
Dr. Sander Herden ist Vice President/<br />
Head of Building <strong>Technologies</strong>, Siemens<br />
Ltd. Seoul.
Spezialisten gefragt<br />
Komponenten für <strong>Green</strong> <strong>Technologies</strong> kommen oft aus Deutschland<br />
Holger R. Dörre und Elias Peterle<br />
The green technology market in <strong>Korea</strong> offers very attractive niches for specialized<br />
German companies, as in the case of HARTING with connectivity solutions and<br />
Schletter, focusing on light metal construction.<br />
Erneuerbaren Energien wird in den kommenden<br />
Jahrzehnten ein enormes Wachstum<br />
prognostiziert. Gerade die Energieerzeugung<br />
aus Windenergie erlebte schon<br />
in den letzten Jahren hohe Zuwächse.<br />
Zukünftige Wachstumsmärkte befinden<br />
HARTING Scheifring Adapter für Windkraftanlagen und mehr<br />
sich in Asien und in den USA. Viele koreanische<br />
Firmen haben begonnen, diesem<br />
Trend zu folgen und eigene Windenergieanlagen<br />
zu entwickeln. Dabei wird sehr<br />
stark auf Know-how und Qualität aus Europa<br />
gesetzt. Es bestehen viele Kooperationen<br />
zwischen europäischen und koreanischen<br />
Firmen.<br />
Die HARTING Technologie Gruppe unter-<br />
stützt koreanische Hersteller und Zulieferer<br />
als kompetenter Partner bei ihren Entwicklungen.<br />
HARTING liefert elektrische,<br />
elektronische und optische Verbindungs-,<br />
Übertragungs- und Netzwerktechnik,<br />
sowie komplette Systemlösungen. Als Spezialist<br />
für industrielle Anwendungen in<br />
Form von Gehäusen, Verkabelungen oder<br />
Konfektionen von Einzel- oder Komplettsystemen,<br />
hat HARTING mit maßgeschneiderten<br />
Systemlösungen und Produkten,<br />
wie Steckverbindern für die Energie- und<br />
Datenübertragung, eine über 60-jährige<br />
Erfahrung im Bereich Energietechnik und<br />
Datenübertragung.<br />
Windenergieanlagen sind mittlerweile<br />
technologisch anspruchsvolle Produkte,<br />
die in hohen Stückzahlen gefertigt werden.<br />
Die installierte Leistung steigt von Jahr<br />
zu Jahr, während die Stillstandszeiten auf<br />
ein Minimum gesenkt werden. Bei einer<br />
kosteneffizienten Fertigung, Inbetriebnahme<br />
und Wartung kommt der Modularität<br />
von Windenergieanlagen eine besondere<br />
Bedeutung zu. Komponenten in einer Anla-<br />
Kompakt<br />
ge müssen schnell, einfach und fehlerfrei<br />
installiert werden können. Da mit der<br />
Größe der Anlage auch die Ausfallkosten<br />
steigen, sind im Fehlerfall kurze Reaktionszeiten<br />
notwendig, was einen schnellen und<br />
fehlerfreien Austausch von schadhaften<br />
Komponenten erfordert! „Plug-&-Play“ ist<br />
hierbei von großer Bedeutung.<br />
Ein weiterer Vorteil der Modularität ist,<br />
dass vorkonfektionierte und programmierte<br />
Komponenten im Vorfeld getestet werden<br />
können. Ein Beispiel dafür ist der Schleifring,<br />
welcher der Energie- und Signalübertragung<br />
zwischen Gondel und Nabe dient.<br />
Als Verschleißteil muss dieser schnell und<br />
ohne großen Aufwand ausgetauscht werden<br />
können. Zusammen mit Kunden entwickelte<br />
HARTING eine Schleifringkupplung,<br />
die Installation und Wartung mit wenigen<br />
Handgriffen ermöglicht und Kosten durch<br />
Ausfallzeiten reduziert.<br />
Holger R. Dörre ist Managing Director<br />
von HARTING <strong>Korea</strong> Ltd.<br />
„<strong>Green</strong> Growth Strategy“ oder „Renewable<br />
Portfolio Standard“, kurz RPS, sind nach<br />
der Abschaffung der Einspeisevergütung<br />
für Photovoltaik die aktuellen Schlagwörter<br />
in der lokalen Energiebranche. Im Frühjahr<br />
2010 wurde das RPA (Renewable Portfolio<br />
Agreement) eingeführt. RPA ist eine Vorstufe,<br />
welche bis zur Einführung von RPS<br />
2012 die Zeit überbrückt.<br />
Durch die Einführung von RPA und RPS<br />
werden lokale Energieversorger aufgefordert,<br />
den Anteil an erneuerbaren Energie-<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 23
24<br />
Konjunktur<br />
quellen im „Strommix“ kontinuierlich zu<br />
erhöhen. Unter diesem Begriff formieren<br />
sich alle erneuerbare Energiequellen; von<br />
Solar und Wind über Biogas bis zu Gezei-<br />
tenkraftwerken. Die koreanische Regierung<br />
sieht leider auch Atomstrom als erneuerbare<br />
Energiequelle.<br />
Die Projekte der Energieversorger werden<br />
meistens hinter verschlossener Tür<br />
ausgehandelt, ein gewisses Potenzial für<br />
deutsche Hochtechnologie ist aber durch-<br />
In den ersten drei Monaten 2010 wuchs<br />
das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf<br />
Jahresbasis um 7,8%. Im Vergleich zum<br />
bereits starken Vorquartal wies die Bank<br />
of <strong>Korea</strong> saisonbereinigt einen Anstieg von<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
aus gegeben. Es bedarf jedoch Geduld und<br />
Lobbyismus, um an den Projekten teilzunehmen.<br />
Parallel zu RPS und RPA gibt<br />
es öffentliche Projekte, welche über den<br />
„Public Procurement Service“ kurz PPS ausgeschrieben<br />
werden. Die Ausschreibungen<br />
sind allerdings meist fingiert. In der Ausschreibung<br />
wird eine patentierte Technologie<br />
gefordert, diese Technologie kann nur<br />
von der bevorzugten Firma geliefert werden<br />
und man ist aus dem Spiel. Preis und<br />
Qualität sind oft nebensächlich, da diese<br />
Wirtschaftstrends <strong>Korea</strong> - Jahresmitte 2010<br />
Frank Robaschik<br />
The business sentiment in the <strong>Korea</strong>n market is so good as it has not been for many<br />
years. Many companies were able to generate profits despite the crisis in 2009 thanks<br />
to a weak <strong>Korea</strong>n won. Especially the large export-oriented manufacturing companies<br />
increase their investments, resulting in market opportunities for German machinery<br />
and other supplies. Most institutions predict a real growth of around 5% in 2010.<br />
1,8% aus. Vor allem die Anlageninvestitionen<br />
stiegen um 1,5% gegenüber dem<br />
Vorquartal beziehungsweise um 28,8%<br />
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.<br />
Dabei führt das exportorientierte<br />
von keiner öffentlichen Stelle beurteilt<br />
werden können!<br />
Schletter ist führender Hersteller in<br />
Bereich „Solar Montage Systeme“, weitere<br />
Geschäftszweige sind Umwelttechnik,<br />
Sportgeräte und Sonderkonstruktionen im<br />
Leichtmetallbau. Durch gezieltes Marketing,<br />
stetigen Kundenkontakt und Schulungen<br />
für Solar Montage Systeme, bindet<br />
Schletter Kunden langfristig. Die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung von bewährten<br />
Systemen reduziert Montagezeiten und<br />
erhöht die Arbeitssicherheit. Dies senkt<br />
Installationskosten, erhöht die Qualität der<br />
Photovoltaikanlage und erlaubt Schletter,<br />
dem ständigen Preisdruck standzuhalten.<br />
Schletter bietet 10 Jahre Gewährleistung<br />
für Produkte aus der Solar-Sparte. Komponenten<br />
aus unempfindlichem Aluminium<br />
und Edelstahl differenzieren Schletter<br />
deutlich von lokalen Mitbewerbern und<br />
stärken das Kundenvertrauen in Schletter<br />
und „Made in Germany“.<br />
Fazit: Der koreanische Markt für Produkte<br />
im Bereich Erneuerbare Energie wird stetig<br />
wachsen, jedoch sollte ein Markteintritt<br />
nur mit lokal sehr erfahrenem Personal<br />
durchgeführt werden.<br />
Elias Peterle ist Managing Director von<br />
Schletter <strong>Korea</strong> Ltd.<br />
verarbeitende Gewerbe die Erholung an.<br />
Insgesamt sind die Aussichten für 2010<br />
gut, auch wenn im Jahresverlauf mit einer<br />
Abschwächung des Wachstums gerechnet<br />
wird. Insgesamt dürfte sich die Erholung<br />
bei den Außenhandelsvolumina und den<br />
Anlageninvestitionen fortsetzen. Das Samsung<br />
Economic Research Institute prognostiziert<br />
für 2010 ein Wachstum des BIP<br />
von real 5,1%. Die Bank of <strong>Korea</strong> und die
Citibank gehen von 5,2% und die Deutsche<br />
Bank von 5,5% aus. Die Regierung rechnet<br />
schon seit längerem mit etwa 5%. Die<br />
IWF-Prognose lautet auf 4,5%.<br />
Wichtig war in der Krise die schnelle und<br />
vorbeugende Makrosteuerung der Regierung,<br />
vor allem im Finanzsektor. Daneben<br />
treibt Präsident Lee große Bauvorhaben,<br />
wie das Projekt zur Sanierung der vier<br />
Flüsse Nakdong, Han, Geum and Yeongsan,<br />
voran. Die Bank of <strong>Korea</strong> hält den Leitzins<br />
bereits seit Februar 2009 bei 2,0%. Wie<br />
andere Länder der Region profitiert <strong>Korea</strong><br />
vom schnellen Wirtschaftswachstum Chinas.<br />
Die Lieferungen in die Volksrepublik<br />
erhöhten sich in den ersten vier Monaten<br />
von 2010 um 55,6% gegenüber dem gleichen<br />
Vorjahreszeitraum. Gestiegene Halbleiterpreise<br />
kommen dem Land ebenfalls<br />
entgegen.<br />
Die Investitionsneigung der Unternehmen<br />
ist wieder deutlich gestiegen. Einer<br />
im April 2010 veröffentlichten Umfrage<br />
der <strong>Korea</strong> Development Bank unter rund<br />
3.600 Firmen zufolge, planen diese ihre<br />
Aufwendungen zur Anschaffung neuer<br />
Anlagen und Ausrüstungen um rund ein<br />
Fünftel zu steigern. Dies wäre mehr noch<br />
als 2008. Selbst im verarbeitenden Gewerbe<br />
würde damit das Niveau von 2008 wieder<br />
erreicht. Dabei sind es die exportorientierten<br />
Großunternehmen, die stärker<br />
investieren. Kleinere und mittlere Firmen<br />
des verarbeitenden Gewerbes planen die<br />
Investitionen konstant auf dem Niveau von<br />
2009 zu halten.<br />
Nach Branchen sollen in der Elektronik<br />
die Investitionen um rund 40% steigen, in<br />
der Elektrotechnik stechen Elektrohausge-<br />
Gesamtwirtschaftliche Prognosen<br />
räte mit einem Plus von 75% hervor. Auch<br />
die Firmen der Petrochemie und der Kfz-<br />
Industrie wollen demnach mehr investieren.<br />
Im Schiffbau wird ein weiterer Rückgang<br />
erwartet, allerdings steigen die Auftragseingänge<br />
der Branche wieder. Außerhalb<br />
des verarbeitenden Gewerbes bleiben<br />
die Anlageninvestitionen der Strom- und<br />
Gasbranche auf hohem Niveau.<br />
Das Bild bei den Bauinvestitionen ist<br />
widersprüchlich. Im privaten Wohnungsbau<br />
ist unter anderem angesichts eines<br />
hohen Leerstands an Wohnungen weiterhin<br />
nur mit gedämpften Neubauaktivitäten<br />
zu rechnen. Impulse kommen vor allem von<br />
den öffentlichen Infrastrukturvorhaben,<br />
auch durch die wirtschaftlichen Stimulierungsmaßnahmen<br />
des Staates.<br />
Konsum<br />
Konjunktur<br />
Indikator1 20092 20103 20113 BIP (real) +0,2 +5,2 +4,8<br />
Privater Verbrauch +0,2 +4,0 +4,0<br />
Anlageninvestitionen -9,1 +13,4 +7,9<br />
Einfuhr (Waren; Zollbasis) -25,8 +28,3 +10,7<br />
Ausfuhr (Waren; Zollbasis) -13,9 +18,6 +9,3<br />
Durchschnittsmonatslohn4 -0,5 k.A. k.A.<br />
Verfügbare Einkommen 0,9 k.A. k.A.<br />
Verbraucherpreise +2,8 +2,6 +3,3<br />
Arbeitslosenquote 3,6 3,7 3,5<br />
Kreditzinsen (3-Monatsgeld, Durchschnitt) 5 2,6 2,6 3,3<br />
Staatsverschuldung (% des BIP) 5 1 Änderung gegenüber Vorjahr in % (außer Arbeitslosenquote)<br />
2 tatsächliche Ergebnisse<br />
3 Prognose BOK, wenn nicht anders erwähnt<br />
4 Ministry of Labor (Unternehmen ab fünf Beschäftigten)<br />
5 BOK, Citigroup<br />
32,6 34,1 35,0<br />
Das Konsumklima ist gut. Im April 2010<br />
blieb der von der Bank of <strong>Korea</strong> erhobene<br />
Composite Consumer Sentiment Index<br />
unverändert bei 110 Punkten. Ab einem<br />
Wert mehr als 100 überwiegen Optimisten<br />
gegenüber den Pessimisten. Im Oktober<br />
2009 lag der Index sogar bei 117 Punkten.<br />
Seither hat sich vor allem die Einschätzung<br />
der Wirtschaftsentwicklung im Lande verschlechtert.<br />
Seit dem 4. Quartal 2009 steigen die<br />
Löhne wieder. Positiv ist auch, dass die<br />
Arbeitslosenquote im April 2010 gefallen<br />
ist. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit<br />
bleibt jedoch hoch. Bremsend wirken auf<br />
den Konsum auch die nach wie vor hohen<br />
Schulden der privaten Haushalte.<br />
Im 1. Quartal 2010 stiegen die Einzelhandelsumsätze<br />
um 12,9% auf 65,6 Bill. Won<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 25
26<br />
Konjunktur<br />
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.<br />
Real war es ein Plus von 9,8%. Gut<br />
fiel Ende März einer Umfrage der <strong>Korea</strong><br />
Chamber of Commerce and Industry zufolge<br />
auch der Index über die Stimmung im<br />
Einzelhandel aus, die sich um zwei Punkte<br />
gegenüber dem Vorquartal auf 119 verbesserte.<br />
Damit wäre für das 2. Quartal<br />
2010 mit einer weiteren Verbesserung der<br />
Geschäftslage im Home-Shopping, bei<br />
großen Discountern, Convenience Stores,<br />
Warenhäusern und im Online-Bereich zu<br />
rechnen.<br />
Außenhandel<br />
2009 verbuchte <strong>Korea</strong> bei geringeren Handelsvolumina<br />
einen Rekordüberschuss im<br />
Außenhandel. Grund waren schneller als<br />
die Ausfuhren eingebrochene Importe,<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
auch aufgrund geringerer Rohstoffpreise.<br />
Vor allem zu Jahresbeginn war die Situation<br />
schwierig. Ende 2009 und Anfang 2010<br />
hatte sich die Lage jedoch bereits wieder<br />
normalisiert.<br />
Die Importe aus Deutschland sanken 2009<br />
um ein Sechstel und damit weniger als<br />
die Gesamteinfuhren. Bei Maschinen, der<br />
wichtigsten aus Deutschland nach <strong>Korea</strong><br />
gelieferten Warengruppe betrug der Rückgang<br />
nur 6,0%. <strong>Korea</strong> bleibt für seine weitere<br />
wirtschaftliche Entwicklung auf ausländische<br />
Technik angewiesen. Denn das<br />
Land muss sich unter dem Druck der chinesischen<br />
Konkurrenz technologisch weiterentwickeln.<br />
Dies wiederum begünstigt<br />
auch deutsche Unternehmen, die Anlagen<br />
und Ausrüstungen anbieten, die für<br />
die technologische Umgestaltung benötigt<br />
Choice of Law and Jurisdiction<br />
Part 2: State courts or arbitration<br />
Dr. iur. Martin Kolbinger and James E. Morrison, LLM<br />
As was discussed in Part 1 of this article<br />
(KORUM 2/2010), business partners may<br />
agree to submit future disputes to state<br />
courts or arbitral tribunals. This Part 2 will<br />
describe a number of issues to consider.<br />
Speed vs. Finality<br />
In both, <strong>Korea</strong> and Germany, there are at<br />
least two levels of courts to decide on<br />
business disputes (with a third instance<br />
available for all cases in <strong>Korea</strong> and, depending<br />
on the amounts and the legal issues<br />
involved, also in Germany). In contrast,<br />
awards rendered by arbitral tribunals are<br />
final and not reviewable, providing for a<br />
single and final decision making process,<br />
which can be faster than judicial proceedings.<br />
In addition, the grounds upon which<br />
an award may be challenged (such as a<br />
breach of due process) are significantly<br />
narrower than those upon which a court<br />
decision may be appealed. While some<br />
might consider the potential speed of arbitral<br />
proceedings as an asset, the finality of<br />
arbitral awards may discourage others.<br />
While speed may be an especially important<br />
aspect when considering jurisdictions<br />
with a less efficient court system, this may<br />
not be a decisive factor, generally speaking,<br />
in the cases of <strong>Korea</strong> and Germany. In<br />
both jurisdictions, a final and binding decision<br />
may be obtained after three instances<br />
within, in average, 3 years. This is relatively<br />
efficient compared to some other, even<br />
European, jurisdictions.<br />
In arbitration, the duration of the proceedings<br />
may differ depending on the rules<br />
that may be applicable. For example, some<br />
expedited arbitrations have been completed<br />
in as little as 6 months or less, while<br />
very complex disputes may take 2 or more<br />
werden.<br />
Mitte Oktober 2009 paraphierten die EU<br />
und <strong>Korea</strong> ein Freihandelsabkommen (FHA).<br />
Sollte dieses trotz der Bedenken der europäischen<br />
Automobilindustrie die weiteren<br />
Hürden des Annahme- und Ratifizierungsprozesses<br />
nehmen, könnte es frühestens<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Kraft<br />
treten. Zu den Profiteuren dürften dann<br />
auf deutscher Seite vor allem die chemische<br />
Industrie, der Maschinenbau und<br />
nach teilweise langen Übergangsfristen<br />
auch die Anbieter von Nahrungsmitteln<br />
und Agrarwaren zählen. <strong>Korea</strong> hofft durch<br />
die Paraphierung der Vereinbarung mit der<br />
EU auch die Ratifizierung des 2007 vereinbarten<br />
FHA mit den USA voranzutreiben.<br />
Zum Jahresbeginn 2010 trat darüber<br />
hinaus ein FHA mit Indien in Kraft.<br />
years to complete. Ordinarily, however, an<br />
arbitration may take anywhere between 1<br />
to 2 years.<br />
Expertise of Decision Makers<br />
<strong>Korea</strong>n and German judges are generally<br />
well trained, even for commercial cases.<br />
This is especially true for judges at the<br />
International Contract Transaction Division<br />
of the Seoul Central District Court and the<br />
Chambers for Commercial Matters at the<br />
German District Courts. However, there<br />
is no guarantee that the specific expertise<br />
needed in a particular case will be<br />
available. In contrast, such expertise can<br />
be taken into account in the formation of<br />
an arbitral tribunal as the parties ordinarily<br />
have the opportunity to appoint their own<br />
arbitrator(s). The opportunity in arbitration<br />
to secure the most appropriate and qualified<br />
decision maker in the first (and usual-
ly only) instance, could be considered as a<br />
factor which compensates the absence of<br />
any appeal process.<br />
Language<br />
Before <strong>Korea</strong>n and German courts, hearings<br />
are to be held and documents are to<br />
be submitted in the domestic language.<br />
This is usually a costly exercise as all documents<br />
submitted to the court, including<br />
exhibits, will have to be translated by a<br />
certified translator. In arbitral proceedings,<br />
however, the parties are free to agree<br />
on the language(s) of the arbitration as<br />
well as appoint arbitrators who can speak<br />
them. However, under a pilot project started<br />
this January, parties before the German<br />
District Courts of Köln, Bonn and Aachen<br />
may mutually opt for a referral of their<br />
case to specific chambers where English is<br />
accepted as the language for hearings and<br />
documents.<br />
Confidentiality<br />
In <strong>Korea</strong> as well as in Germany, court hearings<br />
are generally held in public while<br />
arbitral rules may provide, or the parties<br />
may agree, that the arbitration shall be<br />
private and confidential.<br />
Costs<br />
As arbitration awards are not appealable<br />
in the same way as court judgments, there<br />
may be some cost saving by only having<br />
to argue a case in one instance before the<br />
arbitral tribunal.<br />
Kontrakte<br />
Simplified procedures for the collection<br />
of payments are available before <strong>Korea</strong>n<br />
and German courts, saving time and<br />
money. Similarly, some arbitral institutions,<br />
for example, Deutsche Institution<br />
für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) administer<br />
rules specifically designed for expedited<br />
arbitrations. In principle, considering the<br />
consensual nature of arbitration, parties<br />
must first agree on these specific rules<br />
before they can be invoked. However, some<br />
institutional rules may apply the expedited<br />
procedure by default in certain circumstances.<br />
This is, for example, the case<br />
under the <strong>Korea</strong>n Commercial Arbitration<br />
Board (KCAB) domestic rules with regard to<br />
any domestic arbitration where the claim<br />
amount is less than KRW 100 million.<br />
Nevertheless, in light of the relatively higher<br />
costs that may be involved in arbitration<br />
compared to court proceedings when<br />
considering small claims, an arbitration<br />
clause in a contract often acts as a deterrent<br />
from small claims.<br />
In standard cases, the court and arbitration<br />
fees are as follows:<br />
Court fees for a EUR 1,000,000 claim Approx. in EUR<br />
2 instances 3 instances<br />
Germany 31,000 53,000<br />
<strong>Korea</strong> 10,000 18,000<br />
Tribunal fees in an arbitration for a EUR 1,000,000 claim (covering the institution and the<br />
arbitrators (not including the arbitrators' expenses, e.g. for travelling)) Approx. in EUR<br />
1 arbitrator 3 arbitrators<br />
DIS 38,000 77,000<br />
Min Max Min Max<br />
KCAB international arbitration rules (to be<br />
calculated on hourly basis)<br />
14,000 31,000 29,000 80,000<br />
International Chamber of Commerce (ICC) 33,000 78,000 59,000 196,000<br />
Recovery of Legal Costs<br />
In both, <strong>Korea</strong> and Germany, the losing<br />
party is obligated to compensate the succeeding<br />
party for legal costs incurred.<br />
However, as to attorney's fees, the reco-<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 27
28<br />
Kontrakte<br />
verable sums are capped – in <strong>Korea</strong> to<br />
the amount of fees recommended by the<br />
Supreme Court (approx. EUR 20,000 for<br />
a standard EUR 1,000,000 claim over 2<br />
instances) and in Germany to the statutory<br />
legal fees (approx. EUR 28,000 for<br />
a standard EUR 1,000,000 claim over 2<br />
instances). Accordingly, the recoverable<br />
amounts are usually significantly lower<br />
than the attorney's fees actually incurred<br />
by the succeeding party based on customary<br />
fee arrangements.<br />
The KCAB international arbitration rules,<br />
the DIS rules as well as the ICC rules provide<br />
a broad discretion for the arbitral<br />
tribunal to award to the prevailing party<br />
attorney’s fees, as well as other costs, such<br />
as for experts. Generally, arbitral tribunals<br />
are not obliged to apply the official tariffs<br />
for attorney's fees and may award in their<br />
discretion the full amount of a party’s reasonable<br />
legal costs, thereby providing a<br />
potentially broader scope to recover legal<br />
costs than court proceedings.<br />
Evidence Rules and Privileged<br />
Documents<br />
Generally, <strong>Korea</strong>n and German procedural<br />
law do not include the concepts of<br />
extensive document discovery and privileged<br />
information. Therefore, in principle<br />
(and with some recent exceptions), no<br />
party is under an obligation to disclose<br />
any documents to the other side. At the<br />
same time, no specific rules apply to client-attorney<br />
(in particular, in-house counsel)<br />
correspondence to the extent such<br />
correspondence is in the possession of the<br />
respective party.<br />
In the context of arbitration, issues of<br />
evidence and procedure are generally at<br />
the discretion of the arbitral tribunal, and<br />
this includes whether to make document<br />
production orders. However, the parties<br />
are free to agree to limit the scope of or<br />
exclude such procedures.<br />
Enforceability<br />
There is no bilateral agreement in place<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
between <strong>Korea</strong> and Germany on the recognition<br />
and enforcement of foreign court<br />
decisions. However both jurisdictions are<br />
generally open to the enforcement of<br />
decisions from the other country provided<br />
that certain standards are met. For a<br />
foreign decision to be enforced in <strong>Korea</strong>,<br />
<strong>Korea</strong>n law requires that (i) the decision<br />
is final and conclusive, (ii) the foreign<br />
court had proper jurisdiction, (iii) notice<br />
was properly served to a <strong>Korea</strong>n defendant<br />
(if applicable), (iv) <strong>Korea</strong>n ordre public is<br />
respected and (v) the other country mutually<br />
recognizes <strong>Korea</strong>n court decisions. German<br />
law takes a very similar approach. Al-<br />
though there are no clear precedents in<br />
both countries, there is an attitude on both<br />
sides towards ensuring reciprocity of judgments.<br />
Nevertheless, due to the lack of<br />
a bilateral agreement, enforceability will<br />
always be assessed on a case-by-case basis.<br />
As far as foreign arbitral awards in commercial<br />
matters are concerned, enforcement<br />
is available in <strong>Korea</strong> as well as in<br />
Germany, as both countries are signatories<br />
to the New York Convention on the Recognition<br />
and Enforcement of Foreign Arbitral<br />
Awards. Both jurisdictions provide for<br />
a formal administrative procedure which<br />
has to be followed in order to enforce<br />
a foreign award. In compliance with the<br />
Convention, these procedures do not involve<br />
a reconsideration of the award.<br />
Multi Party Proceedings<br />
When considering multi-party disputes,<br />
court procedure is generally more flexible<br />
than arbitral proceedings as it is not<br />
dependent on party consent and courts<br />
have broad powers to join third parties to<br />
a procedure in the absence of their agreement<br />
(i.e., by way of a third-party notice).<br />
Also, the decisions of a court may in certain<br />
circumstances have direct effects on<br />
third parties that did not participate in<br />
the proceeding (i.e., decisions with respect<br />
to challenges of shareholders' resolutions<br />
with general effect for and against all<br />
shareholders).<br />
This cannot necessarily be said for arbi-<br />
tration which is based on party autonomy.<br />
However, many arbitration rules provide<br />
for procedures to accommodate multi-party<br />
scenarios, including the joinder of third<br />
parties which have consented to jurisdiction.<br />
Conclusion<br />
Although there is no simple answer to<br />
the question whether parties should refer<br />
potential disputes to state courts or agree<br />
on arbitration, the following may assist:<br />
- If parties value procedural flexibility<br />
and are comfortable with the finality<br />
of an arbitral award, they may opt for<br />
arbitration.<br />
- If cross-border enforcement of a judicial<br />
decision is likely to be required<br />
but also likely to be difficult, this also<br />
counts in favor of an arbitration clause.<br />
- If, however, disputes might arise over<br />
relatively small amounts and confidentiality<br />
is not a decisive consideration,<br />
public courts may be more attractive<br />
than arbitration.<br />
- If arbitration is an attractive option,<br />
shop around and compare costs of<br />
different institutions and consider<br />
whether, in light of the subject matter<br />
of and likely amounts in a potential<br />
future dispute, rules for expedited<br />
or small claims procedures should be<br />
adopted.<br />
- The more prepared parties are in<br />
advance of potential disputes, the less<br />
likely it is that they will get into one<br />
(including a dispute about governing<br />
law and jurisdiction.)<br />
Dr. iur. Martin Kolbinger is a foreign<br />
legal advisor at Bae, Kim & Lee, LLC., and<br />
an associate lawyer at CMS Hasche Sigle.<br />
James E. Morrison, LLM, is a foreign legal<br />
advisor at Bae, Kim & Lee, LLC., and was<br />
previously a Counsel at the Secretariat of<br />
the ICC International Court of Arbitration<br />
(Asia-Pacific Team) in Paris.
Contacts<br />
29 th KGCCI Annual General Meeting<br />
Friedrich Stockinger, President of Trumpf <strong>Korea</strong> Co., Ltd., was reelected as German Vice President and<br />
Michael Hellbeck, Deputy Chief Country Officer of Deutsche Bank AG Seoul Branch, was reelected as<br />
Treasurer of KGCCI. Chan Noh, Executive Advisor of Isu Chemical Co., Ltd., and Song-Hyon Jang, President<br />
of S. H. Jang & Associates, Inc., have been reelected as <strong>Korea</strong>n Board Members.<br />
Georg Gottbrath, Vice President of BASF Company Ltd., and Guenter Reinke, President of Boehringer<br />
Ingelheim <strong>Korea</strong> Ltd., have also been reelected as Board Members. Young-Jin Kim, CEO & Chairman,<br />
Handok Pharmaceuticals Co., Ltd. and President of <strong>Korea</strong>n-German Society, and Peter Tiedemann, President<br />
& Representative Director of Carl Zeiss Co., Ltd., have been elected as a new Board Members.<br />
Germany Trade & Invest Seminar<br />
On April 16, KGCCI and GTaI successfully organized a seminar on investment opportunities<br />
in the German plastics industry at the chamber premises. Ms. Peggy Padur, Senior Manager<br />
at GTaI (3rd from right), gave an overview on Germany’s plastics clusters, competences<br />
and market opportunities for foreign investors. The seminar was joined by 15 experts who<br />
appreciated the presentations and the networking lunch with German style buffet.<br />
KGCCI Skat Tournament<br />
Landesmesse Stuttgart at SIMTOS<br />
Kontakte<br />
At the Annual General Meeting (AGM) on April 28, 2010, KGCCI Chairman Hae-Hyeong<br />
Cho, Chairman & CEO of Nara Holdings Corp., and KGCCI President Josef Meilinger, President<br />
& CEO of Siemens Ltd. Seoul, thanked the chamber team for the excellent performance<br />
and the positive growth to now 470 members.<br />
Ambassador Dr. Seidt emphasized the importance and good standing of KGCCI in his<br />
greeting during the traditional AGM-Reception.<br />
On behalf of Landesmesse Stuttgart<br />
KGCCI organized and staffed a<br />
booth at SIMTOS (Seoul International<br />
Machine Tools Fair) from April 4 to<br />
18 at KINTEX. These activities successfully<br />
promoted “AMB - International<br />
Exhibition for Metal Working”<br />
which is going to be held in Stuttgart<br />
from September 28 to October<br />
2, 2010. KGCCI also organized a press<br />
conference for Landesmesse Stuttgart<br />
which was attended by 20 journalists.<br />
SIMTOS was a big success; in total<br />
42 German companies set up their<br />
booths in KINTEX.<br />
The traditional Skat Tournament was held on April 17<br />
at German Restaurant Bärlin. 17 participants joined<br />
the contest for being the next “Skat King”. Manfred<br />
Gehrke, Representative of Leschaco <strong>Korea</strong> Ltd. (picture:<br />
center), won the Skat Tournament, followed by<br />
Heiko Krahmer, President of KTR <strong>Korea</strong> Ltd. and Skat<br />
champion 2009 (right). KGCCI would like to thank all<br />
sponsors and Bärlin Restaurant for the excellent food<br />
and hospitality.<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 31
Kaffeekultur in <strong>Korea</strong> – ein Kulturmix<br />
Hyun-U Na<br />
The coffee industry in <strong>Korea</strong> has become a big market with stable sales, which are<br />
further increasing. Cultural differences are displayed not only in preferred coffee<br />
selections, but also in drinking habits.<br />
Macchiato, Cappuccino, Espresso...: die<br />
Liste der Kaffeevariationen ist fast so lang,<br />
wie die Schlangen vor der Seouler Metro.<br />
Menschenmassen füllen während der allmorgendlichen<br />
Rushhour die Straßen und<br />
viele Pendler sind mit einem Pappbecher<br />
von einer der Coffeeshopketten ausgerüstet.<br />
Selbst im ursprünglichen “Teeland“<br />
<strong>Korea</strong> hat das aufgebrühte Getränk aus<br />
der braun gerösteten Bohne längst seinen<br />
Siegeszug gehalten.<br />
Der Genuss von westlichen Kaffeekreationen<br />
war und ist für viele <strong>Korea</strong>ner schwer<br />
verdauliche Kost. Sie werden als zu stark<br />
und aromaintensiv gesehen. Daher entwickelte<br />
die Firma Dongsuh 1976 einen<br />
dem koreanischen Geschmack angepassten<br />
Instant-Kaffeemix, den sog. “3 in 1“-Kaffee,<br />
bestehend aus Instantkaffee, Milchpulver<br />
und Zucker. Dieser Instantkaffee<br />
war sofort erfolgreich und hat sich seitdem<br />
zu einem festen Bestandteil des koreanischen<br />
Alltags entwickelt. <strong>Korea</strong>s Kaffeekultur<br />
beschränkte sich bis vor wenigen<br />
Jahren noch auf diese portionsweise abgepackten<br />
Beutel, die auch 2009 den lokalen<br />
Markt mit einem Anteil von etwa 70%<br />
dominierten.<br />
Instantkaffee gerät jedoch zunehmend<br />
unter Druck. Denn globale Kaffeehausketten<br />
und lokale Konglomerate haben längst<br />
ein dichtes Netz an Filialen aus dem Boden<br />
gestampft, so dass es nahezu unmöglich<br />
ist, Straßen zu finden, die keinen Coffeeshop<br />
beherbergen. So eröffnete Kaffeegigant<br />
Starbucks bereits im Juli 1999 seine<br />
erste Filiale auf dem Campus der Ewha<br />
Womans University in Seoul. Zehn Jahre<br />
später sind es bereits 310 Starbucks-<br />
Filialen mit einem Umsatz in Höhe von<br />
171 Mrd. Won in einem Markt mit insg.<br />
1.400 Coffeeshops, gefolgt von den Ketten<br />
Holly’s (213 Filialen/67,1 Mrd. Won) und<br />
Angel-in-us (211 Filialen/65 Mrd. Won).<br />
Neben Smartphones war Bohnenkaffee<br />
letztes Jahr mit einem Plus von 14% einer<br />
der Importschlager, bei einem gleichzeitigen<br />
Rückgang von 44% für Kaffee aus<br />
Vietnam, der zum größten Teil für die Produktion<br />
von Instantkaffee verwendet wird.<br />
Die Zahlen sprechen für sich – <strong>Korea</strong>ner<br />
nehmen frisch gebrühte Kaffeeprodukte<br />
mittlerweile als Premiumprodukt war. Die<br />
Nachfrage nach Instantkaffee ist trotzdem<br />
relativ stabil, was neben dem geschmacklichen<br />
Anklang nicht zuletzt an dem<br />
enormen Preisunterschied liegt. Ein Becher<br />
der Fertigmischung wird zu Preisen ab 100<br />
Won angeboten – die Preise für Kaffee in<br />
den Coffeeshops sind dagegen auch “premium“<br />
und unverhältnismäßig hoch. Ein<br />
Kaffee zum Preis für ein komplettes Mittagessen?<br />
Je nach Produkt keine Seltenheit.<br />
Nichtsdestotrotz, Kaffee ist “in“. Wie lässt<br />
es sich sonst erklären, dass sich neben den<br />
Riesen auch viele kleine Baristas in einem<br />
gesättigten Markt behaupten können<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
und Kaffeeshops es bis in die Seifenopern<br />
geschafft haben („Coffee Prince“)? Coffeeshops<br />
haben lange Öffnungszeiten und<br />
bieten sich für fast jede Gelegenheit an,<br />
um Freunde und Partner zu treffen. Anders<br />
als in Deutschland, leben viele (junge)<br />
<strong>Korea</strong>ner noch unter einem Dach mit den<br />
Eltern. Privatsphäre ist daher ein kostbares<br />
Gut, welches zwangsläufig außerhalb der<br />
eigenen vier Wände ausquartiert werden<br />
muss. So sind es meist Pärchen, die Plätze<br />
für sich beanspruchen. Schüler und Studenten<br />
zählen ebenfalls zur Stammkundschaft<br />
und nutzen die Cafés zum Lernen<br />
bis tief in die Nacht. Auch Gruppen von<br />
älteren Herrschaften wird man oft Kaffee<br />
schlürfend hinter großzügig gestalteten<br />
Glasfassaden zu sehen bekommen.<br />
<strong>Korea</strong>ner sind ein sehr geselliges Volk und<br />
der Kontaktpflege wird mit akribischer Leidenschaft<br />
nachgegangen. Dies verheißt<br />
auch weiter gute Geschäfte rund um die<br />
schwarze Bohne. Instantkaffee ist für <strong>Korea</strong>ner<br />
zwar Teil ihres Lebens, gebrühter Kaffee<br />
aber längst Teil ihrer Kultur geworden.<br />
Dipl.-Kfm. Hyun-U Na absolviert ein<br />
Praktikum bei der <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010 33
34<br />
Media Data<br />
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />
markets, companies, technologies as well as on tax and legal issues. The journal also<br />
contains information on the activities of KGCCI and its member companies.<br />
KORUM target group consists of members of the KGCCI in <strong>Korea</strong>, Germany<br />
and abroad, decision makers of German companies doing business with <strong>Korea</strong>,<br />
representatives of German business associations and organisations.<br />
Circulation: 1,000 copies<br />
Language: German<br />
Pages: minimum 32 (full colour)<br />
Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />
AD RATES<br />
Rates per issue, all pages full colour<br />
Page<br />
Cover page 2 + page 3 (double spread)<br />
Page 30 + cover page 3 (double spread)<br />
2/1 page (DIN A4 double spread)<br />
Cover page 2<br />
Cover page 3<br />
1/1 page (DIN A4)<br />
1/2 page<br />
1/3 page<br />
NEXT ISSUE<br />
Advertisements and contributions for issue 28, 2010: July 30 th, 2010<br />
Main topic: Electronics Industry<br />
DISCOUNT RATES<br />
Member discount<br />
10% per ad<br />
Frequency discount<br />
3 issues: 5%<br />
6 issues: 10%<br />
KORUM Nr. 27 | Juni 2010<br />
Basic rate<br />
2.2 Mil. Won / 1.900 €<br />
2.1 Mil. Won / 1.800 €<br />
2.0 Mil. Won / 1.650 €<br />
1.7 Mil. Won / 1.400 €<br />
1.6 Mil. Won / 1.350 €<br />
1.4 Mil. Won / 1.200 €<br />
0.8 Mil. Won / 700 €<br />
0.7 Mil. Won / 600 €<br />
CONTACT<br />
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Tel. + 82-2-37804-645<br />
Fax + 82-2-37804-637<br />
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76 x 303<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
Nr. 27 l April 2010<br />
Das Magazin erscheint sechsmal im Jahr.<br />
Nachdruck nur mit Quellenangabe.<br />
© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
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Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
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Jürgen Wöhler<br />
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www.kgcci.com<br />
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