Gutachten zur Versalzung der Gerstunger ... - Runder Tisch
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Im ungestörten Normalprofil ist <strong>der</strong> noch intakte Plattendolomit durch undurchlässige, tonige<br />
Schichten (Oberer Werra-Ton bis Unterer Leine-Ton; z1Tb – z3Ta) von dem darunter<br />
liegenden Salzgebirge abgetrennt. In ungestörter Lagerung ist <strong>der</strong> Plattendolomit auch<br />
gegenüber dem hangenden Deckgebirge, also dem Buntsandstein, durch gering durchlässige,<br />
tonige Schichten (Oberer Leine- bis Friesland-Ton und Bröckelschiefer; z3Tb – z7) getrennt.<br />
In großen Arealen ist aber <strong>der</strong> Plattendolomit wie auch die abdichtenden Trennschichten im<br />
Hangenden des Plattendolomits infolge von intensiver Subrosion des darunter liegenden<br />
Salinars zerrüttet und zerbrochen worden (Siehe Abbildungen 1.2 und 1.3). Dies gilt<br />
insbeson<strong>der</strong>e für ausgedehnte Subrosionssenken wie die <strong>Gerstunger</strong> Mulde, die davon nach<br />
Südosten abzweigende Horschlitter Mulde (Versenkgebiet Gospenroda) und die nach<br />
Südwesten abzweigende Hönebacher Mulde (Versenkgebiet Eichhorst-Kleinensee), aber<br />
ebenso für den Salzhang an <strong>der</strong> Peripherie des Salinars. Diese Zerrüttungs-Gebiete sind seit<br />
vielen Jahrzehnten bekannt und in Profilschnitten geologischer Kartenwerke auch dargestellt<br />
(z.B. Deubel 1942, 1948, 1954; GK 25000 Blatt Bad Salzungen, Blatt Vacha, Blatt Berka).<br />
Das von <strong>der</strong> Kaliindustrie immer wie<strong>der</strong> gezeichnete (und von den Bergbehörden trotz<br />
besseren Wissens bislang akzeptierte) Bild einer nach oben und unten dichten<br />
Speichergesteins-Formation („Der Plattendolomit“) bestätigt sich bei korrekter<br />
Betrachtungsweise nicht im Ansatz, insbeson<strong>der</strong>e dann nicht, wenn wegen <strong>der</strong> dort höheren<br />
Porositäten und <strong>der</strong> besseren hydraulischen Durchlässigkeiten, gerade diese Subrosions-<br />
Bereiche als Versenkgebiete ausgesucht werden.<br />
Abbildung 1.3 – Geologisches Säulenprofil vom Rotliegenden bis zum Quartär. In<br />
Subrosionsgebieten wie <strong>der</strong> <strong>Gerstunger</strong> Mulde ist das Normalprofil (links) durch Auflösung<br />
<strong>der</strong> ca. 300 m mächtigen Salzschicht und Einsturz des Deckgebirges durch eine<br />
Subrosionsbrekzie (rechts) ersetzt.<br />
Dr.habil. Ralf E. Krupp – Diplom-Geologe, Geochemiker 8