Heft 04-11.qxd - und Jugenddorf Marienpflege Ellwangen

So bin ich doch nur ein trauriges Gleichnis für
viele Menschen, die Weihnachten auch mit
abgesägten Wurzeln feiern. Nur als kurzes
Familienidyll, als ein schönes, verzauberndes
Märchen, an das kaum einmal mehr kleine
Kinder glauben, seit der Weihnachtsmann
mit seinem Klamauk das Mysterium der Hl.
Nacht abserviert hat. Heilige Nacht? Dass ich
nicht lache. Höchstens unheilige Nacht. Ich
erlebe sie doch oft nur als Illusion, Konsum
oder als wehmütige Erinnerung an die früheren
glaubensfrohen Feste rund um Krippe,
Christbaum und Christmette. Weihnachten
ist doch mehr als das Feiern der Winter -
sonnenwende und des Werdens und Ver -
gehens im ewigen Kreislauf der Natur...
ICH BIN DIE ERINNERUNG AN EINEN
ADVENTSBAUM VOR 2500 JAHREN
Dessen Wurzeln waren auch abgesägt. Aber
ich erzähle nun kein sentimentales Märchen,
sondern historische Wirklichkeit. Sie spielt im
Nahen Orient. Der Großkönig von Babylon
Nebukadnezar hatte das kleine Reich Davids
Der Christbaum in unserem Kreuzgang mit dem verschneiten
Kapuzinerbrunnen
im Jahr 587 vor Christi Geburt brutal dem
Erdboden gleich gemacht, Jerusalem und den
Tempel zerstört, die Überlebenden in die
Gefangenschaft geschleift und „entsorgt“.
Wie es auch heute Tyrannen so zu tun pflegen.
Davids Königreich schien ausgelöscht
für immer. Dachte der große König Nebukad -
nezar. Da lag er nun, der stolze Baum Davids
und vermoderte. Traurig, wenn da nicht der
Prophet Jesaja das Unglaubliche verkündet