Denkmalpflege Informationen Nr. 155 (Juli 2013) - Bayerisches ...
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Denkmalgeschützte Theater<br />
Zugang dazu im Glasbau, welcher das Motiv eines sternenklaren<br />
Nachthimmels als Deckengestaltung weiterführt.<br />
Das Programm<br />
Auf der Kemptener Bühne standen und stehen gefeierte<br />
Schauspieler wie Xaver Terofal und Konrad Dreher, Olga<br />
Heydecker, Paul Wegener, Alexander Moissi, Riza Eibenschütz<br />
oder Lil Dagover, Agnes Windeck, Hans Clarin,<br />
Joseph Meinrad, Heiner Lauterbach, Liselotte Pulver und<br />
Inge Meysel und viele, viele mehr. Neben den schauspielerischen<br />
Vorführungen gab es ferner unzählige musikalische<br />
Abende mit Sinfonie- und Kammerorchestern, mit Klavier,<br />
mit Flöte und Posaune oder Harfe und anderen klangvollen<br />
Instrumenten sowie mit Sängern und Sängerinnen. Auch<br />
Artisten traten auf wie 1867 die arabische Gruppe „Beni-<br />
Zoug-Zoug aus der Wüste Sahara“, die ihrem Publikum mit<br />
Menschenpyramiden viele „Ahs“ und „Ohs“ entlockten.<br />
Kempten (Allgäu). Theater im alten Salzstadel<br />
Kempten (Allgäu). Theater im alten Salzstadel (Fotos: Ralf Lienert)<br />
Folkloretänzer brachten und moderne Tanztheater bringen<br />
die Allgäuer Bühne ins Wanken. Und seit den neuesten<br />
akustischen Verbesserungen wanken die vollen Zuschauerränge<br />
auch zu Jazz-Klängen.<br />
Doch so wie es im oberen Stock des Salzstadels begann, so<br />
ist das Stadttheater auch heute noch ein Ort des Laienspiels.<br />
Und so zart das künstlerische Lüftchen am Anfang war, hat<br />
sich daraus bis heute ein kräftiger Windstoß entwickelt, von<br />
dem man sich gerne einmal in eine andere, musische Welt<br />
tragen lässt.<br />
Abschließend noch eine Warnung: Schönwetterzuschauer<br />
sollten sich beim Überqueren des Foyervorplatzes in Acht<br />
nehmen. Auch bei klarem Himmel ist dort seit der Installation<br />
von Stefan Huber ein „Wolkenbruch“ möglich.<br />
Ina Hofmann<br />
Literatur: Birgit Kata, Vorhang auf, Friedberg 2007<br />
Die Augsburger Theaterlandschaft –<br />
der Weg zum modernen kommunalen Mehrspartenhaus<br />
Vom Komödienstadel zum kommunalen Theater<br />
Die Anfänge Augsburgs als Theaterstadt liegen in der Jakobervorstadt,<br />
wo 1665 das städtische Almosenamt am Lauterlech<br />
einen hölzernen „Komödienstadel“ errichten ließ.<br />
Dieses inmitten von Brauereien, Wirtschaften, Gärtnereien<br />
und neben der Jakobskirche gelegene Gebäude diente 111<br />
Jahre für die Aufführungen der Meistersinger der Zünfte,<br />
für durchreisende Theatergruppen und Komödianten als<br />
Veranstaltungsort. Schließlich ersetzte ein von Baumeister<br />
Franz Xaver Grundtner im Auftrag des städtischen<br />
Almosenamtes konzipierter massiver Steinbau das inzwischen<br />
baufällige Gebäude. Das neue „Städtische Schauspielhaus“<br />
bot Auftrittsmöglichkeiten für renommierte<br />
Gast-Ensembles, die hier für das Augsburger Publikum<br />
in den folgenden 101 Jahren zahlreiche Komödien, Opern,<br />
Sing- und Schauspiele zur Aufführung brachten. Bauliche<br />
Unzulänglichkeiten des Theaters und die abgelegene Lage<br />
in der Jakobervorstadt ließen in der Bürgerschaft bald den<br />
Wunsch nach einem für die Stadt Augsburg angemessenen<br />
Theater an einem geeigneten Platz reifen. Schließlich entschied<br />
sich der Städtische Magistrat am 5. Februar 1876<br />
einstimmig für den Neubau eines Theaters. Das alte Schauspielhaus<br />
schloss mit der am 25. November 1877 stattfindenden<br />
Abschiedsvorstellung für immer seine Pforten. In<br />
der Bombennacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 wurde<br />
der Gebäudekomplex vernichtet und die letzten baulichen<br />
Überreste im Zuge der Trümmerräumung gegen Ende der<br />
1940er Jahre beseitigt.<br />
Das Augsburger Stadttheater: Das „Große Haus“<br />
Der von den Wiener Theaterarchitekten Ferdinand Fellner<br />
(1847–1916) und Hermann Gottlieb Helmer (1849–1911)<br />
konzipierte Theaterneubau wurde unter der Leitung des<br />
Augsburger Stadtbaurats Ludwig Leybold (1833–1891)<br />
errichtet. Am Alten Einlass entstand 1876/1877 im Bereich<br />
des ehemaligen Salzstadels ein Komplex, der mit seiner<br />
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