Bayer Business Services präsentiert die „Beach-Woche“
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kämpfen in Leverkusen Sitzvolleyball<br />
einfach transparenter und zugänglicher<br />
zu machen. Die Wilhelm-Dopatka-<br />
Halle bietet dafür während der Turniertage<br />
im Juni <strong>die</strong> idealen strukturellen<br />
Voraussetzungen. Die drei Spielfelder<br />
(6 x 10 Meter, Netzhöhe 1,15), auf<br />
denen <strong>die</strong> Partien parallel ausgetragen<br />
werden, sind von allen Sitzplätzen optimal<br />
einsehbar. Die Zuschauer haben<br />
somit einen idealen Überblick, was das<br />
Turniergeschehen betrifft und erhalten<br />
gleichzeitig einen genauen Einblick in<br />
eine der dynamischsten Mannschaftssportarten<br />
des Behindertensports.<br />
Achim Ziegele versucht das Ganze zu<br />
verdeutlichen: „Vor einiger Zeit gab es<br />
das Experiment, dass <strong>die</strong> Bundesliga-<br />
Volleyballer von <strong>Bayer</strong> Wuppertal zu<br />
einem Sitzvolleyballmatch gegen unsere<br />
Nationalmannschaft angetreten<br />
sind. Es war eine ganz tolle Geschichte,<br />
das Spiel ging allerdings ganz klar an<br />
<strong>die</strong> Sitzvolleyballer.“<br />
Im Herrenbereich dominiert<br />
schon seit Jahren Bosnien das internationale<br />
Geschehen. Auch in Leverkusen<br />
geht das Team vom Balkan als hoher<br />
Favorit ins Turnier. Daneben rechnet<br />
Achim Ziegele vor allem mit den Teams<br />
aus Iran und Kroatien: „Das sind alles<br />
Länder, in denen <strong>die</strong>ser Sport einen<br />
ganz anderen Stellenwert hat.<br />
In Bosnien und im Iran beispielsweise<br />
gibt es einen kompletten Ligabetrieb.<br />
Allerdings muss man das natürlich<br />
auch alles irgendwo relativieren. In<br />
<strong>die</strong>sen Ländern sind <strong>die</strong> Lebenshaltungskosten<br />
so niedrig, dass es dort<br />
durchaus möglich ist, Sitzvolleyball<br />
„professionell“ zu betreiben.<br />
Aber leider fallen <strong>die</strong>sen Nationen<br />
noch aus einem anderen Grund <strong>die</strong><br />
Favoritenrollen zu. Denn viele, junge<br />
kriegsversehrte Männer aus den Krisenregionen<br />
finden in der Sportart Sitzvolleyball<br />
eine neue persönliche Bestätigung.<br />
In Deutschland gibt es keinen<br />
Ligabetrieb, <strong>die</strong> Mannschaft von <strong>Bayer</strong><br />
04 Leverkusen spielt daher seit Jahren<br />
in der holländischen Liga und holte<br />
dort in <strong>die</strong>ser Saison erstmals <strong>die</strong> Meisterschaft.<br />
Bundeskanzler Gerhard<br />
Schröder meinte kürzlich, er wünsche<br />
sich einen selbstverständlicheren<br />
Umgang und ein integratives Miteinander<br />
zwischen nicht Behinderten und<br />
Behinderten. Bei der Sitzvolleyball<br />
Europameisterschaft in Leverkusen<br />
kann sich der Schirmherr der Veranstaltung<br />
davon überzeugen, dass seinem<br />
Wunsch weit mehr als entsprochen<br />
wird.<br />
DER BERICHT<br />
Bisherige Erfolge der deutschen<br />
Herren-Nationalmannschaft<br />
1998 WM in Teheran (Iran)<br />
5. Platz<br />
1999 EM in Sarajewo (Bos.)<br />
2. Platz<br />
2000 Paralympics in Sydney (Austr.)<br />
5. Platz<br />
2001 EM in Ungarn<br />
2. Platz<br />
2002 WM in Kairo (Ägypten)<br />
2. Platz<br />
2003 EM in Lappeenranta (Finnl.)<br />
2. Platz<br />
2004 Paralympics in Athen (Griech.)<br />
4. Platz<br />
Modus<br />
Gespielt wird bei den Herren in<br />
zwei Sechsergruppen. Innerhalb <strong>die</strong>ser<br />
Gruppen gilt zunächst der Modus<br />
„Jeder gegen Jeden“. Die ersten beiden<br />
Teams jeder Gruppe qualifizieren<br />
sich für das Halbfinale.<br />
Dort spielen <strong>die</strong> beiden Gruppensieger<br />
gegen den jeweiligen Zweiten<br />
der anderen Gruppe. Es folgen <strong>die</strong><br />
Platzierungsspiele, das Spiel um Platz<br />
3 und das Endspiel.<br />
Regeln<br />
Grundsätzlich sind Techniken und<br />
Regeln vergleichbar mit denen des<br />
Volleyballs. Einzige Unterschiede: Die<br />
Aufgabe darf geblockt werden und<br />
der Rumpf muss beim Spielen des<br />
Balles Bodenkontakt haben.<br />
In kaum einer anderen Sportart ist<br />
es möglich, das Behinderte und<br />
Nicht-Behinderte zumindest auf<br />
nationaler Ebene gemeinsam in<br />
einem Team spielen. Für internationale<br />
Einsätze (Weltcup/Europacup)<br />
ist ein Spieler berechtigt, wenn er das<br />
sogenannte „Minimal-Handicap“<br />
vorweisen kann, d.h. der Spieler kann<br />
nicht im Stehen spielen. Pro Team ist<br />
zudem ein nichtbehinderter Spieler<br />
zugelassen. Bei internationalen Großereignissen<br />
(Paralympics, WM, EM)<br />
sind jedoch ausnahmslos nur behinderte<br />
Akteure spielberechtigt.<br />
8 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 3/2005