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Denkmalpflege Informationen Nr. 155 (Juli 2013) - Bayerisches ...

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Denkmalgeschützte Theater<br />

Was für ein Theater!<br />

Über das römische Amphitheater im Hammerschmiedschlag bei Dambach<br />

Die überraschende Entdeckung eines römischen Amphitheaters<br />

in einem Baugebiet bei Künzing, Lkr. Deggendorf, im<br />

Jahr 2004 gab den Anstoß, eine topografische Neuvermessung<br />

der seit Langem bekannten Wallanlage östlich des zweiphasigen<br />

Auxiliarkastells bei der Hammerschmiede nahe<br />

Dambach (Gde. Ehingen, Lkr. Ansbach) ins Auge zu fassen.<br />

Seitdem ist die Dambacher Anlage mindestens zwei weitere<br />

Male vermessen bzw. aufgenommen worden, nämlich durch<br />

ein terrestrisches Laserscanning (TLS)-Projekt des Roßtaler<br />

Ingenieurbüros Christofori im Jahr 2006 und durch die Airborne<br />

Laserscanning (ALS)-Messflüge, die im Zusammenhang<br />

mit der Ausweisung des raetischen Limes als Welterbe<br />

in den Jahren 2006 bis 2008 durchgeführt wurden.<br />

Neue Einsichten zur Einbettung der Arena in ihr Umfeld<br />

haben dabei hauptsächlich die ALS-Daten geliefert, während<br />

sich TLS-Messungen für bewaldete Objekte mit Untervegetation<br />

und vergleichsweise geringer vertikaler Objektausdehnung<br />

bekanntermaßen nur in Ausnahmefällen eignen<br />

und meist unbefriedigende Ergebnisse zeitigen. Gleichwohl<br />

kann man festhalten, dass es sich bei der Dambacher Arena<br />

mittlerweile um das am besten vermessene Denkmal seiner<br />

Art in Deutschland handeln dürfte.<br />

Über die einstige Funktion der Dambacher „Schanze“ (oder<br />

„Wolfsschanze“) ist viel spekuliert worden. Die meisten<br />

Fachwissenschaftler sind sich aber seit Langem einig, dass,<br />

wie schon 1995 von Thomas Fischer beschrieben, die „östlich<br />

des Kastells im Wald gelegene gut erhaltene ovale Schanze<br />

... mit guten Argumenten als kleines Amphitheater gedeutet“<br />

Digitales Geländemodell von Arena und Umgriff. DGM-Rasterweite<br />

0,5 Meter, Aufsicht, Norden ist oben (BLfD, Topografisches Planarchiv;<br />

Bearbeitung Hermann Kerscher)<br />

werden kann. Die Anlage gehört damit zu den ganz seltenen<br />

obertägig erhaltenen römischen Arenen, die in Deutschland<br />

bisher bekannt geworden sind. Sieht man einmal von den<br />

beiden etwas untypischen „Rundschanzen“ von Zugmantel<br />

im Taunus (Hessen) ab, so gibt es mit dem Amphitheater von<br />

Birten/Vetera bei Xanten (Nordrhein-Westfalen) eigentlich<br />

nur ein einziges obertägiges Vergleichsobjekt auf deutschem<br />

Boden.<br />

a<br />

b<br />

Dambach-Hammerschmiede:<br />

a) Erste großmaßstäbliche topografische Aufnahme des Holz-Erde-Amphitheaters im Hammerschmiedschlag.<br />

Ohne Maßstab (Aufnahme-Maßstab 1:1000). Norden ist oben. (BLfD, Top.<br />

Archivnr. 402)<br />

b) Neuaufnahme des Bodendenkmal-Ensembles. BLfD, Top. Archivnr. 2127 a (BLfD, Topografisches<br />

Planarchiv; Bearbeitung Hermann Kerscher)<br />

Oben: Höhenliniendarstellung mit Achsenkreuz.<br />

Norden ist oben. (BLfD, Top. Archivnr.<br />

2127 b)<br />

Unten: Nordwest-Südost-Profil auf der Basis<br />

von ALS-Daten (BLfD, Topografisches Planarchiv;<br />

Bearbeitung Hermann Kerscher)<br />

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