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Denkmalpflege Informationen Nr. 155 (Juli 2013) - Bayerisches ...

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Museum<br />

MUSEUM<br />

Ruffenhofen – An den Grenzen des Römischen Reichs<br />

LIMESEUM vertieft Einblick ins Leben im römischen Limeskastell<br />

Am 1. August 2003 wurden 36 Hektar in Wiese umgewandelte<br />

ehemalige Ackerfläche vom Amt für Ländliche Entwicklung<br />

Mittelfranken an den Zweckverband Römerkastell<br />

Ruffenhofen übergeben. Unter diesen Wiesen befinden sich<br />

das Römerkastell von Ruffenhofen sowie weite Teile des<br />

einstigen Lagerdorfs. Durch die Flächenstilllegung konnte<br />

das dank Geophysik seit 1998 besser bekannte Bodendenkmal<br />

vor Erosion und weiterer Zerstörung geschützt werden.<br />

Der Archäologische Park wurde seither schrittweise<br />

erschlossen. Dazu gehört insbesondere das denkmalverträgliche<br />

Wiederherstellen weiter Teile des Wegesystems,<br />

der Strukturierung und Visualisierung des Kastells und<br />

verschiedener Bauten im Vicus durch Bepflanzung und<br />

Beschilderung. All diese Maßnahmen konnte man reversibel<br />

und ohne Eingriff in die Denkmalzone vornehmen.<br />

Vom Aussichtshügel aus bietet sich ein guter Überblick über<br />

das gesamte Areal mit dem durch Pflanzen visualisierten<br />

Kastell und seinem Nachbau im Maßstab 1 : 10 als „Mini-<br />

Kastell“. Zwischenzeitlich sind weitere Flächen im Bereich<br />

der UNESCO-Schutzzone erworben und stillgelegt worden,<br />

namentlich die verhältnismäßig kleine Fläche an der nordwestlichen<br />

Kastellmauer. Im Herbst <strong>2013</strong> soll auch hier die<br />

Bepflanzung ergänzt werden, sodass das Kastell dann für<br />

die Besucher optisch als Einheit wahrnehmbar ist.<br />

Vorplanungen<br />

Als wichtiges Vermittlungszentrum wurde bereits im Oktober<br />

2004 im 4 km entfernten Weiltinger Rathaus auf etwa<br />

100 qm eine kleine Museumsabteilung des Römerparks<br />

Ruffenhofen eingerichtet. Kernstück der Ausstellung waren<br />

damals ein 9 qm großes Modell des Reiterkastells im Maßstab<br />

1 : 100 sowie eine virtuelle Darstellung desselben.<br />

Von Anfang an gab es große Bestrebungen von Seiten des<br />

Zweckverbandes Römerkastell Ruffenhofen, das Museum<br />

dauerhaft in einem Neubau an der Römerparkfläche unterzubringen.<br />

Während ursprünglich eine Fläche nördlich und<br />

unterhalb des Kastells im Bereich des Parkplatzes 1 favorisiert<br />

wurde, kam es im Jahr 2008 im Zusammenhang mit<br />

der Entstehung des Aussichtshügels und des Mini-Kastells<br />

zu einer Umplanung. Ein dreieckiges Grundstück im Besitz<br />

der Gemeinde Gerolfingen, südlich der Welterbezone gelegen<br />

und sanft ansteigend, bietet einen hervorragenden<br />

Überblick über weite Teile des Geländes.<br />

Da die Gemeinde, Antragsteller und Mitglied im Zweckverband<br />

Römerkastell Ruffenhofen, im Jahr 2010 keine Mittel<br />

aus dem Investitionsprogramm nationale Welterbestätten<br />

des Bundes für den Bau erhalten hatte, konnte finanzielle<br />

Unterstützung bei den Betriebskosten durch den Landkreis<br />

Ansbach und den Bezirk Mittelfranken erwirkt werden.<br />

Diese Zusagen waren maßgeblich für die weitere Bean-<br />

LIMESEUM während der Dämmerung (Foto: Gerhard Hagen)<br />

tragung von Fördergeldern, aber auch für den dauerhaften<br />

Bestand des Museum. Das Bayerische Landesamt für<br />

<strong>Denkmalpflege</strong> förderte eine Studie zum modularen Bau<br />

des LIMESEUM. Der beauftragte Architekt Hans-Heinrich<br />

Häffner entwickelte ein Museumsgebäude, das neben<br />

dem Ausstellungs- und Sonderausstellungsbereich auch die<br />

erforderlichen Räume für ein Funddepot, Fachbibliothek,<br />

Museumspädagogik etc. enthielt. Es fügt sich harmonisch<br />

in die Landschaft ein und bietet über große Fenster Ausblicke<br />

auf den Hesselberg und die Denkmalfläche. Dieser mit<br />

der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen, dem BLfD<br />

und dem wissenschaftlichen Beirat sowie dem Arbeitskreis<br />

Limes Ruffenhofen, dem Förderverein und dem Zweckverband<br />

Römerkastell Ruffenhofen abgestimmte Entwurf<br />

diente als Grundlage für den zweiten Antrag der Gemeinde<br />

beim neu aufgelegten Investitionsprogramm Nationale<br />

Welterbestätten, dem Mitte <strong>Juli</strong> 2010 der positive Bescheid<br />

über eine Förderung des Bundes in Höhe von 75 Prozent der<br />

veranschlagten Gesamtkosten mit 2,456 Mio. Euro folgte.<br />

Mit der Förderzusage verbunden war die Auflage zu einem<br />

europaweiten Architektenwettbewerb.<br />

Architektenwettbewerb und Museumskonzeption<br />

Grundlage für den Architektenwettbewerb waren das vorhandene<br />

Raumprogramm und die Forderung nach einer<br />

guten Einpassung des Baus in die Landschaft, verbunden<br />

mit einem großen Panoramafenster auf die Denkmalfläche.<br />

Unter den 28 eingereichten Arbeiten, die in der Regel ein<br />

langes Rechteck oder ein Quadrat als Museumskörper vorlegten,<br />

stach der sanft ansteigende Rundbau des Münch-<br />

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