Ursprung Gift LD50 Wirkung Symptome Antidot/Therapie BEM - BRK

Ursprung Gift LD50 Wirkung Symptome Antidot/Therapie BEM - BRK Ursprung Gift LD50 Wirkung Symptome Antidot/Therapie BEM - BRK

22.11.2014 Aufrufe

Vergiftungen Ursprung Gift LD 50 Wirkung Symptome Antidot/Therapie BEM Kugelfisch, Wasserlurch Tetrodotoxin 10-20 Min nach Verzehr Parästhesien auf Lippe und Zunge, Übelkeit, Muskelkrämpfe, Atembeschwerden und Lähmung der Atemmuskulatur Magenspülung, ansonsten symptomatisch Baumsteigerfrosch Batrachotoxin 2 μ/kg s.c. Beeinflußst Na-Transport Lähmungen und Herzstillstand Kein Antiserum → symptomatisch Feuersalamander Samandarin Löst Krämpfe aus Kein Antiserum Kreuzotter Protein-Toxin-Gemisch 75 mg Schleimhautblutung, verstärkte Blutungsneigung, (Hyaluronidase, Kallikrein, lerlängerte Gerinnungs- Serotonin) zeit, Muskellähmung Schwarze Mamba Klapperschlange Blauer Eisenhut Rittersporn Protein-Toxin-Gemsich (Neurotoxine, Dendrotoxine) Protein-Toxin-Gemisch (Neurotoxine, Enzyme wie Proteasen und Peptidasen) 120 mg Blockade der Acetylcholin- Rezeptoren an neuromuskulären Endplatten Durch proteolytische Enzyme kommt es zu schweren Nekrosen, dabei Unterblutung der Haut Starrer Blick durch Lähmung Augenmuskeln, Lähmung von Atem- und Skelettmuskulatur, Herz-Kreislauf- Beschwerden Aconitin 6 mg Bereits Aufnahme über die Haut! Nach wenigen Minuten Brennen im Mund, Kribbeln in Fingern und Zehen, Schweißausbruch, Bradykardie, Diarrhoe, Koliken; Herzstillstand, Atemlähmung Schöllkraut Chelerythrin 95mg/kg Zentrallähmend, isnbesondere auf Vasomotorenund Atemzentrum Gefleckter Schierling Coniin 100mg/k g Goldregen Ginster Paralyse der motorischen Nervenendigungen und Beeinflussung der Chemorezeptoren des Carotissinus Cytisin Analog zu Nicotin als Ganglienblocker Erbrechen, Gastroenteritis, Diarrhoe Erst Brennen im Mund, Lähmung der Zunge und Erbrechen. Dann Lähmung, Kälte und Gefühllosigkeit. Zuletzt (nach 0,5 - 5 Std.) Tod durch Atemlähmung Erbrechen, Tachykardie, Halluzinationen. In hohen Dosen Atemlähmung Indianer Kolumbiens verw. es als Pfeilgift Spezifische Antiseren Mortalität 1%, Schlange ejiziert 10 mg/Biß Spezifische Antiseren Mortalität 100%; Schlange ejiziert pro Biß 1g Spezifische Antiseren Flüssigkeitszufuhr, Magenspülung mit Kaliumpermanganat, dann 10g Kohle; bei extremer Bradykardie → Atropin Erbrechen auslösen, Magenspülung mit Kaliumpermanganat, 10g Kohle Wie bei Schöllkraut Wie bei Schöllkraut. Bei Krämpfen: Biperiden (Akineton®); bei Atemlähmung Intubation Besonders in der Knolle 0,2 - 3% Giftgehalt Pflanze scheidet bei Verletzung einen gelben Milchsaft aus Resorbtion bereits durch unverletzte Haut, sowie Schleimhaut Früchte enthalten bis 3,5% Coniin v.a. in den Hülsenfrüchten (bis 3%) Ausgearbeitet und © by Uwe Hofmann * 97522 Sand am Main Seite 1 von 8

Vergiftungen<br />

<strong>Ursprung</strong> <strong>Gift</strong> LD 50 <strong>Wirkung</strong> <strong>Symptome</strong> <strong>Antidot</strong>/<strong>Therapie</strong> <strong>BEM</strong><br />

Kugelfisch, Wasserlurch<br />

Tetrodotoxin 10-20 Min nach Verzehr Parästhesien auf Lippe und Zunge,<br />

Übelkeit, Muskelkrämpfe, Atembeschwerden<br />

und Lähmung der Atemmuskulatur<br />

Magenspülung, ansonsten<br />

symptomatisch<br />

Baumsteigerfrosch Batrachotoxin 2 μ/kg<br />

s.c.<br />

Beeinflußst Na-Transport Lähmungen und Herzstillstand Kein Antiserum →<br />

symptomatisch<br />

Feuersalamander Samandarin Löst Krämpfe aus Kein Antiserum<br />

Kreuzotter<br />

Protein-Toxin-Gemisch 75 mg Schleimhautblutung, verstärkte Blutungsneigung,<br />

(Hyaluronidase, Kallikrein,<br />

lerlängerte Gerinnungs-<br />

Serotonin)<br />

zeit, Muskellähmung<br />

Schwarze Mamba<br />

Klapperschlange<br />

Blauer Eisenhut<br />

Rittersporn<br />

Protein-Toxin-Gemsich<br />

(Neurotoxine, Dendrotoxine)<br />

Protein-Toxin-Gemisch<br />

(Neurotoxine, Enzyme<br />

wie Proteasen und<br />

Peptidasen)<br />

120 mg Blockade der Acetylcholin-<br />

Rezeptoren an neuromuskulären<br />

Endplatten<br />

Durch proteolytische Enzyme<br />

kommt es zu schweren<br />

Nekrosen, dabei Unterblutung<br />

der Haut<br />

Starrer Blick durch Lähmung Augenmuskeln,<br />

Lähmung von Atem- und Skelettmuskulatur,<br />

Herz-Kreislauf-<br />

Beschwerden<br />

Aconitin 6 mg Bereits Aufnahme über die Haut! Nach<br />

wenigen Minuten Brennen im Mund,<br />

Kribbeln in Fingern und Zehen,<br />

Schweißausbruch, Bradykardie, Diarrhoe,<br />

Koliken; Herzstillstand, Atemlähmung<br />

Schöllkraut Chelerythrin 95mg/kg Zentrallähmend, isnbesondere<br />

auf Vasomotorenund<br />

Atemzentrum<br />

Gefleckter Schierling Coniin 100mg/k<br />

g<br />

Goldregen<br />

Ginster<br />

Paralyse der motorischen<br />

Nervenendigungen und<br />

Beeinflussung der Chemorezeptoren<br />

des Carotissinus<br />

Cytisin Analog zu Nicotin als<br />

Ganglienblocker<br />

Erbrechen, Gastroenteritis, Diarrhoe<br />

Erst Brennen im Mund, Lähmung der<br />

Zunge und Erbrechen. Dann Lähmung,<br />

Kälte und Gefühllosigkeit. Zuletzt (nach<br />

0,5 - 5 Std.) Tod durch Atemlähmung<br />

Erbrechen, Tachykardie, Halluzinationen.<br />

In hohen Dosen Atemlähmung<br />

Indianer Kolumbiens<br />

verw. es als Pfeilgift<br />

Spezifische Antiseren Mortalität 1%, Schlange<br />

ejiziert 10 mg/Biß<br />

Spezifische Antiseren Mortalität 100%;<br />

Schlange ejiziert pro<br />

Biß 1g<br />

Spezifische Antiseren<br />

Flüssigkeitszufuhr,<br />

Magenspülung mit<br />

Kaliumpermanganat,<br />

dann 10g Kohle; bei<br />

extremer Bradykardie<br />

→ Atropin<br />

Erbrechen auslösen,<br />

Magenspülung mit<br />

Kaliumpermanganat,<br />

10g Kohle<br />

Wie bei Schöllkraut<br />

Wie bei Schöllkraut.<br />

Bei Krämpfen: Biperiden<br />

(Akineton®); bei<br />

Atemlähmung Intubation<br />

Besonders in der Knolle<br />

0,2 - 3% <strong>Gift</strong>gehalt<br />

Pflanze scheidet bei<br />

Verletzung einen gelben<br />

Milchsaft aus<br />

Resorbtion bereits<br />

durch unverletzte Haut,<br />

sowie Schleimhaut<br />

Früchte enthalten bis<br />

3,5% Coniin<br />

v.a. in den Hülsenfrüchten<br />

(bis 3%)<br />

Ausgearbeitet und © by Uwe Hofmann * 97522 Sand am Main<br />

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Vergiftungen<br />

<strong>Ursprung</strong> <strong>Gift</strong> LD 50 <strong>Wirkung</strong> <strong>Symptome</strong> <strong>Antidot</strong>/<strong>Therapie</strong> <strong>BEM</strong><br />

Bilsenkraut<br />

Hyoscyamin 10mg Razemisiert zu Atropin; Halluzinationen, Mydriasis, Sprechstörungen,<br />

Erbrechen / Magen-<br />

Minimal toxisch sind<br />

Tollkirsche<br />

Tachykardie; zuletzt Koma und Parasympatholytisch durch<br />

spülung mit paraffin-<br />

bereits 5 mg<br />

Alraune<br />

Stechapfel<br />

Verdrängung des Ach.<br />

Abhängigkeitspotential bei<br />

Atemlähmung<br />

geöltem Schlauch;<br />

2mg Physostigmin<br />

Kaiserkrone<br />

Schachblume<br />

Narzisse<br />

Schneeglöckchen<br />

Amaryllis<br />

Kartoffel (alle Teile<br />

außer reife Knollen)<br />

Unreife Tomaten<br />

Imperialin+Tulipalin A<br />

Imperialin<br />

>3,6mg/Tag<br />

Beliebte Gartenpflanzen,<br />

da sie strengen Geruch<br />

verströmen, der sogar<br />

Wühlmäuse vertreibt<br />

Lycorin Narzissendermatitis; zentralnervöse<br />

Störungen bei<br />

Ingestion<br />

Α-Solanin 42mg/kg Starkes lokales Reiz- und<br />

Protoplasmagift<br />

Eibe Taxin A 4,5mg/k<br />

g<br />

Weißer Germer<br />

Veratrum-Alkaloide,<br />

besonders Protoveratrin<br />

A und B, Germerin<br />

Stärker Herzwirksam als<br />

Digitalis;<br />

1-2g Reizung der peripheren<br />

Nervenenden<br />

Maiglöchchen Convallatoxin Typische Digitalis-<strong>Wirkung</strong><br />

(Glykosid)<br />

Oleander Oleandrin 0,3mg/k<br />

g<br />

Rhododendron<br />

Berglorbeer-Blätter<br />

Andromedotoxin<br />

1,28mg/<br />

kg<br />

Glykosid<br />

Imperialin: Erbrechen, Krämpfe, Hypotonie,<br />

zuletzt Herzstillstand<br />

Tulipalin A: Kontaktallergen<br />

Erbrechen, Übelkeit, Schweregefühl der<br />

Beine, zentralnervöse Störungen<br />

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Mydriasis,<br />

Schwindel, Krämpfe, Fieber, Dyspnie,<br />

zuletzt Atemlähmung; GIT-Reizung,<br />

Haemolyse<br />

1 Std. nach Ingestion Schmerzhafte<br />

Diarrhoe, Mydriasis, Schwindel, Bradykardie,<br />

Arrhythmie; u.U. bereits nach 2<br />

Std. Tod durch Kreisluaf- und Atemlähmung<br />

Jucken, Brennen, Hautrötung; Im Auge<br />

Tränenfluß. Später völlige Anaesthesie;<br />

Abnahme Diurese, Krämpfe bis Kollaps.<br />

Nach 3 - 12 Std. Tod durch Lähmung<br />

von Kreisluaf und Atmung<br />

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Sehstörugnen<br />

und Schwindel; Bradykardie,<br />

Kammerflimmern, Herzstillstand<br />

Übelkeit, Kopfschmerz, dairrhoe, Mydriasis,<br />

HRS; Herzschwäche, Tod durch<br />

Herzlähmung<br />

Erbrechen, Gastroenteritis, Krämpfe,<br />

Schweißausbruch, Dradykardie, zuletzt<br />

Atemlähmung<br />

(Anticholium®) im/iv<br />

Erbrechen, 10g Kohle;<br />

evtl. Spasmolytika<br />

Erbrechen; Flüssigkeitszufuhr,<br />

10g Kohle<br />

Erbrechen / Magenspülung,<br />

10g Kohle;<br />

Physostigmin<br />

Erbrechen / Magenspülung;<br />

10g Kohle;<br />

Bei Krämpfen: Diazepam<br />

Wie Eibe; ggfls Intubation<br />

Magenspülung mit<br />

Kaliumpermanganat,<br />

10g Kohle; Atropin(Orciprenalin<br />

Wie Maiglöckchen<br />

Erbrechen, dann vermehrte<br />

Flüssigkeit+10g<br />

Kohle<br />

Imperialin: vorwiegend<br />

in der Zwiebel (0,1 -<br />

2%); Tulipalin A: in<br />

Blüte, Blätter und Stengel.<br />

Verwechslung der<br />

Zwiebel; Kinder: Blumenwasser<br />

Hitzebeständig<br />

In allen Teilen, außer<br />

dem eßbaren roten<br />

Samenmantel bis zu<br />

2%. Besonders Nadeln<br />

und Samenkerne<br />

Besonders im Wurzelstock<br />

(bis 2%)<br />

Besonders Blüte und<br />

Frucht. Blumenwasser!<br />

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Vergiftungen<br />

<strong>Ursprung</strong> <strong>Gift</strong> LD 50 <strong>Wirkung</strong> <strong>Symptome</strong> <strong>Antidot</strong>/<strong>Therapie</strong> <strong>BEM</strong><br />

Wasserschierling Cicutoxin Erregung des vasomotoren-<br />

und Atemzentrums,<br />

sowie der Vaguskerne<br />

Zypressenwolfsmilch<br />

Weihnachtsstern<br />

Hahnenfußgewächse<br />

Anemone<br />

Christrose (Wurzelstock)<br />

Wunderbaum<br />

Wunderstrauch<br />

Stechpalme<br />

Alpensose<br />

Rhododendron<br />

Trompetenbaum<br />

Nach 20 Min. Brennen im Mund, Mydriasis,<br />

Schwindelanfälle.Krämpfe mit<br />

Zähneknirschen und Schaumabsonderung<br />

alle 15 Min. Schließlich Lähmung<br />

der lebenswichtigen Zentren. Tod durch<br />

zentrale Atemlähmung<br />

Euphorbol Milchsaft hautreizend. Äußerlich: Blasenbildung, Nekrosen;<br />

Auge: Erblindung; oral: Mydriasis, Magenschmerzen,<br />

Diarrhoe, HRS, Delirien,<br />

Lähmungen. Nach 1 - 3 Tagen Tod<br />

durch Kreislaufversagen<br />

Protoanemonin Haut-/schleimhautreizend Oral: Störung der Niere (oligo-/Anurie)<br />

und im ZNS, mit zunöchst zentraler Erregung,<br />

dann Lähmung bis Atemlähmung<br />

Ricin 5μ/kg Hemmt Proteinsynthese.<br />

Patent als Kampfstoff<br />

(Atemgift)<br />

Übelkeit, Schwindel, Diarrhoe, Nierenentzündung,<br />

Blutagglutination (Thrombose).<br />

Nach 48 Std. Tod durch Kreislaufkollaps<br />

Urolsäure Erbrechen, Schmerzen, Bradykardie,<br />

Nierenschädigung, Gastroenteritis,<br />

Dairrhoe<br />

<strong>Gift</strong>efeu Urushiol Stark hautreizeind. Allergisierung<br />

Knollenblätterpilz<br />

a) Amatoxine<br />

b) Phallotoxine<br />

0,1mg<br />

5mg/kg<br />

Oral: Reizung Mund, rachen, GIT. Erbrechen,<br />

Nierenschädigung, blutiger<br />

Durchfall. Haut: Dermatitis mit Juckreiz,<br />

Rötung, Bläschenbildung; Auge: Hornhauttrübung<br />

bis Erblindung<br />

Latenz von 12 Stunden! Dann Brechdruchfall,<br />

Exsikkose, Gerinnungsstörungen,<br />

Nieren- und Lebernekrosen. Nach<br />

3-10 Tagen Anurie, Urämie oder Leberkoma<br />

→ Tod.<br />

a) hemmen DNAabhängige<br />

Polymerase<br />

II, dadurch Zusammenbruch<br />

der Proteinsynthese,<br />

besonders<br />

in Leber und Niere →<br />

Zellschädigung.<br />

b) Binden an das Actin<br />

der Zellmembran und<br />

führen zur Zelldegeneration<br />

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Erbrechen / Magenspülung.<br />

Klysmen mit<br />

Chloralhydrat. Krämpfe:<br />

Thiopental. Forcierte<br />

Diurese<br />

Erbrechen, Flüssigkeit<br />

+ 10g Kohle. Mucilaginosa<br />

Erbrechen / Magensp.,<br />

10g Kohle;<br />

Antacida; Kontrolle<br />

der Nierenfunktion<br />

Erbrechen, Flüssigkeit,<br />

10g Kohle<br />

Erbrechen / Magensp.<br />

Kohle. Kontrolle Nierenfunktion<br />

Schnelles Abwaschen<br />

mit Seife, besser Alkohol<br />

oder Ether.<br />

Kuckreiz: Zinkoxidpuder.<br />

Erbrechen/Magensp.<br />

+ Aktivkohle.<br />

Penicillin G und Silibinin<br />

(Legalon Sil®),<br />

das die Aufnahme<br />

von a) in die Leberzelle<br />

hemmt.<br />

Ggfls Lebertranspl.<br />

Der eingedickte, scharf<br />

schmeckende Milchsaft<br />

wurde früher als<br />

Brech- und Abführmittel<br />

verwendet<br />

Bereits 1 Samen kann<br />

tödlich sein<br />

100g Frischpilz enthalten<br />

bis zu 17 mg a)<br />

Mortalität bei Erw. 10-<br />

15%, Kinder 50%


Vergiftungen<br />

<strong>Ursprung</strong> <strong>Gift</strong> LD 50 <strong>Wirkung</strong> <strong>Symptome</strong> <strong>Antidot</strong>/<strong>Therapie</strong> <strong>BEM</strong><br />

Pantherpilz<br />

Ibotensäure<br />

Atropin kontraindiziert<br />

Fliegenpilz<br />

Muscimol<br />

Sekretionssteigerung von<br />

Drüsen, Ataxie, toxische<br />

Psychose die anfangs<br />

einem Alkoholrausch ähnelt.<br />

Rißpilze Muscarin Sekretionssteigerung der<br />

Schweiß-, Speichel- und<br />

Tränendrüsen nach 0,5 bis<br />

2 Std.<br />

Spitzkegeliger Kahlkopf<br />

Gezonter Düngerling<br />

Mutterkorn (clavizeps<br />

purpurea)<br />

Schimmelpilze<br />

z.B. aspergillus flavus<br />

Fäulnis-Pilze, z.B.<br />

penicillium islandicum<br />

und expansum<br />

Psilocybin 6mg: leichte Stimmungsveränderung<br />

10mg: akute toxische Psychose<br />

psychotrope <strong>Wirkung</strong> entspricht<br />

der von Mescalin<br />

und LSD<br />

0,5 - 2 Std.: Euphorie, Schwindel, Gangunsicherheit.<br />

In Folge Erregungszustand<br />

mit Muskelkrampf, Sehstörung<br />

und Halluzinationen bis hin zu Schläfrigkeit<br />

und Koma. KEIN Erbrechen. Pantherpilz<br />

schwerere Vergiftung<br />

Später Gastroenteritis, Sehstörung,<br />

Bradykardie, Bronchospasmus, Atemnot<br />

und Kreislaufinsuff, die nach 8-9 Std.<br />

zum Tod durch Kreislauflähmung führen<br />

kann<br />

Nach 1 Std. Auftauchen farbiger Bilder,<br />

Dehnung von Raum und Zeit. Euphorie<br />

und Dysphorie. Optische und akustische<br />

Halluzinationen. Brechreiz und Kribbeln<br />

in den Extremitäten<br />

Ergometrin, Ergotamin Durchblutungshemmend Kopfschmerzen, Krämpfe; Übelkeit,<br />

Erbrechen, Leibschmerzen, Diarrhoe,<br />

Paraesthesien, Kälte-/Taubheitsgehfühl,<br />

schwindel, Angst, Atemnot, Mydriasis<br />

Aflatoxin Hepatotoxisch, kanzerogen<br />

Islanditoxin<br />

Patulin<br />

Leber- und Nierenschaden.<br />

Kanzerogenität von Patulin ist beim<br />

Menschen belegt.<br />

Herbstzeitlose Colchicin 20mg 6 Std. Latenz. Dann blutige Durchfälle,<br />

kolikartige Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen,<br />

Brenne, Kratzen, Schluckbeschwerden.<br />

Erstickungsgefühl, Zyanose.<br />

Weiter Knochenmarksdepression, Gerinnungsstör.,<br />

Nierenschäden, Leberzellnekrosen,<br />

Exsikkose, Elektrolytstör.,<br />

generalisierte Krämpfe, aufsteigende<br />

Lähmung. Tod durch Herzstillstand,<br />

Lungenversagen oder Sepsis nach 2-3<br />

Tagen<br />

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Erbrechen / Magensp.<br />

Aktivkohle; Symptomatisch<br />

Sedativa<br />

Sofort Atropin, da es<br />

als kompetitiver Antagonist<br />

Muscarin com<br />

Ach-Rezeptor verdrängt<br />

Kaum erforderlich, da<br />

nur kurzer rauschzustand<br />

<strong>Gift</strong>entfernung, Dextraninfusion,<br />

Heparinisierung.<br />

Bei Gefäßsspasmus<br />

Nitro.<br />

<strong>Gift</strong>entfernung. Aktivkohle.<br />

Absaugen des<br />

Duodenalsaftes (Unterbrechung<br />

es enterohepatischen<br />

Kreislaufes)<br />

Schockbehandlung<br />

mittels Plasmaexpander<br />

Zunehmende Bedeutung<br />

als Rauschdroge<br />

Zunehmende Bedeutung<br />

als rauschdroge<br />

Nüsse, gewürze, Getreide,<br />

Pistazien!


Vergiftungen<br />

<strong>Ursprung</strong> <strong>Gift</strong> LD 50 <strong>Wirkung</strong> <strong>Symptome</strong> <strong>Antidot</strong>/<strong>Therapie</strong> <strong>BEM</strong><br />

Tollkirsche Atropin 10-20 Anticholinergisch, Broncho-/Spasmolytisch<br />

mg/kg<br />

Parasympatholytische periphere (Mundtrockenheit,<br />

Durst, Schluckbeschwerden,<br />

Heiserkeit, Tachykardie, Hyperthermie,<br />

trockene heiße Haut,<br />

Obstipation, Harnverhalt, Mydriasis,<br />

Akkomodationsstörungen) und zentrale<br />

(motorische Unruhe, Tobsucht,<br />

Verwirrtheit, Halluzinationen, Koma,<br />

Atemdepression) Effekte. Tod durch<br />

Atemlähmung<br />

Elimination, Kohle,<br />

sonst symptomatisch,<br />

Vitalkontrollen, Diurese-Wache,<br />

Sedierung<br />

mit wenig Benzos<br />

oder kurzwirksamen<br />

Barbituraten. <strong>Antidot</strong>:<br />

Physostigmin (Anticholium®<br />

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Vergiftungen<br />

<strong>Ursprung</strong> <strong>Gift</strong> Vorkommen <strong>Symptome</strong> <strong>Antidot</strong>/<strong>Therapie</strong> <strong>BEM</strong><br />

Diphterie<br />

Exotoxin des Corynebacterium<br />

Diphterie-Antitosin.<br />

diphteriae<br />

Wachsen bevorzugt auf<br />

Schleimhäuten im NRR.<br />

Tröpfcheninfektion. Inkubationszeit<br />

3 - 5 Tage.<br />

Clostridium Botulinum Botulinus-Toxin Erdboden. In Sporenform<br />

bsonders hitzeresistent,<br />

sonst äußerst hitzelabil.<br />

Vibrio cholerae Cholera-Toxin Kontaminiertes Wasser,<br />

Lebensmittel. Vermehren<br />

sich rasch in der Darmschleimhaut<br />

Bordatella pertussis Pertussis-Toxin Erreger des Keuchhustens,<br />

wächst bevorzug<br />

NRR.<br />

Clostridium tetani Tetanus-Toxin Das Toxin gelangt über<br />

periphere Nervenendigungen<br />

und retrograden Axonalen<br />

Transport ins Rükkenmark.<br />

Dort durchquert<br />

es den synaptischen Spalt<br />

und die präsynaptische<br />

Membran. Hemmt die<br />

Freisetzung von inhibitorischen<br />

Neurotransmittern.<br />

Entzündliche Gewebsveränderungen im<br />

rachenraum, die zu lokalen Fibrin-<br />

Ausscheidungen und Leukozyten-<br />

Invasionen führen. Es entstehen graue<br />

Pseudomembranen, die zu Atembehinderugen<br />

und zum Erstickungstod führen<br />

können. Weiterhin möglich sind<br />

Arrhthmien am Herzen und Lähmungserscheinungen<br />

an den Extremitäten<br />

auftreten<br />

Verhindert die Ausbildung des Zytoskellets<br />

Innerhalb weniger Stunden Brechdurchfälle<br />

mit Wasserverlust von bis zu 10<br />

Liter/Tag. → enorme Salz-<br />

/Wasserverluste<br />

Schleimhautreizungen und schwere<br />

Hustenanfälle.<br />

Da Motoneurone nicht mehr gehemmt<br />

werden können, bleibt der innervierte<br />

Muskel in Dauerkontraktion -Y Muskelstarre.<br />

Tod durch Ersticken.<br />

Antitoxin<br />

Masseninfusion zum<br />

Ausgleich Wasser-<br />

/Elektrolythaushalt.<br />

Ausgleich Acidose,<br />

Antibiose (Tetracycline)<br />

Antibiose (z.B. Tetrazykline)<br />

Immunserum (Antitoxin)<br />

Aktive Immunisierung<br />

möglich<br />

7μg Toxon können<br />

schon tötlich sein<br />

Aktive Immunisierung<br />

möglich<br />

Dauert i.d.R. drei Monate<br />

und hinterläßt<br />

fundierte Immunität.<br />

Aktive Immunisierung<br />

möglich.<br />

In E-Ländern sterben<br />

heute noch 10% der<br />

Lebendgeborenen<br />

durch Nabelschnurinfektion<br />

Ubiquitäter Keim<br />

Ausgearbeitet und © by Uwe Hofmann * 97522 Sand am Main<br />

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Vergiftungen<br />

Mittel Resorption <strong>Wirkung</strong> Toxizität <strong>Therapie</strong> Bem<br />

Morphium<br />

Rasche Verteilung in Hirn,<br />

Niere, Leber und Lunge.<br />

Bindung an μ-Rezeptoren<br />

im gesamten ZNS<br />

Atemdepressiv, euphorisierend.<br />

Inhalativ, i.v., oral.<br />

HWZ 3 Std.<br />

Intubation/Beatmung<br />

Volumen, Katecholamine.<br />

Antagonist Naloxon<br />

Alkohol<br />

Cocain<br />

100% im GIT; 20% Magen,<br />

80% Dünndarm. Verteilung<br />

in alle Körpergewebe. Über<br />

90% werden im Körper metabolisiert.<br />

Der Rest v.a.<br />

über Ausatemluft, Harn, und<br />

gering über Schweiß ausgeschieden<br />

i.d.R. geschnupft tritt <strong>Wirkung</strong><br />

innerhalb 20 Min für<br />

ca. 3 Std. auf. Geraucht<br />

besonders schnelles Anfluten.<br />

In Plasma und Leber<br />

erfolgt Abbau in waserlösliche<br />

Metaboliten (40%), Rest<br />

wird unverändert renal ausgeschieden.<br />

Metabolisierung in Leber<br />

und GIT.<br />

a) Im Zytoplasma wird<br />

Ethanol durch Alkoholdehydrogenase<br />

zu Acetaldehyd<br />

und dann zu<br />

Acetat. Benötigt NAD.<br />

b) Im endoplasmatischen<br />

Retikulum der Leberzellen<br />

(MEOS) wird Ethanol<br />

oxidiert. MEOS ist<br />

unabhängig von<br />

NADPH, benötigt molekularen<br />

Sauerstoff.<br />

Blockade der Wiederaufnahme<br />

der Neurotransmitter<br />

Noradrenalin und Dopamin<br />

an den neuralen Synapsen,<br />

dadurch Übererregung der<br />

postsynaptischen Rezeptoren.<br />

Starke Euphorie, anregend,<br />

beseitigt Müdigkeit,<br />

steigert Kontaktfreudigkeit,<br />

erhöht Konzentrationsfähigkeit.<br />

Milde Halluzinationen<br />

Miosis, Atemdepression,<br />

Zyanose, Hypotonie, Bradykardie.<br />

Neurologische Stör:<br />

epileptforme Anfälle,<br />

posthypoxische Hirnschäden,<br />

Lungenödem, Rhabdomyolyse,<br />

Abszesse, Endokarditiden,<br />

Nephritiden.<br />

Beeinflussung des Ionentransportes<br />

an der Nervenzellmembran<br />

im ZNS, damit<br />

Beeinflussung der transmembralen<br />

Signalübertragung,<br />

wobei hemmende<br />

Neurone zunächst stärker<br />

als sedierende in ihrer<br />

Funktion suprimiert werden.<br />

Erst Enthemmung, Exzitation,<br />

rausch. Dann Störung<br />

im Okzipitallappen (Sehstörung)<br />

und im Zerebellum<br />

(Ataxie). In Folge Atemstörung<br />

(formatio reticularis)<br />

Erhöhung des Sympathikotonus,<br />

dadurch Mydriasis,<br />

Tachykardie, Tachypnoe<br />

und Hypertonie. Hypertone<br />

Krisen, schwere Angina<br />

pectoris, HRS und Herzinfarkt.<br />

Im ZNS: starke Kopfschmerzen,<br />

epileptische<br />

Anfälle, ischämische Insulte,<br />

subarachnoidale oder intrazerebrale<br />

Blutungen.<br />

v.a. nach Crack: Bronchialkonstriktion,<br />

pulmonale Infiltrationen.<br />

Nekrose des Nasenseptums.<br />

Ausgearbeitet und © by Uwe Hofmann * 97522 Sand am Main<br />

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Überwachung auf Intensiv<br />

mit Monitoring Atmung,<br />

Sauerstoffsättigung, Blutdruck<br />

und HF.<br />

Symptomatisch. RR-<br />

Senkung durch α-Blockade<br />

oder koronarprotektive Mittel<br />

(Nitro).<br />

Substitutionen: DHC,<br />

Methadon<br />

Gelegentlich Relaxierung<br />

nötig


Vergiftungen<br />

Mittel Resorption <strong>Wirkung</strong> Toxizität <strong>Therapie</strong> Bem<br />

Amphetamine<br />

Fast ausschlißlich oral. Gute<br />

Resorbtion über Schleimhäute,<br />

gut fettlöslich und<br />

überwinden leicht die Blut-<br />

Hirn-Schranke. Metabolisierung<br />

in der Leber, renale<br />

Elimination.<br />

Symptomatisch<br />

Volumenersatz, β-Blocker,<br />

Nitro, ACE-Hemmer, Relaxation,<br />

Benzos<br />

Halluzinogene<br />

(LSD, Psilocybin, Mescalin)<br />

Cannabis (Hanf)<br />

Marihuana (Blätter,<br />

Blüten)<br />

Haschisch (getrocknetes<br />

Harz)<br />

→ THC<br />

Gute resorbtion aus dem<br />

GIT. Serum-HWZ 3 Std.<br />

Ausscheidung über Galle<br />

und gering über Urin. Anreicherung<br />

im Kortex, Hippocampus,<br />

corpus striatum<br />

und gering im Kleinhirn.<br />

Bindung an postsynaptische<br />

Serotoninrezeptoren.<br />

Beim rauchen erden ca.<br />

20% resorbiert. Metabolisierung<br />

zu 99% in der Leber.<br />

1% wird unverändert renal<br />

ausgeschieden<br />

Ähnlich dem Katecholamin.<br />

Zentrale und periphere <strong>Wirkung</strong><br />

als Sympathomimetika,<br />

dadurch vermehrte präsynaptische<br />

Ausschüttung<br />

von Dopamin und Katecholamin.<br />

Wirken als MAO-<br />

Hemmer und erregen<br />

gleichzeitig den Serotoninrezeptor.<br />

Euphoritisierend, heben<br />

Selbstbewußtsein, mindern<br />

Appetit, ermöglichen körperliche<br />

Dauerleistungen, setzen<br />

Schlafbedürfnis herab.<br />

Dosis-/stoffabhängige halluzinationen<br />

Bis 650 Min nach Ingestion<br />

sind Zuckungen, Tachykardie,<br />

Hypertension, Hyperreflexie,<br />

Gesichtsrötung und<br />

Mydriasis möglich.<br />

Erst ändert sich die räumliche<br />

Wahrnehmung (Gegenstände<br />

verformen, bewegen<br />

sich, zittern, verfließen)<br />

Geräusche lauter, Zeitempfinden<br />

gestört. Farben verändern<br />

sich. Synasthesien<br />

(hören von Farben, fühlen<br />

von Musik)<br />

Dosisabhängiges Wohlbefinden,<br />

Euphorie, Tagträume,<br />

angenehme Entspannung,<br />

stärkere sinnliche<br />

Wahrnehmung, Veränderung<br />

Raum-/Zeitgefühl<br />

Angst, Unruhe, Kopfschmerzen,<br />

Palpitationen,<br />

Übelkeit, Erbrechen, Reizbarkeit.<br />

Fieber, Verwirrtheit, Stereotypien,<br />

Hypertension, Angina<br />

pectoris, HRS.<br />

Delirante Zustände, maligne<br />

Hyperthermie und Hypertonie,<br />

Krampfanfälle, kreislaufwirksame<br />

Rhythmusstörungen,<br />

fokale neurologische<br />

Ausfälle.<br />

Hitzschlag, Hirnödem,<br />

Rhabdomyolyse, Nierenversagen,<br />

Verbrauchskoagulopathie.<br />

Leberausfall<br />

Schwere Vergiftungen. Psychische<br />

Störungen, die 2-12<br />

Std. anhalten. Euphorie,<br />

später Depression, Depersonalisation,<br />

Illusion. Horrortrips.<br />

Panikattacken.<br />

Flschbacks noch bis 1/2<br />

Jahr nach Ingestion<br />

Verschlechtert Kurzzeitgedächtnis.<br />

Schwindel, Angstgefühle,<br />

Paranoia und akute<br />

exogene Psychosen mit<br />

Halluzinationen möglich.<br />

Nur bei Horrortrips notwendig.<br />

Meist genügt talk down.<br />

Diazepam p.o. oder Haloperidol<br />

beenden Ausnahmezustand<br />

sofort<br />

Benzos, Neuroleptika<br />

Schlimmste Form: amotivales<br />

Syndrom ("Null<br />

Bock" für immer)<br />

Ausgearbeitet und © by Uwe Hofmann * 97522 Sand am Main<br />

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