Bayer Business Services präsentiert die „Beach-Woche“
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Empfehlen Sie aufgrund Ihrer persönlichen<br />
Erfahrungen jüngeren<br />
Spielerinnen, in einem Bundesligateam<br />
zu spielen?<br />
Grundsätzlich muss jede Spielerin ihren<br />
eigenen Weg suchen und finden. Aber es<br />
gibt viele Spielerinnen, <strong>die</strong> ich auch jetzt<br />
in der Bundesliga sehe, <strong>die</strong> sich Vereinen<br />
anschließen. Wobei das alles nicht immer<br />
einfach miteinander zu koordinieren ist.<br />
Es kommt schon ab und an zu Problemen<br />
zwischen den Vereinen und dem Verband.<br />
Manchmal ist das eher ein gegen-, als ein<br />
miteinander. Aber trotzdem glaube ich,<br />
dass jeder Spielerin <strong>die</strong> Integration in ein<br />
Team in der Entwicklung hilft.<br />
Wieso fiel bei der Suche nach einer<br />
neuen Führungsperson für das Fed-<br />
Cup Team <strong>die</strong> Wahl ausgerechnet<br />
auf Sie?<br />
Es wurde ja schon während meiner letzten<br />
aktiven Jahre im Fed-Cup Team immer<br />
über mich geredet: „Barbara Rittner, <strong>die</strong><br />
Mutter der Kompanie.“ Hört sich natürlich<br />
blöd an. Aber ich war schon während <strong>die</strong>ser<br />
Zeit immer das Bindeglied zwischen<br />
Trainer und Team, sowohl bei Klaus Eberhardt<br />
als auch bei Markus Schur. Irgendwie<br />
wächst man dann in eine solche Rolle hinein.<br />
Und so war dann beim DFB nichts<br />
naheliegender, als mich zu fragen.<br />
Wie sehen Sie Ihr Rolle nun, nach<br />
den ersten Erfahrungen?<br />
Ich komme unheimlich gut mit den<br />
Mädels klar, sowohl im Profi- als auch im<br />
Nachwuchsbereich. Und ich habe selbst 15<br />
Jahre professionell gespielt. Ich habe ein<br />
gutes Auge und habe auch immer ein gutes<br />
taktisches Verständnis gehabt. Somit kann<br />
ich den Spielerinnen also auch von der<br />
Bank aus helfen. Das sind ideale Voraussetzungen.<br />
Hinzu kommt, dass ich glaube,<br />
dass es ein Vorteil ist, eine Frau zu sein,<br />
denn Frauen untereinander verstehen sich<br />
besser.<br />
Wirklich?<br />
Ein Damenteam zu leiten, ist keine einfache<br />
Geschichte. Da muss man mit vielen,<br />
unterschiedlichen Charakteren auskommen<br />
und auch auf jede Spielerin individuell<br />
eingehen, Verständnis aufbringen<br />
und auch <strong>die</strong> ein oder andere Zickerei<br />
ertragen können. Ich weiß, wovon<br />
ich spreche. Ich war selbst kein<br />
einfacher Typ.<br />
Wie kommen Sie mit<br />
Ihrer neuen Rolle<br />
zurecht? Verlassen Sie<br />
sich nur auf Ihre eigene Meinung<br />
oder vertrauen Sie sich zuweilen<br />
jemandem an und holen sich Rat?<br />
Wie gesagt: Ich habe selbst viele Erfahrungen<br />
gesammelt. Dazu kommt mein<br />
enger Kontakt zum ehemaligen Fed-Cup<br />
Teamchef Klaus Hofsäß. Ich bin regelmäßig<br />
in seinem Trainingscamp auf Marbella<br />
und halte dort Lehrgänge. Von ihm habe<br />
ich viel gelernt. Er hat schließlich <strong>die</strong><br />
schwierigsten Situationen mitgemacht.<br />
Wir haben einen sehr engen Kontakt.<br />
Wenn ich Probleme habe, oder einmal<br />
nicht weiter weiß, kann ich ihn anrufen.<br />
Gleiches gilt für Klaus Eberhart, der als<br />
sportlicher Leiter beim DTB mein<br />
Ansprechpartner ist. Mit den beiden<br />
klappt das ganz gut.<br />
Wie groß war <strong>die</strong> Erleichterung<br />
nach dem ersten Ernstfall und dem<br />
Sieg mit dem Fed-Cup Team gegen<br />
Indonesien vor wenigen Wochen in<br />
Essen?<br />
Die Erleichterung war natürlich groß.<br />
Es war zwar ein Pflichtsieg. Aber ich habe<br />
immer gesagt, es muss alles erst einmal<br />
gespielt werden. Die Mädels haben das<br />
gut gemacht. Wir hatten eine super<br />
Woche und einen guten Teamgeist, dementsprechend<br />
war das alles sehr positiv.<br />
Jetzt geht es weiter in Kroatien. Da sind<br />
wir natürlich Außenseiter. Aber ich hoffe,<br />
dass wir <strong>die</strong>sen positiven Ansatz von<br />
Essen fortsetzen können. Vielleicht können<br />
wir dabei helfen, das Damentennis<br />
wieder in ein positives Licht zu rücken.<br />
INTERVIEW<br />
Welche Beziehung haben Sie noch<br />
zu Leverkusen und zum RTHC?<br />
Ich wohne ja in Leverkusen und der<br />
RTHC ist für mich nach wie vor wie eine<br />
Familie. Wenn ich <strong>die</strong> Anlage betrete, fühle<br />
ich mich wohl. Mein Hund läuft da frei<br />
herum. Ich trainiere in Leverkusen. Ich<br />
habe dort auch mit Julia Schruff oder der<br />
ein oder anderen Nachwuchsspielerin trainiert.<br />
Ich habe mit dem Club immer sehr<br />
gut zusammen gearbeitet und kenne da<br />
jeden Grashalm.<br />
Also kommen Sie gerne nach<br />
Hause?<br />
Ich habe so viele Dinge in Leverkusen<br />
erlebt. Ich bin mit zehn Jahren dorthin<br />
gekommen und habe mich sportlich und<br />
menschlich entwickelt. Ich habe bei Sönke<br />
Brodersen, der seit 30 Jahren dort Trainer<br />
ist, meine Vorhand gelernt. Wenn ich das<br />
Clubhaus betrete und <strong>die</strong> Leute alle wieder<br />
treffe, ist das eine so vertraute Atmosphäre.<br />
Ich fühle mich nirgendwo auf der Welt so<br />
zuhause wie auf der Anlage des RTHC<br />
<strong>Bayer</strong> Leverkusen. Das ist so und das wird<br />
auch so bleiben. Und wer weiß, vielleicht<br />
kann ich dem Club, der ja nun mal <strong>die</strong><br />
besten Voraussetzungen bietet, künftig<br />
stärker in meine Arbeit einbeziehen. Man<br />
muss mal sehen, ob sich dort eventuell ein<br />
Leistungs-Stützpunkt einrichten lässt.<br />
Wie sehen Sie <strong>die</strong> Entwicklungen<br />
im deutschen Damentennis?<br />
In Deutschland ist es schwierig. Da liegt<br />
<strong>die</strong> Messlatte aufgrund der Erfolge in der<br />
Vergangenheit natürlich sehr hoch. Wir<br />
haben eine Anna Grönefeld, <strong>die</strong> sicherlich<br />
in den nächsten Jahren noch eine Menge<br />
erreichen kann. Wir haben eine Julia<br />
Schruff, <strong>die</strong> gerade nach vorne kommt. Ich<br />
sehe insgesamt eine positive Entwicklung.<br />
Verspüren Sie bei Ihrer augenblicklichen<br />
Tätigkeit mehr Druck<br />
was den Erfolg betrifft oder mehr<br />
Spaß an der Sache?<br />
Ich mache den Job , weil er mir Spaß<br />
macht und Tennis mein Leben ist. Natürlich<br />
braucht man Erfolg und natürlich gibt<br />
es auch viel Druck, es gibt Reibereien. Man<br />
lernt, sich durchzusetzen gegenüber Funktionären.<br />
Aber im Vordergrund steht für<br />
mich <strong>die</strong> Sportart. Und Tennis ist einfach<br />
eine tolle Sportart. Ich glaube, dass ich in<br />
der nächsten Zeit noch einiges<br />
Positive bewegen kann.<br />
Ich werde alles dafür tun.<br />
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 3/2005 33