strategiewechsel im marketing - Marketing-Club Braunschweig

streiff & helmold logistik & versand
„das standardgeschäft ist eher selten“
Alles aus einer Hand: Dieses Alleinstellungsmerkmal bietet Streiff & Helmold Logistik und Versand – ermöglicht durch die Kooperation
innerhalb der Streiff-Gruppe. Klassisches Beispiel: Ein Elektronikhersteller bezieht Elektronikkomponenten im Low-End-Bereich
aus China und Komponenten im High-End-Bereich aus Europa. Beides wird nach Braunschweig geschickt, dort kommissioniert und
in Endverbraucherverpackungen konfektioniert. Die Verpackungen fertigt die Muttergesellschaft, Folienbeutel das Unternehmen
Neoplastik, zugehörige Handbücher werden bei Bretschneider gedruckt, benötigte Treiber-CDs selbst am Markt geordert. Dann wird
der Versand des Komplettpakets an den Kunden beauftragt.
Mitte 1996 übernahm Streiff & Helmold das ehemalige Commodore-Werk
an der Carl-Giesecke-Straße und eröffnete es als
Logistik-Zentrum. 22 Mitarbeiter waren zunächst beschäftigt,
zehn Jahre später sind es bereits über 100 – und zusätzlich in
Stoßzeiten Teilzeit- und Leiharbeiter. Rund zehn Millionen Euro
Umsatz werden jährlich im Konfektionierungsbereich bei der
Muttergesellschaft erwirtschaftet. In der gesamten Gruppe
wird inzwischen fast die Hälfte des Umsatzes aus logistischen
Leistungen generiert!
„Wir sind es seit über 125 Jahren gewohnt, durch die Herstellung
von kundenspezifi schen Verpackungen und Präsentationsartikeln
fl exibel auf Kundenanforderungen zu reagieren. Das
hat sich nun auch auf die Logistik ausgeweitet“, so Holger Meyer,
Leiter Vertrieb und Marketing bei Streiff & Helmold.
Die Zeiten, in denen in Logistiklagern vorwiegend Einpacker
beschäftigt wurden, seien vorbei, berichtet er: „Das Standardgeschäft
ist eher selten.“ Zunehmend seien Fachkräfte mit umfassenden
EDV-Kenntnissen tätig, die Kundenwünsche umsetzen
und mit den Kunden kommunizieren können. „Der Kunde
erwartet, dass wir unser Lager mit seinen Produkten extrem
prozesssicher führen - dass wir ihm Zahlen zur Verfügung stellen,
die verifi ziert sind, bei der Ein- und Auslagerung gegebenenfalls
Zusatzinformation mitführen und Verantwortung für
die eingelagerte Ware übernehmen.“ Das Lager mit über 15.000
Palettenplätzen sei deshalb ein „Hochsicherheitstrakt“: mit 24stündigem
Wachdienst sowie Sprinkler- und Feuersicherungsanlage,
erläutert Frank Huliczka, Leiter des Logistikbereichs. Alle
Produkte werden über Barcodescanning erfasst. „Früher ging
jemand mit einer Liste herum, hakte ab und legte die Liste in
einen Kasten. Anschließend wurde sie von einem anderen Mitarbeiter
in die EDV eingebucht. Über das Barcodescanning wird
die Arbeit nun in EDV-technischem Echtzeitmodus dokumen-
clubinfo 02.2007
tiert. Ist Ware angekommen, ist sie sofort im System. So haben
wir einen Anspruch auf eine Null-Fehler-Mentalität.“
Tätig ist das Logistikunternehmen zum Beispiel für Bosch, Pinnacle
und Siemens. So werden beispielsweise Elektronikkomponenten
und mechanische Teile (etwa Glasscheiben) für den
ICE eingelagert und im Bedarfsanfall just in time geliefert. Für
Automobilzulieferer werden neben der Lagerung und Anlieferung
auch Sortierarbeiten übernommen. Betreiber von Online-
Shops lassen ihre Ware einlagern und schicken die eingegangenen
Bestellungen zur Bearbeitung. Und auch Behältermanagement
und Veredelung gehören zu den Dienstleistungen. „Bei
aktionsbedingten Geschäften lohnt es sich für Unternehmen
oft nicht, Personal einzustellen. Oft gibt es auch keinen geeigneten
Platz für die Konfektionierung. So werden wir beauftragt,
etwa mit dem Anbringen von Gimmicks an Getränkedosen“, erläutert
Holger Meyer.
In der Regel steht die logistische Dienstleistung in Zusammenhang
mit der Verpackung. So werden Displays und Verpackungen
im eigenen Haus hergestellt. Entsprechend wird – neben
der Akquisition über den Außendienst – innerhalb der Streiff-
Gruppe gemeinsam Marketing betrieben: „Wir setzen auf kreative
Mailings, die unserem Ruf als Verpackungskünstler gerecht
werden, zeigen in diesem Zusammenhang oft, dass wir Besonderes
herstellen und demonstrieren unsere Kompetenz bei der
Konfektionierung.“ Um zu zeigen, was mit Verpackungsmaterial
heute möglich ist, verschickte die Streiff-Gruppe im Jahr 2005
etwa einen orangefarbenen BH aus Wellpappe – mit dem Slogan
„Push-up für Ihr Produkt“. Mit großem Erfolg: 15 Prozent Responsequote.
„Wenn man da nachfasst – daran kann sich jeder
erinnern“, so Holger Meyer.
Weitere Informationen: www.streiff.de
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