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DER BERICHT von Marco Wiefel BEHINDERTENSPORT: SITZVOLLEYBALL- EUROPAMEISTERSCHAFT Wenn der Bundeskanzler höchstpersönlich die Schirmherrschaft für eine Sportveranstaltung übernimmt, dann muss es sich bei dem jeweiligen Event schon um einen besonderen und herausragenden Wettbewerb handeln. 6 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 3/2005
Diese Attribute treffen für die Sitzvolleyball-Europameisterschaft, die in diesem Jahr vom 21. – 25. Juni in der Leverkusener Wilhelm-Dopatka-Halle stattfindet, auf alle Fälle zu. 12 Herrenmannschaften und 6 Damenteams aus 14 Nationen haben für die Titelkämpfe gemeldet. Das Leverkusen den Zuschlag als Austragungsort erhielt, kommt nicht von ungefähr. Für den TSV Bayer 04 Leverkusen hat der Behindertensport im allgemeinen seit jeher einen enorm hohen Stellenwert und wird auch dementsprechend gefördert. Die Leverkusener Sitzvolleyballer gehören zu den erfolgreichsten Vereinsmannschaften im Behindertensport überhaupt. Und in der Leverkusener Ulrich-Haberland Halle wurden schon des öfteren Europa-Cup bzw. Weltcup-Turniere organisiert und ausgetragen. „Aber in dieser Halle haben wir in der Vergangenheit immer Pech gehabt. Deshalb wollten wir eine Neuerung und haben für die Europameisterschaften die Wilhelm- Dopatka-Halle sozusagen auch als Glücksbringer gewählt“, erklärt Dr. Karl Quade, Vizepräsident Sport des Deutschen Behinderten Sport Verbandes (DBS), den Umzug. In diesem Jahr will man den Heimvorteil endlich für den ganz großen Coup nutzen. „Unser Ziel ist es, Europameister zu werden. Das ist natürlich ein hoher Anspruch, aber man muss eben auch was riskieren um erfolgreich zu sein“, argumentiert der deutsche Teamkapitän Jürgen Schrapp vom TSV Bayer 04. Dabei war die Sitzvolleyball-Nationalmannschaft auch in den letzten Jahren äußerst erfolgreich. Drei mal in Folge wurde man Vize-Europameister, dazu 2002 Vize-Weltmeister. Und bei den Paralympics in Sydney (2000, Platz 5) und Athen (2004, Platz 4) rangierte man ebenfalls unter den Top-Nationen. Aber ein großer Titel fehlt eben noch. Um den in diesem Jahr nach Deutschland zu holen, bereitet sich das Team derzeit intensiv vor. „Wir sehen uns als Leistungssportler, auch wenn wir unsere Trainingslehrgänge wegen unserer beruflichen Verpflichtungen hauptsächlich an Wochenenden absolvieren“, sagt Jürgen Schrapp. Neben dem Kapitän stehen noch weitere fünf Spie- DER BERICHT ler aus Leverkusen im Kader, hinzu kommen noch vier Spieler aus Berlin und jeweils einer aus Cottbus und Leipzig. Trainiert und gecoacht wird die Nationalmannschaft seit kurzem von Achim Ziegele. Der neue Bundestrainer, der in Kürze sein Diplom-Studium an der Sporthochschule in Köln abschließt, ist selbst nicht behindert und arbeitete bislang mit Volleyball- Teams in der Regionalliga und 2. Bundesliga: „Das ist eine völlig neue, hochinteressante Herausforderung für mich. Neben dem sportlichen Ziel Europameister zu werden, haben wir aber auch die Absicht, bei den Titel- DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 3/2005 >>>>>>>>> 7
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