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Gutachten zur Versalzung der Gerstunger ... - Runder Tisch

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Trinkwasser <strong>zur</strong> Versorgung ihres Gemeindegebietes gewinnt. Während <strong>der</strong><br />

Bergerprobungsphase ist es in verschiedenen Brunnen und Quellen des <strong>Gerstunger</strong><br />

Wasserwerkes sowie an<strong>der</strong>norts zu deutlichen Anstiegen <strong>der</strong> Salzgehalte gekommen, wobei<br />

einer <strong>der</strong> <strong>Gerstunger</strong> Brunnen (Kohlbach II) bereits infolge früherer Laugenversenkung<br />

stillgelegt werden musste, bzw. nur noch als Ersatzbrunnen diente. Im Fall weiterer<br />

Laugenversenkungen in den Pufferspeicher Gerstungen wird befürchtet, dass das Wasserwerk<br />

insgesamt aufgrund weiter zunehmen<strong>der</strong> <strong>Versalzung</strong>en des Buntsandstein-Wassers<br />

aufgegeben werden muss und somit ein Versorgungsnotstand eintreten wird.<br />

Neben <strong>der</strong> Beeinträchtigung <strong>der</strong> kommunalen Trinkwasserversorgung ist aber auch ein<br />

korrosiver Angriff aufsteigen<strong>der</strong> magnesiumchlorid-reicher Wässer auf Rohrleitungen aus<br />

Eisen und Beton, sowie auf Hausfundamente etc. zu besorgen, wie er im nahe gelegenen Ort<br />

Heringen nachweislich erfolgt ist.<br />

Aufgabenstellung<br />

Gegenstand dieses <strong>Gutachten</strong>s ist daher die Zusammenführung und die Bewertung<br />

vorhandener Informationen, insbeson<strong>der</strong>e Wasseranalysen, hinsichtlich <strong>der</strong> Ursachen <strong>der</strong><br />

<strong>Versalzung</strong>, weil die Kaliindustrie bislang ihre Verantwortlichkeit für die beobachteten<br />

<strong>Versalzung</strong>sprobleme bestreitet. Die über die bereits bekannten Tatsachen hinaus gehende<br />

Nachweisführung erfolgt im Wesentlichen anhand von Zeitreichen <strong>der</strong> analytisch<br />

dokumentierten Gehalte <strong>der</strong> Inhaltsstoffe, sowie anhand von chemischen Trends, die durch<br />

Mischung von Grundwässern mit den versenkten Endlaugen, sowie durch verschiedene<br />

chemische Reaktionen <strong>der</strong> Laugen mit dem Nebengestein zustande kommen.<br />

Geologische Verhältnisse<br />

Die <strong>Gerstunger</strong> Mulde (Siehe Abbildung 1.1) ist eine schüsselförmige Struktur, die sich<br />

unmittelbar nördlich des Salzhanges anschließt und im Wesentlichen durch Ablaugung des<br />

Salinars (Subrosion) entstanden ist. (Als Subrosion bezeichnet man die unterirdische<br />

Auflösung von Salzgesteinen durch zirkulierende Grundwässer, in <strong>der</strong> Regel über geologische<br />

Zeiträume hinweg, die am Ende ein Residualgestein (Brekzie) aus unlöslichen Komponenten<br />

und eingestürzten Hangendschichten hinterlässt und an <strong>der</strong> Erdoberfläche oft durch eine<br />

morphologische Senke abgebildet wird.) Nach Süd-Südost setzt sich die <strong>Gerstunger</strong> Mulde in<br />

die Horschlitter Mulde fort, die einerseits durch einen tektonischen Graben vorgeprägt ist,<br />

an<strong>der</strong>erseits aber auch in einer Ausbuchtung des Salzhanges liegt und durch Subrosion<br />

entstanden ist. Nach West-Südwest geht die <strong>Gerstunger</strong> Mulde in die Hönebacher Mulde<br />

über, die sich entlang dem Nordrand des Salzhanges nach Westen erstreckt. Diese Strukturen<br />

werden durch die Tiefenlage des Plattendolomit-Horizontes definiert, zeichnen sich aber auch<br />

an <strong>der</strong> Erdoberfläche als morphologische Senken mit jungen Sedimentfüllungen ab.<br />

Dr.habil. Ralf E. Krupp – Diplom-Geologe, Geochemiker 5

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